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Hallo an alle Leser,

ich würde mein Leben als Baustelle beschreiben und komme einfach nicht weiter im Leben. Habe wenigstens Ende April ein psychologisches Beratungsgespräch von ca. 50 Minuten. Diese Zeit möchte ich natürlich nutzen und werde nicht jedes Thema besprechen können. Daher erhoffe ich mich hier Ratschläge bei einem Thema, das mich seit ca. einer Woche wieder stark belastet. Ich hoffe, ich kann mein Anliegen genau genug beschreiben. Da ist nämlich mein erster Beitrag.

Also es geht um meine Ex-beste-Freundin S. Ich muss in letzer Zeit wieder jeden Tag an sie denken und würde gerne den Kontakt aufnehmen, aber weiß einfach nicht wie und ob das überhaupt sinnvoll ist. Wir haben seit 2015 keinen Kontakt mehr. Sind im Streit auseinandergegangen. Sie hat auf meine letzte Nachricht einfach nicht mehr reagiert und ich hatte auch nicht die Nerven, um mich zu melden. Nun ja. Das wars dann mit einer jahrelangen Freunschaft.

Kurz zur Vorgeschichte: Ich hatte vorher vorgeschlagen unsere Freunschaft zu pausieren, weil ich sehr unzufrieden mit meinem Leben war und es mir peinlich war, dass ich nie was Tolles zu erzählen hatte und nur am Jammern war. Wollte mein Leben etwas umkrempeln und mich dann wieder bei ihr melden. Zu dem Zeitpunkt hatte 8 Kilo verloren und erfahren, dass meine Oma an Krebs erkankt ist. Hatte auch immer wieder seit der Nachricht mit schmerzhaften Hautentzündungen im Gesicht zu kämpfen.
Sie hat es nicht verstanden und meinte, ich hätte ihr das Herz gebrochen. Nach kurzer Zeit fand ich die Idee nun auch blöd, aber das war halt eine schwierige Zeit für mich. Habe kein facebook und musste eine Freundin damals bitten S eine nachricht zu schicken. Wir kamen in Kontakt, aber sie war sehr verletzt und meinte, ihr Vertrauen sei weg. Fand ich damals etwas dramatisch und habe es nicht verstanden, da ich damals ja nur eine Pause wollte, weil bei mir alles blöd lief.

Im Spätsommer ist dann leider meine Oma gestorben. Hatte dadurch wieder viele Entzündungen im Gesicht. Keine Salbe hat geholfen. Ich war eine Woche nach der Beerdigung wieder zu Hause und S wollte sich mit mir treffen. Zur Info: Sie wohnte nach dem Abi in einer anderen Stadt und war zu dem Zeitraum halt wieder zu Besuch in der Heimatstadt. Ich konnte mich nicht treffen, weil ich keine Lust hatte wegen dem Tod meiner Oma plus den Entzündungen im Gesicht. Sie meinte bloß, ich nehme die Freunschaft nicht ernst und sie würde mich gerne sehen etc. Die Diskussion lief eine Weile bis ich meinte: Wenn sie mich wirklich sehen will, dann meldet sie sich. Ich bin ihr wohl doch nicht so wichtig, wie sie meint. Daraufhin kam keine Antwort mehr von ihr.

2016 wollte ich mich dann eigentlich bei ihr melden, weil ich das alles lächerlich fand. Sah aber bei ihrer startseite bei facebook aber (kann mehr nicht mehr sehen, weil kein mitglied und müsste mich eh als freund annehmen), dass sie wieder in unserer Heimatstadt lebt und sie hat sich nicht gemeldet! ich war so wütend und traurig und habe mich daher nicht gemeldet.

nun ist april 2018 und muss total oft an sie denken. wohnt inwzischen in einer anderen Stadt. laut Facebook. ich denke, das thema wird mich immer belasten, wenn ich nicht noch einmal mit ihr gesprochen habe. aber wie soll ich mich melden. habe kein facebook und keine ahnung, ob sie es benutzt, weil das profilbild vor einem jahr aktualisiert worden ist. ich habe auch mit keinem ihrer freunde kontakt. ihre eltern waren damals dabei umzuziehen. keine ahnung wo die jetzt wohnen. ich kann ja auf gut glück nicht in eine fremde stadt fahren und hoffen, sie dort zu treffen. aufgrund meiner sozialphobe hab ich auch angst zu reisen.

soll ich noch i.wie versuchen kontakt zu suchen? habe angst, dass sie eiskalt sein wird. sie hat ja damals nicht mal gesagt, dass sie wieder in der stadt ist. sie will mich wohl wirklich nicht sehen. auf der anderen seite will ich, dass sie mir persönlich ins Gesicht sagt, dass sie mich nicht leiden kann.

Tut mir leid für den langen Text. Hoffe, die Geschichte ist halbwegs verständlich.

16.04.2018 11:41 • 17.04.2018 #1


6 Antworten ↓


Wenn du das Bedürfnis hast dich bei ihr zu melden dann solltest du das tun. Dann musst du dich wohl bei FB anmelden und sie versuchen anzuschreiben. Ich persönlich würde es nicht machen. Jeder entwickelt sich weiter und es wird seinen Grund haben warum ihr beide euch nicht mehr gemeldet habt. Ich finde im Gegensatz zu dir ihr Verhalten nicht dramatisch. Ich finde, dass du dich etwas unglücklich ausgedrückt hast. Es ist sicher etwas anderes zu sagen es geht mir nicht gut, ich brauche momentan etwas Zeit für mich als ich möchte die Freundschaft pausieren und dann weist du sie hinterher erneut ab nachdem sie versucht auf dich zuzugehen. Das sie sich auch nach Rückkehr in die Heimatstadt bei dir nicht mehr meldet kann ich nachvollziehen, hätte ich an ihrer Stelle auch nicht getan.

