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hallo leute, ich bin 16 und gerade in der 10 klasse auf einer realschule, ich bin so froh dass ich diese seite gefunden habe, da ich jetzt weiß, dass es auch solche menschen gibt, die an dem selben problem leiden wie ich. es fing in der 9 klasse an... ich meldetet mich zum vorlesen eines kurzen textes in werte und normen, plötzlich konnte ich nicht mehr lesen, bekam keine luft, meine stimme zitterte und mir war übel und das herz fing an zu rasen. sowas hatte ich nie gehabt, ich habe stets gern gelesen und in deutsch war mein finger immer zuerst oben, wenns ums vorlesen ging, egal wie lang der text war und jetzt ist es eine katastrophe! ich habe vor jeder deutschstunde panische angst, weil der lehrer mich aufrufen könnte und ich lesen muss, es ist nicht mehr auszuhalten und jetzt lesen wir auch noch eine lektüre und außerdem werd ich ganz oft ohne grund rot, auch wenn ich eine richtige antwort im unterricht gebe, das ist so unangenehm und peinlich. manchmal würde ich am liebsten aus dem klassenzimmer rennen, weil es so schlimm mit mir ist. ich fange an zu zittern und bekomme feuchte hände! wir haben einen neuen schüler bekommen und ich habe festgestellt dass er dasselbe problem hat wie ich, bei ihm ist es noch heftiger, er fängt an heftig´zu stottern wenn er was sagen muss, ist das nicht schrecklich? wie wird man sowas los, außer zum therapeuten zu gehen? meine eltern würden sowas nämlich nicht verstehen, wenn ich ihnen was von phobie usw. erzähle und erst recht nicht wenn ich sage, dass ich zum therapeuten muss. helft mir bitte! (einem mädchen kam meine geschichte etwas merkwürdig vor, weil sie meinte wir müssten schon längst fertig sein in der schule mit dem lesen usw., da hat sie ja auch recht, aber wir werden erst am 4. juli entlassen und lesen jetzt noch so ein theaterstück in deutsch.) Bitte dringend um rat!

07.06.2008 18:29 • 22.11.2009 #1


4 Antworten ↓


ist denn niemand hier, der was zu meinem problem schreiben könnte?

A


Vorleseangst, Rotwerden

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Hallo Callina,

ich habe in der Schule und in Kursen während meiner Ausbildung auch das Problem gehabt und habe es auch noch heute. Es belastet einen sehr, denn es ist unangenehem zu erfahren, dass man sich nicht so verhalten kann wie man es sich wünscht. Dennoch würde ich versuchen nicht so viel über Deine Vorleseangst nachzudenken, indem Du Dich mit Dingen, die Dir Spaß machen, ablenkst. (vielleicht Musik hören, Joggen, Schwimmen, Freunde Treffen...) Das dies nicht ganz einfach ist, verstehe ich, geht mir auch so.

Du sagst, dass Du Dein Problem Deinen Eltern nicht anvertauen kannst, da sie es nicht verstehen. Bei mir fingen die Ängste mit 13 Jahren an. Ich hatte auch u.a. in der Schule Angst etwas vorzulesen, mich zu melden. Wurde auch jedesmal rot und war sehr angespannt, wenn ich mich am Unterricht beteiligt habe. Und ich habe in diesem Alter genauso gedacht wie Du, dass meine Eltern es nicht verstehen werden. Ich habe mit ihnen nie darüber gesprochen, weil es so peinlich war. Erst als ich anfang 20 war habe ich mit meinen Eltern über solche Dinge gesprochen und sie haben es verstanden.

Es lebt sich besser damit, wenn der eine von dem anderen weiß. Oft ist es auch so, dass die Eltern das Problem der Kinder schon erkannt haben. Es wird nur nicht darüber geredet.

Ich würde mit Deinen Eltern darüber reden, denn gerade der Beistand Deiner Eltern kann Dir die Kraft geben, Dein Selbstwertgefühl wieder zu steigern. Es wäre nicht normal, wenn Deine Eltern dafür kein Verständnis zeigen würden. Denn schließlich durchlebt in der Regel jeder Mensch in seinem Leben irgendwann in irgendeiner Form ein psychisches Tief.

LG

hallo krit, danke für deine umfangreiche antwort.
ich versuche mich abzulenken und denke in meiner freizeit nicht an meine ängste, aber wenn ich dann wieder im klassenzimmer sitze und wir lesen müssen, wünschte ich, ich könnte weglaufen. das ist einfach schwer!
danke nochmal!

hallo callina..ich weiß dein beitrag ist schon 1jahr her ..aber ich wollte einfach mal fragen wie es dir in der zwischenzeit geht? hast du dein problem überwunden?grüßle tati





Dr. Reinhard Pichler
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