Hallo zusammen,
hier wurde eine Zeit lang nicht gepostet. Ich hoffe, wir können das Thema reaktivieren.
Ich habe dasselbe Problem, wie ihr. Angefangen hat alles Anfang Oktober. Ich konnte auf einmal nicht mehr richtig Schlucken, als ob das Essen kurz im Hals stecken bleibt. Habe es dann zwar doch hinbekommen, zu schlucken, aber es war immer ein sehr komisches Gefühl.
Einige Wochen später hat sich mein damaliger Freund von mir getrennt. Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Wir hatten eine gemeinsame Zukunft geplant, nun ist alles vorbei. Danach wurde alles nur noch schlimmer. Mein Körper hat vermutlich in den Wochen vor der Trennung schon gespürt, dass die Beziehung bald zerbricht und hat so reagiert. Seitdem wie gesagt, alles nur noch schlimmer. Bin sowieso schon recht schlank und habe bis heute 5 kg abgenommen. Ich suche das Essen nach der Konsistenz aus, es sollte nicht zu trocken sein, etc. Esse nur kleine Bissen.
Ich habe es früher geliebt, mit Freunden essen zu gehen, neue Restaurants auszuprobieren etc. Mittlerweile habe ich schon Panik, wenn ich mit einer Bekannten einen Kaffee trinken gehe.
Essen und Trinken sind gleichermaßen mein Problem. Morgens und nach dem Schlafen geht es komischerweise besser. Wenn ich müde bin, geht gar nichts.
Ich kaue, bis vom Essen nur noch ein Brei im Mund übrig ist, erst dann ist mühsames Schlucken möglich. Genussvolles Essen sieht anders aus.
Aufgrund der Trennung wohne ich aktuell bei meinen Eltern. Alleine sein geht aktuell nur sehr schwer. Dennoch kann ich eigentlich nur vor meiner Mutter etwas essen, wenn zB mein Vater dazu kommt, geht nichts mehr. Ich verziehe mich dann in ein anderes Zimmer. Dennoch habe ich Angst davor, wieder komplett alleine in der Wohnung zu sein und essen zu müssen.
Komischerweise kam bei mir das Problem nicht durch Verschlucken, wie bei vielen anderen. Es ist so, als ob das Essen kurz im Hals stecken bleibt und dann doch runter rutscht. Zudem habe ich Angst, dass mein Schluckreflex nicht mehr funktioniert. Ich weiß vom Kopf her, dass es nicht sein kann. Schlucken muss ja auch nicht erlernt werden. Dennoch ist die Angst da. Ich habe das Gefühl, dass ich mir bzw meinem Körper nicht mehr vertrauen kann.
Psychische Probleme hatte ich eigentlich schon immer, wenn ich so zurück denke. Bisher mehr oder weniger erfolgreich selbst gelöst. Durch die Trennung kommt alles mit einer unglaublichen Wucht wieder hoch.
Ich habe einen Beruf, wo ich recht viel kommunizieren muss, dazu gehören auch Geschäftsessen und auch Essen mit den Kollegen in der Kantine. Mir graut es so sehr davor. In die Kantine gehe ich nicht mehr, mir gehen schon die Ausreden aus.
Ich glaube, meine größte Angst ist, mich vor anderen zu Verschlucken und die schauen dann komisch oder so. Ja, immer ist diese Angst da, nicht gut genug zu sein und von anderen bewertet zu werden. Vermutlich kommen die Schluckbeschwerden ein Stück weit auch daher.
Komischerweise habe ich gewartet, bis ich mich das erste Mal richtig verschlucke. Das ist vor ca einer Stunde passiert. Habe mich am Wein verschluckt und keine Luft bekommen. War alleine und ich lebe noch. Also nicht dramatisch. Aber wenn ich mir vorstelle, dass mir das draußen vor anderen passiert, kriege ich die Krise. Klingt nach einer sozialen Phobie (habe mich schon umfangreich online informiert..)
Ich habe tatsächlich einen Termin beim Psychotherapeuten im Januar gemacht. Ich glaube, alleine komme ich aus dieser Situation nicht raus. Mal sehen, ob mir geholfen werden kann.
Naja, ich wollte mich hier einfach nur mitteilen. Vielleicht kann man sich ja austauschen, das würde mich freuen und vielleicht kann das dem ein oder anderen helfen.
Ich möchte wieder unbeschwert und glücklich sein..
LG LBA
28.12.2021 20:31 •
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