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Übung: Bei Anderen Überleitungen analysieren

Zitat von Azure:
In Kleinigkeiten verennen kenne ich auch. Ich möchte Dinge oft anschaulich rüberbringen, habe dann aber Zweifel, wie ich vom konkreten Beispiel wieder zum allgemeinen Erzählstrang zurückkomme, verliere dabei manchmal den roten Faden



Womit ich direkt auf eine neue Aufgabe komme
Ich werde in Büchern, Berichten, Podcasts und ähnlichem mal explizit darauf achten, wie Einschübe zur Anschaulichkeit ein- und ausgeleitet werden können. Auch, ob ich Unterschiede zwischen geschriebenem Text und Rede finde...


A


Wege aus meiner Angst vor Kontakten

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Mein Tipp: Bevor ich mich mit Leuten treffe, eine mindmap aufzeichnen, ausgehend von den Bereichen: Leben, Job, Persönliches, Politik Assotiationsbäume zeichnen, die mir im Zusammenhang mit den Gesprächspartnern einfallen. Ich habe dann spasseshalber noch attributiert: Will ich unbedingt sagen, will ich lieber nicht sagen, darf ich nicht sagen.

Während dem Zeichnen der map fielen mir zwei Punkte auf, die ich dann google und mich inhaltlich etwas vertiefe (fachartikel, news, kurioses, wikipedia)

--------Kontext--------
Ich hatte diese Woche bei einem grösseren Kunden,die Möglichkeit, meine soziale Phobie auf den Prüfstand zu stellen.

* Ordentliche Kleidung, aufrechte Körperhaltung, allgemein höflich aber bestimmtes Aufreten machten mich selbstsicher. Kleine Details, die ich besser machen hätte können/sollen vielen mir auf. Aber hey - ich bin kein Roboter.

* Gespräche aktiv in die Wege geleitet, auch hohe Tiere angesprochen und durch aus meiner Sicht gute Fragen sie zum reden gebracht. Meistens vom Smalltalk schnell zum technischen gewechselt. Hier kurz und prägnant je nach Gegenüber entweder Details oder did allgemeine Funkstionsweise besprochen. Danach nicht abgebrochen(!) sondern auf das andere Detail eingegangen und es auf die persönliche Ebene geschoben.

* Keine wirklichen Berührungsängste bei z.T. sehr schönen Frauen gezeigt. Allerdings eher reagiert und den Fluss am Laufen gehalten, als aktiv anzusprechen.

* Beim ersten Abendessen kein Problem mit Konversation. Alle beteiligten sich am Gespräch. Ich hörte aktiv zu und brachte auch 2 oder 3 neue Gesprächsthemen. wässrig fröhlich. Essen hervorragend.

* Beim zweiten Abendessen: keine guten Gesprächsthemen, beim eher verlegenen Smalltalk (zwar mit mulmigen Gefühl) teilgenommen. Zügig wegen Müdigkeit - und weil ich etwas fertig machen musste verabschiedet.

* 3. Abend: gut vorbereitet dank Mindmap. Habe einige Themen aus der mindmap und konnte Fragen stellen, wie andere Leute ein gewisses Thema sehen. Sehr gut gefühlt. Als weniger Leute da waren irgendwann etwas zu sehr in den Redefluss gefallen und zu persönlich erzählt. War aber aus meiner Sicht noch im Rahmen.
Viel abschauen können, wie wirklich gute Smalltalker die Bedienung necken, wie die darauf reagiert. Festgestellt, dass viele Smalltalk themen aus Assotiationsketten bestehen, z.b. wir machen gemeinsam eine Reise, wo fahren wir hin, wo danach... also nächstes Ziel: geographiekenntnisse stärken und ein paar Reisen ausarbeiten (und machen

Da steckt zwar eine Menge theoretisches Wissen drin aber ich weiss nicht,ob das alles im Endeffekt wirklich hilfreich ist.

Meines Erachtens führt es eher dazu,dass man darüber nur noch gehemmter wird,weil man ständig sein Reagieren und Verbalisieren beobachtet/kontrolliert und jegliche Spontanität verloren geht.

Ich hatte mal einen ähnlichen Ansatz und hab mich dann mit dem Thema Kommunikation intensiv auseinander gesetzt über das Kommunikationsmodell von Friedamann Schulz von Thun (ist so ein Standartwerk für Kommunikation in mehreren Bänden):

https://www.amazon.de/Miteinander-reden...375sr=8-1

Bis mir der Kopf geraucht hat und ich schliesslich noch weniger frei und offen reagieren konnte.

