App im Playstore
Pfeil rechts
12

Immer wenn ich bei einer Versammlung mit vielen Menschen war z.b. vom Verein fühle ich mich danach wie der letzte Depp. Jedes Gespräch beschäftigt mich so lange, ich frage mich ob ich was Peinliches oder Komisches gesagt habe und wie die anderen mich beobachtet haben.
Das Schlimme ist, ich wirke so nicht, sondern wirke total selbstbewusst, doch innerlich fühle ich mich so klein.
Ich kann danach nicht gut schlafen, weil es ewig braucht bis ich abschalten kann.
Dann fühle ich mich einsam und überfordert. Warum fällt mir das so schwer.
Bei diesem Treffen war es so, dass ich so gut wie niemanden kannte, außer so 4-5 Leute.
Ein kleines bisschen bin ich stolz, dass ich hin gegangen bin.

13.01.2024 23:45 • 06.02.2024 x 3 #1


6 Antworten ↓


Ich glaube das ist so ziemlich das normalste auf der Welt. Vielleicht beruhigt es dich, dass es praktisch allen anderen auch so geht.
Du bist einfach nur ein ganz normaler Mensch, der über sich selbst reflektiert. Als Übung solltest du mal über das ganze dumme Zeug nachdenken, was die anderen gesagt haben und das in Relation zu deinen Aussagen setzen.
Dann beruhigst du dich ganz sicher

A


Treffen mit vielen Menschen beschäftigt mich lange

x 3


Zitat von Kerzenschein:
Ich kann danach nicht gut schlafen, weil es ewig braucht bis ich abschalten kann.

Geht mir genauso, auch wenn es nur eine Person ist. Ich habe deswegen seit zig Jahren kaum Besuche oder Treffen mit Leuten und schon gar nicht abends.
Zitat von Kerzenschein:
Jedes Gespräch beschäftigt mich so lange, ich frage mich ob ich was Peinliches oder Komisches gesagt habe und wie die anderen mich beobachtet haben.

Mich beschäftigen auch immer die Gespräche, wobei es aber inhaltlich nicht darum geht wie bei dir. Ich wiederhole in Gedanken einfach alles etliche Male.
Ich muss spätestens um 18 Uhr zuhause sein, damit ich Zeit habe einigermaßen runterzukommen. Klappt aber auch nicht immer. Dann nehme ich eine Schlaftablette.

Bei mir ist es ganz ähnlich. Ich grübele nach Treffen oder generell nach Unterhaltungen mit anderen immer lange darüber nach, ob ich was Falsches gesagt haben könnte und wie das, was ich gesagt habe, bei den anderen angekommen sein könnte.

Geht mir auch so..ich siziere jedes gesagte, gesprochene Wort 100 mal und beschäftigt mich oft noch lange....

Ich kenne dieses Gedankenkarussell auch..finde es aber schon super stark von dir, dass du dahin bist, obwohl du nur 4-5 Leute kanntest. Ich habe für meinen Teil gelernt, dass es zwischen dem Gesagten und dem was bei mir ankommt noch einen Zwischenschritt gibt, bei dem ich die Informationen und Körpersprache des anderen aufnehme und einordne. Dieser Zwischenschritt erfolgt bei mir oft so, dass ich ihn negativ gegen mich selbst auslege, sodass ich gewisse Reaktionen meines Gegenübers völlig falsch einordne und viel zu viel reininterpretiere. Arbeite deshalb aktuell daran, diesen Zwischenschritt etwas positiver zu gestalten, sodass ich mir jeweils aktiv einrede, dass von allen Varianten, die ich mir ausmale, die positivste zutrifft und ich mir in Erinnerung rufe, dass es für die meisten Menschen eine völlig normale Konversation war und die nicht weiter überlegen. Hilft manchmal, das Karussell etwas langsamer werden zu lassen (:

Zitat von Kerzenschein:
Ich kann danach nicht gut schlafen, weil es ewig braucht bis ich abschalten kann.

Ich schließe mich dann hier mal an in die Runde, denn bei mir ist es manchmal auch so (Gott sei Dank nicht immer).
Meist ist es bei mir so nach dem Besuch im Sportverein, bei dem ich noch nicht so lange dabei bin.
Auch ich kann danach oft nicht abschalten und runterkommen. Mein Hirn rattert sozusagen weiter und solange das so ist, kann ich auch nicht einschlafen.
Ich habe es auch oft beschrieben wie früher, als man jünger war und nach stundenlanger Musik in der Disco immer noch daheim in der stillen Wohnung die Musik nachdröhnen hörte im Kopf.
Nach dem Vereinsbesuch ist also das Noise durch die vielen Leute noch immer da und hallt nach. Wenn dann zusätzlich bei dem Besuch anstrengende Gespräche waren, dann ist es noch schlimmer.


Zitat von colitis9439:
Ich glaube das ist so ziemlich das normalste auf der Welt. Vielleicht beruhigt es dich, dass es praktisch allen anderen auch so geht.

Gut gemeint, aber ich glaube nicht, dass das, was die meisten hier fühlen/durchmachen, nicht das ist, was die meisten Menschen immer mal wieder so haben. Das ist schon eine Stufe drüber und liegt sicherlich hauptsächlich an psychischen Störungen, welche ja fast jeder hier in irgendeiner Form hat.

Zitat von Kerzenschein:
Bei diesem Treffen war es so, dass ich so gut wie niemanden kannte, außer so 4-5 Leute.
Ein kleines bisschen bin ich stolz, dass ich hin gegangen bin.

1. Kannst du wirklich super-stolz sein, dass du da hingegangen bist oder öfter hingehst. Das ist kein kleiner Schritt und immer wieder ein Aufraffen. Respekt dafür!

2. Der Punkte fremde Leute ist typisch. Ist bei mir auch so. Treffe ich nur Freunde, die ich seit Ewigkeiten kenne, habe ich das Problem nicht. Es ist nur, wenn ich relativ neue Menschen treffe. Anscheinend saugt diese Unsicherheit mit denen zu viel Energie und der Kopf macht sich danach zu viele Gedanken, ob man sich richtig verhalten hat und was der eine oder andere über einen denkt.

Das hat also viel mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun (ist bei Angststörungen oder Depressionen sowieso sehr oft) bzw. man hat eine klar diagnostizierte Sozialphobie (dann ist es sowieso logisch).

Zitat von Kerzenschein:
ich frage mich ob ich was Peinliches oder Komisches gesagt habe und wie die anderen mich beobachtet haben.

Auch typisch und kenne ich von mir.
Was denken andere über mich? usw.
= Hirn rattert los und schafft sich unzählige Szenarien, die eigentlich Käse sind und völlig unnötig, aber wir können es nicht unter Kontrolle bekommen.

Es ist sehr schwer, dieses was denken andere über mich wegzubekommen oder zumindest abzumildern. Mir ist es schon recht gut gelungen, aber das hat ewig gedauert und manchmal gibt es Tage, da klappt es dann doch wieder sowas von Null.





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore