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Hallo,
ich bin seit 9 Monaten hier. Mein Thread/1.Thema ist hierunter zu finden:

Ich bin 24 Jahre alt und habe einfach keine Freunde.
Mein Problem ist es, dass ich viele Leute kennen lerne(n kann), aber aus einer Bekanntschaft nichts weiter wird. Ich fragte mich immer, woran es liegt, aber ich finde einfach keine Antworten. Ich bin jetzt auch in psychologischer Behandlung- der Therapeut versucht mich umzustimmen und meint das Problem läge woanders. Vllt wechsel ich den Therapeuten.

Ich weiß nicht weiter. Mittlerweile ist mir aufgefallen, dass ich kaum Gesprächsthemen kenne und mir irgendwann Gesprächsideen ausgehen (so war es mit Frauen bei einer Unterhaltung/Flirten auch).
Es ist offensichtlich, dass Frauen Männer mit gehobenem sozialen Status wollen. Ist bei mir überhaupt nicht der Fall. Für meine Mitmenschen bin ich eher der Typ, über den man sich lustig machen kann. Genau das tun sie auch. Ich kehre denen dann den Rücken zu. Der Psychologe meint, dass es auch eine Beziehung wäre und ich denen nicht den Rücken zukehren solle.Alles in allem bin ich gut genug um ausgenutzt zu werden aber nichts Weiter!

Ich habe mich gefragt, wo eigentlich der Unterschied zwischen einer Bekanntschaft und einer Freundschaft ist/liegt. JETZT weiß ich, dass ich bisher nur Bekanntschaften geschlossen habe, aber keine Freundschaften. Den Übergang kenne und kann ich nicht. Das aber scheint mein Problem zu sein. Ich bin aber nicht schlagfertig, was mich zu einer offenen Zielscheibe macht.

Der Psychologe meinte zwar, dass ich, wenn Andere mich darauf nicht ansprechen, etwas in der Freizeit zu unternehmen, dass ich dann aufdringlich sein solle. Als hätte ich das nicht schon ausprobiert- wurde ich zu 90% abgelehnt. Nur einmal ging es gut. Danach nie wieder. Stattdessen merken meine Mitmenschen es und distanzieren sich von mir. Der Rest steht im Link oben. U.A. versteh ich mich mit meiner Familie auch nicht. Statt Ratschläge zu geben, wie es zu bessern ist, mobben mich meine Eltern, Bruder und deren Verwandte. Es heißt immer: Du bist falsch! Du musst dich ändern! Wenn ich nach dem Wie frage, heißt es: Das musst du selbst heraus finden! ... ABER du musst dich ändern! Du wirst scheitern! ... Etc. In unserem Haushalt ist Mobbing völlig normal geworden.
Meine Familie ist von Grund auf egoistisch und materialstisch. ich hingegen prinzipientreu.

Ich hatte Suizid-Pläne, aber bis jetzt noch nicht wirklich ausgeführt. Mittlerweile denke ich: Entweder ich ziehe es durch, oder ich werde weiter leben (müssen).

Danke.

01.06.2011 23:02 • 04.08.2011 #1


247 Antworten ↓


Wie üblich bei mir, ein Nachtrag:

Mich regt es auf, wie ich mein Leben damit investiert/vergeudet/verbracht habe, nach der richtigen Methode zu suchen, zu finden, was ich womöglich falsch mache, dass ich ständig abgelehnt werde. Aber ich finde einfach nichts!
Ich sehe, wie meine Mitmenschen NICHTS tun müssen, und ich mich auseinander reiße.
Ich hasse diese Ungerechtigkeit!
Manche sind zu attraktiv, andere sind ziemlich klug.
Wenn ich nirgends dazu gehören soll, dann soll man mir das sagen! Ich habe keine Lust mehr!
Es heißt, dass ich weniger reden soll, weil meine Persönlichkeit der letzte Dreck wäre!
Ich habs einfach satt! Weder zu introvertiert, noch zu frech, noch zu extrovertiert!
Was ist los?!

A


Wie wird aus einer Bekanntschaft eine Freundschaft?