Man kann nicht davon ausgehen, dass es einem im Leben immer gut geht, du schreibst schon in den ersten Sätzen du würdest dein Leben als Baustelle bezeichnen und kommst nicht voran. Demnach hat sich in den letzten 3 Jahren nichts bis nicht viel verändert. Dann müsste diese Freundin im Fall des Falles auch jetzt wieder davon ausgehen, dass du wieder untertauchst sobald es dir zuviel wird. Ich könnte mir vorstellen, sofern sie sich bei dir melden möchte, dass auch eine entsprechende Distanz da sein wird und sie den regelmäßigen Kontakt nicht mehr will.
Zitat von kingaaa:
auf der anderen seite will ich, dass sie mir persönlich ins Gesicht sagt, dass sie mich nicht leiden kann.

Es wird nicht darum gehen, dass sie dich nicht leiden kann sondern das du als Freundin unzuverlässig bist (was auch seine Gründe haben wird) und sie keinen Zugang zu dir findet. Das ist als Dauerzustand Grund genug um eine Freundschaft aufzulösen, das muss sie dir nicht ins Gesicht sagen das wurde durch den Kontaktabbruch deutlich.

A


Wie bei früherer Freundin melden?

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Lustigerweise habe ich etwas Ähnliches vor einigen Monaten erlebt, nur war ich quasi in der Position deiner Freundin. Ein guter Freund hatte plötzlich viele psychische Probleme (Spielsucht, Motivationsverlust für das Studium) und brach den Kontakt zu mir ab, weil er mir nicht in die Augen blicken konnte.

Oft gilt: Pause = Zweifel an Freundschaft/Beziehung = langfristiger Abbruch. Zumindest wird deine Freundin das so aufgenommen haben, vermute ich.

Ich muss leider sagen, dass ich deine Freundin schon nachvollziehen kann. Eine Freundschaft sollte dafür gemacht sein, dass man sich auch in den schwierigsten Situationen beisteht. Wenn man gerade dann die Freundschaft abbricht oder pausiert, ist das wirklich verletzend (z.B. für mich oder damals deine Freundin) und kann eine Freundschaft komplett zerstören, da man sich irgendwie verraten/ausgegrenzt fühlt. Du solltest versuchen, es auch einmal aus der damaligen Sicht der Freundin zu sehen.

Wenn du die Freundschaft wirklich noch retten willst, dann könntest du ihr einerseits deine damaligen Probleme noch einmal schildern, ihr sagen, dass du es im Nachhinein auch nicht für richtig hältst und dich entschuldigen; andererseits an die schönen, gemeinsamen Momente appellieren und den Wunsch äußern, daran anzuknüpfen. Ob die Freundin wieder Vertrauen zu dir aufbauen kann oder will, bleibt fraglich.

Liebe Grüße und viel Erfolg dabei.

Vielen Dank für die Antworten. Die Vergangenheit sollte in dem Fall wahrscheinlich wirklich ruhen. Sie war ein Jahr in der Heimatstadt und hat sich nicht gemeldet. Das ist wohl Antwort genug.
Zusatz: ich habe doch nochmal einen Blick bei facebook riskiert und sie nutzt das profil eh nicht mehr seit einem Jahr. Also hätte sich das auch erledigt.

Habe gestern noch mal darüber nachgedacht und einen wie ich finde wichtigen Zusatz vergessen. Also die Beerdigung meiner Oma war eine Woche her und sie wollte sich mit mir treffen. Dieses treffen sollte ein Clubbesuch sein! Ich sollte feiern und fröhlich sein nachdem meine Oma den Kampf gegen Krebs verloren hat! Ihr war das damals völlig egal gewesen. Deswegen habe ich das Treffen nicht machen wollen. Habe auch Alternativen vorgeschlagen, die sie alle abgelehnt hat. Aber klar. Ich bin hier das Monster

Niemand hat gesagt, dass du ein Monster bist. Wenn es einem schlecht geht, trifft man manchmal falsche Entscheidungen oder findet einfach nicht die richtigen Worte. Genauso können die Worte auch falsch verstanden werden. Die menschliche Kommunikation ist eben oftmals missverständlich. Ich wollte dir nur sagen, dass es sie vielleicht verletzt hat.

Aber wenn sie dich wirklich in einen Club zwingen wollte, ohne auf deine aktuelle Situation Rücksicht zu nehmen, ist es vielleicht auch besser für dich, so wie es jetzt ist.

Wir sind halt nur Außenstehende und können deine Situation nicht 100%ig verstehen, da wir nicht dabei waren. Ich zumindest wollte dich nicht verurteilen.

Das mit dem Monster war nicht auf die Antworten bezogen, sondern eher das Gefühl, das ich von mir hatte in dem Moment des Schreibens. Das mit dem Club war mir auch gerade wieder eingefallen, weswegen ich eher schlechtere Laune hatte. Ich verdränge den Part gerne mal wieder. Aber ja, wird wohl nen Grund haben, warum das alles vorbei ist.





Dr. Reinhard Pichler
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