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Hmh, ich habe mich in der Frage sofort wiedererkannt und wurde beim Lesen der Antworten ein wenig betroffen. Viele Probleme scheinen ja durch den Vergleich mit anderen herzurühren ohne die Leute wirklich zu kennen. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Leute mich auch so anschauen Wie bekommt die das alles hin? usw. ohne zu sehen oder zu wissen, wie ich mich dabei fühle. Im Grunde versuchen die meisten nach Außen ja ein gutes Bild abzugeben und das täuscht natürlich. Je besser ich Leute kennen, desto mehr sehe ich Menschen, die auch vor Herausforderungen usw stehen. Klar gibt es auch die, die noch nie was schlimmes erlebt haben und denen es fast immer gut geht und die gewisse Abgründe nicht kennen, aber genau die können auch wirklich für andere stark und eine Hilfe sein, weil sie selbst nicht immer kämpfen. Aber was ist jetzt schon normal? Ich die Frage nicht viel wichtiger, was einem gute tun würde? Wie es besser gehen könne oder ob die ganzen Bewertungen von gut/schlecht oder normal/unnormal vielleicht alles nur noch schwieriger machen? Vielleicht sind meine psychischen Beschwerden nicht normal, aber was bringt mir dieses Wissen. In meiner Situation sind sie wohl angemessen, mein Körper (oder mein Unterbewusstsein?) scheinen ja einen Grund zu haben Symptome zu äußern. Und überhaupt macht es denn Sinn Krankheiten in normal oder unnormal einzuordnen? Und wieder einmal versuche ich den Vergleich mit physischen Krankheiten zu ziehen, jemand der im Rollstuhl sitzt würde sich ja auch nicht die Frage stellen Wie schaffen es andere einfach ihre Beine zu bewegen und Treppen zu laufen? Offensichtlich würden solche Frage, in denen wie ich finde irgendwie auch ein Selbstvorwurf zu stecken scheint, es nur noch schwerer machen mit Herausforderungen umzugehen. Akzeptieren, dass eine Krankheit einem gewisse Dinge erschwert oder unmöglich macht ist sicher ein guter Ansatz. Weiter natürlich auch nach Wegen suchen, die Situation zu verbessern und gesund zu werden. Aber bitte macht euch keine Selbstvorwürfe und habt Verständnis. Wir stecken in einer blöden Lagen, aber sicher sind wir nicht selbst Schuld. Klar jemand der irgendwas körperliches hat, kann vielleicht noch soviel Willenskraft aufbringen und wird nicht gesund, weils einfach unheilbar ist, aber auch bei der Angst ist es sicher nur zu einem gewissen Grad die Willenskraft auch wenn sie mit rein spielt. Jetzt habe ich glaube ich viel blabla und bisschen wirr geschrieben. Kernaussagen sollte wohl sein: Was ist schon normal und was bringt es dort zu sein? Würde es mir besser gehen, wenn es normal wäre Panikattaken zu haben?

Nun normal etwas ist, das einer Norm entspricht. Nur welcher?

Wenn Ängste plötzlich die Normalität vernichten, hab ich dann so normal gelebt, dass die ausbrechen konnten? Wenn man sich Normen beugen muss, ist das dann normal?

Ist es normal, wie ein Hamster im Käfig seine Pflichten zu erfüllen und wenn ja, welche Pflichten sind dann normal?

Und da Angsterkrankung de facto eine Erkrankung darstellt, ist die dann doch normal. Kann ich mich dann noch mit Gesunden vergleichen?

Und wenn ich mich so danach sehne, normal zu sein, was unternehme ich dafür? Und welche Normalität kann ich erreichen, mit meiner Erkrankung?

Als ehemaliger Langzeitangsthase kann ich nur eines sagen, dass ich aufgrund falscher Normen, die damals eben normal für meinen Eltern waren, in die Angst getrieben wurde. Also, für mich alles andere als normal. Und ich Normalität, also Linderung der Symtomatik nur mit extremster Gedankenarbeit hinbekomme, da ich ständig gegen eine kindliche Prägung andenken muss.

Angst vor der Erwartung anderer kann ich mindern, wenn ich auch Erwartungen an andere stelle. Oder ich reduziere meine Erwartungen an andere, auch möglich. Ängste werden weniger, wenn man seine Urangst erkannt hat. Und wirklich erkennt, dass diese Problematik nur von einem selbst gelöst werden kann, sofern gewollt. Therapeuten zeigen schon die Richtung, aber die Arbeit bleibt bei uns.

A


Wie lebt man eigentlich normal?

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Gibt jedoch auch Leute die meinen sie können nicht mehr laufen und deswegen im Rollstuhl sitzen. Psychische Blockade. Denen kann man auch 10000 mal erzählen das da nur eine Therapie hilft. Die sind so borniert,die wollen es einfach nicht glauben das sie aufstehen könnten wenn sie sich nicht selber ständig einreden würden das das nie klappen wird, nur weil die ersten 3 Gehversuche nicht funktioniert haben.



Normal ist Angst zu haben in Situationen die real eine Gefahr für einen darstellen. Dafür ist die Angst wichtig. Adrenalin ausschütten,Blutdruck hochfahren,Nerven sensibilisieren,Herzschlag hochfahren,kurzum Flucht oder Kampfbereit machen.

