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Gerade lief eine Reportage im Fernsehen über zu große und zu kleine Menschen. Ich stellte dabei fest, dass man immer ein Problem hat, wenn man aus dem Rahmen fällt.

Mein Problem ist zum Beispiel, dass ich alles aber auch alles vorschieben möchte, nur um mich nicht mit anderen Menschen in kleineren Gruppen treffen zu müssen.

Für heute abend bin ich zum Beispiel überraschend zum Grillen eingeladen worden. Eigentlich wollte ich mich nur mit einem Freund treffen (bei einer Person gehts bei mir meistens noch), aber der wurde von seinen Nachbarn spontan eingeladen und hat zugesagt. Dann hat er mir voller Freude eröffnet, dass wir heute abend zu viert sein werden. Ich dachte nur na toll! Aber da ich ja schon herausgefunden habe, dass meine Reaktionen meist überzogen auf andere wirken und ich den Freund auch nicht enttäuschen wollte, sagte ich erstmal dass das ok sei...

Naja, was soll ich sagen? Keine 30 Minuten mit meinen Gedanken allein war ich ein emotionales Wrack. Schlussendlich rief ich ihn dann an, dass das heute abend nix für mich ist und er war enttäuscht.

Warum habe ich auch mit Verständnis gerechnet?

Es ist ja auch zu blöd, wenn man an etwas leidet, dass die Masse der Menschen nicht nachvollziehen kann. Bin ich zu groß oder zu klein, zu dick oder zu dünn so sieht man das. Aber wenn man seine eigene Angst selbst nicht versteht, wie will man das dann anderen erklären?

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende! Meines ist leider gelaufen.

26.06.2010 14:49 • 21.08.2010 #1


27 Antworten ↓


Hallo dasgehtsonichtweiter

Im engeren Freundeskreis (noch besteht einer) über die Angstproblematik reden,
dies hilft und verringert auch die Ängste.

Auch lieber Kleingruppenfreizeitgrüsse, Der Beobachter

A


Wieder mal ein Wochenende verdorben

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Hallo Beobachter,

danke für deine Reaktion.

Mein Problem ist mir heute erst so richtig bewußt geworden, als mir dieser Mensch gesagt hat, ich müsste meine Denkweisen überdenken und dann zum ersten mal seit 7 Jahren einfach aufgelegt hat. Bislang hat er mich als eine Art Schutzschild durchs Leben geführt, aber den heute so unvermittelt wegzureissen, war neu für mich. Hab dann erstmal knapp zwei Stunden in Selbstmitleid durchgeheult und mich dann ans Internet gesetzt um herauszufinden, was mit mir los ist.

Den Gedanken, den Mitmenschen zu sagen, was mit einem los ist, ist reizvoll. Man hofft auf Verständnis. Aber glaubst du ernsthaft, dass nach der Ansage Hallo, ich leide unter sozialer Angst noch jemand mit offenen Armen auf mich zukommt?

Die wollen doch alle von ihren eigenen Problemen am Wochenende abgelenkt werden und nicht die Probleme der Bekannten wälzen...fürchte ich. Unproblematische Menschen sind doch der viel nettere Zeitvertreib und Umgang, oder?

Hey du,

Vielleicht bekommst du kein Verständnis aber du stehst zu dir selber und ich denke, das ist das Grundproblem, dass man nicht zu sich selber steht und dich so präsentiert, dass die anderen einen mögen, dadurch wird das Selbstwertgefühl klein,und man hat Angst anderen nicht zu genügen, ist bei mir auch so. Ich traue mich einfach nicht dazu zu stehen, dass ich schwach bin und Ängste hab und mich mit Dingen beschäftige, mit denen sich die große Masse nicht beschäftigt.

Es kommt immer drauf an, ob man lieber unkomplizierte Menschen mag. Also ich mag lieber Menschen die auch Schwächen haben und mich mir öffnen mit denen ich reden kann. Wie Menschen die eine starke Fassade zeigen und gar nicht so sind. Vill. gibt es doch jemand im Freundeskreis der dich versteht. Im Prinzip hat doch jeder Mensch ein anderes Problem an dem er arbeiten muss. Und indem du dich öffnest findest du auch Menschen die ähnlich wie du sind.

Viele Grüße Sunny89

Hallo dasgehtsonichtweiter

Meine über 50 Jahre Lebenserfahrung haben mir gezeigt, dass gerade die augenscheinlich unkomplizierten Menschen die sind, die die grössten Komplikationen machen.

