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Ich mag mich nicht. Und vielleicht ist das die große Wurzel meiner Probleme. Gerade in diesem Moment mag ich mich überhaupt nicht und drücke mich vor der neuen Arbeit, weil ich Angst habe.

Wie kann ich mich wieder mögen lernen? Ich verhalte mich einfach immer wieder gleich. Und einfach weil ich mich die ganzen Jahre schon aushalten durfte, weiß ich tief im Inneren, dass ich wieder, wenns hart wird, aufgeben werde. Ich beweise es mir ja schon mein ganzes Leben, dass ich nicht durchhalten kann. Ich glaube nicht an mich und bin fast stolz drauf.

Ich kann diese inneren Gedanken irgendwie nicht auf Dauer abstellen. Eine Zeit lang gehts gut, aber wenn sie wieder kommen und ich mich beginne schlechter zu fühlen, gebe ich auf und gebe mich ihnen fast schon mit Lust hin.
Ich bin schlecht, ich bin faul, ich bin schirch, unsympathisch, unfreundlich, eigentlich schau ich aus wie ein Monster, ich bin minderwertig, ich kann mit niemanden reden. Das geht dann wieder so dahin. Die ganze Zeit.
Dann schaue ich im Internet stundenlang Videos, suhle mich in meinem Leid, wünsche mir, dass ich einfach nicht mehr existieren muss. Seit Jahren mache ich das. Ich hab Therapien und Medis probiert. Ich weiß, dass mir regelmäßiger Ausdauersport bissl würde, aber es gibt derzeit immer eine Ausrede.

Muss ich härter zu mir sein? Brauche ich mehr Verständnis für mein Verhalten?
Muss ich endlich die Wurzel finden, damit ich dauerhaft was positiv verändern kann?
Soll ich weniger müssen?

Ist ein bisschen ein random post von mir, vielleicht nicht so gut verständlich, ich weiß gar nicht so genau was ich hier bezwecken will, ein bisschen Anteilnahme vielleicht? Einen Wachrüttler, dass nur ich mich ändern kann. Mir niemand die Aufgabe abnehmen kann. Entschuldigt, falls sowas hier nicht reinpasst.

Jaja, mein Denken ist nicht konstruktiv, ich glaub ich bin grad einfach sehr tief in meinem Loch drin. Ich muss mich zwingen spazieren zu gehen, aber ich will nicht. Ich will nicht!

Ich will nicht. Ich war schon als Kind bockig, sagt man mir. Und jetzt bin ich nur passiv. Passiv aggressiv schweige ich? Und schäme mich. Ich schäme mich ja auch so für mich. Ach Gott. Ich bin so oft so traurig und ich will ja eigentlich mehr vom Leben. Aber ich stecke fest! Oder will ich nicht raus aus dem Sumpf. Ich trau mich nicht zu springen. Meine Oma hat mir immer gesagt, spring über deinen Schatten. Aber er ist so groß, so fürchterlich groß und ich fürchte mich.

Geht es auch anderen so mit dem feststecken? Was hat euch geholfen?

23.08.2024 11:49 • 02.09.2024 x 5 #1


20 Antworten ↓


Mögen gelernt habe ich ich gar nicht und das war auch nie mein Ziel. Ich habe einfach nur gelernt zu akzeptieren, dass ich so bin wie ich bin und mich nicht minderwertig zu fühlen, weil ich in bestimmte Dingen anders ticke als die meisten Menschen. Und vor allem habe ich gelernt, dass ich nicht jedem gefallen muss. Wem es nicht passt, wie ich bin, dann ist das dessen Problem.

A


Sie selbst mögen - wie habt ihr es gelernt?

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@Silberstreif007

Vielleicht mal anfangen, die einfach öfter mal selber in Ruhe zu lassen und tun, was dir Spaß macht ...

Ich habe nicht so viel Zeit. Deswegen nur Stichpunkte. Du kannst aber gerne nachfragen.

*Sport
*andere Dinge, die dir Spaß machen
*Ich bin früher mal gemobbt worden wegen der Kleidung. Daher mag ich gerne neue Kleidung, gute Frisur, Herrenduft

Sehr wichtig: Selbstoptimierung

*Rhetoriktraining um meine rhetorischen Fähigkeiten zu verbessern
*Mir wurde gesagt, dass ich manchmal eine nervöse Körpersprache habe. Deswegen habe ich viel über selbstsichere Körpersprache gelesen

Ich habe mir auch viele berufsbezogene Fähigkeiten noch nachher angeeignet, um noch besser zu werden

Ich habe mir ein paar Männer, die imho Souveränität oder auch andere Eigenschaften ausstrahlen, genau studiert, um zu wissen wie die das machen und mir versucht konkret jene Eigenschaft von diesem und die andere Eigenschaft von jenem abzugucken

Noch ein Tipp: wenn’s um berufsbezogene Fähigkeiten geht, sei kein Einzelkämpfer. Vernetz dich, denn es gibt ganz viele Leute, die jene verbessern wollen.

