Hallo Feline,
gegen soziale Phobie kann man ganz viel machen, siehe z.B.:
a) Medikamente
Aus meiner Sicht können Medikamente eine wirksame
Unterstützung sein. Bitte bedenke aber, dass nicht jedes Medikament
auch bei jedem wirkt (und vor allen Dingen, dass es oftmals mehrere
Wochen dauern kann, bis ein Effekt eintritt).
Schaue bitte einmal unter diesem Link:
http://ppp-baden.ch/download/ratgeber_s ... phobie.pdfAls wirksam gegen soziale Phobie gelten z.B.:
Citalopram, Cipralex, Sertralin, Venlafaxin, Mirtazapin, Paroxetin,
Moclobemid, Fluoxetin, z.T. auch Lyrica, Opipramol, Buspiron,
Lorazepam (Tavor) [Achtung: Hohes Abhängigkeitspotential bei Tavor.
Ein Entzug ist die Hölle auf Erden und kann lebensbedrohlich sein!]
Grundsätzlich ist es natürlich vor der Einnahme von Medikamenten
ZWINGEND (!) erforderlich, einen Arzt aufzusuchen. Du solltest Dich
unbedingt individuell beraten lassen und auch mögliche Nebenwirkungen
besprechen.
Hilfreich ist auch die Seite:
https://www.psychic.de/soziale-phobie.php , dort können
Betroffene Medikamentenbewertungen abgeben und einsehen. Zudem
finden sich hier auch verschiedene TV-Beiträge zu sozialer Phobie.
b) Psychotherapie
(Tiefenpsychologische Gesprächs- bzw. kognitive Verhaltenstherapie
oder Hypnose)
Um einer Chronifizierung der sozialen Phobie etwas entgegenzusetzen
ist eine Psychotherapie vermutlich unabdingbar. Hierbei sind Therapien
mit persönlichen Kontakten Internettherapien vorzuziehen. Aber auch
eine Therapie über das Web kann eine Besserung erzielen.
Zu nennen ist auch die zunächst einmal etwas esoterisch anmutende
Klopftherapie. Bei einigen Patienten hat sich diese Therapie als
hilfreich erwiesen.
Empfehlenswert ist auch ein mehrwöchiger, stationärer Aufenthalt (dafür
ist lediglich eine ärztliche Überweisung sowie die Kostenzusage der
Krankenkasse nötig).
c) Sich konfrontieren und (in der Realität) üben, üben, üben
Das wohl wirksamste Mittel. Es empfiehlt sich natürlich, zusätzlich eine
Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. Übe vorsichtig, achtsam und in
kleinen Schritten. Überfordere Dich nicht.
d) Entspannungsübungen/Sport
Insbesondere Ausdauersport (z.B. Jogging, Wandern) hat eine
nachweisbar gute Wirkung. Natürlich kann auch jegliche in Gruppenform
ausgeübte Aktivität hilfreich sein. Ausprobieren!
Als Entspannungsübungen sind beispielsweise autogenes Training,
Qigong, Meditation oder die progressive Muskelentspannung nach
Jacobson zu nennen.
e) Selbsthilfegruppen
Diese können, je nach Zusammensetzung der Gruppe, ein guter
Rückzugsort sein, an dem man sich verstanden fühlt und hilfreiche
Ratschläge erhält.
f) Ratgeber/entsprechende Internetforen
Die wohl besten Internetforen (weil am häufigsten besucht und sehr
gut moderiert) sind die Portale
http://www.sozcafe.de oder auch
https://www.psychic.de. Einfach mal reinschauen.
Ratgeber in Buchform existieren in großer Zahl. Nach subjektiver
Ansicht des Autors sind insbesondere die folgenden Werke zu nennen:
Markway, Barbara. G.; Markway, Gregory. P. (2012): Frei von Angst
und Schüchternheit. Soziale Ängste besiegen. Ein Selbsthilfeprogramm.
Beltz-Verlag.
Stavemann, Harlich. (2010): Im Gefühlsdschungel: Emotionale Krisen
verstehen und bewältigen. Beltz-Verlag.
Wolf, Doris. (2008): Soziale Angst, Soziale Phobie. Selbsthilfe
Strategien für den Umgang mit sozialer Angst, siehe auch:
https://www.psychic.de/soziale-phobie-ursachen.phpMutiger Angsthase (2015):Soziale Phobie: Die Krähe und der Papagei: Die Geschichte einer sozialen Angststörung aus Sicht eines Betroffenen - Mit viel Hilfe zur Selbsthilfe
http://www.amazon.de/Soziale-Phobie-Ang ... 1507600771g) Positive Affirmationen
Angenehm können z.B. selbst besprochene Aufnahmen mit positiven,
angstlösenden Sätzen sein. Denkbar ist es auch, solche Aufnahmen zu
kaufen. Beispiele hierfür sind z.B. die Plattformen:
http://www.justmind.deh) Arbeit am eigenen Selbstwert
Sei fair zu Dir selbst. Gehe behutsam mit Dir um und tausche alte,
negative Denkmuster gegen realistische, positive Grundannahmen aus.
Fördere den eigenen Befürworter.
Arbeit am eigenen Selbst ist ein überaus umfangreiches Thema.
Ein guter Einstieg hierzu:
Merkle, Rolf. (2001): So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen: Sich
annehmen, Freundschaft mit sich schließen, den inneren Kritiker
besiegen. PAL-Verlag.
Ich persönlich hatte gerade eine klasse Therapie in Bad Bramstedt gemacht, das hat mich zurück ins Leben katapultiert