Ängste ohne offensichtlichen realen Grund entsprechen nicht der Norm.

Im Vergleich zu den Menschen die von keiner Angsterkrankung geplagt werden.

Zitat von Peppolino:
Gibt jedoch auch Leute die meinen sie können nicht mehr laufen und deswegen im Rollstuhl sitzen. Psychische Blockade. Denen kann man auch 10000 mal erzählen das da nur eine Therapie hilft. Die sind so borniert,die wollen es einfach nicht glauben das sie aufstehen könnten wenn sie sich nicht selber ständig einreden würden das das nie klappen wird, nur weil die ersten 3 Gehversuche nicht funktioniert haben.



Normal ist Angst zu haben in Situationen die real eine Gefahr für einen darstellen. Dafür ist die Angst wichtig. Adrenalin ausschütten,Blutdruck hochfahren,Nerven sensibilisieren,Herzschlag hochfahren,kurzum Flucht oder Kampfbereit machen.

Ängste ohne offensichtlichen realen Grund entsprechen nicht der Norm.

Im Vergleich zu den Menschen die von keiner Angsterkrankung geplagt werden.


Jemanden der im Rollstuhl sitzt mit einer Angsterkarnakung zu vergleichen?
Normale Angst ist gut und schützt uns.
Die Angst und Panikattacken die ich oder wir alle mehr oder weniger haben/hatten? Da konnte ich gut drauf verzichten,
das braucht kein Mensch.

Zitat von Peppolino:
Normal ist Angst zu haben in Situationen die real eine Gefahr für einen darstellen.


Eben, und wenn die Angst dann unrealistisch ausbricht, ist sie eben auf einer anderen Ebene real. Das ist der Knackpunkt, den man verstehen sollte. Unser Körper reagiert nur auf Eindrücke. Dann wird gehandelt, ob nun der reale Löwe vor einem sitzt, oder der Löwe evtl. kommen könnte. Körper reagiert immer gleich bei Angst.

Wenn also reale Bedrohung fehlt, sollte man nach der versteckten Bedrohung suchen. Die dann mangelndes Selbstbewusstsein und daraus resultierende Hilflosigkeit, Kontrollverlustsangst und und und heissen mag. Der Löwe hat nur einen anderen Namen. Sich seinem eigenen Löwen zu stellen ist schon eine Herausforderung.

Vor allem wenn man nach dem Löwen suchen muss,weil man ihn vielleicht verdrängt hat aus Selbstschutz. Den dann aus seinem Gehege raus zu lassen und zu sehen was er in Begleitung von Therapeuten und einer Gruppe fremder Menschen in Therapie mit einem macht,birgt Erwartungsängste. Einer vieler Gründe warum Therapie nicht funktioniert.

Löwe bleibt mit aller Macht gedeckelt

Zitat von Hotin:

Kann es sein, dass Dir eine Therapie aus einem Grund nie geholfen hat?
Ich habe den Eindruck, Du magst keine Veränderungen. Wie soll dann eine
Psychotherapie etwas bewirken.
Oder welche gefühlsmäßige Sichtweisen hast Du nach der Therapie aus eine neuen Sicht gesehen?

Spannend finde ich, wie positiv Du die Veränderung in Deine neue Wohnung durchziehst.
Dabei geht es Dir offensichtlich sehr gut.


In Deiner neuen Umgebung wünsche ich Dir, dass Du Dich sehr wohl fühlst.

Ein schönes Wochenende

Bernhard



Das mit der Therapie habe ich gar nicht auf mich bezogen, sondern ganz allgemein.

Ich war nie wegen meinen Ängsten in Therapie sondern nur wegen den Schafstörungen. Dass ich eine soziale Phobie und eine ÄVPS habe, hat sich erst in den letzten zwei Therapien herausgestellt. Da ich aber sehr gut damit leben kann und keinen Leidensdruck habe, sehe ich keine Veranlassung an mir etwas zu ändern. Das Einzige, was mir schlimmen Leidensdruck bereitet hat, war mein Beruf als Lehrerin, und den habe 2011 aufgegeben. Ich ändere lieber an den äußeren Umständen etwas als an mir selbst.

Du hast schon Recht, dass ich Veränderungen nicht besonders gern mag, aber wenn es sein muss, mache ich es. Das war damals mit meinem Berufwechsel so und das mit der Wohnung hatte ich schon lange vor, wenn mal meine Mutter sterben würde. Und als es so weit war, bin ich es sofort angegangen, trotz Angst, dass es alles schiefgehen könnte oder dass ich es psychisch nicht durchstehe. Aber mir war klar, dass ich in diesem Haus nicht den Rest meines Lebens verbringen will und so habe ich es durchgezogen.

Also ich habe selbstverständlich nicht gemeint man soll sich seiner Angst ergeben oder alles vermeiden was Angst macht..., ganz im Gegenteil...., nie aufgeben sondern kãmpfen, an sich arbeiten, sich selbst reflektieren, lernen mit der Angst zu leben...., sie akzeptieren als das was sie ist..., man kann damit lernen umzugehen auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt die einen umhauen, niemals sich ergeben





Dr. Reinhard Pichler
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