Wenn jemand etwas besonders gut macht, frag ihn nach Tipps. Viele geben gerne Tipps.

Ich weiß, dass einige Menschen das Berufs-Leben als Haifischbecken sehen. Das ist absolut nicht meine Erfahrung. Kommt vielleicht auch immer drauf an.

Hallo Silberstreif007,

weitere hilfreiche Themen findest du hier:

Wie lernt man sich selbst zu mögen?

Mich selbst mehr mögen / bin den Menschen egal

Ich kann anderen nicht glauben, dass sie mich mögen

Jeder soll mich mögen

Wie habt ihr gelernt, euch selbst zu lieben?

Wie ich gelernt habe mir selbst zu helfen

Darin kannst du ebenfalls Beiträge verfassen, und die dazugehörigen Mitglieder werden informiert.

Beste Grüße
Carsten

Mir haben Achtsamkeit und sich das innere Stellen meiner größten Ängst und Befürchtungen geholfen. Also konkret: Ich habe mich gefragt, warum ich mich nicht mag und habe alle Dinge aufgezählt, dich ich finden konnte. Dann habe ich mich gefragt: Welchen heimlichen Nutzen ziehe ich daraus, dass ich mich nicht mag? In meinem Fall war es, dass ich mich dadurch nicht ändern muss. Und zum Schluss habe ich mich auf die Körperempfindungen im Körper fokussiert und sie wie vorbeiziehende Wolken beobachtet, ohne sie wegzustoßen oder sie an mich zu ziehen. In meinem Fall kamen dadurch sehr viele Tränen, ein Hinweis, dass man sich vom alten Ballast befreit.

Ich wünsche dir alles Gute auf deiner Reise zur Selbstakzeptanz!

@Frittensauce
Danke für deine Antwort.
Selbstoptimierung.. das macht halt sicherlich auch viel Druck. Obwohl ich es schon gut finde, danach zu streben sich zu verbessern. Andererseits will ich mich auch so mögen können wie ich nun mal bin und nicht erst wenn ich den optimalen Zustand erreicht habe.
Magst du mir ein bisschen übers Rhetoriktraining erzählen, wies dir konkret geholfen hat? - Ich habe oft das Gefühl, dass ich meine Sprache und Stimme ein bisschen kraftvoller einsetzen könnte. xD
Und gerne auch ein paar Tipps über selbstsichere Körpersprache. Breitbeinig stehen und Körper aufrecht halten fällt mir da mal auf die Schnelle ein.

@Arthur1 Vielen Dank für deine Antwort. Ich hab unlängst mal eine Liste erstellt mit Dingen, die ich an mir schätze, aber nicht was ich alles nicht an mir mag. Bin gespannt was ich finden werde.
Was du erzählst mit den Körperempfindungen erinnert mich an die Lehre von Vipassana. Alles ist vergänglich. Jede Körperempfindung vergeht wieder wenn man sie nur beobachtet, sie nicht wertet und wieder ziehen lässt.. Nicht leicht. xD

@Windy
Mich in Ruhe zu lassen, das bewegt mich irgendwie, danke.
Der innere Kritiker darf mich mal in Ruhe lassen!

Zitat von Silberstreif007:
das bewegt mich irgendwie

Freut mich, wenn ich dir ein kleines bißchen helfen konnte.

Ich habe keine Probleme mich selbst zu mögen. Ich neige allerdings dazu andere nicht zu mögen, wenn mir die „nette” Fassade suspekt ist, weil beispielsweise dahinter nichts Freundliches ist. Mit Charme braucht mir niemand zu kommen. Aber ich kann auch andere (Menschen und Tiere) sehr gern haben. Besonders

@Silberstreif007 Wenn du eine Empfehlung hören d.h. lesen möchtest, dann würde ich dir die Gesellschaft einer Katze ans Herz legen. Katzen ist es egal, ob ihr Mensch erfolgreich, schön usw. ist. Für die Katze zählen harte Fakten (andere würden es wahrscheinlich eher weiche Faktoren nennen): Respektvoller Umgang, liebevolle Zuwendung, angenehm verbrachte gemeinsame Zeit etc. Wenn das der Fall ist, kannst du dir sicher sein, dass du der Liebling der Katze bist und das ist eine Steilvorlage dafür sich selbst zu mögen

Zitat von Silberstreif007:
@Frittensauce Danke für deine Antwort. Selbstoptimierung.. das macht halt sicherlich auch viel Druck. Obwohl ich es schon gut finde, danach zu streben sich zu verbessern. Andererseits will ich mich auch so mögen können wie ich nun mal bin und nicht erst wenn ich den optimalen Zustand erreicht habe. ...

