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Meine Thera sagte Posttraumatische Belastungsstörung und Diagnosen die früher relevant waren sind es heute nicht mehr.
Ich kenne so wenige Leute die mit mir Tennis spielen- das ist ein Bild- mit denen ich mich über die Sachen unterhalten kann die mich interessieren, Bücher, Interpretation von Murakami, Nachsinnen über die spanische Sprache, ich bin ziemlich verkopft und Persönliches interessiert mich wenn es, wie sage ich es, seltsam ist.

Mutter klagte im Alter über das Alleinsein, sie sagte wozu sich die Mühe machen, einen Tisch zu decken, Kuchen zu besorgen, für eine mittelmäßige Unterhaltung.
Aber ich bin froh, zwei Freundinnen zu haben.

Elternabend liebte ich, ich freute mich immer darauf die Lehrer meiner Kinder kennenzulernen und ich mußte ja nicht reden, das besorgten genug andere, ich fühle mich nicht verpflichtet, zu reden.
Erinnerst du dich noch an den Elternabendschreck, der ununterbrochen über seine Kinder redete und andere nicht zu Wort kommen ließ?

Oh ja! Vor allem liebe ich die Nutella Brot - pro und Contra Debatte . Da könnte ich mich jedes mal aufhängen.

Unsere Kinder sind alle auf Waldorfschulen .
Sie fühlen sich da sehr wohl und wir sind zufrieden.
Nachteil, ziemlich viele Freaks , die da rumlaufen.
Bin immer froh das alle Menschen Ohren haben, die Eltern an unseren Schulen würden sonst permanent im Kreis grinsen .

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Wie wird die Diagnose einer sozialen Phobie gestellt?

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Zitat von ichliebekuchen:
@ Auge und Schlaflose,
vielleicht habt ihr beide auch so einen kleinen Teil vom Autismus Spektrum erwischt? Das liest sich ein bisschen so. Das einerseits sensibel - aber nur sich selbst gegenüber- , keine Lust auf Smalltalk weil keine Ahnung was man da sagen soll usw..
Erinnert mich stark an meinen Sohn ( Asperger Autist)


Das ist bei mir ganz sicher nicht der Fall. Ich nehme z.B. sehr wohl am Gesichtsausdruck von jemandem wahr, wie es ihm geht, nur will ich mich damit nicht befassen. Ich erkenne auch Ironie, kann Cartoons analysieren und Gedichte interpretieren. Ich bin ja in der Abiturverwaltung tätig und wir müssen in den Abiturprüfungen für autistische Schüler Ersatzaufgaben bereitstellen, weil die das alles nicht können.



Zitat von ichliebekuchen:
Elternabende zb ( 3 Kinder) sind mein persönlicher Horror. Hab Schiss zu reden


Ging mir auch immer so - als Lehrer

Ich hoffe, das hier schreiben zu können, ich habe ja auch in einem Forum von schizoiden Charakteren gelesen, das Forum ist gut, aber ich habe erkannt, dass ich dort nicht hingehöre, vieles was geschrieben wird, erinnert mich aber an dich.

Am besten passe ich noch hierhin.

@auge, erinnert dich an wen? Schlaflose oder ?
Hab ich auch schon gedacht, schizoide PS würde passen irgendwie

ich finde es etwas problematisch in einem Forum Diagnosen zu erstellen, ja, mit ganz vielen Fragezeichen und vielen vielleichts könnte ich schizoide Züge für möglich halten.

Ich habe sie nicht, dafür kann ich mich viel zu schlecht abgrenzen und investiere zuviele Gefühle, nur trösten kann ich nur ganz schlecht. Zu mir paßt es eher zu analysieren und dadurch Möglichkeiten zu finden, etwas, das eher Männern zugeschrieben wird.

Zitat von ichliebekuchen:
@auge, erinnert dich an wen? Schlaflose oder ?
Hab ich auch schon gedacht, schizoide PS würde passen irgendwie


Ich habe mir gerade einige Informationen dazu durchgelesen. Einige der Kriterien passen schon auf mich, aber die meisten nicht. Bei einigen entscheidenden Kiriterien bin ich genau das Gegenteil. Ich habe z.B. absolut keine Fantasie und Kreativität, habe mich nie Tagträumen hingegeben, halte mich immer an gesellschaftliche Normen und Konventionen, werde von meinen Mitmenschen nicht als seltsam empfunden und bin auch nie wegen meiner Art gehänselt worden o.ä., ich kann sehr gut Gefühle wie Freude und Ärger zeigen, lache viel, habe Spaß an Aktivitäten, und ganz entscheidend: ich leide nicht darunter, dass ich so bin wie ich bin. Mir geht es gut dabei.

Bei den Kriterien für Soziale Phobie und ÄVPS treffen 80-90% auf mich zu und ich finde mich voll darin wieder.

