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Hallo!

Ich wollte einfach mal einen Beitrag verfassen, um mir verschiedene Meinungen einzuholen und vielleicht auf jemanden zu treffen, der ähnliche Probleme und Gedanken hat.

Es ist so, dass meine Zwänge durch die Pandemie natürlich viel schlimmer geworden sind und ich habe eigentlich bei so gut wie allem Angst, es könnten Viren dran sein. Auch bei Dingen in meinem eigenen Haushalt. Viele Menschen in meinem Umfeld machen sich über sowas gar keine Gedanken, aber bei mir tauchen diese automatisch auf. Und es sind halt auch Gedanken, die ich so vor der Pandemie nicht hatte. Es ist schwer, nachzuvollziehen, wie das alles früher war als ich diese Dinge einfach noch ohne groß darüber nachzudenken gemacht habe.

Es ist beispielsweise so: ich kann ab und zu den ganzen Tag nichts trinken, weil ich mich dann nicht traue, eine Flasche anzufassen, da diese vielleicht das Virus dranhaben können, weil sie erst ganz neu gekauft wurden Manchmal kann ich sie dann doch benutzen oder es geht nur, wenn sie vorher mit Spülmittel abgewischt wurden, was auch nicht so gesund ist, denke ich mal, wenns Plastikflaschen sind. Außerdem rutscht der Schaum immer unter den Deckel und ich trinke da wahrscheinlich manchmal Spülmittel mit Ich lasse meistens sowas wie Lebensmittel und Flaschen deshalb tage- oder wochenlang rumstehen, damit alles absterben kann. Ich kann gar keine neu gekauften Lebensmittel anfassen eben wegen der Verpackung und wenn jemand etwas zum Mittagessen frisch mitgebracht hat (zum Beispiel so einen fertigen Salat, den man aus der Packung essen kann und dementsprechend auch mit dieser Packung auf den Esstisch stellt), dann bekomme ich die Krise und mitessen kann ich da auch nie. Es fällt mir auch sehr schwer, mir selbst etwas zu Essen zuzubereiten, weil ich auf jeden Minischritt achten muss. Und nach jeder kleinsten Berührung von irgendwas meine Hände waschen/desinfizieren muss und das geht halt langsam nicht mehr, da die Haut entsprechend geschädigt ist.

Sowas wie Joghurt oder Milchgetränke sind auch sehr schlimm für mich, weil das ja im Kühlschrank auch zu kalt ist, damit das überhaupt absterben könnte und noch dazu mag ich es auch nicht, wenn das dann nass wird und alles andere Flasche runterläuft. Wenn ich es jetzt aber in ein Glas gießen würde, käme wieder das ewige Händewaschen dazu für eine Sache, die vielleicht eine Minute dauert

Oft esse und trinke ich dann den ganzen Tag nichts, dabei macht genau das keinen Zwang schlimmer.

Und wenn ich mich dann doch mal traue, so etwas anzufassen und daraus zu essen, dann folgt wieder der Stress mit dem Desinfizieren danach. Über sowas denkt irgendwie in meinem Umfeld niemand nach, außer natürlich, wenn ich es anspreche.

Letztens habe ich mich mal überwunden, etwas zu kochen und dann stand ich drei Stunden in der Küche und das Essen war auch noch kalt, weil ich immer wieder meine Hände waschen musste und alles säubern musste, aber wirklich extrem. Das war längst blitzblank und ich konnte nicht mehr aufhören

Wenn ich beispielsweise Eis essen möchte, lasse ich es auch meistens sein, weil ich mich gar nicht traue, den Becher anzufassen, da diese Viren ja bei kalten Temperaturen nicht absterben und dann wären sie weiterhin dran und dann schmilzt das außenrum und ich habe sie an der Hand? Ich glaube, die meisten essen das auch in der Situation einfach so und verhalten sich wie früher, aber ich mache mir über all das Gedanken.

Mein Handy muss ich auch IMMER desinfizieren, wenn ich es draußen dabeihabe, selbst wenn ich es nicht aus der Tasche geholt habe.

