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Ich für meinen Teil finde Respekt weder verwaschen noch ungenau, denn es lässt sich ja
genau definieren. Und ich finde auch nicht, dass man sich Respekt erst verdienen muss,
Respekt verdient jeder.

Bei Definition habe ich eben folgendes gefunden:
Respekt bedeutet dabei unter anderem Achtung, Höflichkeit, Fairness, Anerkennung, Autorität,
Toleranz, Vorsicht und Prestige.

…. und genauso empfinde ich das.

Aber ich respektiere natürlich andere Ansichten dazu. Wollte nur die Meinige kund tun

Zitat von Mahala:
Bei Definition habe ich eben folgendes gefunden:
Respekt bedeutet dabei unter anderem Achtung, Höflichkeit, Fairness, Anerkennung, Autorität, Toleranz, Vorsicht und Prestige.


gut dann kann ich diese Haltung nicht in jeder Hinsicht erfüllen. Fairness ja ! Unbedingt ! Aber dann wird es auch schon schwierig. Ich habe definitiv nicht vor jedem respekt. Und das hat meist auch einen Grund.

Tut mir leid, dass ich nichts anderes dazu schreiben kann. Aber lügen möchte ich nicht.

A


Übersteigertes Harmoniebedürfnis?

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Hier bin ich auch dabei. Genau mein Thema!

Ich bin der größte Harmoniesuchti, den es gibt.

Ein (für meine Ohren) falscher Ton genügt und mein Innenleben läuft nimmer ganz rund.
Meinem Mann gehe ich damit oft auf die Nerven. Ich reagiere auf jeden Tonfall und meine dann, er sei genervt oder gar sauer.
Dabei ist da gar nix.
Wenn mich jemand anschreit (Freunde, Eltern) ist das für mich ein kleiner Weltuntergang. Mein Mann schreit zum Glück nicht, der wird nur energischer. Reicht aber auch schon für mich.
Ich bin zusätzlich sehr emotional und schnell sehr nah am Wasser gebaut.
Kleine Unstimmigkeiten, vorallem mit meinem Mann, bringen mich aus dem Konzept.
Wir kriegen uns nicht oft in die Haare, aber wenn sind wir beide stur und irgendwann heule ich aber garantiert. Teilweise sehr schnell, teilweise dauert es. Da ist dann auch der Endpunkt eines Streits erreicht und es wird Stunden oder Tage später nochmal ruhig ausdiskutiert.
Schimpfworte oder so gibt es bei mir auch im Streit nicht. Dinge schmeißen oder schreien verbiete ich mir quasi selbst.
Fazit: ich kann Harmoniesucht wirklich voll und ganz nachvollziehen.

Zitat von Grübelkatze:
Fazit: ich kann Harmoniesucht wirklich voll und ganz nachvollziehen


kann ich im Prinzip auch. Wer will schon Streit....

Aber ein Leben ohne Reibung ist auch kein Leben... Hin und wieder dürfen die Fetzen fliegen. Vorausgesetzt man kann sich danach wieder einigen

Jedenfalls glaube ich nicht, dass es gut ist bei allem immer Ja und Amen zu sagen.

Everybody´s Darling is everybody´s Depp.

Stimmt genau @life74
Streit ist wie ein Gewitter. Reinigt die Luft!
Es gehört schon hin und wieder dazu. Mit Maß und Ziel und individuell passenden Streitkultur kommt man oft auf Lösungen, die anders möglicherweise nicht gefunden worden wären.

Zitat von life74:
Aber ein Leben ohne Reibung ist auch kein Leben... Hin und wieder dürfen die Fetzen fliegen. Vorausgesetzt man kann sich danach wieder einigen

Das sehe ich auch ganz genauso.

Zitat von Grübelkatze:
Ich bin der größte Harmoniesuchti, den es gibt.

Na dann willkommen im Club
Zitat von Grübelkatze:
Ein (für meine Ohren) falscher Ton genügt und mein Innenleben läuft nimmer ganz rund.

So ähnlich ist es bei mir auch, am Ende eines Tages möchte ich nicht mit etwas
ungelöstem ins Bett. Dann wäre da dieses Turbo Gedankenkarussell und das braucht kein Mensch.

