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Zitat von Abendschein:
@Collin06 was heißt das Du würgst es hoch? Ich hatte den ganzen Mist auch mal und das zwei Jahre lang. Es ging und ging nicht das schlucken. Dann ging es aber wieder.

Ich hab wie ne Art Kloß im Hals und bekomm kaum Luft. Dann würg ich das Essen wieder hoch und es wird nach ein paar Minuten besser.

Zitat von Collin06:
Vielleicht sollte ich das wirklich machen. Um ehrlich zu sein will ich mir das wohl (noch) nicht eingestehen.

Es ist keine schande du sagen ich brauch hilfe. Im gegenteil, es macht dich stärker.

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Angst Essen/Trinken zu verschlucken-Schluckangst/Phagophobie

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Ohne Hustenreiz hängt auch nichts in deinem Hals und blockiert deine Atmung

Hallo!
Ich wollte mal fragen wie es euch mittlerweile geht und ob die WhatsApp Gruppe noch existiert?

Lg Ines

Hallo zusammen,
hier wurde eine Zeit lang nicht gepostet. Ich hoffe, wir können das Thema reaktivieren.

Ich habe dasselbe Problem, wie ihr. Angefangen hat alles Anfang Oktober. Ich konnte auf einmal nicht mehr richtig Schlucken, als ob das Essen kurz im Hals stecken bleibt. Habe es dann zwar doch hinbekommen, zu schlucken, aber es war immer ein sehr komisches Gefühl.

Einige Wochen später hat sich mein damaliger Freund von mir getrennt. Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Wir hatten eine gemeinsame Zukunft geplant, nun ist alles vorbei. Danach wurde alles nur noch schlimmer. Mein Körper hat vermutlich in den Wochen vor der Trennung schon gespürt, dass die Beziehung bald zerbricht und hat so reagiert. Seitdem wie gesagt, alles nur noch schlimmer. Bin sowieso schon recht schlank und habe bis heute 5 kg abgenommen. Ich suche das Essen nach der Konsistenz aus, es sollte nicht zu trocken sein, etc. Esse nur kleine Bissen.
Ich habe es früher geliebt, mit Freunden essen zu gehen, neue Restaurants auszuprobieren etc. Mittlerweile habe ich schon Panik, wenn ich mit einer Bekannten einen Kaffee trinken gehe.

Essen und Trinken sind gleichermaßen mein Problem. Morgens und nach dem Schlafen geht es komischerweise besser. Wenn ich müde bin, geht gar nichts.
Ich kaue, bis vom Essen nur noch ein Brei im Mund übrig ist, erst dann ist mühsames Schlucken möglich. Genussvolles Essen sieht anders aus.

Aufgrund der Trennung wohne ich aktuell bei meinen Eltern. Alleine sein geht aktuell nur sehr schwer. Dennoch kann ich eigentlich nur vor meiner Mutter etwas essen, wenn zB mein Vater dazu kommt, geht nichts mehr. Ich verziehe mich dann in ein anderes Zimmer. Dennoch habe ich Angst davor, wieder komplett alleine in der Wohnung zu sein und essen zu müssen.

Komischerweise kam bei mir das Problem nicht durch Verschlucken, wie bei vielen anderen. Es ist so, als ob das Essen kurz im Hals stecken bleibt und dann doch runter rutscht. Zudem habe ich Angst, dass mein Schluckreflex nicht mehr funktioniert. Ich weiß vom Kopf her, dass es nicht sein kann. Schlucken muss ja auch nicht erlernt werden. Dennoch ist die Angst da. Ich habe das Gefühl, dass ich mir bzw meinem Körper nicht mehr vertrauen kann.

Psychische Probleme hatte ich eigentlich schon immer, wenn ich so zurück denke. Bisher mehr oder weniger erfolgreich selbst gelöst. Durch die Trennung kommt alles mit einer unglaublichen Wucht wieder hoch.

Ich habe einen Beruf, wo ich recht viel kommunizieren muss, dazu gehören auch Geschäftsessen und auch Essen mit den Kollegen in der Kantine. Mir graut es so sehr davor. In die Kantine gehe ich nicht mehr, mir gehen schon die Ausreden aus.