Mein nächstes Problem sind meine Klamotten und Taschen. Wenn ich doch mal wohin muss, was echt selten passiert, dann werfe ich danach sofort meine Klamotten in die Wäsche, auch wenn sie vorher komplett frisch gewaschen waren und ich sie nur einmal anhatte und meistens auch nicht mal den ganzen Tag, sondern nur ein paar Stunden. Weil ich Angst habe, da könnten sich Viren dran befinden. Normalerweise habe ich in so einem Fall die Kleidung einfach wieder zurück in den Schrank gelegt, weil man nicht unnötig waschen muss, wenn es noch gut riecht und sauber ist, aber jetzt landet alles sofort in der Wäsche und ich kann nicht logisch einschätzen, ob das gut so ist oder übertrieben. Genauso bei den Taschen, die ich draußen dabeihabe. Die müssen Tage oder Wochen irgendwo hängen, um auszulüften und ich muss dann andauernd versuchen, nicht versehentlich dranzukommen. Andere Menschen handhaben das wie vorher Ich kann das aber nicht und habe so große Angst, dass ich echt nicht mehr einschätzen kann, was angemessen ist und was zu extrem.

Auch, wenn jemand vom Einkaufen kommt, habe ich Angst, wenn die ganzen frisch gekauften Sachen in der Wohnung sind oder man sie gerade reinbringt Und anfassen kann ich das erst nach Tagen, Wochen oder wenn es mit Spülmittel abgewaschen wurde

Ich habe aber keinen Vergleich und deshalb wäre es schön, wenn mir ein paar Leute einfach erzählen können, wie sie das selbst momentan machen und vielleicht hat der Eine oder Andere ja Hintergrundwissen und kann mir sagen, dass manche Dinge gar nicht möglich sind.


Liebe Grüße!

26.06.2021 11:31 • 15.07.2021 #1


25 Antworten ↓


Zitat von Flocondeneige:
Ich habe aber keinen Vergleich und deshalb wäre es schön, wenn mir ein paar Leute einfach erzählen können, wie sie das selbst momentan machen und vielleicht hat der Eine oder Andere ja Hintergrundwissen und kann mir sagen, dass manche Dinge gar nicht möglich sind.

Nichts von dem, wovor du Angst hast, ist realistisch. Am Anfang hieß es bei Corona dass, die Ansteckung durch Kontakt mit Gegenständen möglich sein könnte, aber in der Praxis hat sich erwiesen, dass das so gut wie ausgeschlossen ist. Ich habe während gesamten Pandemie weder meine Hände noch sonstwas desinfiziert und habe mich nicht angesteckt. Ich habe sogar Essen angefasst und gegessen, ohne mir die Hände zu waschen, nachdem ich im Supermarkt war oder im öffentlichen Nahverkehr gefahren bin. Und jetzt, wo die Inzidenzen so niedrig sind, ist selbst die Wahrscheinlichkeit , sich über Aerosole anzustecken, extrem gering. Wie sieht es bei dir Impfung aus? Das müsste dein Problem ja lösen. Du schadest deiner Gesundheit definitiv mehr, wenn du nichts trinkst oder isst.

A


Angst, Dinge im eigenen Haushalt zu berühren

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Zitat von Schlaflose:
Nichts von dem, wovor du Angst hast, ist realistisch. Am Anfang hieß es bei Corona dass, die Ansteckung durch Kontakt mit Gegenständen möglich ...


Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort, die mir schon Mut gemacht hat! Legst/Stellst du Taschen und Kleidung, die du unterwegs zwischen anderen Menschen getragen hast, auch wieder in den Schrank oder einfach irgendwo in der Wohnung ab?
Ich bin geimpft, aber die Angst ist so tief verankert, dass ich mich eben nicht fallen lassen kann und trotzdem denke, alles wäre gefährlich Allerdings habe ich da wieder krasse Gedanken, von wegen dass die Impfung bei mir nicht gewirkt hat und was weiß ich Dass ich durch den Desinfektionsmittelmissbrauch (so würde ich das schon nennen), den ich betrieben habe, vor, während und auch nach der Impfung immer wieder, meine Impfschutz negativ beeinflusst habe und meine Reaktion nicht heftig genug war und so weiter

Liebe Grüße

Zitat von Flocondeneige:
und kann mir sagen, dass manche Dinge gar nicht möglich sind.

Wenn es um das Corona-Virus geht: Es gibt bislang keinen einzigen Nachweis darüber, dass eine Infektion über Gegenstände oder Lebensmittel erfolgt ist. KEINEN EINZIGEN. Bei Millionen von Infektionen. Über Kleidung/ Taschen...KANN ohnehin überhaupt nichts passieren.