Und ich hinterher mein Verhalten viel zu kritisch hinterfragt habe,was ich heute noch nicht wieder abstellen kann (ist leider eher zum Zwang geworden).

Wortfindungsstörungen hab ich im direkten Gespräch auch manchmal und ich reagiere auch immer mal wieder (für meine Begriffe) unangemessen (wer nicht) aber das bin schliesslich ich.

Und wer will schon mit jemandem reden,der jedes Wort und jede Reaktion auf die Goldwaage legt,das überspitze ich grade mal bewusst.

Also mich persönlich hat diese intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Kommunikation eher zusätzlich verunsichert,ist aber ja nur meine persönlich Erfahrung.

Ich denk,authentisch sein ist gut,auch wenn man nicht permanent freundlich und/oder angemessen reagiert,das Gegenüber spürt genau,ob man sich zeigt oder nur irgendeine Art von eigenem Verhaltenskodex abspult (übertrieben formuliert).

Die meisten Menschen mögen glaub ich eher unperfekte aber authentische Reaktionen.

Hi Azure, ich denke sehr ähnlich wie @Flame. Ich bin mit dem Mann einer NLP-Anhängerin sehr gut befreundet und kenne sie selber seit ca. 10 Jahren. Obwohl sie inzwischen aufgrund Burnout aus dem Berufsleben ausschied, ist ihre manipulative Art, Gespräche zu führen und zu durchleuchten extrem anstrengend.
Meine LP und ich sind jetzt emphatisch nicht die allerdumpfesten Geister und da schreckt sowas - zumindest im privaten Umgang - schon sehr ab.
NLP will ursprünglich - zumindest wird das behauptet - zu einer besseren Kommunikation führen, doch ich fürchte, dass es, wie viele dergestalt orientierte Praktiken, sehr oft lediglich das manipulative Verhalten zugunsten persönlicher Vorteile fördert.

Als ich noch viel mit Kunden, auch im Außendienst, zu tun hatte, ignorierte ich irgendwie induktiv sämtliche Rhetorik-Kurse und -Bücher die ich bis dahin intus hatte. Es hätte mich auf Dauer wohl stärker beeinflusst als mein Gegenüber. Meiner Wahrnehmung nach war ich bei vielen Partnern durchaus beliebt und vor allem für meine Ehrlichkeit nahezu berüchtigt. Letzteres führte allerdings auch dazu, dass mir einige Kunden absprangen bzw. durch die Lappen gingen. Doch auch das entsprach meiner Vorstellung von einer passenden Kundenbeziehung. Muss dazu allerdings einräumen, dass ich keinen Vorgesetzten hatte - außer vielleicht der sogenannten freien Marktwirtschaft...

Kürzlich war eine Diskussions im Rundfunk über Authentizität und da rief ein sehr langjähriger Außendienstler an. Er meinte, er arbeite jeden Tag so intensiv an der Kommunikation mit den Kunden, dass er am Abend gar nicht mehr wisse, wer bzw. was er selber eigentlich ist... Und diese Entfremdung führte letztendlich zu einer immerhin mittelgradigen Depression.

Ich will aber Deine Einsichten hier in keinster Weise kritisieren, da ich eh meine, dass Du selber ziemlich differenziert mit Deiner Geistesschau umgehst.

Vielen Dank für die Kommentare.

Zitat von Flame:
Meines Erachtens führt es eher dazu,dass man darüber nur noch gehemmter wird,weil man ständig sein Reagieren und Verbalisieren beobachtet/kontrolliert und jegliche Spontanität verloren geht.

Dann ist es das falsche Werkzeug für dich oder du wendest es noch falsch an

Vielleicht kannst du dir überlegen ob bei einer solchen Beobachtung ggf. bereits eine zu starke Wertung dabei ist. Eventuell erwartest du dir in dem Moment einfach zu viel.

Mein Ziel ist es eigentlich meine Spontaneität zu verbessern. Aber schau dir einen Profimusiker an, der dir ein umwerfendes Saxofonsolo vorspielt: der kennt seine Tonleitern, weiss in welchem tonalen Kontext er sie anwenden kann und hat Umspielen von Übergängen jahrelang verfeinert. Er hört die Begleitmusik, denkt halftime shuffle, ii-v-i Verbindung und seine Finger fangen an zu spielen.

***keine Ahnung ob das folgende eher abschreckend für dich ist, mir aber egal ***

So versuche ich zu denken:
* Gesprächspause: will ich das gerade ändern? was war noch wichtig? Wäre etwas Unterhaltung notwendig?,.. und dann versuche ich das Gespräch ans laufen bringen.

