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Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ich gehe einfach mal auf die Frage in der Überschrift ein.

Mein Weg ist es, die Bewertungen zu entkräften. Es gibt kein richtig oder falsch, nur wir ordnen immer alles in irgendwelche Schubladen.

Ich war faul. Richtig faul. Fühlte mich dabei nicht wohl, weil faul ist schlecht. Hat in unserer Gesellschaft einen negativen Beigeschmack.

Im Grunde genommen tun wir aber immer irgendwas. Lesen, denken, rätseln, einfach nur genießen oder sich zurückziehen und im Leid suhlen, Musik hören, beobachten, Löcher in die Luft starren......
Warum stufen wir so vieles als faul ein? Ist es nicht eher so, dass wir uns faul bezeichnen, weil wir nicht das tun, was man eigentlich meint tun zu müssen? Wie man eigentlich sein sollte?

Ich versuche aufzuhören alles in Schubladen zu stecken. Alles ist gleichwertig zu tun, ist im Moment ein wichtiger Satz bei mir. So höre ich auf etwas als - mache ich gerne oder mache ich ungern - einzustufen. Faul ist nicht schlecht, fleißig ist nicht gut. Aufgeben ist nicht schlecht, durchhalten ist nicht gut.
Alles und jedes kann je nach Situation gut oder schlecht sein, also beides. Es ist nie immer nur eins und dennoch bewerten wir etwas mehr als schlecht oder als gut und wenn wir dann nicht so sind, dann fühlen wir uns schlecht oder falsch.

Mir hilft das um mich immer mehr selbst zu mögen, weil ich mich dadurch immer weniger verurteile, nicht so zu sein, wie ich sein sollte. Ich kann das, was ich gerne tat, immer mehr lose lassen und das was ich als Arbeit eingestuft hatte, wieder mit Freude ausführen.

Und so kann man das mit vielen Bewertungen machen, die einem selbst im Wege stehen.

Zitat von Silberstreif007:
Ich bin schlecht, ich bin faul, ich bin schirch, unsympathisch, unfreundlich, eigentlich schau ich aus wie ein Monster, ich bin minderwertig, ich kann mit niemanden reden. Das geht dann wieder so dahin. Die ganze Zeit.
Dann schaue ich im Internet stundenlang Videos, suhle mich in meinem Leid, wünsche mir, dass ich einfach nicht mehr existieren muss.

Das sind alles Dinge, die bei dir in einer negativen Schublade stecken. So willst du nicht sein, weil schlecht.

Das ist nicht schlecht, wir sind doch alles. Keiner ist immer gut, fleißig, sympathisch, freundlich, gut aussehend, vollwertig, redegewandt.... Die die sich selbst mögen, die verurteilen sich nicht, wenn sie mal Phasen haben, wo sie nicht so perfekt sind. Das gehört zu ihnen einfach dazu.





Dr. Reinhard Pichler
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