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... einmal als ich auf einem Geburtstag eingeladen war, bekam ich mit, wie manch andere über mich sprachen. Es hieß, ich sei ja nett und so. Weshalb ich keine Freunde hätte, verstanden sie nicht.

Das zu meinem Charakter.

Vielleicht ist alles ganz einfach, und ein Freund ist einfach jemand, der gerade da ist, zuhört usw...

... und die Auswahl sehen manche ganz pragmatisch..



Für mich ist der Begriff Einsamkeit mittlerweile uninteressant geworden, ganz einfach aus dem Grund, dass ich das Gefühl der sozialen Isolation als eine Frage der eigenen Einstellung sehe. Das Einsamkeitsgefühl ist ohnehin die Folge der allgemeinen Angst vor der eigenen Existenz, das behaupte ich mal.. Demnach ergibt sich die Frage, warum man das schlechte Gefühl hat, ob man verdrängt oder eben erst lernen muss das Gefühl der sozialen Zugehörigkeit zu entwickeln.

Dass in der Kneipe allein herumzusitzen oder überhaupt keinen Ansprechpartner zu haben stinklangweilig ist, ist klar. Manchmal gibt es aber eben Durststrecken im Leben, da muss man durch. Und manche Menschen besitzen mehr soziale Kompetenzen haben als andere, das ist auch wahr. Diese sind aber wie sonst alles - haben ihre Vor- und Nachteile. Sicher gehört zu ihnen auch eine gewisse Anpassungsfähigkeit, die für einen selbst nicht immer zweckdienlich sein muss, solange man es nicht schafft dabei authentisch zu bleiben, keine bestimmte Ziele bei den anderen erreichen zu wollen und keine Abhängigkeiten zu entwickeln.

Altruismus mit Vorbehalt.

Zitat von inviolable:
Das zu meinem Charakter.

Charakter ist die Summe der Denk- und Verhaltensgewohnheiten. Also veränderbar.

Zitat von inviolable:
... einmal als ich auf einem Geburtstag eingeladen war, bekam ich mit, wie manch andere über mich sprachen. Es hieß, ich sei ja nett und so. Weshalb ich keine Freunde hätte, verstanden sie nicht.

Da würde ich auf jeden Fall nochmal hingehen! Bald ein Jahr her? ... und wie war das bitte nochmal mit dem Humor im anderen Thread?

Ist der Psychologe noch wohlauf?

Schönen Gruß.

Hmm, nett und prinzipientreu ist vielleicht wirklich eher langweilig. Warum zeigst du nicht mehr von dir, also auch deine Ecken und Kanten? Und such dir eine interessante Beschäftigung, über die du dann auch mit anderen reden kannst.
Das andere (zu wenig atttraktiv, zu wenig klug etc.) halte ich für Ausreden, das gilt für fast alle von uns.

Hi,
dass nett vielleicht langweilig wäre, hab ich schon mal gehört. Aber prinzipientreu? Soll ich lieber habgierig, ständig egoistisch und auf Geld aus sein?
Ecken und Kanten zeigen verstehe ich nicht.
Interessante Beschäftigung- kenne ich auch nicht. Ich weiß nicht weiter.

vg

Hi, meintest du mit Ecken und Kanten, dass ich meine Eigenarten zeigen soll(t)e?
Das tue ich nämlich. Interessante Beschäftigungen=Interessante Hobbies? Ich habe vor Kampfsport auszuüben. Aber wie einmal beschrieben: Auch als ich in einem Fitness-Studio war, da hat man sich mit mir unterhalten. Aber danach war nichts weiter. Ich weiß nicht, ob ich die Initiative hätte ergreifen sollen und es hätte riskieren sollen, aufdringlich zu sein. Ein ehemaliger Mitschüler sagte mir, ich solle Sport machen, abnehmen und was Interessantes machen. Dann würde es was werden- statt nur zu lernen. Leider hab ich ihn damals gehasst, weil er mich schikaniert hatte und mir diesen Spruch sagte, während ich noch sauer auf ihn war.

Aber irgendwie kann ich mich nicht anpassen. Ich wechsel öfters das Thema.