Generell bin ich ganz deiner Meinung. Man sollte sich mögen wie man ist. Ich hatte aber verstanden, dass es dir konkret ums berufliche geht.
Da ist es mir persönlich wichtiger, richtig gut in meinem Beruf zu sein, der viel mir rhetorischen Fähigkeiten zu tun, als zu lernen damit zu leben, dass ich nicht so gut bin, wie ich gerne sein möchte.

Konkret hat mir geholfen, dass ich von den anderen Kursteilnehmern Feedback bekommen habe, wie ich wirke. Du brauchst keine Angst davor haben. Alle Kursteilnehmer haben wohlwollendes Feedback bekommen, aber auch gelernt was sie noch verbessern können. Man wurde aber auch gelobt für das was man richtig gut macht. Die Kursleiter haben übrigens alle Teilnehmer ausschließlich gelobt. Ich war bei mehreren Kursen. Es gab immer ausschließlich Lob und sehr freundliche Vorschläge, wie man etwas „noch besser“ machen kann von denen.

Das ist übrigens auch Rhetorik . Dass man statt von Dingen, die „schlecht“ sind von Dingen spricht, die noch besser gemacht werden könnten, optimiert werden könnten und so weiter.

Das persönliche Feedback der anderen Kursteilnehmer war sehr wichtig für mich und ich habe mitgenommen, dass ich langsamer und deutlicher spreche, mehr Pausen mache und das Vorwissen meines Gegenüber nicht überschätze. Es ging in einer Übung darum ein Fantasieprodukt zu verkaufen. Ich war davon ausgegangen, dass mein Gegenüber schon im Vorfeld informiert über das Produkt war. Wichtig: Keep it simple und wichtige Dinge ruhig mehrmals wiederholen.

Wir habe auch wertvolle Hinweise bekommen „Smalltalk ist Big Talk“, das heißt man sollte sich an Infos aus dem Smalltalk erinnern und das Gegenüber darauf ansprechen „Du hattest doch letztens von der bevorstehenden Theateraufführung deines Sohnes erzählt. Wie war es denn?“.

Was ich über Körpersprache gelernt habe?

Erstmal war für mich interessant, dass es Zonen gibt. Die soziale, die persönliche Zone und die intime Zone. Die soziale Zone ist in Europa etwa 1,50 m bis 4 m entfernt von dir. Wenn jemand diese Zonen betritt hat er Interesse an einem Gespräch mit dir. Sende ihm dann Sympathie Signale durch offene Körpersprache und Lächeln.
Logischerweise gilt das nur, wenn er nicht durch die äußeren Umstände dazu gezwungen ist (zum Beispiel im überfüllten Freibad oder in der U-Bahn).
Wenn jemand die soziale Zonen betritt möchte er entweder Kontakt aufnehmen oder dass du Kontakt zu ihm aufnimmst. Nachdem dies passiert ist, betritt man die persönliche Zone des anderen. In Europa sind die Gesprächspartner dann circa 50 cm bis 150 cm voneinander entfernt.

Hier findet dann das eigentliche Gespräch statt. Die intime Zone ist im Umkreis von 50 cm von der Person entfernt. In Europa wird die intime Zone vermieden.

In Europa solltest du dem Gesprächspartner in die Augen sehen und dein Händedruck sollte kurz und fest sein. Ich betonen hier ständig „in Europa“, weil es kulturelle Unterschiede gibt. Die Zonen sind in verschiedenen Kulturen unterschiedlich groß. Die intime Zone existiert nicht in allen Kulturen. In manchen Kulturen schaut man Höherrangigen nicht in die Augen, beziehungsweise schaut als Mann Frauen nicht in die Augen. Nicht in allen Kulturen gibt man sich die Hand und der Händedruck ist je nach Kultur unterschiedlich fest. Wenn der Gesprächspartner aus einer andern Kultur kommt, sollte man sich entsprechend anpassen.