Nichts für ungut
Wollte dich auch nicht in eine Schublade stecken, ich finde Persönlichkeitsstörungen nur super interessant und bin total wissbegierig, will immer mehr darüber lernen und lesen und so
War gestern bei meinem Therapeuten und hab noch mal mit ihm über meine Diagnosen gesprochen; er meinte, das, wenn ich jetzt noch mal getestet werden würde, nur noch sehr wenig
Anhaltspunkte für eine PS gefunden werden würden ( nach zwei Jahren Therapie)

Okay ich viel über mich erfahren, über die Auslöser in der Kindheit, wie sich diese ganzen Verhaltensweisen manifestiert haben und auch, wie ich mich heute , als Erwachsene, anders verhalten darf/ muss.

Psychisch GESUND fühle ich mich KEINESFALLS.
Hab gelernt, meine Rollen besser zu spielen und mir noch mehr Masken zuzulegen.

Frage mich gerade, ob das Sinn und Zweck einer Verhaltens Therapie ist. Traumatisierte Menschen gesellschaftsfähig hinzubekommen. Damit sie sich und auch andere NICHT STÖREN?

Zitat von ichliebekuchen:
Frage mich gerade, ob das Sinn und Zweck einer Verhaltens Therapie ist. Traumatisierte Menschen gesellschaftsfähig hinzubekommen. Damit sie sich und auch andere NICHT STÖREN?


In erster Linie sollte eine Therapie dazu führen, dass sich der Betroffene besser fühlt. Wenn man gesellschaftsfähig wird und sich und andere nicht stört, fühlt man sich doch automatisch besser oder nicht?

Bei mir hat die Therapie dazu geführt, dass es mir gut geht, obwohl sich an meiner Persönlichkeitsstörung nichts geändert hat.

Das letztere habe ich mich auch oft gefragt.
Nur du kannst die Frage beantworten ob du einen persönlichen Gewinn von der Therapie hast.
Sicher macht es ein gutes Gefühl andere nicht zu stören, aber das allein reicht nicht.

@ichliebekuchen

Zitat:
Frage mich gerade, ob das Sinn und Zweck einer Verhaltens Therapie ist. Traumatisierte Menschen
gesellschaftsfähig hinzubekommen. Damit sie sich und auch andere NICHT STÖREN?


Eine interessante Beschreibung von Dir. Bestimmt kann man das so beschreiben, dass
durch eine Therapie erreicht werden soll, dass Menschen sich in der Gesellschaft sicherer
bewegen können.
Stören würde ich jedoch das Verhalten von psychisch Kranken nicht nennen.
Wer eine Angststörung hat ist schließlich völlig normal. Allerdings sind Menschen mit
Angststörungen verständlicherweise in vielem deutlich langsamer.
Und das finde ich nicht schlimm. Wir leben ja nicht nach Geschwindigkeit.

Ja, das ist richtig. Wir haben unser eigenes Tempo...Aber die anderen , scheinbar gesunden, rasen durchs Leben....bei mir geht zb schon so viel Zeit und Kraft fürs Grübeln drauf, wie sage ich etwas und wie könnte der andere das verstehen- und nachher, hat der derjenige das jetzt vielleicht falsch verstanden, fühlt er sich angegriffen usw.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, mir diese Gedanken nicht machen zu müssen...

Geht dir das bei allen Menschen so oder nur bei denjenigen zu denen du persönlicheln Kontakt hast?

Gute Frage...mein Mann ist Voll- Borderliner. Da muss ich ( fast ) immer richtig aufpassen.
Bei unseren Kindern bin ich entspannt, wir haben ein sehr inniges Verhältnis. Da mach ich mir kaum Gedanken.
Bei zwei engen Freundinnen genau so.

Hier im Forum merke ich, das ich nicht alleine mit diesem ganzen Irsinn bin und fühle mich auch wohl, hab aber trotzdem Schiss, mich falsch auszudrücken und damit andere User zu verletzten.

Bei allen anderen Menschen dreht sich permanent mein Gedanken Karussell.

Wow, das jetzt zu schreiben ist schon heftig. Macht mir so klar, unter welchem Druck ich täglich stehe

Verstehe ich dich richtig, dass sich das Karussell auch dann dreht wenn dich die Menschen eigentlich nichts angehen?

Ja.
Ich weiß dass das verrückt ist

Aber ich habe immer die Stimme meiner Mutter im Kopf Gott sieht alles . Du wirst für jede Tat Rechenschaft ablegen am Tag des jüngsten Gerichts. Gott kennt deine Gedanken.
Meine Eltern sind in diese Glaubensgemeinschaft geraten als ich 1 Jahr alt war.