Ich glaube, meine größte Angst ist, mich vor anderen zu Verschlucken und die schauen dann komisch oder so. Ja, immer ist diese Angst da, nicht gut genug zu sein und von anderen bewertet zu werden. Vermutlich kommen die Schluckbeschwerden ein Stück weit auch daher.

Komischerweise habe ich gewartet, bis ich mich das erste Mal richtig verschlucke. Das ist vor ca einer Stunde passiert. Habe mich am Wein verschluckt und keine Luft bekommen. War alleine und ich lebe noch. Also nicht dramatisch. Aber wenn ich mir vorstelle, dass mir das draußen vor anderen passiert, kriege ich die Krise. Klingt nach einer sozialen Phobie (habe mich schon umfangreich online informiert..)

Ich habe tatsächlich einen Termin beim Psychotherapeuten im Januar gemacht. Ich glaube, alleine komme ich aus dieser Situation nicht raus. Mal sehen, ob mir geholfen werden kann.

Naja, ich wollte mich hier einfach nur mitteilen. Vielleicht kann man sich ja austauschen, das würde mich freuen und vielleicht kann das dem ein oder anderen helfen.

Ich möchte wieder unbeschwert und glücklich sein..

LG LBA

@LBA mir gehts genauso seit November… hab mich auch nicht verschluckt aber ging nicht mehr richtig runter, bzw blieb im Hals stecken..

@Nini0023 Danke für deine Antwort. Wie kommst du damit klar? Schränkt dich das sehr Im Alltag ein? Mir wird gesagt, ich soll versuchen, nicht daran zu denken. Das ist natürlich leichter gesagt als getan..

@LBA am Anfang konnte ich garnichts mehr essen nur so flüssignahrung (Suppen, Smoothie) und mittlerweile esse ich halt alleine, muss alles sehr klein kauen und brauch ewig zum schlucken.. is halt total nervig, essen gehen oder sowas ist unmöglich. Teilweise hatte ich sogar Probleme meinem eigenen
Speichel zu schlucken .. naja, und nicht dran denken klappt bei mir auch nicht. Mich nervt es auch total, Vorallem kann ich so Sachen wie Steak oder feste Sachen garnicht mehr essen. Ich hoffe ja es geht wieder weg ..

@Nini0023 ich hoffe so sehr, dass es weggeht und wir wieder normal essen können. Das raubt einem echt so viel Lebensqualität

@LBA das stimmt … Hast du schon alles ärztlich abklären lassen ?

@Nini0023 ich war bei meiner Hausärztin und sie hat mir Blut abgenommen. Alles OK. Ehrlich gesagt, bin ich mir ziemlich sicher, dass es psychisch ist, deshalb habe ich keine weiteren Untersuchungen machen lassen sondern gleich einen Termin beim Psychotherapeuten gemacht. Es ist halt ein Gefühl, als würde mir etwas die Kehle zuschnüren. Teilweise (so wie heute) kann ich deswegen kaum etwas trinken. Ich glaube, heute habe ich insgesamt ein Glas getrunken, wenn überhaupt.
Wie sieht es bei dir aus?

@LBA ich war auch bei meiner Hausärztin, sie hat mich direkt zum Kopf mrt geschickt, war aber alles gut .. dann Nekrologe, er wollte nervenwasser ziehen.. das hab ich aber abgelehnt und zum hno bin ich dann auch nicht ..

Is halt komisch weil ich mich nicht verschluckt habe, aber mein Gefühl sagt mir auch, dass es psychisch ist.

Ich bin auch eine Betroffene. Habe es seit Mai. Plötzlich ging nichts mehr. Als hätte ich den Schluckreflex verloren. Trinken ging zum Glück immer. Nur der erste Schluck kostet Überwindung. Der Auslöser war vermutlich das Verschlucken meines Sohnes. Und wenn man eh schon an einer Angststörung leidet, wirft einen so ein Erlebnis noch einmal mehr zurück. Übe jeden Tag. Habe heute Morgen sogar zwei Schnitten geschafft innerhalb von einer Stunde. Klappt aber auch nur zu Hause. In der Öffentlichkeit geht's ganz schlecht. Sobald ich meine Portion sehe (mag sie noch so klein sein), werde ich ganz nervös. Auch zu Hause.

@Flaschengeist ohje, das tut mir leid .. Wahnsinn wieviele das doch haben, und man findet darüber so wenig.

