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Hallo,

bei mir äußert sich das so, dass dieses Schamgefühl einfach grundlos aktiviert wird. Also bezogen auf Situationen, für die man sich überhaupt nicht schämen müsste.
Ist ne ganz merkwürdige Geschichte. Manchmal lösen Personen und Nähe es aus, so dass ich die Situation verändern oder verlassen muss.

Es bezieht sich also auf alle Lebensbereiche, weil es eine Störung des Gehirnstoffwechsels ist.

Aber dann ist es ja doch nicht grundlos wenn es einen Auslöser hat.

A


Toxische Scham - Grund aller Ängste?

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Ja moin,

dann ist der Auslöser wohl zu diffus, um ihn auszumachen.
Oder es ist, wie gesagt, einfach die Nähe anderer Menschen.
Ich schäme mich dann dafür, dass dieses unangenehme feeling aufkommt und man es mir am besten noch anmerkt.
Das führt dann nämlich dazu, dass mein Gegenüber sich plötzlich ebenfalls unwohl fühlt, weil er/sie denkt, dass er/sie etwas falsch gemacht haben könnte.

Das liegt im Großen und Ganzen daran, dass ich mich dafür schäme, im Leben nicht zurecht zu kommen. Obwohl ich nichts dafür kann. Ich weiß aber, dass andere das anders sehen und oft Vorurteile haben, was meine Symptome dann noch verschlimmert.

Am besten wäre es also, seine Meinung über sich selbst, nicht von der Sichtweise anderer Menschen abhängig zu machen.

Das klappt mittlerweile auch bei meiner Denkweise ganz gut.
Aber die emotionale Seite spielt da irgendwie nicht richtig mit, weil im Unterbewusstsein wohl noch mehrere Prozesse nebenher laufen die zu diesen negativen Gefühlen führen.

Es wurde hier ja bereits erwähnt, dass man diese Prägung wohl nie ganz los wird.

Gruß,
Odd

Also könnte man eigentlich sagen, du hältst dich nicht für gut genug und Auslöser sind solche Situationen in denen die Gefahr besteht von anderen als der Versager gesehen zu werden für den du dich hältst? Jetzt etwas stark ausgedrückt.

Und du hast deine Gründe wieso du als Versager gesehen werden könntest und obwohl du dir rational klar machst, dass dies nicht unbedingt stimmt dringt es trotzdem nicht ganz zu dir durch?

Weshalb hältst du dich denn für nicht gut genug bzw. was denkst du würden andere dir vorwerfen bzw. an dir ablehnen?

Ja moin,

eine sich-selbst-erfüllende-Prophezeiung, ausgelöst durch den zuvor beschriebenen, familiären Hintergrund.

Gruß,
Odd

Also ich meine einzusehen, dass diese negativen Glaubenssätze über dich und die Welt nur anerzogen wurden ist ja eigentlich schon ein grosser Schritt, den viele gar nicht erst gehen. Das fiese ist halt, dass Dinge die man als Kind lernt viel schneller ins Unterbewusstsein gelangen als wenn man erwachsen ist, daher kann es dann auf den ersten Blick so erscheinen, dass man diese negativen Glaubenssätze nicht mehr los wird. Ich habe dazu vor ein paar Monaten einmal ein Video gesehen von einem Psychologen der sich damit befasst hat. Es erklärt halt sehr gut, warum so viele Erwachsene noch mit ihren Problemen und Komplexen aus der Kindheit herumlaufen.
Wenn du Interesse daran hast, kann ich dir auch gerne ein paar Tipps dazu weitergeben, wie man diese negativen Glaubenssätze loswerden kann. Es erfordert ein wenig Arbeit an sich selbst, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen es funktioniert.

Ich kenne dieses übertriebene schamgefühl auch, würde es auch als Hemmung bezeichnet.
Es gibt immer wieder Situationen, wo ich dann wie angewurzelt da stehe und lieber nichts dazu sagen, weil ich drüber nachdenke, ob ich da jetzt etwas sage, was dem anderen nicht passt..also meistens habe ich eine Meinung die dem anderen nicht passt. Dies ist dann meist bei den Vorgesetzten so..aber auch nicht immer. Immer öfter vertrete ich meine Meinung und sage auch die die meinem gegenüber nicht passen.aber das ist irgendwie von der Situation und meiner Stimmung abhängig.

