Doch leider hält dieser Zustand nur kurze Zeit an, 15 - 30 Minuten nach dem Aufwachen geht es los. Ich putze mir die Zähne oder stehe unter der Dusche, es kommen die ersten Gedanken. Was ist wenn ich jetzt einen Herzinfarkt bekomme? Wer kann mir helfen? Schaffe ich es rechtzeitig zum Arzt / Krankenhaus?
Ich werde nervös, mein Herz schlägt schneller. Ich kann mich nur noch mit Mühe zusammen reissen. Raus aus dem Bad (wieder nicht geschafft zu rasieren) und schnell etwas anziehen. Laufen nur noch laufen, draussen Atemübungen wärend des laufens. Nach 10 Minuten gehts besser, wunderlicherweise bin ich schon in Sichtweite des Arztes. Aber ich kehre um und laufe nach Hause. Zu Hause angekommen dauert es nicht lange bis ich wieder alles am und im Körper sensibel wahrnehme. Meine Muskeln, besonders rund um die Brustwirbelsäule sind verkrampft und schmerzen, oft Stechen in der Brust wie Nadelstiche. Die Hände und Füsse sind schweissnass und kribbeln. Mir ist leicht schwindlig. Die nächste Panickattacke kündigt sich an. Ab auf die Couch und ablenken, Computer, leichte Lektüre lesen.
Ich bin todmüde, aber an Schlaf ist nicht zu denken, sobald ich die Augen schliesse wird meine Nervosität noch gesteigert, ich schiesse hoch.
Meine Notfallmedizin (Bromazepam 1.5 mg) immer Griffbereit, aber ich versuche die Einnahme zu vermeiden. Ich hab Angst vor der Abhängigkeit.
Es ist schon wieder Nachmittag, die Herzneurose beeinflusst mein ganzes Leben. Ich war früher unternehmerisch. Es hat mich kaum etwas in meinen 4 Wänden gehalten, heute ist meine Couch mein bester Freund. Ich vermeide jede körperliche Anstrengung. Ich mag mein Leben so nicht. Ich will mein altes Leben zurück.
Es ist Abend und trotzdem wird es wieder bis in die Nacht dauern bis ich vor Erschöpfung einschlafe. Morgen gehts genau so weiter und weiter und weiter.
10.05.2015 16:25 • • 16.10.2017 #1