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Hallo

mein erster Beitrag. Hoffe jemand kann sich da hinein versetzen.

Arztbesuche habe ich jahrelang gemieden, eben wegen der blöden Anordnung im Kreis. Wo sich alle stumm stundenlang mustern. Ein graus für mich. Ich kann wunderbar wildfremde Leute auf der Straße ansprechen. Stundenlang telefonieren mit irgendwelchen Leuten. Alles kein Problem. Traue mich auch in Einkaufscenter, Läden ect. No Problem. Kann in proppen vollen Bus dicht an dicht stehen Kein Problem.
Einzig in ruhigen Wartezimmern, Restaurants, Cafe's bekomme ich eine Rappel. Bsp. Warteraum Arzt: Sitze ich alleine und warte denke ich immer hoffentlich komme ich jetzt bald ran bevor weitere Personen eintreten. Gleiches Spiel auf Ämtern, Flughäfen. Eben da wo man sich ewige gegenüber sitzen muss ohne Kontakt, bekomme ich einen Rappel. Dieser zeigt sich in leichter Nervosität. Teils beginne ich ein starren zu irgend welchen Leuten. Augen schmerzen dann nach dieser psychologischen Anstrengung. Richtig Psycho komme ich den Leute dann rüber. Ich merke das auch, das den anderen Leuten meine Unsicherheit ebenfalls bei ihnen teils Unsicherheit hervor ruft. Und sie sich auch unwohl in meiner Gegenwart fühlen. Natürlich will man aus dieser Situation weg. Ich bleibe aber immer sitzen. Die Schmach zu flüchten ist mir zu groß. Die Schwestern an der Info sehen teils schon mein merkwürdiges Verhalten. So kam ich glaube schon das ein o. andere Mal früher dran zum Arzt. Oder die Schwester wollten diese Gespanntheit im Wartezimmer auflockern, wenn sie mich da raus nehmen? Keine Ahnung. Wenn ich so in einem Überfüllten Wartezimmer sitze ist das für mich nur ein Aushalten. Völlig steif und starr. An eine Zeitung oder Handy zur Ablenkung in dieser Situation ist nicht zu denken. 1. Erstens ist das doch nur ein Unsicherheits-Überdecken. 2. würde ich wissen/denken das alle mich beobachten, ich könnte in dieser Psychorolle kaum lesen, oder was am Handy tippen. Alles wie soll ich mich verhalten?

ich hatte mal einen US Film gesehen glaube (Garden State) Natalie Portman, Zach Braff . Da kommt auch ein Wartezimmer vor. Nur hier ist es für Psychos Nerven schonend angelegt gewesen. Mehrere Bankreihen hinter einander. Und alle schauen nach vorne. Ohne das sich Leute ständig 1,5m gegenüber anstarren müssten. ich weiß nicht ob die Wartezimmer da generell so angelegt sind.
Ok das sind aber alles wieder Wunschdenken zur Vermeidung selbiger.

Vielleicht kann mich jemand etwas unterstützen. Für eventuelle nächste Schritte?

Danke erstmal.

20.12.2012 21:06 • 25.12.2012 #1


6 Antworten ↓


Ich schau mir immer die Menschen an ....wenn sie mir sympathisch sind kommt man dann vielleicht auch ins Gespräch....

A


Wohin im Wartezimmer beim Arzt oder Amt schauen?

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Die anderen Menschen dort haben ja auch etwas weswegen sie zum Arzt wollen. Ich sitze auch nicht gerne in einem vollen Wartezimmer. Wenn es mal gar nicht ging weil ich wegen Depressionen so weinen musste hab ich das der Arzthelferin gesagt und konnte in einem anderen Raum warten. Toll hab ich mich dabei nicht gefühlt, kommt man sich auch ziemlich alleine vor...
Da ich sehr gerne lese und so gut wie nie ohne Buch unterwegs bin lese ich dort auch, oder schreibe in mein Tagebuch. Das lenkt gut ab und auch wenn Du Dich nicht darauf konzentrieren kannst, ist es doch eine Möglichkeit woanders hin zu blicken.

Sich mit Menschen im Wartezimmer zu unterhalten geht auch manchmal gut, kann auch lustig sein. Es gibt auch Ärzte deren Wartezimmer ehr leer ist und man ziemlich genau zu seinem Termin dran kommt. Sind allerdings Ärzte die nur privat Versicherte behandeln.

