Zitat von Beobachter:Nachtrag zum Thema Kritik:
Völlige Kritiklosigkeit würde bedeuten, jeden erdenklichen Zustand nach
aussen hin bedingungslos und absolut zu akzeptieren. Und genau dies
kann unter gewissen Umständen sogar einer unterlassenen Hilfeleistung
gleichkommen.
Hallöchen,
dieser Aussage würde ich so nur teilweise zustimmen. Vielleicht habe ich etwas daran falsch verstanden, deshalb: Könntest Du mir vielleicht bitte noch mal kurz erklären, wo der Zusammenhang zwischen unterlassene Hilfeleistung und völliger Kritiklosigkeit ist?
Ich würde jetzt sponten sagen, es ist zwar etwas Wahres dran, aber:
Jeder Mensch hat doch wohl ein Gewissen in sich, das zumindest die gesunden (damit wären wir bei was bedeutet in diesem Zusammenhang eigentlich gesund?)
-.- Menschen dazu verleitet, anderen trotzdem helfen zu wollen, auch wenn man Kritik erst gar nicht an sich heranlässt und EVTL. auch, wenn man andere hasst. Das Mitfühlvermögen oder das Gefühl der Verantwortung für andere bzw. besser gesagt der gesunde Menschenverstand verschwindet ja nicht so einfach, wenn man plötzlich absolut keine Kritik mehr annimmt. Vorausgesetzt, man hatte die Möglichkeit, im Laufe des Lebens auch Mitgefühl für andere entwickeln zu können. Andere Menschen gern haben kann man meiner Meinung nach auch dann, wenn man vollkommen kritiklos ist. Da gehört schon extrem viel mehr dazu, letztendlich unterlassene Hilfeleistung zu betreiben.
(Mir zum Beispiel ist es extrem häufig egal, was andere sagen. Das war früher mal anders, als mir andere jeden erdenklichen Mist eingeredet haben und ich das auch noch zu meinen eigenen Ungunsten geglaubt habe. Aber wenn jemand auf der Straße liegen würde und Hilfe bräuchte, würde ich denjenigen nicht einfach dort liegen lassen. Auch wenn ich mit jemand vorher sehr heftig im Streit gewesen wäre, nicht). Mir hat mein Umfeld eingeredet, ich müsste für andere die Verantwortung übernehmen. Das hat sich auf mein Gewissen übertragen, welches mir heute sagt, unterlassene Hilfeleistung ist einfach nicht rechtens!
Das Gute im Menschen geht ja nicht einfach verloren, nur weil jemand einfach keine Kritik mehr annimmt. Ein Mensch kann trotzdem die Fähigkeit für großes Mitfühlvermögen haben. Also das Obengenannte muss nicht unbedingt passieren kann aber, wenn zum Beispiel das Gewissen einfach in dieser Hinsicht zu schwach ausgeprägt ist bzw. wenn eine gewisse Grundgleichgültigkeit in dem Menschen sowieso schon vorhanden ist. Und diese Grundgleichgültigkeit steht fest mit dem Gewissen in Verbindung.
Vollkommen ohne Gewissen und somit auch ohne Mitgefühl
für andere, ist der Mensch nämlich wirklich nur in pathologischen
Grenzfällen.
Zum Schluss möchte ich noch sagen: Es KANN immer alles Mögliche sein, wieso jemand so oder so reagiert. Nur man sollte nicht immer darauf schließen, dass eine bestimmte Krankheit (narzistische Persönlichkeitsstörung wie oben schon genannt, usw.) hinter bestimmten Verhaltensweisen steckt. Es kann auch einfach nur die Persönlichkeit sein, die geprägt wurde vom Umfeld. Man ist so, wie man als Mensch halt ist. Immer nur zu sagen, dass jemand krank sei, weil er so oder so reagiert und nicht so, wie man eben selber reagieren würde, und er deshalb zumindest in der eigenen Betrachtungsweise als irgendwie krank gilt, könnte uns letztendlich dazu bringen, ständig nur von irgendwelchen Entschuldigungen gebrauch zu machen, die dann wohlmöglich überhaupt nichts bewirken würden. Das kann ja wohl dann auch nicht richtig sein oder was sagt euer Gewissen dazu
Liebe Grüße
Miyu1987