ich leide wegen meiner Vergangenheit etwas unter Ängsten und mir fällt es schwer Menschen bzw ihre Nähe an mich heranzulassen. Ich bin auch schon in Behandlung. Dabei geht es nicht darum dass ich zu schüchtern bin, sondern es geht eher darum sobald sie fragen über mich stellen, was ich mag, was ich tue, will ich mich sofort verschließen und alles schreiht in mir, lauf. Ich habe unglaublich Probleme vertrauen zu fassen.
Bei sachlichen Themen ist alles ok.
Mein Problem ist, dass ich mit den Verhaltensmethoden, die ich in Therapie lernte, nun auf viel Widerstand stoße - auch aus den engsten kreisen und ich frage mich, ob mein Innen nicht mit dem Außen übereinstimmt. Also so, wie ich denke, dass ich wirke, es nach außen anders ankommt. Und ich evtl Verhaltensweisen anpassen müsste.
Da ich wenig Kontakte hatte im Leben, fehlt mir da direktes Feedback.
Aber anhand den Reaktionen meiner Mitmenschen merke ich oft, dass ich irgendwas provoziere in ihnen. Manchmal habe ich den Eindruck, sie möchten mich klein machen, sagen durch die Blume oft verletzende Sachen. Und manchmal wenn ich kn dem Moment weder ein noch aus weiß und noch überlege, wie sie das meinten, sehe ich ein grinsen und gehe dann davon aus, dass es wohl doch in der Ansicht mich zu verletzen war.
ZB: mein enges Umfeld hat mich schon immer als stark, mutig und zurückhaltend wahrgenommen. Als würde mir alles leicht fallen. Ich bekomme selten Hilfe angeboten. Die Menschen fragen mich oft nach meiner Meinung, bitten um gefallen, sprechen mit mir über ihre Probleme, aber sobald ich versuche etwas über mich zu sagen, was nicht nur mit erfolgen verbunden ist. werden sie perplex. ich werde oft mitten im Satz unterbrochen.
Aber innerlich muss ich viele Ängsten und Unsicherheiten überwinden.
Und das interessante ist, mich nimmt meine Familie, die Familie meines Mannes und mein Mann ganz anders war als zb meine Mitmenschen auf Arbeit etc.
So stoße ich bei meinen Schwiegereltern auf viel Ablehnung. Meine Schwiegermutter hält mich für unglaublich selbstbewusst. Ich versuche freundlich zu sein und weil sie oft sticheln Habe ich mich zurückgezogen weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Ich versuche sachlich zu sein. Jetzt fahren sie mir ständig über den Mund. Kürzlich begrüßte ich meinen Schwiegervater und er drückte mir Gläser in die Hand und meinte, Trag sie rein. Kein bitte / Danke. Mich stößt so etwa immer ein wenig vor den Kopf, aber ich weiß nicht wie ich darauf reagieren soll.
Vieles was ich sage, wird oft missverstanden und die schlimmste Auslegung zugrunde gelegt.
Am Wochenende war ich auf einem Geburtstag meiner Schwägerin, da waren wir mitten in einer politischen Diskussion. Plötzlich kommt mein Schwiegervater dazu, unterbricht mich mitten in meinem Satz (ich war noch nicht einmal ansatzweise fertig) meint ich habe nicht recht. In dem Moment hatte ich Blickkontakt mit meiner Schwägerin, sie grinst.
So als würde ihnen gefallen, wenn sie mich runter machen können.
Meine Eltern halten mich für sehr eloquent und haben mich nie in Schutz genommen: auch heute muss ich immer für sie einstehen, ihnen viel helfen.
Wenn ich sachlich etwas sage, wird das oft als Kritik verstanden.
Das hat dazu geführt dass ich bei fremden noch vorsichtiger geworden bin.
Meine Arbeitskollegen meinen, ich soll selbstbewusster sein, ich solle mich nicht verstecken.
Und genau diese Diskrepanz bereitet mir Schwierigkeiten.
Einerseits bin ich zu sehr und andererseits zu wenig. Das macht mich wahnsinnig. Ich weiß nicht, wie ich meine Gedanken formulieren soll dass sich menschen nicht angegriffen fühlen oder denken ich würde sie angreifen, denn das ist das letzte was ich will.
Hat jemand damit auch Probleme und hat Tipps?
19.09.2019 19:01 • • 22.09.2019 #1