* Ich habe das Gefühl, dass ich gerade schief angeschaut werde während ich rede. Findet mein gegenüber meine Worte noch interessant? Ist es mir wichtig es noch weiter auszuführen oder leite ich langsam einen Themenwechsel ein?

Am Abend in der Bar:
Sitze ich noch aufrecht? schaue ich meinen Gegenüber an oder spiele ich am Handy? spiegelt meine Körperhaltung mein Befinden wieder? -kurze Korrektur, innerliche Freude, dass ich präsent und selbstbewusst bin. Und weiter gehts im Gespräch.

(*Das waren einige konkrete beispiele, die ich durch selbstbeobachtung mir gerade bewusst gemacht habe und nun versucht habe in worten wiederzugeben)

Das Beobachten also nutzen um kurze richtungsweisende Impulse zu geben um dann in einem übergeordneten Kontext zu kontrollieren, was ich von meinem eigenen authentischen Verhalten mit meinem Gegenüber teile.

(Meta: Kurzer richtungsweisender Impuls: Genug zum Thema geblubbert)
(Meta: Kurzer richtungsweisender Impuls: Unbedingt nochmals gegenlesen bevor ich so ein Geblubber abschicke... Einschränkung: Weil es zum Thema passt sende ich es trotzdem )

Zum Thema Selbsthilfe-Fachliteratur:
Zitat von Flame:
Bis mir der Kopf geraucht hat und ich schliesslich noch weniger frei und offen reagieren konnte.


Ich hatte auch mal so ein Buch, von einer Psychologin, welches ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte: strotzend vor Fachbegriffen, dämliche Beispiele - kurzerhand: ich habe mich dazu gezwungen es zu lesen weil ich Geld dafür bezahlt hatte.

Nach ungefähr zwei Dritteln machte es bei mir plötzlich Klick und mir fiel auf, dass in diesem Buch eine einzige Kernbotschaft drin steckte, die sie aber hinter ihrem theoretischen Konstrukt versteckt hatte, wo ich mir sicher bin dass viele Leser des Buches die Kernaussage nicht verstehen werden.

Diese Kernaussage machte ich mir zu eigen und nutze sie sehr häufig in meinem Alltag. (Ironischerweise ist sie sehr eng mit dem Thema verbunden über das wir hier gerade schreiben)
Aber wahrscheinlich hätte ich sie nicht derart verinnerlicht, wenn die Autorin nur diesen Satz in das Buch geschrieben hätte.

Zitat von Flame:
Die meisten Menschen mögen glaub ich eher unperfekte aber authentische Reaktionen.

Ich würde dir gerne auf diese Aussage meine Antwort geben, aber es übersteigt meine persönliche Ausdrucksfähigkeit...

Zitat von moo:
Obwohl sie inzwischen aufgrund Burnout aus dem Berufsleben ausschied, ist ihre manipulative Art, Gespräche zu führen und zu durchleuchten extrem anstrengend.

Kann ich nachvollziehen.

Aus meiner Sicht sind Metainformationen (durchleuchten von mir und anderer Personen) NUR für mich. Tatsächlich nutze ich gerade dieses Forum (und ein paar andere) um mir manchmal etwas feedback zu holen, und je nachdem auf welche Ohren es steht ggf. ein paar Gedankenanstöße zu geben. Ansonsten ist die Organisation meiner Gedanken meine Privatsache.

Ob ich eine manipulative Art habe, Gespräche zu führen... Falls das so wäre, würde ich mich bemühen, dass es keiner mitbekommt.

Zitat von Azure:
Dann ist es das falsche Werkzeug für dich oder du wendest es noch falsch an

Vielleicht kannst du dir überlegen ob bei einer solchen Beobachtung ggf. bereits eine zu starke Wertung dabei ist. Eventuell erwartest du dir in dem Moment einfach zu viel.

Das ist alles sehr gut möglich.

Glaube darüber hinaus auch,dass es einen Unterschied macht,ob man dieses bewusste Anwenden von Kommunikationsformen (womit ich das mal übergreifend bezeichnen möchte) im Beruf einsetzt oder ob man es auch in private Beziehungen einfliessen lässt.
Und ob man das Eine vom Anderen dann noch bewusst trennen kann.

Mal ein Beispiel:

Ich kenne einen Lehrer,der redet manchmal mit mir wie mit einem kleinen Kind (er ist Grundschullehrer).
Zu Beginn (als ich ihn noch nicht näher kannte) ,hat mich das echt irritiert,weil ich dachte,der hält mich offenbar irgendwie für unterbelichtet.

