Zitat von GastB:Du willst dich mit kleinen Schritten befassen und so Fortschritte erzielen - dabei, sorry, passt das überhaupt nicht zu dir. Du machst einen unglaublich energiereichen Eindruck (sonst hätte auch Holgerson nicht von abschmettern gesprochen!) - für dich sind GROSSE Dinge und GROSSE Schritte angesagt, kein Kleinklein, kein Kindergarten, keine Kinkerlitzchen! Hör auf, dich zu einem Wurm herunterzureden und herunterzudenken!
Du weißt doch selber, dass du als Kind enorm viel Energie in deine Umwelt reingepowert hast - wo steckst du die jetzt eigentlich hin?
Hör also auf, dich mit Winzigschritten an Frauen heranzutasten und dich hinter sie an die Kasse zu stellen.
Stell dich lieber irgendwo auf eine Bühne und singe Karaoke oder mach eine Tanzeinlage oder mach Poetry Slam oder sonst etwas Abgefahrenes - hör auf, dich zu verstecken, finde dich wieder!
Mir ist es ein Rätsel, was dich zu der Vorstellung verleitet, dass ich das hinkriegen würde. Mir fällt so gut wie nichts mehr ein, was noch schlimmer für mich wäre und ich glaube, selbst unter stinknormalen Menschen müsstest du ne ganze Weile suchen, bis das jemand freiwillig tun würde. Ich hab diese Dinge auch nicht mal mehr in meiner Angsthierarchie aufgezählt, weil sie lange nicht mehr zu denen gehören, die mein Leben akut einschränken und mich deshalb unglücklich machen.
Was ich erreichen möchte, ist, mich wieder angstfrei mit anderen Leuten umgeben und engere Beziehungen knüpfen zu können - ein stinknormales Leben führen eben. Alles andere ist komplett zweitrangig.
Übrigens: Ich stelle mich an der Kasse nicht
hinter Frauen. Probleme gibts dann, wenn sie hinter
mir stehen und mir bei meiner Mache zusehen können oder wenn es die Kassiererin ist, mit der ich dann ja sogar, wenn auch nur sehr rudimentär, agieren muss. Ist eigentlich unwichtig bzw. macht keinen großen Unterschied, aber es klingt halt nicht so creepy, wie dass ich mich an der Kasse immer extra hinter Frauen anstelle - das ist Verleumdung!
Zitat von GastB:DA! Da haben wir's wieder, deine Bagatellisiererei!
Was heißt sonst nichts!? Was heißt das einzige zwischengeschlechtliche Verhältnis?!
Als wäre die Beziehung zur eigenen Schwester nicht etwas Wichtiges und Prägendes!
Als würden die Ereignisse innerhalb dieser Beziehung nicht haargenau zu deiner Problematik passen!
Ich bin eben kein Psychologe und kann jede noch so subtile Kleinigkeiten deuten... Dass es zwischen ihnen nur Zoff gab, würde wahrscheinlich jedes zweite Geschwisterpaar erzählen. Mir erscheint das einfach nicht spektakulär und außergewöhnlich genug, als dass da so eine extreme soziale Störung bei rauskommen könnte. Wenn jede Kleinigkeit dafür verantwortlich sein kann, warum ist dann nicht halb Deutschland soziophob?
Zitat von GastB:Kann es sein, dass du dir in der Rolle des kleinen, schwachen Mannes inzwischen doch ganz gut gefällst?
WEM gefällst du so? (Sag ja nicht, niemandem!)
Ich mir selbst nicht, aber es ist halt ne unkomplizierte Rolle, in der ich nichts mehr falsch machen und nicht mehr abgewertet werden kann, wahrscheinlich also Sicherheitsverhalten gegen Ablehnung. Und jemand anderen gibts in meinem Leben ja eigentlich nicht, also bleibt nur noch niemand.
Aber wenn ihr mir vorwerft, alle positiven Aspekte zu ignorieren, warum drehen wir den Spieß nicht mal um? Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich auch meine Stärken habe, aber das ist eben nur ein Teil des Gesamtpakets, der vor allen Dingen beim ersten Kennenlernen, wo Oberflächlichkeiten viel mehr ins Gewicht fallen, weit in den Hintergrund rückt.
Entsprechend bin ich mir auch meiner Schwächen bewusst, nämlich, dass ich nur noch ein extrem eingeschränktes Sozialleben hab, Dauersingle bin, eigentlich keine zählbaren Freunde mehr hab, kaum noch Erlebnisse und Erfahrungen sammele, keine lustigen und interessanten Geschichten erzählen kann und für andere todsterbenslangweilig sein muss. Was ist damit? Soll ich das einfach vergessen? Das fällt bisher dann mindestens genauso so oft unter den Tisch wie meine Stärken und positiven Aspekte.