Abgesehen davon braucht jede Infektion eine gewisse Viruslast, um überhaupt ansteckend zu sein. Eine solche erreichst du über die von dir befürchteten Kontaktwege schlicht nicht. Wenn ein Infizierter unmittelbar zuvor aus kurzem Abstand auf eine Türklinke niest, müsstest du diese danach abschlecken oder dir zumindest unmittelbar nach dem Berühren mit der Hand die Finger in den Mund stecken und sie ebenfalls abschlecken oder dir ein paar Minuten lang in der Nase bohren. Ich vermute, dass du das eher selten tust. Jede Minute, die zwischen dem Niesen aus unmittelbarer Nähe auf die Klinke vergeht, reduziert bereits die Virenlast. Und spätestens das normale(!) einmalige Waschen der Hände entfernt auch die letzten paar Virchen auf deiner Hand.

Würde jemand auf Obst oder Salat niesen, würde sich auch hier die Viruslast schnell deutlich allein durch die Zeit verringern und wäre damit nicht mehr gefährlich. Das Waschen des Gemüses erledigt den Rest.

Und wie gesagt: Ein solcher Ansteckungsweg ist bisher niemals nachgewiesen worden.

Du hast einen Zwang entwickelt, der - wie alle Zwänge - jeglicher Realität entzogen ist. Dein Gehirn befindet sich im Zustand der völligen Irrationalität. Es glaubt daran, durch absolute Kontrolle einer Gefahr entgehen zu können - aber nicht nur das. Du glaubst gleichzeitig an eine Bestrafung, wenn du dem Zwang nicht folgst, die darin besteht, dass du unwiderruflich schwer krank wirst, wenn du deine Zwangshandliung nicht ausführst.

Der Weg da raus führt nur darüber, dem Zwang zu widerstehen. Das wird dir möglicherweise ohne therapeutische Hilfe nicht gelingen.

Zitat von Flocondeneige:
Dass ich durch den Desinfektionsmittelmissbrauch (so würde ich das schon nennen), den ich betrieben habe, vor, während und auch nach der Impfung immer wieder, meine Impfschutz negativ beeinflusst habe

Hast du das getrunken oder dir intravenös verabreicht? Wenn nicht, kann das deinen Impfschutz nicht beeinträchtigen.

Zitat von Flocondeneige:
Legst/Stellst du Taschen und Kleidung, die du unterwegs zwischen anderen Menschen getragen hast, auch wieder in den Schrank oder einfach irgendwo in der Wohnung ab?

Natürlich Ich verwende auch die Masken etliche Male, bevor ich eine entsorge.

Zitat von Flocondeneige:
Legst/Stellst du Taschen und Kleidung, die du unterwegs zwischen anderen Menschen getragen hast, auch wieder in den Schrank oder einfach irgendwo in der Wohnung ab?

Das handhabe ich wie @Schlaflose . Ich käme auch nie auf die Idee, Einkäufe zu spülen, bevor ich sie aufräume oder benutze, weil das völlig überflüssig ist.

Hi, mir ging es zur Beginn der Pandemie und bei einem Rückfall Winter wie dir: ich habe auch vor allen Gegenständen und auch sogar den Taschen, mit denen ich draußen war eine Angst entwickelt und überall Viren befürchtet. Das einizge was mir da raus geholfen hat, war radikal das Zwangsverhalten sein zu lassen.

Es ist aktuell schwer abzuschätzen, wo rationaler Schutz vor einer Infektion aufhört und irrationales Zwangsverhalten anfängt. Deswegen sind deine Zweifel verständlich.

Ich habe aber angefangen mich mit der Kleidung, mit der ich draußen war, zuhause auf mein Sofa zu setzten oder nach dem Einkaufen mir einmal die Hände zu waschen, jedoch dann nicht mehr nachdem ich eine Verpackung angefasst habe. Am Anfang habe ich gedacht, ich raste innerlich aus als ich ausgehalten habe, dass in mir Panik aufsteigt nachdem ich einfach so mit den möglicherweise virusbelasteten Hände etwas gegessen habe. Aber je öfter ich das gemacht habe, desto mehr hat mein Kopf gelernt, dass ich trotzdem nicht krank werde und sicher bin.

