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Wie oben im Thema beschrieben, ist sie wieder da. Die Verlustangst gepaart mit emotionaler Abhängigkeit.
Sobald ich im Datingleben jemanden näher kennenlerne und erste Verliebtheit aufflammt, kriege ich sch***.
Und zwar so richtig.
Wovor ? Keine Ahnung. Fallen gelassen zu werden, Gefühle die nicht erwidert werden können, böse Überraschungen.
Dadurch bin ich deutlich unglücklicher im Leben wenn ich verliebt bin. Weil verliebt sein für mich Angst bedeutet. Ich verliere meine Interessen, denke nur noch panisch an diesen einen Mann und bin teilnahmslos. Es ist immer dasselbe.
Dann kriege ich mich aufgerafft, gehe shoppen oder sonst was und dann kommt dieser eine blöde Gedanke, diese eine blöde Nachricht oder was auch immer und der Tag ist wieder im Eimer. Das ist unwahrscheinlich schmerzhaft und unschön.

Und ich habe noch nie einen Weg gefunden besser damit umzugehen. Ich weiss dass ich alles überstehen kann, auch im Härtefall. Ich bin sehr stark. Aber schon allein die Panik vor seelischen Schmerzen kann ich nicht ausschalten.

Die Verlustangst ist echt ein Thema für sich. Die bringt mich echt zum leiden.

14.11.2022 19:38 • 20.11.2022 x 2 #1


31 Antworten ↓


@Brave gib dir Zeit, eventuell legt sich das. Ein Mensch der es gut meint mit einem, würde dich nicht hängen lassen. Es gibt zwar viele böse Menschen, aber es sind nicht alle so.

A


Verlustangst und Emotionale Abhängigkeit

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Zitat von TheViper:
@Brave gib dir Zeit, eventuell legt sich das. Ein Mensch der es gut meint mit einem, würde dich nicht hängen lassen. Es gibt zwar viele böse ...

Das heißt ich kann nur versuchen so gut es geht mit der Angst zu leben und am Ende werde ich sehen ob sie quasi berechtigt war oder nicht, oder ?

@Brave Naja ich glaube das man starke Verlustangst nie ganz los wird. Aber es kann besser werden das Weiss ich. Ein Mensch der dich und deine Gefühle und Ängste Respektiert wird dir die Angst viel wegnehmen können.

Zitat von TheViper:
@Brave Naja ich glaube das man starke Verlustangst nie ganz los wird. Aber es kann besser werden das Weiss ich. Ein Mensch der dich und deine ...

Ach so meinst du das. Ja stimmt. Zwar find ich ihn jetzt ganz klasse und die Schmetterlinge fliegen nur so vor Verliebtheit, aber der Punkt wo ich sagen könnte Die vertraue ich , der kommt noch. Vorausgesetzt er ist der richtige. Weil noch ist es dieses hm ja mal schauen. Man ist skeptisch. Man ist skeptisch und ängstlich und das erinnert mich jedes Mal daran wie viel ich schon einstecken musste, bzw woher die Verlustangst kommt. Und ich gebe mir so oder so Mühe das beste draus zu machen. Aber der Schmerz bleibt. Also die Verlustangst. Mal schwächer und mal fühlt es sich so an als würde ich innerlich zerreißen vor Panik. Das wünsche ich meinem schlimmsten Feind nicht, sich so zu fühlen. Aber ja, da kann man wahrscheinlich nur warten und schauen ..

@Brave ich drücke dir die Daumen. Gebe nie einem Menschen die Schuld für was andere dir angetan haben. Ich hoffe das du einen Weg findest, und es genießen kannst

@Brave
Hallo. Ich bin mir nicht sicher, ob abwarten hier die beste Lösung ist. Angst hat auch die Tendenz, sich auszuweiten. Und du beschreibst sie ja schon als sehr belastend.
Ich habe in meinem Leben zwei Therapien gemacht, im Zeitraum von fast zwanzig Jahren. Durch die kontinuierliche Auseinandersetzung bekam ich zunehmend eine bessere Einschätzung, warum ich Verlust- und Isolationsängste habe, warum sie bleiben und nicht gehen, wie ich ihnen gerecht werden kann, und vor allem, was mir hilft, sie zu lindern. Wäre das vielleicht auch eine Option für dich, mal nach einem Therapeuten zu schauen, um in Ruhe weiter zu kommen in diesem Thema? Oder hast du hier bereits Erfahrung.
Ich möchte nur sagen, die Arbeit lohnt sich. Auf den exakt richtigen Partner zu warten geht natürlich auch, aber ob das so einfach ist?

Zitat von Holger-:
@Brave Hallo. Ich bin mir nicht sicher, ob abwarten hier die beste Lösung ist. Angst hat auch die Tendenz, sich auszuweiten. Und du beschreibst sie ...

