Ich komme aus einer Familie, in der es eine Harmoniesucht gibt und das hat mir wenig Selbstbewusstsein mit auf den Weg gegeben. Es ist wichtig zu streiten, eine Beziehung ohne Streit hat Probleme, denn ein Ventil braucht jeder und Meinungsverschiedenheiten gehören zum Leben dazu. Wichtig finde ich, dass man seinem Kind mit auf den Weg gibt, dass es bedingungslos geliebt wird auch wenn es mal Streit gibt. An der Sympathie und Zuneigung ändert es gar nichts. Leider habe ich das nicht gelernt und je mehr ich einen Menschen mag, desto schwerer fällt es mir, auf den Tisch zu hauen aus Angst, nicht mehr gemocht zu werden. Bei meinem Mann ist das anders, da weiß ich, dass ein Streit nicht dazu führt, dass man sich nicht mehr mag.
Streit ist ein Ausdruck von Emotionen, die man nicht aufstauen sollte, denn sonst wird es über kurz oder lang sowieso explodieren, wenn sich zu viel angestaut hat.
Ich explodiere regelmäßig und das ist dann wie ein Gewitter, das notwendig ist. Und für mich ist es legitim Dinge durch die Gegend zu schmeißen, ich habe auch schon mal Geschirr an unsere Gartenmauer geworfen. Danach geht es mir besser. Da ich damit niemanden direkt verletze, ist es mir egal, es ist halt mein Temperament und meine Art auszuflippen. Schimpfwörter benutze ich dann auch, aber nie an eine Person gerichtet, das finde ich zb. richtig schlimm, wenn man zu seinem Partner Dinge unter der Gürtellinie sagt, das habe ich noch nie in meinem Leben gemacht.
02.05.2022 09:54 •
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