Das ist ein sehr langer und schwerer Weg und ich wünsche dir dafür viel Kraft!

Ich kann insbesondere bei Zwängen die Klinik Windach (Bayern) sehr empfehlen. Hatte dort einige Kontakte, die lt. eigenen Angaben große Fortschritte gemacht haben.

Corona und der ganze Hype ist das eine, die Empfänglichkeit dafür ist das andere. Der Zwang bestimmt bereits nahezu vollumfänglich Dein Erleben und ist deshalb dringendst behandlungsbedürftig.

Viel Mut und alles Gute!

Zitat von Flocondeneige:
Hallo! Ich wollte einfach mal einen Beitrag verfassen, um mir verschiedene Meinungen einzuholen und vielleicht auf jemanden zu treffen, der ...

Abgesehen von der Kleidung und Taschen Sache alles 1 zu 1 wie bei mir. Ist erst seit März so seit eine Kollegin falsch positiv war, und und und...hat mich psychisch kaputt gemacht iwo.

Zitat von Calima:
Wenn es um das Corona-Virus geht: Es gibt bislang keinen einzigen Nachweis darüber, dass eine Infektion über Gegenstände oder Lebensmittel erfolgt ...


Vielen lieben Dank für deine Antwort.
Das hat mir schon geholfen, denn ich denke wirklich, dass ich bestraft werden muss, wenn ich nicht alles zu 100% perfekt mache und es dann auch "verdient" habe, krank zu werden, da ich ja selbst schuld bin, wenn ich nicht gut genug aufpasse und die Kontrolle über alles behalte

Es fällt mir wirklich schwer zu unterscheiden, was jetzt objektiv gesehen sinnvoll ist und was schon extrem wird. Dass ich das vermutlich ohne therapeutische Hilfe da nicht rausschaffe, muss ich leider auch einsehen, aber ich bin momentan schon dabei, dahingehend was zu machen und auch schon ewig in Therapie, aber die ganzen kleinen alltäglichen Dinge sind schwierig für mich und da kann ich halt auch nicht bei jeder kleinen Sache meine Therapeutin erreichen und fragen, ob das so jetzt noch okay war, obwohl ich das dann gerne machen würde.

Ich komme mit diesen ganzen Dingen nicht klar. Ich kann beispielsweise keinen Joghurt essen oder überhaupt aus dem Kühlschrank nehmen, da das Virus ja im Kühlschrank und Gefrierfach "nicht abstirbt" und ich das dann dementsprechend nicht anfassen kann. Ich möchte halt auch nicht meine Hände waschen müssen, nur damit ich wieder etwas anfassen kann, nachdem ich ein Eis gegessen oder einen Joghurtbecher berührt habe, weil ich wie gesagt einen Zwang habe und das Händewaschen ist für mich echt unerträglich. Und wenn sich das vermeiden lässt, dann verzichte ich lieber auf andere Dinge

Morgen muss ich zum Arzt und ich habe schon überlegt, wie ich mich drücken kann, aber wenn ich nicht gehe, wäre das eventuell wirklich schlimm und ich bekomme jetzt schon einen Anfall, da ich halt nicht mit anderen Menschen in der Praxis sein möchte, da ich wieder aufpassen muss, dass ich ja nichts berühre (mit den Klinken ist das ganz schlimm, ich fasse nicht mal meine eigenen zu Hause direkt an) , wenn es nicht sein muss und dann wieder der Desinfektionsmittelwahn beginnt. Dann gehts wieder los mit dem Entsorgen der Maske, dem ewigen Händewaschen, den Problemen mit der Tasche und den Klamotten, die ich dort getragen habe