Zitat von inviolable:
Hi,
dass nett vielleicht langweilig wäre, hab ich schon mal gehört. Aber prinzipientreu? Soll ich lieber habgierig, ständig egoistisch und auf Geld aus sein?
Vielleicht hast du eine falsche Vorstellung vom Wort prinzipientreu.

Als erstes müsstest du klarstellen, welche Prinzipien du überhaupt hast.

Dass jemand prinzipientreu ist, sagt nicht gleichzeitig aus, dass es sich um gute Prinzipien handelt, oder um dieselben, die du hast.

Die Betonung der eigenen Prinzipientreue - egal welcher Prinzipien - beinhaltet eine gewisse Sturheit und Unflexibilität. Und das ist normalerweise etwas, was in Freundschaften eher erschwerend wirkt. Gerade ein Freund/eine Freundin erwartet normalerweise, dass man als Freund/in von seinen Prinzipien ein wenig abrücken kann, wenn es dem Wohl des Freundes/der Freundin dient.

Gut, dann bin ich wohl nicht prinzipientreu. Ich kann schon mal abrücken.
Nur kämpfe ich nicht ausschließlich für Geld. Das meinte ich damit. Ich habe Ideale, die ich verfolge. Ich meinte mit Prinzipientreue wohl eher, dass ich nicht käuflich bin und eher nach meinen Idealen handle.
Trotzdem verstehe ich den Rest nicht.

Zitat von inviolable:
Gut, dann bin ich wohl nicht prinzipientreu. Ich kann schon mal abrücken.
Nur kämpfe ich nicht ausschließlich für Geld. Das meinte ich damit. Ich habe Ideale, die ich verfolge. Ich meinte mit Prinzipientreue wohl eher, dass ich nicht käuflich bin und eher nach meinen Idealen handle..

Aha, das klingt schon besser!

Welche Ideale hast du denn?

Nicht käuflich zu sein ist sicher ein gutes Prinzip, aber welche Rolle kann das in einer Freundschaft spielen?

Gar keins?
Vielleicht, dass man nicht alles mit sich machen lässt. Aber ich weiß es nicht. Ist es nicht verwunderlich, dass fast alle und all meine Landsleute immer irgendwo hin eingeladen werden und so Teil der Gesellschaft werden. Während ich das nicht erleben durfte und stattdessen mich aufzwingen muss.
Dann heißt es: Ausländer integrieren sich nicht in die Gesellschaft!

Seit heute merke ich: Ich habe es satt, ständig hinterher zu laufen! Ich würde ja sagen: Ich brauche die Leute nicht! Aber leider stimmt das nicht! Das hat mir mein Leben gezeigt!

Hier ist der Beitrag, was mich an mich erinnerte und ich zu diesem Forum stieß.
Mir ist klar, dass ich einsam erkranken werde und mir eines Tages das Leben nehmen werde/muss.

@ Vent: Nein, der Psychologe lebt noch und es ist diese Woche wegen des Christi Himmelfahrt- Feiertags ausgefallen. Nä. Folge gehts weiter. Ich muss mir überlegen, wie ich ihn fertig machen kann bzw. dass er endlich an der richtigen Stelle bei mir bohren soll, statt es mir auszureden.

Ehrlich gesagt bin ich für mich auch immer am Überlegen, wie ich die Frage beantworten soll.
Vielleicht hängt es davon ab, wie man Freundschaft definiert. Mein Problem ist, dass ich von Freunden zu viel erwarte, die aber ganz andere Vorstellungen, aber auch ein anderes Leben haben. Ich denke also, man kann das nur ausgleichen, wenn man seine Wünsche nicht auf wenige Personen projiziert, sondern erstmal eine breitere Basis (von guten Bekannten) schafft.

Das habe ich auch schon versucht. Aber es klappte nicht. Ich kann es weder vertiefen, oder die Leute hören auf mit mir zu reden.
Einmal, bei einem Stufentreffen, da hab ich einige angesprochen. Niemand kam zu mir. Ich habe sehr viele leute angesprochen, ein kurzes Small-Talk geführt. Irgendwann hatte ich keine Ideen- die andere Person wohl auch nicht oder kein Interesse mit mir zu sprechen. Und das wars. Beim Stufentreffen, im Jahr danach, hatte ich deshalb keine Lust. Aus dem Grund, dass ich mich ohnehin langweilen würde und die Leute sich nur zwanghaft mit mir unterhalten würden.