Zweifele bitte nicht an dir, sei offen und verstelle dich nicht (darunter leidet nur das Selbstbewusstsein).
Du wirst dann zwar viele Freundschaften verlieren, aber du wirst auch neue finden, und diese sind dann auch (ohne Angst haben zu müssen) tragfähig und wertvoll.

Der auch danach suchende Beobachter


Ich glaube die Böhsen Onkelz haben das Lied für mich geschrieben

Hallo ihr Lieben,

ich habs gewagt!

Ich hab dann gestern nochmal meinen Freund angerufen, um ihm die Situation zu schildern und ihm vor allem auch klar zu machen, dass er nicht Schuld hat, nur weil er den Nachbarn zugesagt hat. Er kam mich dann einfach abholen und noch ehe die Panik wieder hochkommen konnte, saß ich bei den Nachbarn in einem wunderschönen Garten und hatte einen wirklich angenehmen Abend.

Geht es euch auch so?: Wenn man sich erstmal überwunden hat (oder man einfach überrumpelt wurde), wirds meist doch ganz schön und man fragt sich, warum vorher immer dieses Theater? Warum trifft man sich nicht häufiger so und und und... Und wenn dann zuviel Zeit verstreicht (meist reicht bei mir eine Nacht) ist wieder alles beim alten und die Panik allein bei der Vorstellung beginnt von vorn?

Meine Lebensqualität leidet da ungemein drunter. Es ist wie in einer Zwickmühle: geht man hin, läuft man Gefahr abgelehnt zu werden, sich zu blamieren oder einfach nur schmerzhaft erkennen zu müssen, nicht dazuzugehören. Geht man aber nicht hin, denken die Leute, man hält sich für was Besseres und sie mögen einen dann erst recht nicht. Augenscheinlich kann man da ja nur verlieren...

@sunny 89

Was du schreibst, spricht mir aus dem Herzen. Ich erkenne mich mehr als wieder wenn du sagst, dir sind Leute am liebsten, die zu ihren Schwächen stehen und diese nicht hinter einer Fassade verstecken.

In den letzten Monaten ist mir immer bewußter geworden, dass ein Mensch sein kann wie er ist, wenn er nur authentisch ist und sich nicht verstellt. Aber wenn ich selbst doch soviel Wert bei anderen darauf lege, warum zum Kuckuck schaffe ich es dann selbst nicht (immer)? Gestern habe ich das mal ausprobiert: ich habe mich gegeben, wie ich mich gefühlt habe. Nicht allzu schüchtern, aber auch nicht total überdreht. Und siehe da: es wurde schön. Ob der Mensch wohl eine Art siebten Sinn dafür hat, ob er einen echten oder einen verstellten Menschen vor sich hat?

@ Beobachter

Ich werde deinen Rat. mich nicht zu verstellen mal bewußter probieren und das Ergebnis mal weiter beobachten...

Liebe Grüße

Hallo dasgehtsonichtweiter

Genau so ist es oftmals wirklich.

In der Vergangenheit dachte ich auch sehr oft (besonders in Phasen starker Depressionen),
niemand will mich in diesem Zustand irgendwo (als Spassverderber) dabeihaben.

Wenn sich dann aber doch einmal die Gelegenheit ergeben hat, an einem Event teilzunehmen, dann waren aber die Depris oft wie weggeblasen und es war wunderschön.

Es ist wirklich oft nur das Kopftheater vorher, das überrumpelt werden muss.
Dieser Satz spricht mir aus der Seele, und es muss doch auch möglich sein, sich selbst zu überrumpeln, wenn gerade niemand anders da ist, oder den Nerv und die Zeit dafür hat.

@Hummel:

Habe es jetzt erst gelesen.

Ja, die Böhsen Onkelz hatten einen schlechten Ruf (war am Anfang auch begründet).

Aber ihre Musik (besonders die Texte) haben mir in der Vergangenheit sehr viel gegeben und mir oftmals über schwere Tage geholfen.

PS:

Ertmals gehört habe ich sie vor 8 Jahren in einem psychosomatischen Krankenhaus.

Ja, und wie das in einem Psycho-Krankenhaus so ist, lebensmüde und mit schweren Depressionen bin ich hineingegangen, und mit schmerzhaftem Liebeskummer habe ich es 6 Monate später wieder verlassen.