Was die Sache mit dem Desinfektionsmittel betrifft: ich hatte mal die Vermutung, dass ich angefangen habe, schlafzuwandeln und die Flaschen standen mal eine Zeit lang dort, wo auch Getränke waren und manchmal hätte ich im wachen Zustand fast zur Desinfektionsmittelflasche
gegriffen, was man dann ja aber natürlich sofort merkt; nur dachte ich dann, dass ich das während dem Schlafen ja vielleicht "übernehme" und nicht merke und das dann im Schlaf trinke.
Klingt jetzt irgendwie doof, aber die Angst ist halt leider echt. Noch dazu benutze ich leider immer viel zu viel Desinfektionsmittel, da es sonst zu schnell trocknet, bevor ich meine Schritte alle durchführen konnte Und da spritzt es oftmals und ich habe da irgendwie die Sorge, dass es dabei mal in oder an den Mund spritzt und so würde man es ja theoretisch schlucken und wenn sich das an einem Tag so häuft wie es bei mir der Fall war Außerdem sind meine Hände durch das alles so beschädigt, dass das Desinfektionsmittel manchmal "nicht mehr richtig einziehen kann", sie bleiben also irgendwie leicht nass und/oder klebrig und man hat das Gefühl, meine Hände schwitzen dann (durch die Panik) und dass sich dadurch das Desinfektionsmittel wieder "verflüssigt".
Und somit würde ich es ja überall dran bringen, also auch an Getränkedeckel und Essen, das ich mit der Hand nehme.

Zitat von Schlaflose:
Natürlich Ich verwende auch die Masken etliche Male, bevor ich eine entsorge.


Wirklich? Das kann ich mir gar nicht vorstellen, da ich da echt überlegt habe, wo in der Wohnung ich sie überhaupt "sicher" aufbewahren könnte, da ich sowas von gar nicht damit klarkomme, sie anzufassen, da ich halt echt denke, da hat sich sonst was dran gesammelt, wenn ich unter vielen Leuten war. Ich hätte da immer die Sorge, da versehentlich dranzukommen (ich bin auch sehr tollpatschig und wenn man zu übervorsichtig ist, passiert doch eher was als wenn man sich keine großen Gedanken macht.) oder dass sich die Teilchen in meinem Zimmer verteilen könnten oder so

Zitat von Calima:
Das handhabe ich wie @Schlaflose . Ich käme auch nie auf die Idee, Einkäufe zu spülen, bevor ich sie aufräume oder benutze, weil das völlig ...


Also räumst du das auch einfach ein, ohne deine Hände danach nochmal zu waschen oder zu desinfizieren? Für mich ist es schwer, nach so etwas dann normal meinem Alltag nachzugehen und alle anderen Dinge anzufassen, ohne nochmal was mit meinen Händen gemacht zu haben Ich denke da immer, ich schmiere es von da an das und so weiter.

Für mich ist das auch echt schwer, denn ich muss ehrlich sagen, vorher war ich da vielleicht sogar zu nachlässig. Ich habe oftmals gar nicht meine Hände gewaschen, nachdem ich heimgekommen bin, außer der Zwang kam mal durch oder ich musste zufällig gleich auf die Toilette. Aber ansonsten habe ich wich unterwegs sämtliches Zeug angefasst, hatte so gut wie nie was mit Händedesinfektion zu tun und habe dann auch zwischendurch fast nie meine Hände gewaschen, einfach aus dem Grund, dass ich mir da nie solche Gedanken darüber gemacht habe Und ich eben jemand bin, der unterwegs ungern auf die Toilette geht und auch selten muss. Und da habe ich auch Dinge mit den Händen gegessen. Wobei sich das halt in letzter Zeit vor der Pandemie auch schon ein bisschen geändert hatte und ich meine Hände unterwegs vorm Essen schon gewaschen habe, wenn das irgendwie ging und meistens habe ich Lebensmittel auch da schon nicht mehr direkt angefasst, sondern durch die Verpackung.

Früher hätte ich mir so gut wie nie Gedanken darüber gemacht, was jetzt beim Arzt wo dran sein könnte und da war ich auch öfter danach einkaufen und habe diese Backwaren mit der bloßen Hand rausgeholt und das würde ich jetzt vermutlich nicht mehr so machen. Aber diese ganzen Dinge, die mich jetzt beunruhigen, sind solche, die vorher gar kein Thema für mich waren und damit komme ich kaum klar.

@Filli vielen lieben Dank für deine Antwort! Du sprichst mir bei einigen Dingen wirklich aus der Seele. Ich habe auch schon öfter gedacht, es wäre gut, einfach aufzuhören und es mal "auszuhalten", aber oftmals kann ich das nicht und wenn es mir gelingt, fühle ich mich manchmal besser, aber manchmal hält das gar nicht an und beim nächsten Mal geht es dann schon nicht mehr

Ich habe oft das Gefühl, jeglichen Fortschritt einfach "zu verlieren".
Dein Text hat mir aber wirklich geholfen, da ich das so gut nachempfinden kann und es mir Mut macht, dass du das einfach so durchgezogen hast und es auch möglich ist, das ohne Konsequenzen auszuhalten. Leider ist es schon so, dass ich nicht mal beim Händewaschen einfach aufhören kann Vor allem wenn ich von draußen komme, ist es oftmals heftig

@moo vielen Dank für die Antwort! Bei dieser Klinik bin ich seit einiger Zeit auch angemeldet, aber bis jetzt ist diesbezüglich noch nichts vereinbart bezüglich einer Aufnahme.

