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hi, ich bin auch ein neuer. ich bin 25 jahre alt, männlich und in einer beziehung. um meine jetzige situation verständlicher zu machen muss ich ein bisschen weiter ausholen. schüchtern war ich eigentlich schon als jugendlicher, konnte das aber relativ gut überspielen. ich hatte immer den selben freundeskreis indem ich mich meistens unterlegen fühlte. ich war einfach nicht so sportlich, attraktiv, und gelassen, cool wie die anderen. schon früh überspielte ich diese vermeintlichen defizite durch besondere coolness, hab mich aber eigentlich noch nie in irgendeiner rolle wohlgefühlt. ich konnte, oder wollte nie eine eigene indentität entwickeln. mir war immer viel zu wichtig was andere von mir denken. mein selbstbild wurde so mit der zeit immer negativer. zu der zeit als ich abitur machte war alles ziehmlich schlimm. ich hatte mich zurückgezogen, viel gek. und in meiner eigenen welt verkrochen. als ich merkte dass es zeit wird sich der realität zu stellen brach ich total ein. ich verbummelte 2 ganze jahre mit nichtstun. ich hatte einfach keine ahnung was ich mit mir anfangen sollte. zu der zeit litt ich schon stark an depressiven verstimmungen. ich hab dann ein studium und eine lehre nach relativ kurzer zeit abgebrochen. weil ich mich in fremder umgebung nicht auf mich selbst verlassen konnte, kein gefühl für meine bedürfnisse hatte. auch hat mir der kontakt mit anderen sehr zugesetzt. ich erfuhr keine direkte ablehnung, doch konnte ich einfach nicht so wie ich wollte oder mir das wünschte. die anforderungen die ich an mich selbst stellte waren stets unerreichbar und unrealistisch, doch hielt ich an ihnen fest, was meine depressionen und komplexe noch weiter verschlimmerte. ich habe auch schon zwei klinikaufenthalte hinter mir die mir nicht so recht weitergeholfen haben. es wurde in meiner vergangenheit rumgestochert, und versucht mich mit dem richtigen medikament zu behandeln. dass ich an sozialen ängsten und den daraus resultierenden depressionen leide wurde eigentlich nicht erkannt, bzw. konnte ich mich nicht so verständlich machen. ich habe das selbst nicht geglaubt, wahrhaben wollen. ich dachte dass diese ängste resultat von depressionen sind, und schon verschwinden würden wenn man die depression behandelt. dass dies eigentlich genau umgekehrt der fall ist weiss ich durch meine jetzige therapeutin. mit ihr rede ich viel über ängste, dinge die zu den ängsten geführt haben und wie ich diese bekämpfen kann. doch so richtig hat mir das noch nicht geholfen. ich habe seit drei jahren eine freundin, die mich kennengelernt hat als ich mit depressionen zu tun hatte. ihr gegenüber habe ich so getan dass dies die nachwirkungen meiner *beep* sind, dass alles halb so wild ist. seit dieser zeit läuft nach aussen hin auch alles normal. meine freundin ist vom typ her eher taff, hat mit sozialen kontakten auch überhaupt keine probleme. ich habe aber in den drei jahren unserer beziehung immer geschickt die situationen vermieden die mich in kontakt mit ihren bekannten, ihren mitstudenten usw. bringen könnten. dies hat mich immer sehr viel energie gekostet, und hat auch einige male zu streit und krisen geführt. mittlerweile will ich nicht mehr, es engt mich ein, meine beziehung geht daran kaputt. ich kann schon nicht mal mehr mit meiner familie und meinen verwandten zum essen gehen ohne dass ich vorher tagelang angst habe. darum ist die weihnachts- und silvesterzeit auch immer ein jahrestiefpunkt für mich. - mein eigentliches problem: ich bin mit meiner freundin zu silvester bei studienkollegen eingeladen. ich kann das nicht. das ist in meiner vorstellung einfach unmöglich. ich habe schon versucht mich absichtlich zu erkälten, einfach dass ich dieser situation auskomme. ich bin momentan am boden zerstört, ich weiss nicht was ich machen soll, soll ich meiner freundin erzählen was mit mir los ist? sie hat ja überhaupt keine ahnung von dieser thematik, noch dass mich das betrifft. ich kann mit niemandem darüber reden, was es noch schlimmer macht. ich hoffe dass ihr mich da irgendwie beraten könnt oder einfach schreibt wie ihr solche krisen bewältigt habt. tschau

30.12.2007 15:31 • 30.12.2007 #1


1 Antwort ↓

Hallo wa28!

Deine Geschichte ist wirklich tragisch und an manchen Stellen habe ich auch mich selbst wieder erkannt. Deshalb will ich dir raten, deine Probleme und Ängste umgehend deiner Freundin mitzuteilen. Auch wenn es schwer fällt, es ist besser wenn sie weiß was los ist damit sie dich besser verstehen kann und damit euer Zusammenleben wieder besser funktioniert. Natürlich gibt es keine Garantie dafür das deine Freundin dich bzw. deine Situation 100%tig nachvollziehen kann aber sie wird die Situation dann sicher mit anderen Augen betrachten und vllt. könnt ihr auch gemeinsam eine Lösung für die anstehende Silvesterfeier finden?
Was mich noch interessieren würde, hast du dich schon mal über SP informiert? Ich bin sicher, dass dir eine SP Therapie sicher ganz gut tun würde um deine Ängste zu überwinden und mehr Selbstvertrauen zu entwickeln.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Beitrag ein bisschen weiter helfen.

Lg
Feary





Dr. Reinhard Pichler
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