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Zitat von sarah2:
Ja ich leide schon darunter, weil ich mir durchaus soziale Kontakte wünsche und auch der berufliche Bereich ein sehr großes Problem ist.

Wie konkret sollten Deine sozialen Kontakte aussehen? Könntest Du Dir vorstellen, derlei Kontakte selber zu bestimmen (also, die aktive Kraft zu sein) - zumindest anfänglich?
Du scheinst mir grundsätzlich sehr interessiert am Leben und aus meiner Erfahrung mögen das die Menschen. Viele sind allerdings nicht mehr geübt darin, über Wesentlicheres zu sprechen als über Sport und Influencerinnen...

Um auf eine Deiner Ausgangsfragen zurückzukommen: Ja, gehe in einer Kontaktanbahnung voran und führe das Gespräch in eine Richtung, die Dir zusagt; in einen Themenbereich, in dem Du Dich wohlfühlst. Teile Dich mit und höre zu, ob und wie Dein Gegenüber reagiert. Gib ihm die Möglichkeit, seinerseits möglichst präzise zu antworten indem Du konkret nachfragst (und es auch wirklich wissen willst).

Die meisten Menschen freuen sich, wenn sich jemand für ihre Meinung interessiert. Themen führen zu Beziehungen, nicht andersrum.

Da ich starke soziale Ängste habe fällt es mir extrem schwer auf andere Menschen zu zuzugehen.

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Umgang mit anderen Menschen lernen

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@sarah2 Was würde Dir denn helfen? Ich habe auch oft Angst andere Menschen eigentlich nur zu stören und halte mich daher meist zurück.

Helfen könnte mir z.B wenn ich nicht alleine in einen Verein gehen müsse oder wenn mich jemand ein bisschen integrieren könnte.
Akzeptanz wäre natürlich auch wicht und das kein Druck aufgebaut wird.

@sarah2 Ich würde mir wünschen, dass ich jemanden kenne, der in der Nähe wohnt und vielleicht auch eine Angsterkrankung hat und dass man sich gegenseitig hilft mit dem Einkaufen und zum Arzt gehen, Bahn fahren etc.

Einkaufen und Bahnfahren geht bei mir einigermaßen, weil der Kontakt nicht so persönlich ist.
Arztbesuche sind natürlich schon schwieriger.
Richtig schwierig finde ich Dinge wie: Hobbys, Vereinsleben, Freundschaften, Bekanntschaften und natürlich der berufliche Bereich.

Ich glaube da bist Du nicht allein.
Willst Du denn mehr soziale Kontakte ?
Ich meine man kann auch gut allein zurecht kommen....
Es gibt eben die geselligen und die welch gerne für sich sind.

Da gibt es keine richtig und kein falsch...

Ich würde sagen, dass ich beides gerne möchte.
Ich bin gerne in Gesellschaft habe aber auch ganz gerne mal meine Ruhe.
Kommt natürlich auch auf die Gesellschaft an.

ja das ist schon klar.
Aber Grundsätzlich - hättest Du gern mehr soziale Kontakte ?
@sarah2

Ja ich habe außer meinen Eltern keine sozialen Kontakte ( und die habe ich ja leider auch nicht ewig).

Ich brauche andere Menschen, um glücklich zu sein, aber es ist anstrengend, wenn man viele neue Kontakte hat, alles läuft gut und dann plötzlich ist der Kontakt trotzdem weg. Ich kann dann nicht einfach sagen, dass mich das nicht traurig macht. Viele Leute werfen Kontakte heute weg, als ob sie einen Stream ihrer Serie abbrechen, als ob dahinter nicht ein Mensch steht, der sich fragt, warum der Kontakt offenbar nicht wichtig war.

@sarah2 Ich bin ja auch noch da!

Ja das kenne ich auch.
Einerseits wünscht man sich Kontakte und andererseits ist es anstrengend ( vor allem wenn man soziale Ängste hat).
Ich habe deshalb auch leider viele Möglichkeiten bei denen ich Kontakte aufbauen hätte können nicht genutzt.
Jetzt ist es natürlich schwieriger als in jungen Jahren.
vor allem wenn man dann in vielen Dingen auch noch anders ist.

@sarah2 Mir tut es auch leid um die vielen vertanen Chancen, jetzt lerne ich nur noch sehr schwer neue Leute kennen.

Ja das ist dann noch ein zusätzliches Problem.
Viele Vereinsangebote sind auch altersmäßig eingeschränkt ( nur für Kinder/Jugendliche oder Senioren).
Sportkurse werden oft nur aus zweckmäßigen Gründen besucht.
Und Online Kontaktsuche ist als introvertierte Person ( und sozialen Ängsten) auch schwer.

Ich habe auch das Gefühl, dass diese Probleme für andere Menschen oft nicht so greifbar sind.
Wer keine sozialen Ängste hat tut sich wahrscheinlich oft schwer diese zu verstehen.
Auch Einsamkeit ist zumindest gefühlt ein Tabuthema ( und wenn dann eher bei älteren Menschen bekannt).

@sarah2 Ich glaube ja manchmal, dass die lauten und extrovertierten Menschen die innere Stille und Einsamkeit zu bekämpfen versuchen. Ich war selbst so, laut und witzig und zu Hause bricht man dann zusammen und ist einsam, verbittert und traurig. Und wenn man neuen Menschen begegnet will man ja erst mal sein Bestes zeigen und das ist nun mal nicht, dass man eigentlich sehr ruhig und introvertiert ist. Wenn man anderen Menschen sagt, dass man einsam ist, weil man nicht so viele Freunde hat, dann fühlen die sich von Anfang an eingeengt und sie wollen sich nicht verantwortlich fühlen. Daher überspielt man das und am Ende lügen wir uns alle gegenseitig in die Tasche und kommen nicht voran. Einsam sind viele Menschen denke ich.
Sponsor-Mitgliedschaft

Ja ich glaube auch, dass viele Leute ihre Einsamkeit überspielen wollen.
Einsamkeit ist wie schon gesagt eher ein Tabuthema.
Gefühlt seit Corona noch mehr vorhanden, weil auch zumindest gefühlt weniger Menschen nach Kontakten suchen.

@sarah2 Ich merke bei mir, dass ich zwar nicht mehr so viel Angst vor Corona habe, aber trotzdem etwas mehr Abstand halte als früher. War gerade eine halbe Stunde im Park, immerhin ohne richtige Panikattacke. Leute anquatschen schaffe ich aber nicht mehr wie früher. Du musst ja auch jemand finden, der tun großes Herz hat und diese Angst in Dir versteht.

Und die Kontaktaufnahme ist nicht mehr so locker wie in jüngeren Jahren.
Als Schüler und Jugendlicher ergeben sich Kontakte automatisch.
Als Erwachsener muss man gezielt nach Kontakten suchen und aufpassen nicht zu suchend zu sein.

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Dr. Reinhard Pichler
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