Irgendwann, einige Monate später, fragte mich eine ehemalige Mitschülerin, ob ich mit den Leuten JETZT zurecht kommen würde, oder ob es immer noch nicht ginge.
Meiner Meinung nach komme ich mit allen zurecht, nur kann ich nicht unterscheiden, ob sie mich nur dulden, mich nur in den Glauben lassen dass alles in Ordnung wäre oder ob sie mich nur hintergehen.

Ich dachte mir auch, dass ich mit einigen befreundet wäre. Jetzt, nachdem ich alles durchgehend analysiere, stelle ich fest: Es war nichts weiter als eine Bekanntschaft.

Mich nervt es, dass ich soo viel Kraft und Überwindung investiere, nur um eine Bekanntschaft zu errichten. Am Ende kommt meistens dabei nichts heraus.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jeder jede Beziehung ganz individuell für sich interpretiert. Ein und dieselbe Beziehung kann von dem einen aus eine reine Bekanntschaft sein und vom anderen aus eine Freundschaft. Ich war einmal fassungslos, dass eine in meinen Augen langjährige Freundin, die ich zu einem runden Geburtstag einlud, sich darüber wunderte, weil wir doch - ihrer Meinung nach - nicht soo sehr befreundet wären.

Da habe ich mich gefragt, was es in ihren Augen dafür braucht, dass sie jemanden als Freundin ansieht. Für mich ist eine Freundin eine, der ich alles vorbehaltlos erzählen kann, d.h. der ich alles gerne vorbehaltlos erzähle, was mir auf dem Herzen liegt, was ich erlebt habe usw. Und eine, der ich dazu bedenkenlos meine Wohnungsschlüssel übergebe und von der ich weiß, dass ich sie sofort bei mir auf der Matte stünde, wenn ich Hilfe bräuchte. So eine ist sie. Umgekehrt gilt das natürlich für mich auch.

In ihren Augen ist für eine richtige Freundschaft aber offenbar nötig, dass man mind. 3x wöchentlich miteinander telefoniert oder sich trifft. Deswegen hat sie subjektiv auch keine Freundinnen, sondern nur eine Schwester, mit der sie das macht, und an dieser Beziehung misst sie offenbar alle anderen Beziehungen, die sie hat.

Daher denke ich, dass es darauf ankommt, sich solche Beziehungen zu erschaffen, die einem selber das Gefühl geben, eine Freundin bzw. einen Freund zu haben. Und dazu gehört für mich die Fähigkeit, bei einem anderen Menschen zu erkennen, ob er/sie vertrauenswürdig ist und dann diesem Menschen zu vertrauen. Aber vielleicht hast z.B. du, inviolable, eine ganz andere Vorstellung von jemandem, den du Freund nennen möchtest. Welche ist das denn? Wann ist ein Mensch aus deiner Sicht dein Freund und kein Bekannter mehr?

Naja, aber wenn man jemanden als Freund wahrnimmt, dann möchte man schon etwas von ihm zurückbekommen, oder? Und damit meine ich nicht die Wohnungsschlüssel
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Zitat von afuman:
Naja, aber wenn man jemanden als Freund wahrnimmt, dann möchte man schon etwas von ihm zurückbekommen, oder? Und damit meine ich nicht die Wohnungsschlüssel

Was meinst du mit ZURÜCK BEKOMMEN?

Was hat man ihm denn vorher gegeben?

ich sag mal allgemein: positive Emotionen...

Zitat von afuman:
ich sag mal allgemein: positive Emotionen...

Meinst du wirklich, dass man diese jemandem übergeben kann?

Ich für meinen Teil fühle diese in mir, und ich labere der anderen Person = Freundin die Ohren mit meinen Erlebnissen und Problemen voll - ist das etwas, wofür sie mir etwas zurückgeben sollte?

A


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Dr. Reinhard Pichler
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