@Lilith8990 vielen Dank für die Antwort. Das tut mir sehr leid Sowas ist echt besch*ssen, ich kenne das leider auch Ist es denn seitdem wenigstens etwas besser geworden?

Zitat von Flocondeneige:
Wirklich? Das kann ich mir gar nicht vorstellen, da ich da echt überlegt habe, wo in der Wohnung ich sie überhaupt sicher aufbewahren könnte, da ich sowas von gar nicht damit klarkomme, sie anzufassen, da ich halt echt denke, da hat sich sonst was dran gesammelt, wenn ich unter vielen Leuten war. Ich hätte da ...


Die benutzten Masken liegen bei mir überall herum, im Auto, in der Wohnung, in den Jackentaschen etc. Wenn ich eine brauche, schnappe ich mir einfach eine. Ich hatte noch nie Angst vor Kranheiten und mich trotz meines nachlässigen Verhaltens auch nie mit etwas angesteckt. Hatte z. B. noch nie im Leben Magen-Darm. Nur als Kind hatte ich ein paarmal Würmer
Inzwischen bin ich gegen Corona vollständig geimpft und würde auch überall auf die Maske verzichten, wenn es erlaubt wäre.

Es wurden zwar schon viele Antworten gegeben, aber dennoch spüre ich den Zwang ( ) Dir antworten zu müssen. Zum Thema Corona ist ja schon seit letztem Jahr bekannt, dass Seife sehr gut gegen das Coronavirus hilft. Es bricht die Zellwand des Virus auf und macht ihn auf diese Weise unschädlich. Folglich hilft es schon, wenn Du Dir nur einmal(!) die Hände mit handelsüblicher Seife - am besten ist aber Kernseife - wäschst. Das hält auch eine Weile, egal wie oft Du danach Dinge anfasst. Weil sich die Wirkung der Seife ja eine Weile auf der Haut hält. Es sei denn, Du wälzt Deine Hände in Schlamm, oder Hack. Dann eher nicht mehr.
Und Fakt ist auch, dass sich Viren lediglich auf den Oberflächen halten können, die von Hand zu Hand gingen. Wenn ein Gegenstand - sagen wir ein Joghurtbecher - über längere Zeit im Regal stand, ist er weitestgehend Keimfrei. Da sorgt schon allein das Ladenpersonal für, weil kontaminierte Lebensmittel sofort entsorgt werden müssen.
Davon abgesehen ist nicht jeder Virus Dein Feind. Allein bei der Geburt werden wir als Babys von Viren überschwämmt, die uns auf natürlichem Wege befallen, während wir durch die Scheide der Mama flutschen. Das hilft uns, kurz danach die ersten Abwehrstoffe und Antikörper herzustellen, die unser Immunsystem stärken.
Und auch später sind wir immer wieder diversen Schadstoffen und Viren ausgesetzt, die unser Körper braucht, um stark und widerstandsfähig(er) zu werden. Wenn Du Dir Deine Hände alle paar Minuten wäschst, eliminierst Du damit automatisch auch die Viren, die Dein Körper dringend braucht. Und das hat irgendwann zur Folge, dass Du schwer krank werden kannst. Du schadest Deinem Körper damit also mehr, als ihm zu nutzen, wenn Du nicht versuchst gegen Deine Zwänge anzukämpfen und einmal einen Waschgang auszusetzen.

Es ist schwer, gegen seine eigenen Zwänge anzukämpfen, das weiß ich wohl. Aber letzten Endes musst Du es zumindest versuchen. Denn sonst wird sich Dein Körper irgendwann dagegen zur Wehr setzen. Wenn er es nicht schon bereits tut. Denn Du hast ja geschrieben, dass Deine Hände bereits anfangen kaputt zu gehen. Das ist bereits das erste Zeichen dafür, dass Dein Körper begonnen hat. ...
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Zitat von Schlaflose:
Die benutzten Masken liegen bei mir überall herum, im Auto, in der Wohnung, in den Jackentaschen etc. Wenn ich eine brauche, schnappe ich mir ...