Es grüßt kerze

Hallo PeterPansen, das Problem hatte ich fast mein ganzes Leben lang. Hab sogar schon überlegt, zumindest Fachärzte, also Psychiater, und Psychologen zu beraten, wie man Wartebereiche für Angstpatienten besser gestalten kann. D.h. natürlich in erster Linie, sich nicht mehr direkt gegenüber sitzen zu müssen. Ausserdem sollte die Beleuchtung indirekt sein. Und man müsste die Möglichkeit (!) haben/ angeboten bekommen, mal raus gehen zu können während der
Wartezeit. Das funktioniert besonders gut bei meiner Psychiaterin. Sie hat eine Dachterrasse, und auch vom Wartezimmer aus kann man nach draussen gehen, sogar eine rauchen.
Mittlerweile reicht mir aber zumindest, dass ich mir selbst die Möglichkeit einräume, die Situation zu verlassen. Das hat nichts mit Flüchten zu tun, wie es dann gerne die Psychologen nennen. Sondern dass ich für mich selbst sorge und meine eigenen Bedürfnisse respektiere. Das habe ich immer sehr vernachlässigt.
Ablenkung in Form von Lesen oder sich gar mit anderen unterhalten würde ich Dir jetzt (noch) nicht empfehlen, dafür ist es noch zu früh, so wie Du es schilderst.
Es gibt aber eine Methode, die bei mir bombenmäßig funktioniert. Ist total einfach, aber effektiv: Nämlich Augen zumachen. Wenn es im Wartezimmer oder in der Bahn zu voll wird, wende ich es immer wieder an, und ich kann Dir nahelegen, es auch einmal zu versuchen.

Danke.

erstmal für eure Ratschläge

Zitat von PeterPansen:
Danke.

erstmal für eure Ratschläge



Guten Morgen, Leute,
ja, ich erlebe immer wieder ähnliche Situationen. Besonders schlimm ist es für mich im Bus, wenn mir jemand gegenüber sitzt. Erst muss man mal klären,wohin mit den Beinen, weil der Platz so eng ist und dann, wohin schauen? Habe ich einen Fensterplatz erwischt, schaue ich dann nach draußen. Sitze ich aber mitten unter den Mitfahrenden, dann fühle ich mich total eingeengt, bekomme ein beklemmendes Gefühl, fange an zu schwitzen und irre mit meinen Augen hin und her. Manchmal schließe ich einfach die Augen und programmiere mich entsprechend. Bei mir kommt noch das Problem dazu, dass ich eine Augenbehinderung habe und damit alle Blicke erst mal auf mich ziehe. Eine sehr unangenehme Situation, mit der ich aber mein ganzes Leben lang fertig werden musste.
Beim Arztbesuch spreche ich die Wartenden einfach an und verwickele sie in ein Gespräch, damit sie nicht mehr so stieren. Dadurch verschaffe ich mir eine gewisse Vertrautheit und bin etwas entspannter.
Bei einem Café oder Restaurantbesuch habe ich natürlich auch die gleichen Probleme, aber ich habe mich entschlossen, sie trotzdem aufzusuchen. Da muss ich halt durch und das negative Gefühl aushalten. Der Nutzen sollte aber immer größer sein als der Schaden.

Advents-Grüße
Rosenresli

Hallo zusammen,

es ist wirklich oft nicht sehr schön, im Wartezimmer zu sitzen.

Ich habe oft die Erfahrung gemacht, daß es viele dort verunsichert und sie nich twissen, wohin mit sich und ihren Armen, Beinen oder ihren Blicken.

Mir macht es jetzt nicht so viel aus, da ich spüre das es anderen oft unangenehmer ist, bei mir ist es einfach die Tatsache stundenlang zu warten und zu wissen, was man hätte in dieser Zeit alles machen können.

Entweder mache ich es dann so, daß ich Musik über Kopfhörer höre, ein interessantes Buch lese oder mich mit einem Bekannten unterhalte, dabei macht man dann oft die Erfahrung, daß solche Ängste in diesen Situationen menschlich sind.
Dadurch verlieren sie für mich ihren Schrecken.

Viele Grüße und alles Gute,


Cocoon951


P.S.

Frohe Weihnachten





Dr. Reinhard Pichler
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