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Zitat von Wolke P:
Don Cuichotte hätte die Windmühlen bekämpfen können, wenn er das Ganze nicht im Großen betrachtet hätte, sondern sich erstmal das Kleine angesehen hätte.

Man soll sich doch erstmal das Große ansehen, und dann das Kleine bekämpfen. Wir haben schon genug Befehlsempfänger, die nur tun, was ihnen gesagt wird, ohne darüber nachzudenken, ob das mit ihren eigenen Wertvorstellungen übereinstimmt. Beispiele dafür gibt es genug. Die Bankenkrise wäre auch nicht geschehen, wenn die Angestellten nicht solche schwachsinnigen Wertpapierkonstruktionen gehandelt hätten, wo am Ende keiner mehr weiß, wem was gehört. Ist aber viel Gruppenzwang und Kadavergehorsam im Spiel dabei.

@dont_panic

Als ich Deinen Vergleich zwischen Forrest Gump und Sheldon Cooper gelesen habe, kam bei mir ein Schmunzeln.
Krasser Vergleich, aber der Kern ist mit Humor getroffen

A


Wie man in den Wald hineinruft

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Also Glaube, sofern man ihn den hat , trägt man doch in sich drin.
Alles andere sind überflüssige Konstrukte und Rituale.
Fällt mir dazu gerade ein.

Entwickler, du weist ja ich arbeite in der Gewaltprävention.

Jahrelang suchte ich Wege, um diejenigen, die Gruppen negativ beherschen zu schwächen und ich beobachtete genau Gruppenstrukturen und Gruppengeschehen.
Es sind die Mitläufer, die die Gruppenbeherscher stärken. Und lassen die besonders soz. Menschen in die Knie gehen oder zur Umkehr in die falsche Richtung bringen.

Die Gewaltprävention sieht seitdem so bei mir aus, dass ich nicht mehr im Gießkannenprinzip arbeite, sondern die besonders soz. Kids stärke und die, die Gefahr laufen Mitläufer zu werden. Seitdem erzielen wir große Erfolge.
Davor kam ich mir vor wie Don Quichotte und dachte teilweise, meine Arbeit wäre sinnlos.

Zitat von Wolke P:
Davor kam ich mir vor wie Don Quichotte und dachte teilweise, meine Arbeit wäre sinnlos.


Immer und immer wieder den Ball rausholen

http://www.hornoxe.com/hund-verrichtet-sisyphusarbeit/

Wolke: Dann weißt du ja besser als ich, wie man mit Mitläufern umgeht. Aber es läuft einem ein Schauer über den Rücken, wenn man bedenkt, wie viel Gruppendynamik da draußen falsch- oder völlig ungelenkt ist.

Ich wusste ja, dass es schlimm ist, aber so schlimm?

Zitat von yellowBag:
Also Glaube, sofern man ihn den hat , trägt man doch in sich drin.
Alles andere sind überflüssige Konstrukte und Rituale.
Fällt mir dazu gerade ein.

Das habe ich mir auch gedacht. Ich fühle mich gut, wenn ich gute Taten vollbringe. Aber nicht, wenn ich intensiv beim Lobpreis mitsinge. Man muss den Glauben schon verinnerlichen, und danach handeln. Alles andere ist letzten Endes nur Götzenverherrlichung.

Meiner Meinung nach sollte man gute Taten aber nicht aufgrund des Glaubens vollbringen.

Als Atheist werde ich sehr oft gefragt, wo denn ohne Glauben die Moral bleibt. Ich frage dann gerne zurück, ob ein gläubiger Mensch denn nur moralisch handelt, weil es ihm von seinem Gott vorgeschrieben wird ? Also nur, weil man nach dem Tod belohnt oder bestraft werden kann ? Und was wohl dieser Gott darüber denkt, daß man nur aus Angst vor Bestrafung (bzw. aus Eigennutz wegen der Belohnung) moralisch handelt ?

Ich halte es da lieber mit Kant's kategorischem Imperativ, was ja im Prinzip auch nur die intellektuelle Version ist von Was du nicht willst, was man dir tu, das füg' auch keinem anderen zu Wenn das eine Form des Glaubens ist, soll es mir recht sein. Dann funktioniert Glauben aber auch ohne einen Gott.

Zitat von dont_panic:
Meiner Meinung nach sollte man gute Taten aber nicht aufgrund des Glaubens vollbringen.

Als Atheist werde ich sehr oft gefragt, wo denn ohne Glauben die Moral bleibt. Ich frage dann gerne zurück, ob ein gläubiger Mensch denn nur moralisch handelt, weil es ihm von seinem Gott vorgeschrieben wird ? Also nur, weil man nach dem Tod belohnt oder bestraft werden kann ? Und was wohl dieser Gott darüber denkt, daß man nur aus Angst vor Bestrafung (bzw. aus Eigennutz wegen der Belohnung) moralisch handelt ?
Das ist ja nun eine plumpe Unterstellung.
Zitat:
Ich halte es da lieber mit Kant's kategorischem Imperativ, was ja im Prinzip auch nur die intellektuelle Version ist von Was du nicht willst, was man dir tu, das füg' auch keinem anderen zu Wenn das eine Form des Glaubens ist, soll es mir recht sein. Dann funktioniert Glauben aber auch ohne einen Gott.

Das ist ein bisschen wenig für ein moralisches Gerüst. Denn das haben wir schon in der 10. Klasse gelernt, dass es nur aussagt, was man nicht tun soll. Eine Religion sagt aber auch explizit, was man tun soll, und verbietet nicht einfach nur, was anderen schadet. Daran krankt ja die ganze westliche Welt. Hier gibt es nur Verbote, aber keinerlei Gebote (mehr). Selbst die zehn Gebote sind ja auch nur verkappte Verbote. Habe ich mal ganz deutlich von einem indischen Guru gehört, der hier in der Gegend geistige Heilungsseminare anbietet. In der westlichen Welt gibt es nur Wahrnehmung. Das Wort für die andere Richtung Wahrgebung fehlt dagegen völlig.

Zitat von Entwickler:
Das ist ja nun eine plumpe Unterstellung.

Sorry, das ist falsch angekommen. Ich wollte keineswegs unterstellen, daß alle Gläubigen so ticken. Aber es gibt durchaus welche, die so denken und handeln... Und gerade diejenigen, die das Prinzip Moral ohne Glaube nicht verstehen, zeigen dadurch doch, daß sie sich vor allem aufgrund der religiösen Vorschriften (auch eine Form Zwang) moralisch verhalten und nicht aus ihrer inneren Überzeugung - oder ?

Und was den kategorischem Imperativ angeht : nein, es sind nicht nur Verbote. Das ganze Verhalten (Gebote und Verbote) soll demnach ja so gestaltet sein, daß das eigene Verhalten allgemeingültig sein sollte und Grundlage einer Gesellschaft sein könnte, in der man selbst leben möchte.

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Dr. Reinhard Pichler
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