Zitat von Grübelkatze:
Dabei ist da gar nix.

Ja das kenne ich auch, ich höre Flöhe husten und denke sie husten meinetwegen.
Wie oft musste ich schon über mich selbst lachen, wenn sich vermeintliche Probleme in Luft
auflösten.

Zitat von Mahala:
Na dann willkommen im Club So ähnlich ist es bei mir auch, am Ende eines Tages möchte ich nicht mit etwas ungelöstem ins Bett. Dann ...

Kann ich genau so übernehmen! Das trifft es punktgenau!

Zitat von Mahala:
So ähnlich ist es bei mir auch, am Ende eines Tages möchte ich nicht mit etwas
ungelöstem ins Bett.


das finde ich auch immer sehr schwierig.

Die Worte Achtung und Fairness sind mir am liebsten, so sollte es sein, aber ich glaube nicht, dass es immer so ist.

Schlimm finde ich auch, mit Ungelöstem ins Bett zu gehen.

Aber wie soll ich vor jemandem Achtung haben, der mich auf irgendeine Art erniedrigt?

Das ist ein wichtiger Punkt, ich muss jetzt erst einmal nachdenken.

Genau... Hinterfragen ist immer gut

Das Thema ist sehr komplex, ich finde es richtig gut..

Zu meiner Jugendzeit wurde das Wort Respekt in einem etwas anderem Sinn verwendet, vor einem Lehrer oder einem Arzt hatte man Respekt, es war mehr als Achtung und galt eher Autoritätspersonen oder solchen die sich durch eine bestimmte Fähigkeit auszeichneten, auch vor Krankheiten kann man Respekt haben da sie viel bewirken können.
Und vor unseren mods habe ich Respekt weil sie ihre Sache sehr gut machen.

Ich persönlich lege auf diese Differenzierung Wert, aber das ist nur meins, das sehe ich ein.

Zuerst möchte ich mich life anschießen, ich habe nicht vor jedem Menschen Respekt, um ein Beispiel zu nennen vor Tierquälern sicher nicht.

Bei einem Streit reagieren Menschen sehr unterschiedlich, die einen wollen ihr Gleichgewicht behalten und lassen sich in gewisser Weise nicht ein und wenn sie sich einlassen geht es nur um die Sache, ohne Emotionen.

Andere haben Emotionen und ob es immer gelingt mit diesen Emotionen fair zu bleiben, bezweifele ich, viel wichtiger ist mir der Mensch als solcher, bei einem guten Verhältnis bei dem ich mich getragen und geborgen fühle, könnte ich darüber hinwegsehen, wenn dieser Mensch auch einmal laut wird.
Vielleicht versteht jemand wie ich es meine wenn ich sage das ist ja ° nur er oder sie.

Garnicht leiden kann ich es wenn mit Gegenständen geworfen wird, unabhängig davon ob diese mich treffen, ich habe es noch nie gemacht und auch bei anderen noch nie erlebt, mir ist dann jedes Schimpfwort lieber.

Aber, wie schon erwähnt, die gute tragfähige Beziehung bei der ich vertrauen kann, dass alles wieder in Ordnung kommt, ist mir am wichtigsten.

Ich komme aus einer Familie, in der es eine Harmoniesucht gibt und das hat mir wenig Selbstbewusstsein mit auf den Weg gegeben. Es ist wichtig zu streiten, eine Beziehung ohne Streit hat Probleme, denn ein Ventil braucht jeder und Meinungsverschiedenheiten gehören zum Leben dazu. Wichtig finde ich, dass man seinem Kind mit auf den Weg gibt, dass es bedingungslos geliebt wird auch wenn es mal Streit gibt. An der Sympathie und Zuneigung ändert es gar nichts. Leider habe ich das nicht gelernt und je mehr ich einen Menschen mag, desto schwerer fällt es mir, auf den Tisch zu hauen aus Angst, nicht mehr gemocht zu werden. Bei meinem Mann ist das anders, da weiß ich, dass ein Streit nicht dazu führt, dass man sich nicht mehr mag.
Streit ist ein Ausdruck von Emotionen, die man nicht aufstauen sollte, denn sonst wird es über kurz oder lang sowieso explodieren, wenn sich zu viel angestaut hat.
Ich explodiere regelmäßig und das ist dann wie ein Gewitter, das notwendig ist. Und für mich ist es legitim Dinge durch die Gegend zu schmeißen, ich habe auch schon mal Geschirr an unsere Gartenmauer geworfen. Danach geht es mir besser. Da ich damit niemanden direkt verletze, ist es mir egal, es ist halt mein Temperament und meine Art auszuflippen. Schimpfwörter benutze ich dann auch, aber nie an eine Person gerichtet, das finde ich zb. richtig schlimm, wenn man zu seinem Partner Dinge unter der Gürtellinie sagt, das habe ich noch nie in meinem Leben gemacht.