In Europa aber drückt ein fester Händedruck und ein Blick in die Augen Souveränität aus. Man sollte dabei aufrecht steht. Während des ganzen Gesprächs ist man dem Gesprächspartner zugewandt. Man lächelt und in Europa nickt man wertschätzend, wenn der Gesprächspartner etwas erzählt. Hier auch wieder Vorsicht, da nicken in manchen Kulturen Verneinung bedeutet. Die Hände gehören nicht in die Hosentaschen und man sollte sie keinesfalls vor dem Körper verschränken. Wenn du dem Gespächspartner etwas zeigen willst, ist es gut wenn die Hände sich die ganze Zeit damit beschäftigen, um die Wertschätzung dafür auszudrücken.

Dein Beitrag gefaellt mir.
Ja kulturelle Unterschieden koennen sehr verschieden sein.
Viele wissen das nicht.

@Silberstreif007
Du schreibst in Deinem „random Post“ ja vieles, dass einerseits fragend und andererseits auch feststellend gewertet werden kann. Daher sind auch Aussagen zu finden, die Du selbst ja auch schon quasi mit Antworten versiehst. Es bliebe, jedenfalls mir persönlich, ja nur entweder entsprechend etwas zu bestätigen oder aus meinem Blickwinkel heraus, vielleicht widerlegen zu wollen. Ich glaube dass Dir weder das eine noch das andere helfen würde.

Ich denke der Punkt ist, Du hast diese Gedanken und Gefühle und das darf mal grundsätzlich auch so sein. Wie sehr Du dann an diesen Gedanken festhältst oder sie bearbeitest entscheidet aber letztendlich darüber, ob und was Du für Dein persönliches Wohlbefinden tust. Also ob ein Ändern sich positiv auswirkt oder nicht. Da spielt der Wille insofern eine entscheidende Rolle und danach natürlich das objektive Können. Etwas nicht wollen kennt jeder und sofern kein Zwang besteht, wird jeder vermeiden, etwas zu tun, dass er nicht will. Es ist aber nicht zwangsläufig so, dass nur weil ich einmal etwas nicht will, ich mich nicht trotzdem irgendwann umentscheide und es dann will.

So fragst Du Dich, ob Du Dich in Deinem Leid suhlst? Selbst wenn es so wäre, dann ist des dass was Du tust, weil Du es kannst und willst. Willst Du es nicht mehr, müsstest Du es ändern können und kannst Du es, was hält Dich dann ab?

Allerdings kommt es natürlich auch vor, das tatsächlich bestimmte Erkrankungen den eigenen Willen stark beeinflussen, dass ist bei schizophrenen Menschen oder unter Dro. oder bei Hirnorganischen Schäden beispielsweise der Fall. Nur machst Du mir jetzt nicht den Anschein ein Willenloses Etwas zu sein. Also mein Tipp, frag Dich mal, was Du wirklich willst und schau dann was Du kannst. Und kannst Du etwas nicht, wirst Du es zumindest nicht dadurch erlernen, indem Du es nicht versuchst.

Tja, es ist alles im Kopf. Vom Geist gehen die Dinge aus. Da hilft der ganze Sport nix.

Ich würde zu einem rigorosen Meditationskurs (z. B. Zen) raten. Danach bist Du ein Anderer, wenn Du es durchziehst...

Zitat von Mariebelle:
Dein Beitrag gefaellt mir. Ja kulturelle Unterschieden koennen sehr verschieden sein. Viele wissen das nicht.


Das stimmt. Das muss man beachten. Was in einer Kultur selbstbewusst und souverän wirkt, kann in einer anderen Kultur respektlos wirken und in wieder einer anderen schüchtern.

Es gibt Dinge, die in jeder Kultur gut wirken. So habe ich es jedenfalls gelernt. Du willst etwas präsentieren? Einen Gegenstand, eine Infobroschüre, was auch immer?

Es wird in jeder Kultur, wo man es untersucht hat, positiv bewertet, wenn die Hände sich mit dem, was du präsentierst, beschäftigen und du gleichzeitig die Person anlächelst. Dazu gibt es Studien. Die Haltung ist dann „Schauen Sie nur! Überzeugen Sie sich selbst. Schauen sie wie hochwertig unser Gegenstand ist. Schauen Sie hier in der Broschüre sind an dieser Stelle unsere Qualitätskriterien abgedruckt“ oder was auch immer.

Wenn du nur redest ohne mit dem Gegenstand, der Broschüre oder was auch immer zu beschäftigen, wird es schlechter bewertet. Wenn du die Broschüre einfach nur dem Interessenten in die Hand drückst auch.

Und tatsächlich habe ich das schon in verschiedenen Kulturen auch beobachten können, dass Leute das so machen, sich mit dem Gegenstand beschäftigen. Ob sie alle die Studien kennen oder ob das einfach Erfahrung ist, weiß ich nicht.