Was, wirklich? Oh Mann, ich wüsste gar nicht, wie ich mich da verhalten sollte Das Problem ist, dass ich mich gar nicht traue, da auch nur leicht hinzufassen, um das Nasenteil zu richten oder so. Ich habe da richtig Panik, dass ich dadurch was an meine Hände bekomme, vor allem da überall immer darauf hingewiesen wird, ja nicht in die Mitte zu fassen, nur an die Ohrenschlaufen etc. und ich finde das Tragen der Masken an sich auch nicht schlimm, ich merke die meistens gar nicht mehr, nur dass sie seit Neuestem von meinem Nasenrücken (obwohl ich diesen Bügel untragbar an meine Nase gebogen habe) oder meinen Ohren einfach abrutschen und ich sie dann unterwegs immer wieder richten und anfassen muss Und auch das Anfassen beim Abnehmen und Entsorgen, das ist für mich einfach so schlimm.
Ich bin auch geimpft, aber irgendwie vertraue ich noch nicht so komplett darauf, mein Kopf sucht andauernd Gründe, weshalb mein Impfschutz unvollständig oder vermindert oder schlecht sein könnte und der exzessive Gebrauch von Desinfektionsmitteln ist da mit einer der Gründe Und jetzt mit dieser neuen Variante gehts mir damit gerade wieder schlechter.

Zitat von Alex1979:
Es wurden zwar schon viele Antworten gegeben, aber dennoch spüre ich den Zwang ( ) Dir antworten zu müssen. Zum Thema Corona ist ja schon ...


vielen lieben Dank für deine Antwort! Und ja, der war gut!

Gilt das mit dem Nachwirken für jede Seife? Ich habe nämlich da auch oft das Problem, dass ich wasche, kurz etwas mache und dann denke, dadurch muss ich schon wieder waschen Also natürlich nichts, wo die Hände sichtbar verdreckt werden, sondern beispielsweise beim Kochen, wenn ich dann überlege, nach jedem Schritt meine Hände säubern zu müssen. Wenn ich eine Packung öffne und der Inhalt z.B. Brot ist, welches ich direkt anfasse und dann auch so essen muss Dabei ist die Verpackung jetzt nicht in irgendeiner Art von Dreck eingehüllt, aber eben das "unsichtbar Gefährliche" ist da mein Problem und dann denke ich, ich wäre sowas von nachlässig und unvernünftig, da ich dass nicht schon früher so gemacht habe oder immer noch nicht streng genug bin und es noch extremer machen müsste Mein Problem bei der Sache ist halt tatsächlich, dass ich vorher echt relativ nachlässig und locker war. Da hätten Leute, die sehr auf sowas achten, wahrscheinlich schon oft einen Anfall bekommen, wenn sie gesehen hätten wie ich mich verhalten habe. Es wird ja auch empfohlen, sich die Hände zu waschen, nachdem man Tiere angefasst hat. Habe ich früher im Streichelzoo auch nicht gemacht und bei meinen eigenen Haustieren wäre das auch Schwachsinn, denn wenn man mal die Situationen zusammenzählt, in denen man sich die Hände waschen muss (nach der Toilette, vor dem Kochen/Essen, nachdem man Müll oder irgendwas weggebracht hat) und ich dann noch jedes Mal nach Kontakt mit meinen eigenen Katzen zusätzlich meine Hände waschen müsste, dann käme ich aus dem Waschzwangsteufelskreis ja auch so nicht mehr raus, denn ich gehe ja nicht einmal täglich um eine bestimmte Uhrzeit zu meiner Katze und sage: "So, du wirst jetzt für fünf Minuten gestreichelt, danach muss ich aber meine Hände waschen und dann halt erst morgen wieder!", sondern streichle sie immer mal wieder zwischendurch über den Tag verteilt oder wenn sie von selbst zu mir herkommen, das kann ja niemand planen? Und wenn ich mir so ansehe, in welchen Situationen Händewaschen unabhängig von dieser Situation sowieso angezeigt ist, dann denke ich mir, dann muss ich ja wohl doch noch mehr Gas geben, statt weniger zu waschen Ich kann da echt nicht richtig unterscheiden, was richtig ist und wann es nicht angebracht ist und ich es lassen kann.
Es ist ja auch eher so, dass es sogar schlecht ist, "zu hygienisch" zu sein, also sich alles komplett wegzuwaschen, oder? Früher hatte ich vielleicht eins von diesen kleinen DM-Deainfektionsmittelchen, die gut riechen und die man sich an die Tasche hängen konnte und das habe ich fast nie benutzt, aber hatte es halt dabei, wenn mal was eklig war in der Öffentlichkeit und gerade keine Möglichkeit, auch die Hände zu waschen. Aber da war nie Druck dahinter. Jetzt bestehen meine Hände bald gefühlt aus Desinfektionsmittel und Seife

