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Hallo!

Ich leide, seit ich denken kann, an sozialer Angst in Gruppensituationen. Zu zweit fühle ich mich meistens wohl.
Wenn ich in Teamsitzungen etwas sagen muss oder will (- denn ich will ja eigentlich) geht's los: Herzrasen, Atemnot, Blackouts. Ganz heftig und einschränkend.

Welche Wege haben euch geholfen, die soziale Angst zu überwinden oder zumindest zu verbessern?

Freue mich über Antworten

02.10.2024 16:38 • 24.11.2024 #1


10 Antworten ↓


sozialer Angst in Gruppensituationen ist auch mein größtes Problem. Was mir schon etwas weitergeholfen hat, ist die Teilnahme an Selbsthilfegruppen. Z. B. bei unserer Bochumer Gruppe, wo wir uns einmal in der Woche treffen

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Wer hat soziale Angst überwunden?

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Das Problem kennen wohl viele.

Wenn du nicht medikamentös wa smachen willst und es allein versuchen willst, dann hilft wohl nur Konfrontation.

Also in den Sitzungen was sagen und die Symptome aushalten. Die Symptome sind furchtbar, aber ungefährlich.

Wenn du das regelmäßuig machst und die Situation durchstehst, lernt dein Körper wieder, dass keine Gefahr besteht.

Du kannst dir die Situation auch zunächst im Kopf vorstellen, bis du Angstsymptome bekommst. Das machst du immer wieder, bis dich die Situation im Kopf anfängt zu langweilen, statt Angst auszulösen.

Ansonsten hilft alles, was zur Entspannung beiträgt Autogenes Training, usw.

Ausdauersport in Maßen hat auch positive Auswirkungen auf Angst.

Zitat von meiki:
Wenn ich in Teamsitzungen etwas sagen muss oder will (- denn ich will ja eigentlich) geht's los: Herzrasen, Atemnot, Blackouts. Ganz heftig und einschränkend.

Überwunden habe ich es nicht, aber es hat sich in den letzten 4-5 Jahren etwas verbessert, ganz von selbst. Es kommt auch darauf an, wer in der Gruppe dabei ist. Wenn es nur meine unmittelbaren Kollegen sind, mit denen ich täglich zu tun, ist es besser. Da kann ich 1-2 Sätze sagen. Wenn es ein größerer Rahmen ist, bleibe ich stumm

Hallo Meiki,

Zitat von meiki:
Ich leide, seit ich denken kann, an sozialer Angst in Gruppensituationen. Zu zweit fühle ich mich meistens wohl.


was Du beschreibst kenne ich. Übrigens kannst Du Dir vermutlich kaum vorstellen, wie viele
Menschen solche sozialen Ängste haben, wie Du sie beschreibst. Allerdings fühlen viele Menschen
ihre sozialen Ängste weniger stark, als Du sie hier beschreibst.

Zitat von meiki:
Wenn ich in Teamsitzungen etwas sagen muss oder will (- denn ich will ja eigentlich) geht's los: Herzrasen, Atemnot, Blackouts. Ganz heftig und einschränkend.

Helfen kann es Dir, wenn Du als erstes für Dich herausfindest, wo Gründe für Deine Ängste liegen.
Was kann es bei Dir eventuell sein?
Ein etwas schwach entwickeltes Selbstbewusstsein? Steckt möglichst immer perfekt sein wollen, dahinter?
Hast Du Angst davor Fehler zu machen? Wurdest Du früher mal ausgelacht? Wurde Deine Meinung
als Kind oft überstimmt? Hast Du etwas zuviel Respekt/Angst vor Vorgesetzten? Oder was sonst?
Häufig stecken sehr einfache unscheinbare Ursachen dahinter. Sachen die sich in Dein Unterbewusstsein
eingegraben haben.
Deswegen reagierst Du dann vielleicht heute noch in den gleichen Situationen fast immer noch,
wie automatisch.

Zitat von meiki:
Welche Wege haben euch geholfen, die soziale Angst zu überwinden oder zumindest zu verbessern?


Bevor Du Dich langweilst, alle Wege, die helfen könnten, ausprobierst, wäre es hilfreich,
dass Du Dir Deinen persönlichen Weg möglichst selbst aussuchst.
Wenn man Ängste abschwächen will, sollte man möglichst immer zuerst versuchen
herauszufinden, was genau Deine körperlichen Reaktionen auslöst.

