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Hallo!


Ich hab hier zwar schon mal was gepostet... aber langsam glaube ich, dass sich selbst durch eine Therapie nicht viel ändern wird. Mal ehrlich, es kommt ja nicht nur auf einen selber an, sondern ebenso auf die Therapie-Stunden/den Therapeuten. Es gibt nun mal Leute, bei denen tut man sich leichter beim reden und natürlich solche, wo es komplett anders ist.

Ich geh jetzt schon seit fast einem Jahr zur Therapie, doch inzwischen hab ich das Gefühl, dass ich noch viel ängstlicher bin als vorher.
Ich weiß manchmal nicht, ob ich mich nach der Therapie besser und befreiter fühle oder nicht doch eher 'zerstreuter'... Jedesmal, wenn die Stunde vorbei ist, bin ich komplett verschwitzt und habe leichte Gänsehaut. Ob das nun gut ist, oder nicht spielt auch keine Rolle mehr, aber wenn man schon fast am Ende seiner Geduld ist, hab ich nicht viel Hoffnung, dass sich in nächster Zukunft was ändern wird. Wie lange eigentlich noch hingehen? Warum muss ich permanent was sagen, obwohl mir das reden so schwer fällt?

Im Grunde bin ich ein sehr zuversichtlicher Mensch und für alles offen. Angst zu empfinden ist insofern wichtig, weil man dann dieser auf den Grund gehen kann, damit es einem zumindest wieder besser im Leben geht. Trotzallem bin ich ratlos...

Freunde, die ich einst hatte, sind verloren gegangen...
ich traue mich nicht mehr auf die Leute zuzugehen, weil ich Angst vor Ablehnung hab.
Was also soll ich noch tun? Ich habe bereits einige liebe Menschen getroffen, aber die Symptome verschwinden nicht - im Gegenteil.
Das ist aber nicht das Problem.

Für mich ist klar: es reicht eine beschissene Kleinigkeit aus, damit ich mich verletzt fühle. Und DAS macht mich so wütend. Wie konnte ich nur so zerbrechlich sein? frage ich mich dann immer.
Dann widerum gibt es Momente, in denen ich anderen gegenüber puren Hass empfinde.

Ich bin ganz sicher nicht von jemanden abhängig. Wären sie noch an mir interessiert und würde ich ihnen etwas bedeuten, dann hätten sie sich die längste Zeit gemeldet. Das sind bestimmt keine Freunde.

Wer weiß, vielleicht brauch ich ja eine Verhaltenstherapie, um wieder mehr aus mir herauszukommen, aber... *TIEF SEUFZT* ... mit Menschen kann man halt nur sehr schwer.


Wenn ich doch nur genug Eigenliebe besäße, dann wäre alles viel, viel leichter...

26.03.2012 10:51 • 01.04.2012 #1


Eigenliebe? Ich glaub das ist bei einer Sozialen Phobie das schlüsselwort. Ich denke mit ein wenig arbeit, auch wenn es sehr sehr schwer ist, schafft man das einigermaßen ohne Ärtzliche unterstützung. Wenn ich mir so manche methoden durchlese, wie die vorgehen, machen sie es in manchen Fällen eher schlimmer als besser.

Ich war schon oft beim Psychiater und sollte auch stationär behandelt werden bzw mal eine regelmäßige Therapie machen. Beides hat auswirkungen auf den Job. Ist es mir das wert?

Ich finde viele Ärzte ruhen sich auf ihren Doktor Titeln aus. Man muss lange suchen bis man einen anständigen findet, der einem auch wirklich helfen will und nicht nur Tabletten verteilen will. Mit jedem Medikament merk ich wie mein Körper und mein Geist immer mehr einbrechen.

A


Wie vorangehen?

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Zitat von Souleater:
Ich war schon oft beim Psychiater und sollte auch stationär behandelt werden bzw mal eine regelmäßige Therapie machen. Beides hat auswirkungen auf den Job. Ist es mir das wert?

Spannende Aussage und mutig

Aber dann scheint der Leidensdruck noch nicht groß genug zu sein, wenn es das nicht wert ist. Nunja.


Zitat von Souleater:
Ich finde viele Ärzte ruhen sich auf ihren Doktor Titeln aus. Man muss lange suchen bis man einen anständigen findet, der einem auch wirklich helfen will und nicht nur Tabletten verteilen will. Mit jedem Medikament merk ich wie mein Körper und mein Geist immer mehr einbrechen.

Nun, für einige Betroffene ist das, also die Medis, aber ein guter Ansatz erstmal wieder halbwegs in der Lage zu sein, eine Therapie zu machen. Von daher würde ich das nicht so negativ sehen...und es gibt auch moderne Antidepressiva, die auch bei Angst helfen, die nicht vernebeln, verlangsamen usw.

Zitat von HeikoEN:
Zitat von Souleater:
Ich war schon oft beim Psychiater und sollte auch stationär behandelt werden bzw mal eine regelmäßige Therapie machen. Beides hat auswirkungen auf den Job. Ist es mir das wert?