Ich dachte immer dass ich mittlerweile meine Wege gefunden hätte damit umzugehen, glaube jetzt aber auch dass Therapien sinnvoll wären. Allerdings bin ich jetzt in so einer blöden akut Situation. Und ich glaube da kann ich eigentlich wirklich nur abwarten und schauen in welche Richtung sich das entwickelt. Und das fällt mir durch die Angst sehr schwer. Ich kann mich zur Zeit nicht mehr richtig fallen lassen aus Angst. Ich will diesen Menschen nicht verlieren und habe Angst davor dass es passiert. Rational weiss ich dass ich eh nix verlieren kann, weil mir nix gehört. Menschen sind immer frei. Eine Ehe kann nach 2 Tagen oder 30 Jahren kaputt gehen. Und das mit uns könnte echt super werden, kann aber auch wieder mal starke Verletzung mit sich bringen. Diese Ungewissheit macht mich sehr nervös. Und ich mag dieses Gefühl von verlustangst einfach nicht.. Das ähnelt so einem körperlichen Schmerz.

@Brave
Ich habe mir über lange Zeit hinweg angewöhnt, so ehrlich wie möglich zu sein und vor allem Ich- und Gefühlsbotschaften zu senden. Darin übe ich mich immer noch jeden Tag!
Der Vorteil: die Menschen reagieren klarer und einschätzbarer mir gegenüber. Gleichzeitig kann ich ihr Verhalten besser als IHRES akzeptieren, auch wenn es mir unliebsam, manchmal sogar bedrohlich erscheint und Ängste auslösen könnte.
Vielleicht wäre das ein erstes Schritt für dich, über deinen Schatten zu springen, deine Unsicherheiten mitzuteilen. Auch auf die Gefahr hin, dass der andere damit nicht umgehen kann. Aber dann hätte es so oder so nicht funktioniert! Andernfalls kannst du nur gewinnen!

Zitat von Holger-:
@Brave Ich habe mir über lange Zeit hinweg angewöhnt, so ehrlich wie möglich zu sein und vor allem Ich- und Gefühlsbotschaften zu senden. Darin ...

Bin jetzt auch mehr auf dem Weg der Ehrlichkeit. Wo ich früher dachte oh ne der rennt weg wenn du das und das offen legst, bin ich heute viel mehr erleichtert wenn ich Dinge anspreche nicht mehr rein fressen muss.

Rational ist mir sehr vieles bewusst was diese Ängste angeht. Aber ich kriege dieses Wissen und die Erkenntnisse nicht auf die Emotionsebene..

Zitat von Brave:
Rational ist mir sehr vieles bewusst was diese Ängste angeht. Aber ich kriege dieses Wissen und die Erkenntnisse nicht auf die Emotionsebene..

Man kann das auch Theorie und Praxis nennen. Dreh- und Angelpunkt sehe ich immer beim ängstlichen Geist selber und nicht bei den Objekten bzw. Themen um die es sich handelt.
Man kann noch so viel über Beziehungen und deren Folgen etc. nachdenken, aber wenn dies mit einem ängstlichen Geist geschieht, kann nur Ängstliches dabei rauskommen.
Ich finde das, was Du Weg der Ehrlichkeit nennst, einen sehr bedeutenden Praxisschritt. Bleib von der Richtigkeit dieses Weges überzeugt und ignoriere Deine Angst diesbezüglich. Theorie wird zur Praxis, indem man das Gedachte tut. Und zwar mit Herz und Hand. Daraus dann zu lernen, ist ein Schritt der später kommt. Der Sprung ins Wasser muss sein.

Es ist so wie das Betreten eines neuen Raumes. Hierzu muss zuerst die Tür geöffnet und dann eingetreten werden. Erst dann kann man den neuen mit dem alten Raum vergleichen. Wenn man es nicht tut, bleibt es Theorie.

Huhu Brave

Mir geht das genau gleich wie dir, Symptommässig wahrscheinlich noch eine Stufe härter weil ich rutsche bei Verliebtheit, also Nähe sofort in eine Depression und Angststörung.

was ich dir sagen kann, es gibt nur den Weg hindurch. Das hört sich doof an aber ändern wirst du das mit nachdenken nicht. Es gibt kein Schlüssel für die Ängste die du hast. Es geht nur mit Offenheit, Vertrauen lernen, Aushalten der Symptome...und einfach weitermachen.

Es ist schwierig wenn man jemand neues kennenlernt, weil man die Angst hat es vertreibt den Partner gleich zu Beginn. Ich kann dazu sagen, dass wenn du einen Partner hast, der reflektiert ist und alles verstehen kann ist es einfacher.

Ich könnte noch tausend Seiten mit dem Thema füllen aber ich glaube das wichtigste habe ich aufgeschrieben. Ehrlich sein, reden und aushalten...immer wieder...bis es hoffentlich einfacher wird...

Alles gute dir! machbar ist es...(seit 10.5 Jahre zusammen)

Zitat von moo:
Man kann das auch Theorie und Praxis nennen. Dreh- und Angelpunkt sehe ich immer beim ängstlichen Geist selber und nicht bei den Objekten bzw. ...