Bis ich beobachten konnte,dass er mit anderen Menschen genauso spricht ,offenbar einfach,weil es so drin ist,sein Job bringt das eben mit sich und er hat auch selbst eine kleine Tochter.

In jedem Fall spielt glaub ich die nonverbale Kommunikation (Körperhaltung/Gestik/Mimik/Stimmlage) eine entscheidende Rolle beim Übermitteln von Botschaften.
Das erschwert die Kommunikation hier im Forum auch manchmal,weil man nur das geschriebene Wort liest.

Leider geht es mir ganz genauso.
Deswegen beteilige ich mich auch nicht mehr aktiv an Gesprächen und meide soziale Kontakte.
Ich fühle mich nur noch innerhalb der eigenen Familie wohl und das auch nur bedingt.
Ich habe Angst das es Vorboten einer Demenz sind.
Mein Neurologe verneinte das zwar zum jetzigen Zeitpunkt, aber ich halte so sehr an dem Gedanken fest, das es mich tieftraurig macht und ich eigentlich nur noch ungern spreche ️

Zitat von DolceBionda:
Ich habe Angst das es Vorboten einer Demenz sind.
Mein Neurologe verneinte das zwar zum jetzigen Zeitpunkt, aber ich halte so sehr an dem Gedanken fest, das es mich tieftraurig macht und ich eigentlich nur noch ungern spreche


Gut, dass du beim Neurologen warst. Ich hatte irgendwann auch gedacht dass ich ein neurologisches Problem hätte (Ich bin dann zu einem Psychiater/Neurologen gegangen ... ich habe aus Scham alles als Student privat bezahlt, dass keine neurologischen/psychischen Probleme im Lebenslauf auftauchen) . Der Neurologe hatte noch den Begriff Depression mit ins Spiel gebracht... von da an wusste/glaubte ich, dass keine neurologische Störung vorliegt.

Stöber dich gerne durch meine Notizen und schaue, ob du für dich etwas mitnehmen kannt. Gerne können wir una darüber unterhalten, was du für dich aktiv unternimmst um kontaktfreudiger zu werden.

Zitat von Azure:
* Aufpassen, dass ...
* Aufpassen, dass ...
* Aufpassen, dass ...


Blockierst Du Dich damit nicht selbst zu sehr ?
Ich denke das gegenüber wird sich dann schon melden wenn ihm etwas nicht passt und ich glaube das Gegenüber achtet auch nicht auf....

Zitat von Donnervogel:
Blockierst Du Dich damit nicht selbst zu sehr ?


Nein!

Es ist aber nicht einfach, dies richtig anzuwenden.
Meine Gehememmtheit während des Studiums war sicherlich auch mit auf eine zu blockierende Selbstkontrolle zurückzuführen.

Ich hatte hier mit einer Nutzerin auch bereits eine Unterhaltung per PN dazu...

Im Gespräch lasse ich es gerne so natürlich wie möglich fließen. Aber ich bin präsent bei der anderen Person. Diese Kontrolle ist eher als kurzer Impuls zu sehen, das Gespräch in eine gewisse Richtung zu lenken.

Die eigentliche Arbeit findet abends wenn die Kinder schlafen im stillen Kämmerlein (Tagebuch) und aud dem Fahrrad statt.
Dort lasse ich Gespräche oft Revue passieren oder führe Gespräche im Kopf vorab. (Ursprünglich wegen meiner Probleme der Wortfindung, inzwischen schule ich hiermit meine Kreativität, meinen Humor und meine Schlagfertigkeit. Manchmal sogar auch mit Aufnahmefunktion des Handys)
So ist die Stunde Radfahrt eigentlich ganz gut investiert.


Ich bin gerne auch 1-2 % offener als meine Kontrolle es zulässt. Das macht für mich inzwischen den Reiz und teilweise das Kribbeln an Gesprächen aus. Auch hier dient regelmäßige Analyse dazu, einzuschätzen, wie stark ich mich in Gesprächssituationen kontrollieren soll.

Ich frage wenn ich mir unsicher bin ob ich über das Ziel hinausgeschossen bin auch mal nach (aber ganz selten bisher) wie die Person gegenüber eine gewisse Gesprächssituation empfindet.

Das ganze geht wohl nur deswegen gut, weil ich mit mir im reinen bin, wobei sich das natürlich auch gegenseitig bedingt. Das Forum hilft mir hier auch sehr... da ich hier Gedanken über soziale Interaktionen in einer Form notiere, bei der ich davon ausgehe, dass andere Menschen sie lesen.