Vielleicht bin ich deswegen so paranoid. Fühle mich immer beobachtet, bewertet, verfolgt

Weiß nicht wie ich das erklären soll

Fühle dich einmal ganz lieb gedrückt.
Lies doch einmal das Buch von Tilmann Moser Gottesvergiftung, er erlebte genau das gleiche wie du, er beschreibt es mit den gleichen Worten.

Eine ehemalige Freundin war strenge Methodistin, die Freundschaft zerbrach deswegen weil Gott es von ihr wollte.

Der älteste Sohn bekommt schwere Medikamente und lebt im Betreuten Wohnen, das Abitur hätte er spielend schaffen können hätte es nicht seine Psyche verhindert, der zweitälteste Sohn ist laufend in der Psychiatrie, von den beiden jüngeren Kindern habe ich nichts mehr erfahren, da Gott ja von ihr wollte,dass sie die Freundschaft beendete.

Zu sagen, Gott sieht alles ist mit eins der schlimmsten Dinge die Eltern ihrem Kind antun können.
Sponsor-Mitgliedschaft

Danke dir !
Schlimm mit deiner Freundin und ihren Kids...

Ich kann nicht an zwei Händen abzählen, wie viele Mitglieder der Glaubensgemeinschaft sich im Laufe meiner Kindheit suizidiert haben...
Und wie schlecht dann noch über sie geredet wurde

Ich werde mir das Buch , das du mir empfohlen hast, heute bestellen...

Suche auch schon seid längerem nach Selbsthilfegruppen für Sektenaussteiger. Einmal im Monat findet so ein Treffen in Köln statt. Da muss ich unbedingt mal hin, hab aber Angst, getriggert zu werden. Alles zum kotzen!

Zitat von Hotin:
Für den Patienten hat die Diagnosestellung dann häufig jedoch sogar einen großen Nachteil.

Wenn der Patient eine Diagnose genannt bekommt, besteht die Gefahr, dass er dann sagt.
Ich habe ja gar keinen Einfluss auf meine Ängste. Ich kann da wenig tun.
Schließlich habe ich ja eine XY-Störung.

Um zu verhindern, dass ich mich selbst zu sehr mit so einer Diagnose Identifizieren könnte hatte ich damals sogar meine Therapeutin darum gebeten, dass sie mir die Diagnose nicht mitteilt.
Erst fast zwei Jahre nach der Therapie habe ich dann wegen eines Gutachtens von der Therapeutin die Diagnose angefordert, und war da doch einigermaßen entsetzt.
So hatte die Therapeutin neben einer generalisierten Sozialen Phobie auch noch eine Depression und eine generalisierte Angststörung diagnostiziert.
Soziale Phobie, okay, aber eine Depression und eine generalisierte Angststörung?
Ich weiß was eine Depression ist, weil ich einige Jahre vor der Therapie eine sehr schwere Depression hatte, die ich dann ganz alleine überwunden habe. Das was ich während der Therapie hatte, war vielleicht von den Symptomen her einer Depression ähnlich, aber eigentlich hatte ich erwartet, dass die Therapeutin in der Lage wäre zu erkennen, dass dies durch die sozialen Ängste bedingt ist - was ich ihr sogar mehrfach erklärt hatte.
Und ebenso dieser Quatsch mit dieser generalisierten Angststörung, die von der Symptomatik ja vielleicht wie so eine diffusen Angst vor vielen Dingen ausschauen mag, aber die eigentlich auch nur Ausdruck der sozialen Angststörung ist.
Rückblickend würde ich daher heute auf eine Diagnose bestehen, schon alleine um auf diese Weise solche Einschätzungen richtig stellen zu können, da solche Therapeuten usw. ja wohl nur nach Symptomen schauen, und nicht unbedingt die teilweise sehr komplexen Zusammenhänge berücksichtigen.

Ich kann ja nur für mich sprechen, Hotin, aber ich empfinde es anders.
Die Diagnose sagt mir wo meine Schwachpunkte sind, ich kann darüber nachdenken.
Angenommen, ich wäre depressiv, was ich nicht bin, bekomme ich Abstand zu meinen depressiven Gedanken, erkenne Auslöser, weiß, worauf ich achten muss.

Ich sehe es ähnlich wie in der Organmedizin, wenn ich weiß, dass ich einen schwachten Magen habe, kümmere ich mich um ihn, sorge dafür, dass er sich wohlfühlt.
Es kann auch eine Erlösung von Schuldgefühlen sein- in der Richtung, warum bin ich so, warum kann ich nicht was andere können-, den Grund zu kennen.

Diagnosen sind nichts statisches, sie können sich ändern und ich kann an mir arbeiten.

Außerdem möchte ich aufgeklärt werden, das geht in Richtung von Arx, die Diagnose wird ja der Krankenkasse mitgeteilt und ich möchte wissen, was über mich geschrieben und diagnostiziert wird.

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Dr. Reinhard Pichler
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