Du meinst dass man also dazu stehen sollte, dass man diese Ängste hat ? Also egal wie stark die Ängste aktuell sind und ob sie sich irgendwann bessern. Aktuell sind sie ein Teil von mir, der da ist weil mir in der Vergangenheit schmerzen zugefügt worden sind. Und eigentlich ist es dann schon wieder eine Stärke dazu zu stehen oder ?

Zitat von Grow:
Huhu Brave Mir geht das genau gleich wie dir, Symptommässig wahrscheinlich noch eine Stufe härter weil ich rutsche bei Verliebtheit, also Nähe ...

Das macht mir irgendwie Mut. Ich wusste nie ob dieses aushalten dazu gehört irgendwie. Ob das normal ist. Dass man diese Ängste nicht weg bekommt bzw schlecht reduzieren kann.
Ich wusste immer nur dass es bei mir so ist. Wenn man zu sich und dem Thema steht, macht das ja auch irgendwo wieder selbstbewusster und vielleicht wird es irgendwann besser. Es ist ja auch schon besser als vor Jahren. Aber ja, es ist da und es ist schlimm. An Arbeitstagen geht es besser. Da habe ich mehr im Gefühl mein Leben im Griff zu haben. Die freien Tage kann ich nicht wirklich genießen. Was mir Hoffnung macht ist wenn ich drüber nachdenke dass das mit ihm ja auch total super werden könnte. Es muss ja nicht immer das negative eintreffen. Aber das klappt nur bedingt natürlich.

Es ist halt immer der harte Weg wenn man in der Vergangenheit viel einstecken musste. Man kämpft einfach mit Ängsten und Problemen die andere nicht kennen. Man ist einfach anders stark. Weil man jeden Tag seinen Alltag regelt, obwohl man so viele Konflikte hat die man von außen nicht sehen kann.

Aber die verlustangst bringt mich zur kompletten Überforderung. Ich frage mich wirklich ob ich eine Partnerschaft jemals genießen kann..Das ist sehr frustrierend. Man steht auf dem Schlauch.

Zitat von Brave:
Aber die verlustangst bringt mich zur kompletten Überforderung. Ich frage mich wirklich ob ich eine Partnerschaft jemals genießen kann..Das ist sehr frustrierend. Man steht auf dem Schlauch.

Bei mir war ein grosses Thema die emotionale Abhängigkeit, könnte das bei dir auch ein Problem sein?

Verlustangst gleich zu Beginn einer Beziehung hat irgendwie auch gar nichts mit der Realität zu tun. Am Anfang kennt man sich noch nicht so gut und ist sich einfach fremd...warum schon dann Angst jemand zu verlieren? Vielleicht kannst du dein Sein von der Angst lösen und eher akzeptieren. Bei Ängsten taucht man oft auch in das Gefühl hinein und identifiziert sich damit... Du bist nicht die Angst, du fühlst sie nur... Solche Realitätschecks haben mir oft geholfen...
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Zitat von Brave:
Du meinst dass man also dazu stehen sollte, dass man diese Ängste hat ? Also egal wie stark die Ängste aktuell sind und ob sie sich irgendwann bessern. Aktuell sind sie ein Teil von mir, der da ist weil mir in der Vergangenheit Schmerzen zugefügt worden sind. Und eigentlich ist es dann schon wieder eine Stärke dazu zu stehen oder ?

Ich will Angst als wertfreien Geisteszustand verstanden wissen. Was man in dieser Situation macht ist entscheidend und nicht, wie man das bewertet. Es ging mir um das Tun selbst und daraus zu lernen.
Es spricht nichts dagegen, zu seinen Ängsten zu stehen und das als Stärke zu sehen. Aber entscheidend ist das m. E. nicht, denn es sind lediglich subjektive Bewertungen.

wie geht es dir @Brave ?

Also die Ängste kommen bei mir nie direkt, sondern erst dann wenn die Bindung stattfindet nach einigen Monaten zb.
Allerdings kann ich wohl nicht abstreiten, dass emotionale Abhängigkeit und verlustangst bei mir Zusammenhängen. Gepaart mit Misstrauen vor allem Männern gegenüber.

Ich gebe mir wirklich große Mühe nicht aus der Angst und Panik raus zu handeln, sondern erstmal zu überlegen welche Reaktion nun wirklich angebracht wäre. Bin stolz drauf, dass ich mir das ein wenig angeeignet habe. Gestern ist mir mal was spontanes rausgerutscht aus Misstrauen und Eifersucht heraus. Aber dann haben wir das thematisiert. Ich habe ihm einfach offen gelegt dass ich da meine Probleme habe, aber auch gewillt bin an mir zu arbeiten etc. Und diese Transparenz tut mir gut. Weil so habe ich das Gefühl wieder mehr zu mir zu finden. Weil ich dann zu meinen Macken stehe und sie nicht verstecke. Außerdem gibt es dafür dann wiederum auch positive Seiten an mir. Wir sind ja alle nicht perfekt.

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