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Hallo!

Hab eine Freundin mit der habe ich schon länger zu tun. Leider ist der Kontakt durch meine Arbeit immer weniger geworden. Aber leider werd ich mittlerweile auch gar nicht mehr gefragt ob ich Zeit zum weggehen oder was unternehmen habe. Wenn wir uns sehen läufts immer ganz gut aber selbst zu ihrem Geburtstag war ich nicht eingeladen.. Ich bin auch eher ruhig und vllt. auch nicht die perfekte Freundin. Aber es macht mich so fertig dass ich nicht weiß wo ich dran bin. Und ich würde gerne über meine Depressionen sprechen und zudem fragen ob ich noch gewollt bin. Aber ich habe auch Angst davor, dass ich dann eine entsprechende Antwort bekomme und die Freundin verliere.. Ich finde so was nicht mehr .. und zum weggehen habe ich sonst auch niemanden. Die anderen sind eher daheim und nicht so feierlustig.

Soll ich mit ihr reden oder kommt das wie Gejammer rüber? Verbaue ich mir da noch mehr die Chancen?

Gruß

17.10.2012 20:31 • 23.10.2012 #1


11 Antworten ↓


Das ist eine gute Frage, aber darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort, schon gar nicht als Ferndiagnose, leider.

Hast du denn bisher schon mal mit ihr über deine Depressionen gesprochen?

Und was genau möchtest du ihr darüber sagen?

Dein Text kommt für mich etwas widersprüchlich rüber: Du sagst einerseits, du hast Depressionen.

Zum anderen sagst du, du kannst mit den anderen nicht weggehen, weil die nicht so feierlustig sind - demnach siehst du dich selbst als feierlustig.

Für mich ist das ein Widerspruch: depressiv und feierlustig?

Kann es sein, dass du auch deiner Freundin widersprüchliche Botschaften sendest?

A


Was kann ich sagen und was nich?

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Hallo,

ja das hört sich vllt. bisschen komisch an. Aber ich persönlich habe auch zwischendurch mal gute Tage an denen ich etwas verändern will und unter Leute möchte. Und Lust feiern zu gehen habe ich eigentlich oft, jedoch behindere ich mich durch meine schlechte Stimmung dabei selbst und gehe aus diesem Grund dann doch nicht.

Nur meine Familie weiß von der Situation. Und meiner Freundin will ich es mitteilen, weil ich merke, dass sie sich von mir abwendet und ich erklären will warum ich oft schlecht drauf bin. Bzw. will ich auch fragen ob sie damit umgehen will. Denn es verletzt mich zu hören was die anderen zusammen machen und ich werde nicht mehr (wie früher) gefragt. Ich will keinem hinterher rennen oder auf die Nerven gehen. Da will ich Klarheit haben und kann vllt. neu anfangen. Ich kann grade auch nicht schlafen, weil ich mich so ärgere, dass ich durch meine Depression viele und vieles verloren habe.

Danke für die nette Antwort.

Zitat von onista:
Und Lust feiern zu gehen habe ich eigentlich oft, jedoch behindere ich mich durch meine schlechte Stimmung dabei selbst und gehe aus diesem Grund dann doch nicht.

Also, wenn du schlechte Stimmung hast, dann hast du keine Lust, feiern zu gehen, oder? Beides auf einmal geht eigentlich nicht!

Ist es vielleicht eher so, dass du denkst, du solltest feiern gehen, und dann die innere Abwehrreaktion kommt: Nein, ich will nicht! ?


Zitat:
Und meiner Freundin will ich es mitteilen, weil ich merke, dass sie sich von mir abwendet und ich erklären will warum ich oft schlecht drauf bin. Bzw. will ich auch fragen ob sie damit umgehen will.
Wie sollte sie denn nach deiner Vorstellung damit umgehen? Konkret?

