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Hallo!

Nachdem ich mich gestern im Forum angemeldet hatte, habe ich fast die halbe Nacht damit verbracht, eure Beitrage zu lesen. In dem, was viele von euch geschrieben haben, habe ich mich wiedergefunden. Es tut gut zu wissen, dass man doch nicht alleine ist...

Ich weiss gar nicht, wie ich anfangen soll... Ich erzähle ungern über mich und meine Probleme, weil ich Angst habe, dass das alles lächerlich ist oder dass ich zu viel schreibe und euch damit langweiligen kann.

Ich versuche jetzt kurz meine Probleme zu schildern:
Ich bin 25 Jahre alt und leide unter... tja, und hier taucht das erste Problem auf. Seit 2 Jahren bin ich in einer therapeutischen Behandlung: Ich habe mit der Therapie begonnen, weil mich meine ES ans Ende meiner Kräfte gebracht hat. Vor einem Jahr habe ich eine stationäre Therapie gemacht. Damals wusste ich noch nicht dass ich auch SP habe. Die Therapeuten und ich selber- wir haben uns nur auf die ES konzentriert (was mir allerdings auch ein wenig geholfen hat). Aber mit dem Hungern und K... habe ich nie ganz aufgehört. Ich dachte, das braucht Zeit. Ich habe immer der ES (die mich seit 9 Jahren nie verlassen hat) die Schuld dafür gegeben, dass ich so schüchtern, ängstlich und traurig bin. In Wirklichkeit hat sie mir nur geholfen... sie hat mich abgelenkt und ab und zu glückliche Momente geschenkt. Ich weiss, dass das sich komisch anhört aber ich wusste damals keinen Ausweg. Ich habe mich für verrückt gehalten, ich habe mich dafür gehasst, dass ich nicht einfach so sein kann, wie die anderen Menschen.

Seit ein paar Monaten weiss ich, dass SP an allem schuld ist. OK, ich weiss es aber ich habe immer noch keine Ahnung wie ich mein Verhalten ändern soll. Ich habe mein Studium vernachlässig – ich bin einfach nicht dahin gegangen (in diesem Semester klappt das einigermaßen aber ich weiss nicht wie lange) Die Gründe waren lächerlich: panische Angst vor Referaten(!), Angst davor irgendwas sagen zu müssen, Angst aufzufallen, als Außenseiter zu wirken, irgendwas Blödes zu sagen, mich lächerlich zu machen und so weiter und so fort...

Das ist so ein Teufelkreis: ich habe Angst, ich k..., ich bin traurig, ich fühle mich einsam etc. Das findet kein Ende. Ich weiss wirklich nicht, was ich machen soll. Ich will nicht immer auf die sozialen Kontakte verzichten müssen. Ich brauche sie genauso wie jeder anderer. Ich mag Leute, ich habe nur Angst vor ihren Gedanken, Worten, Reaktionen. Ich habe Angst sie zu verletzen, zu enttäuschen, traurig zu machen...

Früher habe ich versucht auf Leute zu zugehen und mich mit ihnen zu unterhalten aber nachdem ich festgestellt hatte, dass das kaum was ändert, habe ich das unterlassen. Ich glaube, dass irgendwas an mir nicht stimmt. Ich bin niemand – ein hoffnungsloses Stück Sch...

Ich wünschte mir, ich könnte enge Freundschaften schließen, reden ohne das ich jedes Wort 1000 Mal überlegen muss, mit anderen was unternehmen und Spaß daran haben. Ich wünsche mir gemocht zu werden (oder zu wissen, dass ich gemocht bin).

Ich würde mich auf eure Beiträge sehr freuen.

LG

P.S. eigentlich wollte ich nicht so viel schreiben

30.04.2008 14:08 • 06.05.2008 #1


1 Antwort ↓


Naja - im Studium geht alles anonym und schnell zu: Man sitzt 90 Minuten lang ab, hört zu und schreibt was auf. Dann Viertelstunde Pause. Zu große Erwartungen in irgendwelche Freundschaften fürs Leben (wie es so schön heißt) kann man da kaum setzen.

Es ist in der heutigen Gesellschaft leider fast schon normal dass man kaum Freunde hat. Klar braucht die jeder, deswegen halten die Menschen an ihren alten Freundeskreisen fest (ohne diese zu erweitern).

Hast du irgendwelche Hobbies? Ich bin 24 Jahre alt, männlich, und naja wenn ich nicht gerade in der Vorlesung sitze oder lerne, sitze ich halt vor dem PC und mache irgendwas (lesen, spielen, Grafikbearbeitung). Am sonsten hilft Bewegung - bei diesem schönen Wetter laufen/ spazieren gehen. Ablenkung und Beschäftigung halt.

Wenn man sich nicht ständig kaum direkt wahrnehmbare Probleme einredet, und sich gut zu beschäftigen und abzulenken weiß, dann hören diese (für die meiste Zeit) auf zu existieren.

Es sind fast immer die intelligenteren Menschen die Probleme haben. Die dummen nehmen diese ganzen Probleme, Gefühle und kaum deutbare zwischenmenschliche Signale kaum wahr..

Angst - ich meine dass es hier einen Unterschied zwischen Angst mit und ohne Erfahrung gibt. Dieses Gefühl basiert auf etwas mit dam man nicht allzugut umzugehen weiß. Man kann sich das abgewöhnen, oder wenigstens unter Kontrolle bringen.

Was studierst du?
Ich freu mich wenn du noch da bist, und mir antwortest!






Dr. Reinhard Pichler
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