Spannende Aussage und mutig

Aber dann scheint der Leidensdruck noch nicht groß genug zu sein, wenn es das nicht wert ist. Nunja.


Zitat von Souleater:
Ich finde viele Ärzte ruhen sich auf ihren Doktor Titeln aus. Man muss lange suchen bis man einen anständigen findet, der einem auch wirklich helfen will und nicht nur Tabletten verteilen will. Mit jedem Medikament merk ich wie mein Körper und mein Geist immer mehr einbrechen.

Nun, für einige Betroffene ist das, also die Medis, aber ein guter Ansatz erstmal wieder halbwegs in der Lage zu sein, eine Therapie zu machen. Von daher würde ich das nicht so negativ sehen...und es gibt auch moderne Antidepressiva, die auch bei Angst helfen, die nicht vernebeln, verlangsamen usw.



Ich find mit Leidensdruck hat das weniger zu tun. Obs eher der gesunde Menschenverstand ist ist auch mal so dahingestellt Nur finde ich, wenn Beruflich einmal bekannt ist, das man erhebliche Psychische probleme hat, wird man es nurnoch schwerer haben. Und ob eine Therapie da hilft wage ich auch zu bezweifeln. Bei den Leuten die ich kenne hat noch keine geholfen. Einer hat sich wärend des aufenthaltes sogar umgebracht.

Von Medikamenten werd ich mich fernahlten. Klar gibts Leute bei denen es hilft. Aber bei mir nicht so wirklich. Es wird Ärztlich auch nicht korrekt kontrolliert. Ich habe immer 3-4 Monate wartezeit bei meinem Psychiater. Telefonisch ist er nie zu erreichen und Bluttest werden auch schonmal versäumt.

Zitat von Souleater:
Ich find mit Leidensdruck hat das weniger zu tun. Obs eher der gesunde Menschenverstand ist ist auch mal so dahingestellt Nur finde ich, wenn Beruflich einmal bekannt ist, das man erhebliche Psychische probleme hat, wird man es nurnoch schwerer haben.

Völlig richtig. Damit sollte man hausieren gehen.

Zitat von Souleater:
Und ob eine Therapie da hilft wage ich auch zu bezweifeln. Bei den Leuten die ich kenne hat noch keine geholfen. Einer hat sich wärend des aufenthaltes sogar umgebracht.

Nunja, es kommt ja darauf an, wie schwer das Krankheitsbild ist. Und ja, bei mir hat sie geholfen. Aber ich stimme Dir zu, z.B. depressive Erkrankungen sind eine harte Nuss und nicht mal eben zu therapieren.

Zitat von Souleater:
Von Medikamenten werd ich mich fernahlten. Klar gibts Leute bei denen es hilft. Aber bei mir nicht so wirklich. Es wird Ärztlich auch nicht korrekt kontrolliert. Ich habe immer 3-4 Monate wartezeit bei meinem Psychiater. Telefonisch ist er nie zu erreichen und Bluttest werden auch schonmal versäumt.


Ich finde es fahrlässig, die Verantwortung auch an Ärzte abzugeben. Wer tut das denn? Der Arzt kann helfen, aber er ist nicht für die eigene Erkrankung verantwortlich.
Aber ja, ich kenne genau diese Aussage von vielen anderen Menschen, die alle eine Erwartungshaltung haben gegenüber Ärzten, die nur enttäuscht werden kann, insb. bei psychischen Problemen, die relativ vielschichtig sind und u.U. nicht klar therapiebar sind.

Ich sehe das alles eher als Weg an, auf dem man sich befindet und die Schulmediziner sind halt Hilfesteller, die man nutzen kann und muss. Nicht mehr und nicht weniger. Mir wollte auch ein Lungenfacharzt ein Herzschrittmacher einbauen, weil auf dem Langzeit EKG ein AV Block aufgetreten ist. Naja, die Kardiologen lachten dann darüber
Und ich noch viel mehr, weil ich nach der Therapie wusste, woher die Herzprobleme kamen...tja, niemand ist Allwissend.

Ich denke beim Psychater ist man auch falsch aufgehoben, ein Therapeut ist richtiger, Psychologe oder ähnliches. Jedenfalls bei Ängsten. Ein Psychater ist halt immer noch ein Mediziner und das mag bei Depressionen gut sein, aber Ängsten eher nicht. Daher wundert mich nicht, dass es keine oder nur wenig Erfolge gibt, wenn man sich ausschließlich vom Psychater therapieren lassen möchte.

*lol* dann bin ich ja schon mal froh, bei einer Therapeutin zu sein, wenn ich das mal so sagen kann.


trotzdem möchte ich noch mal in Erwähnung ziehen: mir ist klar, dass man nicht allzu viel von sich selber abverlangen kann. Ich will mich nicht mehr unter Druck setzen, will nachsichtiger mit mir sein und lernen, etwas auf mich zukommen zu lassen.


Meine Herausforderung jedoch (ich sag jetzt bewusst nicht mehr Problem) ist folgende: wie umsetzen? das ist der schwierigste Part, denke ich.




Dr. Reinhard Pichler
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