Zitat:
Denn es verletzt mich zu hören was die anderen zusammen machen und ich werde nicht mehr (wie früher) gefragt. Ich will keinem hinterher rennen oder auf die Nerven gehen. Da will ich Klarheit haben und kann vllt. neu anfangen.
Ich kann mir das nicht richtig vorstellen, wie du es dir optimal vorstellst. Kannst du das ein bisschen verdeutlichen?

Zitat:
Ich kann grade auch nicht schlafen, weil ich mich so ärgere, dass ich durch meine Depression viele und vieles verloren habe.
Da hilft eigentlich nur: Radikal akzeptieren UND herausfinden, was dich eigentlich so deprimiert.
Seit wann hast du denn diese depressiven Zustände?

Hallo,

naja sagen wir ich habe Angst etwas falsch zu machen bevor ich feiern gehe. Ich habe fast immer Spaß dabei.

Optimal wäre wenn meine Freundin versteht, dass meine Zurückhaltung durch die Depressionen kommt und nicht weiter denkt ich würde mich nicht um die Freundschaft kümmern. Es wäre schön wenn sie mich mal einlädt und ich merke, dass noch ein Interesse besteht die Freundschaft aufrecht zu erhalten. Vielleicht liegt es aber auch direkt an meiner Person, dass ich nicht gefragt werde, und ich bin einfach nicht passend für die Freundin bzw. die Clique. Dann muss ich nicht weiter Anstrengungen unternehmen und muss es leider akzeptieren, dass ich nicht dazu gehören kann.

Meine depressive Phase geht seit 12 Jahren. Am Anfang waren es eher Teenie Probleme und Freunde hatte ich auch nicht. Mittlerweile zweifle ich an allem was ich habe und tue.
Es ist schwer anderen dann etwas anderes vorzuspielen. Denn Jammerlappen will halt keiner

Gruß und danke !

Onista

Zitat von onista:
naja sagen wir ich habe Angst etwas falsch zu machen bevor ich feiern gehe. Ich habe fast immer Spaß dabei.
Ach so.
Zitat von onista:
Optimal wäre wenn meine Freundin versteht, dass meine Zurückhaltung durch die Depressionen kommt und nicht weiter denkt ich würde mich nicht um die Freundschaft kümmern.
Wie kümmerst du dich denn um eure Freundschaft?

Zitat:
Es wäre schön wenn sie mich mal einlädt und ich merke, dass noch ein Interesse besteht die Freundschaft aufrecht zu erhalten.

Dann wäre es wohl gut, wenn du deiner Freundin sagen würdest, dass es dir schwer fällt, dich zu einer Aktivität aufzuraffen, obwohl es dir dann aber immer viel Freude macht, und sie fragen, ob sie dich öfter zum Mitgehen animieren könnte.
Dann wirst du merken, wie sie reagiert und ob sie es dann wirklich tut.

Zitat:
Meine depressive Phase geht seit 12 Jahren. Am Anfang waren es eher Teenie Probleme und Freunde hatte ich auch nicht. Mittlerweile zweifle ich an allem was ich habe und tue.

Hattest du keine Familie, mit der du Probleme besprechen konntest?

Zitat von GastB:
Wie kümmerst du dich denn um eure Freundschaft?


Naja momentan versuche ich ja überhaupt noch den Kontakt zu halten und mal was zu unternehmen, da ich oft auch am Wochenende keine Zeit habe.

Zitat:
Dann wäre es wohl gut, wenn du deiner Freundin sagen würdest, dass es dir schwer fällt, dich zu einer Aktivität aufzuraffen, obwohl es dir dann aber immer viel Freude macht, und sie fragen, ob sie dich öfter zum Mitgehen animieren könnte.
Dann wirst du merken, wie sie reagiert und ob sie es dann wirklich tut.


Das ist wirklich ne gute Anregung ich werds mal versuchen wenn wir uns dann mal treffen. Dann weiß ich vielleicht auch eher wo ich dran bin.