Einen schönen Sonntag, Der Beobachter

Hey,

es ist wirklich ein Kreuz, an Ängsten zu leiden, die Deine direkte Umwelt gar nicht kennt! So ging es mir mein ganzes Leben lang. Irgendwie wurde schon bemerkt, dass es wohl nicht ganz normal sei, sooooo heftige Angst vorm Reden vor vielen Leuten zu haben, aber ernsthaft damit befasst hat sich dann doch niemand innerhalb der Familie.

So komme ich jetzt selbst zwangsläufig dazu, denn ich habe so den Verdacht, dass mein Leben ohne diese Angst noch mal anders verlaufen würde ...

... so wie Du es grad erlebt hast, sich mit Mut zu offenbaren, und schon entspannt sich die Lage, und Du konntest sogar mit im Garten sitzen und einen schönen Abend erleben - wow - genial!

Hallo zusammen,

ich habe eigentlich ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Leide unter Panikattacken und bin daher auch sehr lange nicht raus gegangen. Habe viele private Einladungen und Termine abgesagt mit der Begründung mir gehts heute nicht so gut.

Dann hat mich irgenwann niemand mehr gefragt und ich war noch schlimmer drauf, weil die Einsamkeit dazu kam.

Irgendwann hab ich dann angefangen, zu mener Krankheit zu stehen, und in meinem sozialen Umfeld erzählt, dass ich unter Panikattacken leide. Die Reaktionen waren unterschiedlich, manche wollten wissen, wie das ist und so, andere haben von ihren Problemen erzählt und manche haben es einfach nur zur Kenntnis genommen.

Aber eines hatten alle gemeinsam; Sie haben es als gegeben akzeptiert!

Und das war ein wichtiger Schritt. Nun werde ich wieder oft gefragt, ob ich auch kommen mag und gehe wieder häufiger weg. Das Gefühl, jederzeit aufzustehen und sagen zu können Sorry, aber ich krieg ne Attacke, ich muss leider heim gibt mir unheimliche Sicherheit. Ich weiss jetzt, dass mir dann keiner böse ist.

Und das lustigste: seit das so ist, kriege ich kaum noch Attacken, wenn ich in geselliger Runde bin, die Ablenkung ist dann so gross, das ich meine Panik einfach vergesse

-- Also, steht dazu, was ihr für Probleme oder Krankheiten habt, es gibt immer Menschen, denen man es nie recht machen kann und alle anderen sind meistens sogar dankbar, wenn sie wissen, was mit euch los ist und ihr so seid wie ihr seid!!

Liebe Grüsse
Alinchen

Hallo Alinchen

Genau so ist es wirklich.

Wenn das soziale Umfeld bescheid weiss über die Ängste, und sie als gegeben akzeptiert, dann veringert sich meistens auch die vorherigen Angst.

Es entsteht dabei ein positiver Kreislauf, der sogar bis zur fast völligen Angstfreiheit in dieser Umgebung führen kann.

Leider bringt aber nicht jedes Umfeld dieses Verstehen zustande, und leider kann man sich sein Umfeld (z.B. im Berufsleben) nicht immer frei aussuchen.

Viele Grüsse, Der Beobachter

Hallo Beobachter,

ja das mit dem beruflichen Umfeld das stimmt leider. Ich hab da ziemlich Glück gehabt. Nur mein Chef ist eingeweiht und der hält mir wenn es schllimm kommt den Rücken frei. Alle anderen wissen nix. Klappt halt irgendwie...

Aber an dem privaten Unfeld kann man ja bischen arbeiten. Wenn man sich erst mal geoutet hat, sieht man schon ziemlich schnell, wen man brauchen kann und wen nicht... Aber wie gesagt, auch ein normaler Mensch kann es nie allen recht machen, oder ,-)

LG, Alinchen

Hallo Alinchen

Normaler Mensch in Klammern ist sehr gut !

Nein, wir können es uns ja manchmal selber nicht immer recht machen.

Beruflich bin ich derzeit auf Arbeitssuche, dabei spiele ich aber, was meine Probleme betrifft, weitgehend mit offenen Karten.