Viele Sachen aber sind unterschiedlich. Beispielshalber ist die Größe der Zonen (soziale, persönliche, intime Zone) je nach Kultur höchst unterschiedlich. Ich hatte mir das immer schon gedacht, aber es ist gut, das bestätigt zu bekommen. Auch dazu gibt es Studien. Wenn man oft mit Menschen aus anderen Kulturen interagiert, ist es imho gut sie zu kennen, um souverän zu wirken. Ich würde das gerne weiter ausführen, aber ich glaube, es würde in diesem Thread zu weit führen und dann nichts mehr mit dem Thema zu tun haben.
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@Disturbed Ich will eigentlich viel mehr vom Leben, aber mir ist der Knoten noch nicht ganz aufgegangen.




Zitat:
So fragst Du Dich, ob Du Dich in Deinem Leid suhlst? Selbst wenn es so wäre, dann ist des dass was Du tust, weil Du es kannst und willst. Willst Du es nicht mehr, müsstest Du es ändern können und kannst Du es, was hält Dich dann ab?

Aber warum will und tue ich das eigentlich? Es fühlt sich ja eigentlich nicht gut an und verharre ja dadurch länger in einer unangenehmen Situation.

Warum wache ich eigentlich täglich auf und fühle mich fast immer unwohl? Das geht schon so lang so, ich weiß gar nicht wann es nicht so war. Dabei läuft ja auch vieles auch ganz gut in meinem Leben.

Warum bin ich oft von meiner Grundeinstellung missmutig, ängstlich, sehe eher Bedrohungen als Möglichkeiten..

Alles Gewohnheit? Weil ich es gewohnt bin die meiste Zeit so zu fühlen und zu denken? Und weil man lieber bei dem bleibt was man gut kennt obwohl es einem eigentlich schadet und Wachstum verhindert? Ich glaube manchmal habe ich es gelernt hilflos zu sein. Und tu mir schwer Lösungen für Probleme zu finden und verdränge dann eher alles.

Jetzt habe ich erst wieder Fragen und Feststellungen geschrieben. xD

Was hält mich ab? EIne Stimme in mir sagt, dass ich halt einfach faul und bequem bin. Eine andere vielleicht, dass ich es einfach so gelernt habe bzw. verlernt habe mein Leben aktiv zu gestalten. Oder vielleicht nie gelernt habe weil es sich immer irgendwie dann doch noch ausgegangen ist.

@moo Ich habe tatsächlich dieses Jahr einen 10 Tage Vipassana Meditationskurs absolviert, aber ich bin immer noch ziemlich gleich. Vielleicht war er nicht rigoros genug..

@Silberstreif007 10 Tage Vipassana hört sich nach Goenka (Triebel?) an. War ich auch mal - an Rigorosität hinsichtlich Sitzzeiten pro Tag in BRD wohl kaum zu überbieten . Aber kapieren (also hinsichtlich Weisheit) muss man da zwangsläufig nix.

Aber klar - kommt schon ein wenig auf die Veranlagung an, wie man sich darauf einlässt. Vipassana zielt natürlich nicht darauf auf, sich selbst zu mögen sondern unmittelbar dukkha, anicca und anatta zu begreifen. Ich war damals mit einigen Dutzend Leuten gesessen, die, wie sich nach dem Kurs herausstellte, zu gefühlt 80% keine Ahnung vom Dhamma hatten. Nicht dass ich da Profi wäre aber nach knapp 20 Jahren theoretischer und praktischer Beschäftigung damit kann ich das dort abends via Tonband Erzählte schon halbwegs einordnen.

Zen hingegen ist eine Praxis, die auch für den Dhamma-fernen Westler halbwegs alltagstauglich ist, gerade weil - insbesondere in der Soto- und Sanbo-Linie - wenig Wert auf verbale Inhalte, also Lehren gelegt wird. Bei mir war es so, dass ich über das Sitzen in Stille meine generelle Zuneigung zu den Wesen (inklusive mir) fand. Das war sehr beeindruckend. Erst danach konnte ich mich für eine Beziehung öffnen, was bis dahin für mich undenkbar schien. Aus eigener Erfahrung kann ich z. B. Paul Shepherd als (behutsamen) Lehrer sehr empfehlen. Die ganzen harten Typen (Sitz und halt´s Maul) kannst Du eh vergessen. Das endet entweder im Ego-Trip (also dem vollkommenen Gegenteil von Erwachen) oder in der Psychose...

Von Meditation abgesehen, kann ich übrigens Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) sehr empfehlen. Da gehen manchen Menschen binnen weniger Einheiten ganze Kronenleuchter auf...

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Dr. Reinhard Pichler
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