Zitat:
Hattest du keine Familie, mit der du Probleme besprechen konntest?


Ja schon aber es ging um Dinge bei denen sie mir irgendwann nicht mehr helfen konnten. Und manchmal wollte ich auch keine Hilfe mehr.

Zitat von onista:
Zitat von GastB:
Hattest du keine Familie, mit der du Probleme besprechen konntest?

Ja schon aber es ging um Dinge bei denen sie mir irgendwann nicht mehr helfen konnten. Und manchmal wollte ich auch keine Hilfe mehr.
Hmm. Wenn es reine Teenie-Probleme waren, dann müssten die inzwischen doch vorbeigegangen sein, wenn sonst alles im Lot gewesen wäre - meinst du nicht?

Dass man/frau davon dauerhaft depressiv wird, kann nicht allein an diesen Teenie-Problemen liegen, sondern die Basis dafür ist im Regelfall schon viel früher gelegt worden, onista. Z.B. indem das Selbstwertgefühl des Kindes zu sehr mit Füßen getreten und reduziert oder sogar zerstört wurde. Kann das sein?

Wie siehst du dich denn selbst bzw. wie hast du dich selbst mit 12 gesehen? Kannst du dich mal beschreiben?

Hallo,

ja klar ich habe ja geschrieben, dass es zuerst nur Teenie Probleme waren. Danach hat meine beste Freundin mir ne Absage erteilt und obwohl ich schon noch mit (wenigen) anderen Leuten zu tun hatte hat mir das irgendwie nen Schlag versetzt. Naja und wenn man schon mal so weit ist lässt man sich auch von anderen runter machen und dadurch wirds nicht besser.
Aber ich versuch mich ja zu ändern. Mir gehts ja grad eher drum ne gute Freundschaft noch zu retten.

Zitat von onista:
Aber ich versuch mich ja zu ändern. Mir gehts ja grad eher drum ne gute Freundschaft noch zu retten.
Das klingt so, als hättest du Schuldgefühle deswegen. Das hatte ich nicht gemeint, dass du dich unbedingt ändern sollst!

Es ist wichtiger, dich akzeptieren und mögen zu lernen, so wie du gerade bist.
Das sollte dich natürlich nicht daran hindern, Schritte zu mehr Lebensfreude zu unternehmen.

Ja die habe ich und nicht wenige.. Es ist halt schwer zu sagen ich verhalte mich / denke richtig wenn man von den anderen eher gemieden wird. Ich versuchs ja auch
Gruß

In dieser Frage gibt es kein falsch im Sinne von schuldig und kein richtig im Sinne von unschuldig.

Richtig ist dein Verhalten dann, wenn es mit dir selbst übereinstimmt und keine Gesetze überschreitet. Wenn es zur Erfüllung deiner Bedürfnisse, Wünsche, Ziele beiträgt. Wenn das zusätzlich zur Erfüllung von Bedürfnissen, Wünschen und Zielen anderer Menschen beiträgt, umso besser, aber zwingend ist es nicht und er erste Maßstab sollte es auch nicht sein. Natürlich gibt es gewisse übliche Ansprüche, die z.B. die Eltern an dich stellen können, wie Ehre deine Eltern, Hilf ihnen, wenn sie deine Hilfe brauchen und ähnliches - aber auch das nur in einem gewissen Rahmen und auch nur dann, wenn sie nicht gravierend gegen ihre Pflichten dir gegenüber verstoßen haben oder noch verstoßen.

Eine gute allgemeine Richtschnur ist in meinen Augen:
Wenn du mit dem Ergebnis deines Verhaltens zufrieden bist, dann war das Verhalten für dich richtig.

Und selbst wenn du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist und es sich für dich als nicht richtig herausgestellt hat: Dann kannst du daraus lernen und etwas anderes ausprobieren. Du bist dann aber nicht schuldig, sondern höchstens um eine Erfahrung reicher.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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