Ich versuche auch jeden Tag zu üben, gestern Abend hab ich auch ein halbes Brot geschafft.

Trinken klappt auch ganz gut..

Bist du mit dem "üben" schon weiter gekommen ?

Im Vergleich zu Beginn meiner Schluckstörung bin ich schon um einiges weitergekommen. Aber es klappt nicht alles. Brötchen sind z.B. ganz schwierig (Brötchen war der Grund des Erstickungsanfalles meines Sohnes) oder auch Fleisch geht (noch) nicht. Wir sollten ganz klein und weich anfangen und uns dann nach und nach immer mehr steigern. Kannst ja mal von deinen Erfolgserlebnissen berichten...
Liest du etwas bei deiner Mahlzeit? Ich blättere in Prospekte. Finde ich aber meiner Familie gegenüber sehr unhöflich. Ich spiele ja mit offenen Karten. Meine Kollegen und selbst mein Chef wissen Bescheid. Ich weiß nicht inwieweit ich mich meinen Kindern gegenüber schon öffnen soll. Nicht, dass sie danach auch auf ihren Schluckvorgang achten.

@Flaschengeist die erste Woche hab ich fast garnichts gegessen, und danach nur Suppen oder Smoothie.. hab dann auch ganz schnell 5 Kilo abgenommen.

Mittlerweile ess ich wieder Toast mit streichwurst oder Streichkäse… Eier, zum Frühstück geht auch mal n Hörnchen. Eigentlich alles was man so klein kauen kann.

Ich kann aber grad auch nicht bei meiner Familie am Tisch essen.. da dies oft mit den Kindern ( 3 Jahre und 1 Jahr) sehr stressig ist. Ich esse dann meistens vorher alleine und setzt mich dann mit an den Tisch und füttere einfach die kleine.

Schlucken ist ja eigentlich auch ein Automatischer Prozess, genau wie atmen. Ich hatte 2018 eine atmenstörung und habe diese auch besiegt, deshalb bin ich zuversichtlich, dass es mit dem schlucken auch wieder irgendwann klappt.
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@Flaschengeist Ganz lieben Dank auch dir für deinen Beitrag. Irgendwie tut es gut zu hören, dass man nicht alleine ist. Finde es auch toll, dass du in deinem Umfeld so offen damit umgehst. Ich kann mir ehrlich gesagt überhaupt nicht vorstellen, mich gegenüber meinem Chef und den Kollegen so zu öffnen. Das wäre mich unangenehm. Noch unangenehmer ist es natürlich, wenn ich gefragt werde, ob ich mit in die Kantine gehe und immer wieder absagen muss. Mir gehen schon die Ausreden aus. Naja, eigentlich kann es einem ja egal sein, was die anderen denken. Ist es mir aber eben nicht. Ist vermutlich eines meiner größten Probleme..

Zitat von Nini0023:
@LBA ich war auch bei meiner Hausärztin, sie hat mich direkt zum Kopf mrt geschickt, war aber alles gut .. dann Nekrologe, er wollte nervenwasser ...


@Nini0023 meine Hausärztin sagte mir auch gleich, dass sie erst 2 Mal in ihrem Berufsleben mitbekommen hat, dass die Schluckbeschwerden nicht psychisch waren und das war bei alten Patienten, die aufgrund einer Erkrankung nicht mehr schlucken konnten. Ich gehe deshalb stark davon aus, dass es bei mir psychisch ist. Es ist echt krass, wie die Psyche unseren Körper beeinflussen kann.

@Nini0023
Siehst du, wir machen unsere Fortschritte. Step by step. Ich sehe mich auch nicht mit Flüssignahrung am Tisch sitzen. Ich möchte einfach ganz normal essen. Und wenn es zu Hause klappt, dann vielleicht auch bald wieder in der Öffentlichkeit. An unserem Hochzeitstag gab es ganz romantisch holländische Pommes für unterwegs. Das klappt besser als am Tisch zu sitzen. Ich fühle mich dann weniger beobachtet. Das wird dann irgendwann mein nächster Punkt, an dem ich arbeiten werde. Aber wie gesagt, eins nach dem anderen. Jetzt erstmal drauf achten, nicht noch mehr an Gewicht zu verlieren.

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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