Ja, die Sache mit dem Immunsystem hat mich am Anfang dieser ganzen Sch**** echt fertig gemacht, da ich dachte, ich hätte ja ein viel schlechteres als meine Schwestern und auch sonst so gut wie jeder, da ich eben per Kaiserschnitt geboren wurde und nicht auf natürliche Weise wie so gut wie jeder Andere aus meiner Familie
So ansonsten müsste es relativ gut sein, da ich wie gesagt früher Dreck und alles Mögliche in meinen Mund stecken durfte, meine Eltern da nie so krass dahinter waren, dass ich danach aber ja Sagrotan benutze oder so und wie gesagt war Händewaschen nach dem Heimkommen bei uns bis vor Kurzem auch gar nicht so eine große Sache Fühle mich da schon etwas schlecht, das hier so zu sagen Aber trotzdem war ich nie wirklich heftig krank oder irgendwas. Hätte ich mal ein echt krasses Virus eingefangen, wäre das ja auch nachgewiesen worden, aber ich war irgendwie auch nie extrem schlecht drauf, wenn ich mal was hatte.

Wegen der Sache mit den Joghurtbechern etc.: Danke, dass du mir das nochmal so deutlich erklärt hast und es ergibt ja auch Sinn, aber die Panik ist da manchmal leider größer und die Logik weiß dann nicht, wohin mit sich.^^ Nur gestern habe ich gesehen, wie ein Mann sich vorne an der Maske rumgezupft hat und danach gleich was aus dem Kühlregal angefasst hat. Wenn ers gekauft hat, kein Ding. Wenn ers so zurückgestellt hat Eher nicht so gut.

Also säuberst du deine Einkäufe auch nicht, sondern räumst alles ganz normal ein? Bei Dingen, die nicht gekühlt werden müssen, habe ich das dann einfach öfter tage- oder wochenlang stehen lassen, damit nichts mehr "dran sein kann" und ich es benutzen kann, ohne mir die Hände wieder und wieder waschen zu müssen hinterher.

Es gibt so einige Situationen, in denen ich gerne jemanden fragen würde, ob derjenige sich da jetzt die Hände waschen würde oder nicht, da de Zwang natürlich "JA!" schreit, ich es aber nicht objektiv bewerten kann, denn wie gesagt habe ich keine Vergleichswerte. Es sind oft Situationen, in denen ich mir früher nie die Hände gewaschen hätte und auch gar nicht weiter drüber nachgedacht hätte bzw. an die ich mich nicht mehr erinnere und mein Verhalten deshalb nicht mehr rekonstruieren kann, da es so selbstverständlich und nebenbei abgelaufen ist, dass es einfach keine große Sache für mein Gedächtnis war und jetzt stehe ich irgendwie so völlig hilflos vor dieser neuen Situation und habe keinen Plan, was nötig ist und was mir sogar eher schaden würde.

Alles was ich kaufe, grade auch Klamotten, wasche ich nie vorher, ob mit oder ohne Corona.
Hatte Früher mal die Sachen heiß gebügelt, habe ich jetzt aber auch nicht gemacht.
Mache mich nicht bekloppt dadurch, denn sonst wird man wirklich verrückt. Eine Bekannte von mir,
hat wirklich die Sachen die sie gekauft hat, also sprich das Plastik Zeug mit Desinfektionsmittel
abgesprüht. Ne, bei aller Liebe, das mach ich nicht. Vorher nicht und jetzt auch nicht.

Ich wasche mir auch immer die Hände, nach wie vor, wenn ich von Draußen reinkomme.

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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