Interessanter Aspekt bezüglich der extremen Angst die manche Leute in sozialen Situationen verspüren:

Soziale Ausgrenzung war bei unseren Urvorfahren gleichbedeutend mit dem Tod...

Vielleicht hilft dies, die Ängste etwas besser zu verstehen und auch in der heutigen Welt zu relativieren.
(Aus einem youtube Video von Mark Manson)

Einige pratische Tipps für Veranstaltungen

Folgende Punkte habe ich während den letzten Veranstaltungen (Konferenzen, Geburtstagsfeier, Discobesuch,..) umgesetzt:
• Vorbereitung: was mache ich nach der Veranstaltung, wen möchte ich mitnehmen, ist alles soweit vorbereitet, dass ich das machen kann.
Z.b. jemanden nach hause einladen: Socken im Zimmer wegräumen, Getränk sollte dasein, welche Aktivitäten sind geplant,..
Z.b. disco besuch: welche discos, wie kommen wir hin, habe ich nicht zuviel Gepäck dabei, etc...

• Vorbereitung: Welche Veranstaltungen werde ich in den zwei nächsten Wochen besuchen, wen möchte ich gerne dabei haben, wen könnte ich zur Not mitnehmen.
Damit habe ich Gesprächsthemen und kann mit Menschen, die mich interessieren (und natürlich auch mit meinen bestehenden Bekannten) vage einen nöchsten Termin ausmachen, den ich dann am nächsten Tag nochmals per whatsapp bestätige.

• Wenn ich von jemandem auf ein Event eingeladen werde, muss ich herausfinden, wieviel Freiheit ich dem anderen lassen sollte. Ich wurde z.B. von einem Bekannten auf ein Reitsportevent mitgenommen. Es stellte sich schnell heraus, dass es unpassend wäre, wenn ich ihn überall auf Schritt und Tritt begleiten würde.
Wiederum eine bekannte Familie lud mich ein, irgend wo hin zugehen und ich verbrachte viel Zeit mit ihnen. Der Rest der Gesellschaft passte weder zu ihnen noch zu mir.

• Namen merken! Schaffe ich noch nicht gut genug. Ich merke aber, dass es sich gut anfühlt, wenn erfahrene Gesprächspartner mich per Namen ansprechen und dann noch ein Detail aus früheren Gesprächen aufgreifen.

• Ab und an den Standort wechseln: Bringt etwas Dynamik ins Spiel, mischt die Gesprächspartner.

• Versorgung zum richtigen Zeitpunkt...

Früher rannte ich panisch fluchtartig zur Toilette wenn ich nichts zu sagen hatte, heute nutze ich Gesprächspausen zum Toilettengang
Früher stürmte ich das Büffee, heute lasse ich mir von Leuten, die das Buffet stürmen ein Stück Brot und eine Portion Salat mitbringen.

Gang zur Bar als Gruppe: ich gebe die erste Runde aus, bei den nächsten zwei Events in dieser Konstellation gibt jemand mir die erste Runde aus und der eher introvertierte Typ, der Anschluss finden will, dann die Zweite. (Er heißt übrigens Eric* und ist seit 2 Jahren kurz vor der Abgabe seiner Doktorarbeit, in der er nun zum Abschluss Prädiktionen von Messerergebnissen mit Hilfe von neuronalen Netzen durchführen will... Ich hoffe, er kann mit meinem Tipp etwas anfangen, dass er wenn er das nächste mal in der Bar über seinen Beruf reden will, im Vorfeld den praktischen Hintergrund erläutert und sich dann vergewissert ob der Gesprächspartner im Moment die komplette Theorie dahinter interessiert.)

Ich werde bei Gelegenheit ein paar weitere Punkte hier hinzufügen.

Weiter mit dem Überblick, welche Ideen ich in den letzten Monaten praktisch umgesetzt habe:

• Egal wo du bist: Schaue Menschen an und überlege für dich, was im Moment ein guter Einstieg ins Gespräch wäre - Fällt dir eine Frage zur Person ein? Was würde dich interessieren, aber es ist dir unangenehm, dies zu fragen? Was wäre im Moment ggf. eine amüsante situative Komik? Besonderheiten? (Schmuck, Haare, Schuhe, Gegenstände, ...)