Viele Grüsse, Der Beobachter

@ sogehtdasnichtweiter : setz dich net unter Druck natürlich zu sein. Ich habe ja so ähnliche Probleme wie du und habe mir für die Zukunft vorgenommen, mich nicht mehr unter Druck zu setzten aber trotzdem achtsam zu sein und an den Ängsten zu arbeiten. Weil ich habe mir lange Druck gemacht, und alles ist noch viel schlimmer geworden. WEnn die Ängste kommen dann kommen sie halt und wenn ich mal künstlich bin versuch ich einfach über mich zu lachen und mir zu denken, dass ich das nächste mal einfach meine eigene Meinung sage und mich nicht mehr verstelle. Das gibt einem auch wieder so viel Selbstwertgefühl hab ich raus gefunden. Gut manche lehnen mich ab, weil ich oft von der Meinung abweiche, aber ok ich darf ja auch anders sein! Und du darfst auch besonders sein und außergewöhnlich! Das macht einen ja so wertvoll, dass man einzigartig ist! Außerdem ist das doch schon ein super Schritt gewesen mit dem Grillfest - Gratulation Sei stolz auf dich! Sieh das was du geschafft hast.
Menschen die sensibel sind merken das auf jeden fall, ob jemand so ist wie er sich gibt!

Viele Grüße Sunny

Hallo ihr Lieben,

es ist wieder einmal Wochenende, aber zum Glück bin ich nicht irgendwohin eingeladen.

Aber in diesem Zustand denke ich immer, dass ich doch eigentlich gar keine Hilfe brauche. Kennt ihr das auch? Wenn ihr nicht mit Situationen konfrontiert werdet, die eure Angst auslösen, ist alles in Butter.

Aber wehe die nächste Situation kommt. Dann stürzt wieder die ganze Welt zusammen.

Meint ihr wirklich, dass es sinnvoll ist, sich gegenüber dem direkten sozialen Umfeld zu öffnen? Ihr schreibt zwar auch schon, dass leider nicht immer mit Verständnis gerechnet werden kann, aber ich mache mir mehr Sorgen, dass sie mich dann für noch sonderbarer halten als jetzt schon. Diese soziale Angst gehört in meinen Augen unter den glücklichen nicht-Insidern immer noch zu einer Art Tabu-Thema. Damit kann niemand etwas anfangen. Ich habe die Befürchtung, dass man sich von mir distanziert allein weil man diese Angst nicht einzuordnen vermag. Vielleicht denken die dann auch ich wär n Psycho oder so?

Andererseits wenden sie sich auch so ab, wenn man immer nur absagt und so.

Ach es ist aber auch zu blöd!

LG

hi

wenn ich so deine Geschichte lese, erkenne ich mich wieder früher war es bei mir auch so schlimm. Ich traf mich, manchmal sagte ich aber auch ab und wenn ich kam dann war die Angst entweder noch etwas da, oder sie war weg. Am schlimmsten waren immer diese Panikattacken. Naja und heute ist es so, ich treff mich zwar gern aber voher ist diese Angst auch da werden da viele Menschen dort sein etc vor allem habe ich Problem mit Menschengruppen in meinem alter bzw jünger, die einen dann so bemustern wenn man kommt. Z.b im Biergarten, man setzt sich hin und dann wird gelahct, und ich denke, die lachen über mich. Kennt ihr ja sicher? gg Ich versuche es immer und sage mir die lachen nicht über mich, warum auch, die kennen mich ja gar nicht? manchmal klappts sogar aber vorher diese Angst, wo ich dann manchmal auch net hin möchte, aber dann doch geh um mich zu stellen, ist echt blöd. Ich hab das ja nicht ohne Grund, und ihr ja auch nicht?

also ich würde mich nicht bei jedem öffnen, und sagen was ich habe. Weil viele kennen einfach nicht solche Ängste, und reagieren dann mit ich kann es mir nicht vorstellen etc. und es gibt ja tausende Ängste und wir waren nun mal die glücklichen die auserwählt wurden gg wir müssen damit leben bzw immer was dazu lernen. Wie du schon sagtest, man trifft sich an einem Abend am Wochenende und das nächste Wochenende , da hat man eigentlch schon wieder die gleiche Angst

ich bin ja keine person die absagt, entweder geh ich oder ich sag gleich nein, war früher ja auch anders bei mir, da sagte ich auch öfters ab, aber gad das verstärkt ja die Angst, weißt du was ich meine? Man merkt die angst lässt nach und dann fühlt man sich total gut aber dein Gehirn lernt: wenn ich absage fühle ich mich wohler, das ist die Lösung falsch!! du musst dir sagen , wenn ich hingehe fühle ich mich zwar nicht gut, aber ich weiß das die angst nachlässt so geh ich immer vor gg oder wenn ich nicht hingehe, werde ich nie wo hingehen können
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Hallo Susi1983

das ist ein interessanter Ansatz auf den ich noch nicht gekommen bin, aber er erscheint mir logisch: das Hirn lernt ja, wenn was Positives passiert. Und die Erleichterung nach der Absage ist so mächtig, dass es nur logisch wäre, wenn die innere Stimme immer genau das wieder verlangt.