Viele Grüße
Bernhard

Also was ich dazu sagen kann, überwunden habe ich meine sozialen Probleme nicht aber sie sind deutlich besser und erträlicher geworden. Als Kind war ich total schüchtern hab kaum was gesagt.
Ende 20ig wurde es dann besser.
Ich habe mir viel selbst bei gebracht, nach dem Weg fragen, nach der Uhrzeit und so weiter. Das mit der Teamsitzung oder Gruppenarbeit kenne ich allzu gut. Wenn es fremde Leute sind mag ich es auch nicht und fällt mir schwer.
Bei mir auf der Arbeit haben wir auch manchmal große oder kleine Teamsitzungen und da ich mich unter meinen Arbeitskollegen recht wohl fühle, kann ich mich wenn es passt auch mit an den Gesprächen beteiligen.
Wie ist es denn bei dir mit den Arbeitskollegen fühlst du dich mit ihnen wohl.
Ansonsten kann ich mich nur anschließen Selbsthilfegruppe oder
V-Therapie kann unterstützend schon hilfreich sein

Zitat von meiki:
Hallo! Ich leide, seit ich denken kann, an sozialer Angst in Gruppensituationen. Zu zweit fühle ich mich meistens wohl. Wenn ich in Teamsitzungen etwas sagen muss oder will (- denn ich will ja eigentlich) geht's los: Herzrasen, Atemnot, Blackouts. Ganz heftig und einschränkend. Welche Wege haben euch geholfen, die ...

Diese Beschwerden hatte ich bis zum Ende meines Arbeitslebens. Wenn ich in kleinen Gruppen was erklären musste konnte ich reden wie ein Wasserfall und kam mit den Kunden bestens klar, aber ein Vortrag vor einer größeren Gruppe war eine Katastrophe !

Aber so wie Mensch ja nicht unbedingt Fallschirmspringen oder Bungeejumping machen muss, kann man auch mit Vermeidung klar kommen.

Höhenangst, Angst vor Spinnen, Angst vor Tunnels oder auch Angst vor Gruppen, damit muss Mensch leben!
Sollte jemand einen Trainer kennen, der weiß wie man die Angst besiegen kann, ab nach Schweden und den Nobelpreis abholen !

Mittelbar geht es darum, aus Fremden Bekannte zu machen. Selbsthilfegruppen können hier, wie oben bereits erwähnt, eine gute Mischung aus beidem bieten.

Die Blockade lautet ja idR: Was werden die anderen nun von mir denken/erwarten?. Die eigene Bewertung nimmt also das (vermeintliche) Ergebnis vorweg. In SH-Gruppen lernt man, sich nach und nach zu zeigen und man erlebt regelmäßig die tatsächliche Wahrnehmung der anderen Gruppenmitglieder. Zugleich analysiert man die eigene Reaktion auf andere Mitglieder. Diese Wechselwirkung a) zu bemerken und b) angemessen einzuordnen hilft uns zu erkennen, dass jegliches Selbst-Bild sowohl unzuverlässig, veränderlich und - letztendlich - Schall und Rauch ist.

Ich habe in SH-Gruppen v. a. gelernt, dass die Gruppe mich (mit-) ausmacht und ich die Gruppe (mit-) bestimme. Ich bin wahrhaftig Teil des Ganzen und zusammen sind wir mehr als die Summe unserer Einzelpersonen.

Dieses Faszinosum kann man idealerweise irgendwann perspektivisch auf andere soziale Kontakte ausweiten.

Zitat von moo:
Ich habe in SH-Gruppen v. a. gelernt, dass die Gruppe mich (mit-) ausmacht und ich die Gruppe (mit-) bestimme. Ich bin wahrhaftig Teil des Ganzen und zusammen sind wir mehr als die Summe unserer Einzelpersonen.

Dieses Faszinosum kann man idealerweise irgendwann perspektivisch auf andere soziale Kontakte ausweiten.


Wenn ich mich in einer Gruppe von AFD Wählern nicht wohl fühle, habe ich noch lange keine soziale Phobie !

Und wenn ich bei einem Bibelseminar mit anderen Teilnehmern nicht in eine religöse Euphorie falle, muss ich noch lange nicht krank sein, vielleicht meint mein Unterbewusstsein es gut mir mir, wenn ich mich da nicht wohl fühle!

Ich habe viele Seminare im Versicherungswesen besucht und es war besser wieder weg zu gehen !

Vermeidung oder Aushalten. Nichts sonst hat geholfen, auch keine Konfrontation. Konfrontation bietet der Alltag genug. Es gibt sehr unterschiedliche Ausprägungen, wann und wie stark soziale Phobie auftritt, deshalb können bei einigen Betroffenen bestimmte Methoden helfen, bei anderen nicht.

@meiki Ich versuche mich auch der Situation zu stellen, in der Hoffnung, daß ein Gewöhnungseffekt eintritt. Mein Problem ist, daß ich im schlimmsten Fall einen epileptischen Anfall in so einer Gruppensituation bekomme, der durch die Aufregung ausgelöst wird. Dazu kommen Zwangsgedanken, die mal in den Hintergrund treten und dann wieder irgendwann aufploppen. Das kann sich dann bis auf alle möglichen Konstellationen steigern, wo Menschen zusammen kommen. Die epileptischen Anfälle sind dann meiner Meinung nach so etwas ähnliches wie Dissoziation, aber halt wirklich mit epileptischem Hintergrund, da das meine Grunderkrankung ist.
Trotzdem versuche und will ich mich den Situationen stellen, da ich mich nicht weiter einschränken lassen möchte. Und wie oben in einem Beitrag schon erwähnt wurde, hilft noch Sport, weniger Streß und Alles, was das Wohlbefinden steigert.

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Dr. Reinhard Pichler
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