• Small-Talk sollte nicht als belanglose Unterhaltung gesehen werden, sondern als Möglichkeit, den Gesprächspartner amüsant und kurzweilig zu unterhalten, gleichzeitig aber auch gezielt Informationen für zukünftige Gespräche zu erfahren bzw. zu teilen. Ein möglicher Kompass ist die Leitfrage: Was sind Gemeinsamkeiten, wo sind Unterschiede - diese sollten während dem ersten Smalltalk aber noch nicht zwingend ausdiskutiert werden. In Gesprächssituationen mit mehreren Gesprächsteillnehmern hatte ich häufig eher eine aufmerksame, beobachtende aber auch lenkende Rolle eingenommen. Ich bilde mir ein, dass ich dies gar nicht so schlecht gemacht hatte. Einige meiner Fragen starteten längere und spannendere Gedankenaustausche. Einige Aussagen/Fragen waren relativ provokant, aber in der Regel nicht verletzend.

• Ich habe beobachtet (Flughafen, Straße, Park, ...) dass Leute, die irgendetwas besonderes machen oder tragen, etc. sehr selten auf diese Eigenschaft angesprochen werden, obwohl viele Leute doch einen Moment hinschauen. Aus wissenschaftlichen Gründen habe ich Personen gezielt auf spezielle Eigenschaften angesprochen (kostet mich viel Überwindung!) und stellte fest, dass sehr wenige gelangweilt oder genervt reagiert haben. Häufig habe ich dann kurzfristig das Gespräch mit einem Wollte dich nicht stören, fand ich aber interessant oder ähnliches relativ früh abgebrochen, merkte aber für mich, dass viele Leute überraschend positiv auf eine Bemerkung von mir als Fremden reagieren. Werde für mich prüfen, ob ich dies ausbauen werde, ggf. in Richtung mal ein Date mit einer Frau oder Menschen für Freizeitunternehmungen kennenzulernen. (Mein Aufwand hier:a) Im Urlaub gezielt einen Tag in einer Stadt alleine Sightseeing, b) Auf Heimweg von Arbeit häufig an belebtem Platz 15 Minuten Pause gemacht, c) In Bars, in Disoc, nach Sport abends belebte Lokale aufgesucht. Unterm Strich pro Woche vielleicht 3 Leute angelabert - davon 70% Frauen, meistens waren es eher informative Fragen.)
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Einige Ängste in sozialen Situationen

Folgende Ängste treten in sozialen Situationen derzeit auf:

• Angst vor Ideenlosigkeit, Sprachlosigkeit, Wortfindungsprobleme
• Angst, in Gebieten, wo ich als Experte gesehen werde nicht kompetent da zustehen.
• Angst vor fehlender Kreativität
• Angst, mich peinlich zu bewegen (beim Tanzen)
• Angst, dass andere mich mit seltsamen Leuten zusammen sehen
• Angst, dass andere sehen, dass ich wenige soziale Kontakte habe.

Was ich gegen die Angst gemacht habe:
Grundsätzlich lasse ich mich durch soziale Angst nicht mehr panisch blockieren! Ich denke, dass ich diesen Schritt für mich jetzt einfach geschafft habe. Ich spüre das Gefühl: Kribbeln in den Armen, Blut steigt in den Kopf, Tendenz zum hyperventilieren, Gefühle in der Magegrube, stellenweise noch leichter Tunneleffekt (Stimmen um mich rum verschwimmen, ich bemerke nicht mehr mit wem ich gerade rede, ...)

Wenn diese Symptome auftreten freue ich mich tatsächlich inzwischen, dass ich eine Herausforderung habe, die ich meistern werde. Ich bemühe mich um Kontrolle des Atems ( insbesondere langsam ausatmen, senkt den Puls und Blutdruck [persönliches Empfinden - keine Ahnung ob das stimmt!])

Jeweils ein Beispiel, wie ich auf die oberen Ängste reagiert habe:

Zitat:
Angst vor Ideenlosigkeit, Sprachlosigkeit, Wortfindungsprobleme

• Gegenüber auffordernd angeschaut - oft redet er weiter
 • Mir liegt der Begriff auf der Zunge
 • Worte etwas umständlich umschrieben, Gesprächspartner hat fragend den gesuchten Begriff genannt, ich habe bestätigt und im folgenden den Begriff genannt.
• Gespräche unter Umständen einfach beendet: Ich wollte aber noch mit xyz sprechen, war schön, dass wir uns mal wieder getroffen haben
• Es ist mir inzwischen egal, dass ich wenn ich nicht so viel Energie habe einfach mal wortlos in der Umkleide nach dem Sport bin. Es gibt andere Tage, da bin ich sehr unterhaltsam. Ein Bekannter von mir kommentiert es immer: Heute bist du aber wieder ruhig. Ich grinse ihn dann an und er grinst zurück.