Ich werde mal drüber nachdenken und mal den anderen Weg ausprobieren!

Danke!

ich fühle es zumindest immer so, wenn ich was absagte, das ich froh war für einen Moment, und nun frei hatte, aber im nächsten Moment wasr ich traurig. Ich hatte vor ein paar Jahren hefitg damit zu kämpfen weil ich alleine war, ich fühlte mich wie von nem anderen Planeten. Und mir fiel auf, das ich Gesellschaft brauchte.

Man muss sein Hirn versuchen auszutricksen, sonst trickst es uns ja immer aus. Bei mir sind es ja erlernte Verhlatensweisen.

Einmal ging ich nicht mal in die Schule und versteckte mich im Busch, weil ich nicht wollte das mich jemand sieht gg ich hatte verschlafen gehabt und hatte Angst vor den Reaktionen, weil die immer sehr heftig waren, und bin aus Angst nicht hin.Vermeidungsverhalten gg Ich habe lange daran geknappert, nicht wegen dem Busch allgemein wegen der Zeit, die die Hölle war. Jetzt rächt sich eben der Körper weil man zu stark war? und es ausgehalten hat?

Ich war sogar so traumatisiert das ichs kaum erzählen konnte, ich wusste das gar nicht aber ich merkte es erst als ich erzählen musste, und mir das wie ein Kloß im Hals steckte, erst später als ich es einmal aussprach kann ich offener damit umgehen. Aber die Angst bleibt. Das wird mich wohl mein Leben lang begleiten

naja jedenfalls, der erlernte kann man wieder verlernen, eben durch diese Gedankengänge, die ich eben schon schrieb da würde was fehlen, die Vorstellung mir nie wieder Gedanken zu machen, is ja langweilig oder? gg

Hallo,

Ich rate absolut dazu sich dem direkten Umfeld anzuvertrauen und zu öffnen.

Als ich an meiner Agoraphobie und diversen Krankheitsängsten litt zog ich mich auch erst zurück und verhielt mich für Andere oft unverständlich, indem ich z.B. bei Verabredungen nur schwieg (weil ich Attacken hatte und es nicht zeigen wollte) oder andauernd an die Luft wollte oder eher ging oder oftmals direkt von Vornherein absagte.
Die Anderen konnten sich darauf natürlich keinen Reim machen. Ich hab mir dann ein Herz genommen und erzählt was mit mir los ist. Nicht ZU detailreich, weil sich nicht Betroffene da oft schwer hinein versetzen können, aber ich habe erklärt wie meine Attacken entstehen und wie ich mich dabei fühle. Und ich hatte durchweg positive Erfahrungen!

Viele waren froh, endlich zu wissen wieso ich mich so anders verhalten habe. Vorher hatten sie ja keinen Grund, mussten rätseln was los sei, suchten die Fehler auch bei sich selber. Aber jetzt wussten sie dass es weder an mir noch an ihnen lag sondern einfach an meiner momentanen Krankheit, und damit konnten sie viel besser leben.
Auch hatte das leidige Versteckspiel endlich ein Ende. Ich konnte sagen Sorry, ich krieg grad kaum noch Luft, ich muss mal kurz raus! - und jeder wusste, warum. Ich musste keine fadenscheinigen Begründungen mehr erfinden um zu verschwinden oder abzusagen. Ich konnte endlich richtig zu meiner Krankheit stehen, und ich hab sie auch erst da wirklich akzeptiert. Weil sie nicht mehr geheim war, sondern weil sie öffentlich war und draußen war.

Nichts mehr Vorlügen und Erfinden zu müssen nimmt enorm viel Last von den Schultern.
Vor Allem wird die Krankheit auch für einen selber irgendwie realer. Dadurch, dass man sie ins Licht gestellt hat und nicht mehr gemein hält gewinnt sie an Substanz, und das ist auch für einen selbst und die Therapie förderlich.
Und wenn ein Freund dich ablehnt, weil du krank bist -nichts anderes ist eine psychische Krankheit ja- dann ist es um den auch nicht schade. Solche Freunde fallen eh früher oder später weg, nämlich dann, wenn man sie wirklich braucht.

Von daher plädiere ich absolut für Offenheit und Ehrlichkeit im Bezug auf die Krankheit. Zumindest im engen freundschaftlichen und familiären Umfeld.
Ich hab damals wirklich nur davon profitiert.


Liebe Grüße,
Bianca

A


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Dr. Reinhard Pichler
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