Zitat von kritisches_Auge:
Zu meiner Jugendzeit wurde das Wort Respekt in einem etwas anderem Sinn verwendet, vor einem Lehrer oder einem Arzt hatte man Respekt, es war mehr als Achtung und galt eher Autoritätspersonen

Hier darf man Respekt nicht mit Angst verwechseln. Respekt hat Grenzen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Der Augerich würde viel eher ein Schimpfwort ertragen als dass ich Dinge durch die Gegend werfe, mir würde es danach auch nicht besser gehen denn der Konflikt ist ja nicht gelöst.

Ich habe da schlechte Erinnerungen, meine Mutter hat meinen Vater oft einen Idioten oder Affen genannt, das fand ich immer schrecklich. Ich habe so etwas noch nie zu meinem Mann gesagt.
Dafür habe ich schon mal ein Computertablet an die Wand geschmissen oder eine Küchenschranktür aus den Angeln gerissen, aber das tut ja niemandem weh (außer, dass es ärgerlich ist, weil es Geld kostet). So was mache ich aber sehr, sehr selten, eher werfe ich Dinge, die nicht viel kosten, durch die Gegend.
Vor kurzem hatten mein Mann und ich Streit, da habe ich alle Kleider, die im Schlafzimmer waren, an die Wand gedonnert. Mir tut das sehr gut und kommt jetzt auch nicht sehr häufig vor.

Irgendwann wurde mir mal das Wort oder der Begriff Streitkultur mit auf den Weg gegeben,
das muss sich dann irgendwie in mir festgesetzt haben. Mir liegt daher immer viel daran, alles
was anfällt ruhig und sachlich zu regeln. Und hinzu kommt, dass ich laut keifende Menschen in
dem Moment ganz schlimm finde und nur schwer ertragen kann. Eine meiner besten Freundinnen
hat das ganz schaurig drauf. Sie hat dann auch keinerlei Kontrolle, sie kreist förmlich aus.
Wir haben das mal auf einer gemeinsamen Urlaubsreise live erlebt.
Mein Mann weiß seitdem um so mehr meine Ruhe zu schätzen und ihr Mann hat ihm sehr leid
getan in dem Moment.
Aber natürlich bin ich selbst auch manchmal stocksauer und das artet dann auch in manchmal
endlose Diskussionen aus. Aber mir ist halt dabei immer wichtig, dass alles ausgesprochen und
geklärt wird und danach nichts mehr zwischen mir und dem anderen steht.
Denn harmoniebedürftig, bedeutet ja nicht zwingend dann auch nicht streitbar zu sein.
Im Gegenteil, ein Gewitter reinigt die Luft, auch wenn es in dem Fall eher ein sanftes,
erfrischendes Sommergewitter ist.
Übrigens fällt mir gerade ein, dass ich auch schon mal während eines Streits meine
Lieblingsvase, die ich gerade in der Hand hielt, auf den Boden geschmissen habe, das hat
mich hinterher so fertig gemacht, weil ich mich nicht unter Kontrolle hatte und weil die Vase
eine Erinnerung an meine Oma war. Als das passierte war ich um einiges jünger und das war
auch das einzige Mal.
Zum Thema Schimpfworte muss ich sagen, dass ich sowas überhaupt nicht kenne, in keiner
meiner Beziehungen oder Freundschaften. Wäre auch schwer zu ertragen für mich.
Das heißt aber nicht, dass ich nicht deftig vor mich hin fluchen kann, wenn etwas nicht so klappt
wie ich will.
Aber nur wenn ich mich unbeobachtet fühle

A


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Dr. Reinhard Pichler
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