Zitat:
Angst, in Gebieten, wo ich als Experte gesehen werde nicht kompetent da zustehen

Ist mir jetzt länger nicht mehr passiert. Experten freuen sich in der Regel, wenn sie mir noch etwas beibringen können.
Zitat:
Angst vor fehlender Kreativität

• Es gibt andere, die weniger kreativ sind als ich
• Es gibt andere, die im Moment kreative Ideen haben - die greife ich einfach auf und freue mich, dass das Gespräch eine Wendung bekam und interessant bleibt

Zitat:
Angst, mich peinlich zu bewegen (beim Tanzen)

Kein Witz jetzt: Ich habe in einer Disco eine der Toptänzerinnen angelabert und ihr gesagt, dass mir die Disco empfohlen wurde, weil sie angeblich sehr belebt sei, jetzt sind aber nur 10 Leute auf der Tanzfläche! Wir kamen ins Gespräch, ein Kumpel zeigte seine Samba-Schritte und kurze Zeit zeigte sie uns, wie man Samba tanzt...
Sicherlich von aussen ziemlich peinlich, aber ich hatte an dem Abend meinen Spaß

Zitat:
dass andere mich mit seltsamen Leuten zusammen sehen

Konkrete Situation: Ich redete am Abend öfters mit einer sehr introvertierten Frau, die aber einmal aufgetaut, nicht mehr aufhörte. Sie ist eine Mischung aus süß und nervig. Ein Bekannter, der sehr gute soziale Fähigkeiten hat, aber auch sehr wählerisch ist traf uns relativ häufig gemeinsam an. Mir war es sehr unangenehm, dass er mich nur mit ihr sah, weil ich mich dadurch zu wenig aktiv fühlte. (Natürlich werdet ihr mir jetzt alle sagen, dass ich darauf keine Rücksicht nehmen soll, dass man arrogante Typen meiden soll etc aber ich berichte hier einfach von dem, wie ich mich in der Situation gefühlt habe)

Meine Lösung war:
1) Gezielt auch andere Leute ansprechen und die introvertierte Frau auch mit anderen Männern bekannt machen. Dann hatte sie die Möglichkeit anderen Männern die Vorzüge ihres Dialekts mitzuteilen.
2) Als er in die Nähe kam, ging ich bewusst zu der Frau hin und fragte sie etwas und meinte dann zu ihr, dass wir ja auch mal den Bekannten zu seiner Meinung zum gleichen Thema fragen könnten...
3) Kurze Zeit später war er mit einer bildhübschen Frau an eine andere Location abgehauen

Zitat:
Angst, dass andere sehen, dass ich wenige soziale Kontakte habe

Ich hatte ganz selten keine Gesprächspartner! Ich habe somit auch in den letzten Monaten nur ganz selten die Veranstaltung aus diesem Grund verlassen und nach kurzem durchatmen und brainstorming für nächste mögliche Aktionen bin ich wieder zum Geschehen zurück. (Früher durchaus mal 2 Stunden auf dem Klo verbracht)

Eine Kleinigkeit, die mir persönlich ganz gut tut ist ein aufmerksamer Blick wenn ich irgendwo neues hinkomme (egal ob alleine oder mit einer Gruppe). Was gefällt mir, was stört mich? Vorteile:
• Ich bin präsent im hier und jetzt
• Mir fallen oft Kleinigkeiten auf, die ich direkt oder im Laufe der Zeit bei Gesprächspausen einstreuen kann.
• Mein Arbeitsplatz und meine Wohnung sind ordentlicher.
• Parkbank in der Stadt: Drei beherzte Handgriffe und es sieht in meiner direkten Umgebung ordentlicher aus, weil ich eine Dose und ein Glitzerpapier weggeräumt habe.
• Offizieller Anlass, die meisten Leute sind bereits gegangen, Tische sehen wild aus, Gesprächsthemen gehen solangsam aus einige Leute lehnen sich noch 5 Minuten an der Wand, weil sie auf den nächsten Bus warten... Hier habe ich dann teilweise diese 5 Minuten genutzt um uneigennützig die Teller zu stapeln. Der Veranstalter, der als einziger meiner Bekannten noch in ein ernstes Gespräch mit einer Gruppe Menschen vertieft war, hat sich sichtlich gefreut.
Bonusbeobachtung: Wie hat sich der Ort verändert in der Zeit wo wir da waren?

