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Zitat von Idefix13:
Wieviel Spass würdet ihr wohl haben, mit einem Stotterer der auch an einer Wortfindungsstörung leidet so ein Spiel zu spielen..


Wenn du akzeptieren würdest, dass jemand beim Spiel dann spielerisch stottert ( kinder können manchmal verblüffend direkt sein)


---- ....singsang... ----
Ed Sheeran sagt von sich, dass er Eminem Songs geübt hat, weil er so stotterte...
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Mein Vater hat seit seinem Schlaganfall eine Aphasie... das ist für uns alle hart. Jeder hat seine Strategie mit ihm umzugehen... Er selbst kann vielleicht keine Strategie mehr planen. ( sorry hilft dir nicht, kam mir gerade aber in den Sinn)

Hast du Lust dich zu fordern oder eher resigniert, @Idefix13

Also arbeitest du z.B. mit Logopäde, übst mal vor dem Voicerkorder oder ähnliches?

(Eher persönliche Frage, vielleicht auch eher offtopic)
Bist du neidisch wenn Leute fließend sprechen können?

A


Übungen zur Wortfindung

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Durch Migraneanfälle in denen mir die Auren schon öfters gezeigt haben wie sich eine Aphasie anfühlt, weiss ich und kann deinen Vater verstehen.
Gefangen in seinem eigenen Geist, unfähig zur Kommunikation, weil jedes Verständnis zur Sprache ausgelöscht wurde.

Wie heftig ist denn seine Aphasie ausgeprägt?

Mir fehlte in den Auren die ja zumeist nur 30-45 Minuten anhalten jegliche Formen der Sprache und es kam zu wirren und willkürlichen Sprachversuchen, weil jegliche Codierung weg war.

Resigniert klingt nach aufgegeben und ich spreche ja weiterhin, also habe ich das nicht. Aber ich habe meine Art 'akzeptiert' und es wäre eine Lüge zu sagen, dass ich nicht neidisch bin, auf jene die fließend sprechen können.
Da Stotterer zumeist bei Laute aus dem Gaumen Schwierigkeiten haben, so wurde es mir früher mitgeteilt als Kehllaute wie Wörter mit den Anfangsbuchstaben, G, K, H usw. Doch ich bleibe selbst bei Selbstlauten hängen, was nur nahelegt, dass ich zwar ein Stotterer bin, aber kein typischer, wenn man das mal so lasch ausdrücken darf.
Weil es Zeiten gab, Lebensabschnitte, da merkte man mir gar nicht an, dass ich stotterte. Ein zwei ganz kurze Hänger, die jeder Mensch mal hat in seinem Leben und jetzt wie gesagt, schaffe ich es nicht Mal einen kurzen Satz aus vier Wörtern fehlerfrei wiederzugeben.
Und noch ein entscheidender Unterschied zu den normalen Stotterer ist bei mir, wenn mir jemand hilft, also für mich das Wort dass ich aussprechen will, weiß und ausspricht.., kann ich es sofort auch fehlerfrei aussprechen.
Weil man sagt ja, man solle jene nicht unterbrechen oder vorsagen, was bei mir nicht der Fall ist. Mir fehlt der Phonetische Ausdruck im Gehirn und deshalb gerate ich ins Stottern. Da nützt auch keine Logopädie, weil im nächsten Augenblick habe ich von einem anderen Wort die Phonetik verloren und bleibe an dem Wort hängen.
Manche in der Fachwelt sprechen von Symptome aus dem Bereich des Autismus, manche aus dem Bereich des Mutismus.
Aber eine wirkliche Erklärung hat keiner.
Kann mitunter an vielen liegen. Durch die etlichen Traumatisierungen im Kleinkindalter, Kinder und Jugendzeit, da wird wohl auch viel kaputt gegangen sein.

Ich habe, wie gesagt es akzeptiert und wer damit nicht umgehen kann, wenn ich mich mit ihm Unterhalte oder Austausche, der lässt es.

Deshalb ist mir diese digitale Welt auch so wichtig, denn da kann man es nicht sehen oder hören und doch wurde der Charakter geprägt, was das Bedürfnis des mitteilens nicht erhöht hat. Gerade weil man nicht unterscheiden kann. Aber das liegt auch an den ganzen anderen der Eigenschaften des Charakters und nicht nur dessen sprachlichen Gewandtheit.

Zitat von Idefix13:
Gefangen in seinem eigenen Geist, unfähig zur Kommunikation, weil jedes Verständnis zur Sprache ausgelöscht wurde.

Wie heftig ist denn seine Aphasie ausgeprägt?

Das trifft es bei meinem Vater ziemlich... man sieht, dass er komnunizieren möchte. Er hat Teile seiner Vergangenheit parat, er hat manchmal unglaublich logische Einsichten... Leider muss er auch darauf bestehen, dass wenn er etwas mitteilen möchte, dies von seiner Umgebung dann exakt reproduziert werden muss... Auch bei ihm ist es so, dass er dankbar ist, wenn man ihn auf Begriffe oder fehlende Imformationen hochhievt. Er hat damit aber schon manche Nachmittagskonversation am Kaffeetisch gesprengt. Es ist oft so, dass er Verhältnisse zwischen Objekten und Aktionen relativ gut parat hat. Das spannende Spiel ist dann aber: Was sind die beiden Objekte, um die es geht...

Wenn ich von meinen Wortfindungsstörungen spreche, habe ich manchmal das Gefühl, dass es sich um eine Minimalvariante von ihm handelt... und er hatte das vor seinem Schlaganfall auch schon, aber natürlich LANGE nicht so ausgeprägt. [vielleicht eine Veranlagung, die jetzt durch das Ausschalten von Teilen des Gehirns so richtig zum Tragen kommt]

Zitat von Idefix13:
Ich habe, wie gesagt es akzeptiert und wer damit nicht umgehen kann, wenn ich mich mit ihm Unterhalte oder Austausche, der lässt es.

Was ja eigentlich eine gute Voraussetzung ist. Mein Vater fährt auch die Taktik, häufig unterschiedlichen Menschen auf die Nerven zu gehen. Somit ist es für die meisten seiner Bekannten oft auch interessant sich mit ihm zu unterhalten. Meine Mutter, die jede seiner Kommunikationen mitbekommt, die leidet jedoch sehr darunter, weil sie sich die Dinge noch mehr zu Herzen nimmt als er. Sie schafft es nicht, es zu akzeptieren.





Dr. Reinhard Pichler
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