@Azure Nur derjenige, der sich klein fühlt, hat die Idee, es gäbe diesebezüglich einen Unterschied zwischen den Menschen. Es gibt niemanden der irgendwas besseres ist. Das ist mMn eine Tatsache.
Arrogante Menschen haben ja aufgrund von Minderwertigkeitsgefühlen Angst, ihre Schwächen zu zeigen und wollen sich als besonders grandios darstellen.
Sowohl schüchterne als auch Menschen mit sozialer Phobie (Der Unterschied liegt ja nur in der Intensität der Symptome) ähneln diesen Menschen in folgender Hinsicht: Sie wollen ebenfalls ihre Schwächen nicht zeigen. Sie denken, bevor sie etwas sagen: Wenn ICH etwas sage, dann darf das nicht dumm oder unwitzig oder irgendwie anders schlecht sein (Weil ich ja eigentlich anders bin, nämlich toll).
Nur das hochgradig genetisch bedingte Temperament führt dazu, dass erstere Personengruppe die Flucht nach vorn anwendet und die letztere die Flucht nach hinten. Man könnte die Unterschiede vielleicht als offensive und defensive Arroganz bezeichnen.
Und wenn ich jetzt hier was falsches geschrieben habe, oder ich in diesem Text Rechtschreibfehler gemacht habe, ist das völlig ok. Und auch wenn ich keine Fehler in diesem Text gemacht habe, bin ich deshalb nichts besseres als andere.
Es gibt ja keinen Grund, sich auf irgendwas etwas einzubilden. Fähigkeiten und Unzulänglichkeiten kann man sich nicht aussuchen. Ob man jemanden mag oder ob man jemanden faszinierend findet, ist einfach nur Geschmackssache.
Blau ist nicht schöner als Grün nur weil das irgendjemand so empfindet, Und genauso ist es bei Menschen. Man wird immer jemanden finden, dem man nicht gefällt und das ist ok so.
Und wenn man runtergemacht wird, hängt das oft nur mit einer Bewunderung der anderen zusammen, denn ein selbstbewusster Mensch hat kein Interesse daran jemanden runterzumachen, weil er sich nicht kleiner fühlt als andere.
Aus Spaß kann man sich auch mal vornehmen, absichtlich irgendwas dummes oder unwitziges sagen. Am Anfang fällt das sicherlich schwer. Es ist nichts schlimmes, rot zu werden, sondern es ist menschlich (und man sieht dann sogar so aus, wie wenn man sehr verliebt ist), denn Menschen haben Schwächen, das gehört zum Mensch sein dazu.
Irgendwann gewöhnt man sich daran, dass man dumme Sachen sagen darf.
Psychotherapeuten weisen Menschen mit sozialer Phobie in der Regel darauf hin, dass sie beachten sollen, was sie bereits in ihrem Leben alles geschafft haben. Das ist im Grunde der Rat, von einer defensiven Arroganz in eine offensive Arroganz zu wechseln. Richtiger wäre es mMn darauf hinzuweisen, dass man ja gerade, OBWOHL man etwas nicht kann oder weiß oder hat oder ist, völlig ok ist. Nur das ist ja ein gesundes Selbstwertgefühl. Wenn man also lernt, zu seinen Schwächen zu stehen.
Die Betroffenen haben Angst, wenn sie ihre Schwächen zeigen, dass sie dann deshalb von anderen schlecht behandelt werden. Das Gegenteil ist aber der Fall. Wobei es darauf ankommt, wie die Personen ihre Schwächen zeigen. Wenn sie also z.B. darüber jammern, dass sie diese Schwächen aber oder anders formuliert, wenn sie ihre Schwächen nicht ok finden, dann werden auch andere diese Schwächen nicht ok finden und auf ihnen herumtrampeln. Wenn jemand aber zu seinen Schwächen steht, ist er dadurch gar nicht angreifbar und die anderen, die auf manchen rumtreten, sind auch aufgrund ihrer eigenen Minderwertigkeitsgefühle davon beeindruckt und verunsichert, weil sie das selbst nämlich nicht können. Letzteres kann ich z.B. durch eigene Erfahrung bestätigen, u.a. durch die Partnerschaft mit einer Frau die sich anfangs als sehr selbstbewusst bezeichnet hatte und die sagte, dass das auch viele über sie sagen. In Wirklichkeit war sie das halt überhaupt nicht.
Ein weiteres Problem ist, dass auch viele Psychotherapeuten relativ starke Minderwertigkeitsgefühle haben (Man kann ja davon ausgehen, dass jeder Mensch davon bis zu einem gewissen Grad betroffen ist) und diese durch Flucht nach vorn kompensieren und ihre Schwächen auch den Patienten gegenüber verbergen wollen, was sowohl für die Patienten als auch für sie selbst negative Auswirkungen hat.

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