Nichtsdestotrotz sehe ich es auch so, dass man dem gegenüber zuviel macht gibt, wenn man aus Scham einfach nichts sagt oder sich klein macht..

Die anderen die einfach drauf losplaudern denken wahrscheinlich gar nicht nach, was andere jetzt davon halten.

Wahrscheinlich ist ein Mittelmaß das richtige.

Nur die Umsetzung ist wie immer das schwierige finde ich.

Aber ich denke mir durch mut haben wir überhaupt die Möglichkeit etwas zu erreichen.

Das möchte ich jedenfalls an mir ändern.Richtig mutig werden, egal wie viel Leute noch im Raum stehen.

Bisher hat es zumindest Klarheit gebracht, wenn ich meinen Mund aufgemacht habe. Und nur so nimmt uns jemand ernst.

Zitat von TomTomson:
Hallo, wie genau meinst du das? Hast du ein konkretes Beispiel dafür? Also etwas wofür du dich schämst bzw. früher geschämt hast und das du rational so betrachten kannst, dass es kein Grund zur Scham dafür gibt, aber es trotzdem nicht klappt die Scham loszuwerden.


Das hängt mit der Erziehung zusammen.
Wenn deine Mutter dich als Person schon ablehnt, übernimmst du die Botschaft: Nicht dein Verhalten ist nicht in Ordnung, (da könnte man ja noch was machen) sondern du bist als gesamte Person nicht liebenswert.

Moin,

was du zuletzt beschrieben hast, haben meine Schwester und ich mit unserem Vater erlebt.
Seine Eltern, also unserere Großeltern meinten dann (so wie immer) sie stünden über allem und nehmen das Zepter mal in die Hand..
Was bedeutete, dass sie versuchten alles mit Geld auszugleichen und uns zusätzlich auf einen Thron zu stellen (so, wie es Eltern machen, die davon überzeugt sind, ihr Kind wäre hochbegabt).
Unsere Mutter (die uns beide ganz normal erzogen hat) hätte damals nicht so zuvorkommend sein, und den Kontakt zu dem gestörten Part der Familie abbrechen sollen.
Das kam aber nicht infrage, trotz des A.-Verhaltens meines Vaters.

Naja, jedenfalls kann auch alles, was eher subtil und durch psychische Manipulation abläuft, einen immensen Schaden anrichten. Erst recht, wenn die Kinder sehr sensibel sind.

Der Schaden ist bei uns schon ziemlich ausgeprägt und ich frage mich dann immer, wie es wohl für die Kinder ist, bei denen die Eltern noch zusammen sind und beide so handeln.

Gruß,
Odd

Jedenfalls fehlt einem das Wissen, wer man wirklich ist.
Weil ich oft der bin, von dem ich denke der sein zu müssen.
Schon mal aufgefallen?

Ausser, wenn es mir extrem schlecht geht, da bin ich pur.

Ist mir aufgefallen, ja. Solange dein Verstand mit seinen konditionierten Mustern dein Leben beherrscht, solange du dein Verstand bist, welche Wahl hast du da?

Gruß,
Odd

Zitat von Odd_Thomas:
Ist mir aufgefallen, ja. Solange dein Verstand mit seinen konditionierten Mustern dein Leben beherrscht, solange du dein Verstand bist, welche Wahl hast du da? Gruß,Odd


Genau.
Es wäre schön, wenn man auf der Gehirnfestplatte so einiges löschen könnte oder zumindest neu ordnen um richtig zu begreifen was wie warum geschah, und dass ich nicht an allem Schuld bin, was andere mir angetan haben, auch wenn es bei ihnen Unbewusst, ohne Arg war, wei sie auch nur ihre Konditionen weitergeben.

Zitat von Odd_Thomas:
Solange dein Verstand mit seinen konditionierten Mustern dein Leben beherrscht, solange du dein Verstand bist, welche Wahl hast du da?


Solange man sich mit seinem Verstand identifiziert hat man wirklich so einige Probleme ja, glücklicherweise sind wir nicht unser Verstand.

Zitat von Odd_Thomas:
Ist mir aufgefallen, ja. Solange dein Verstand mit seinen konditionierten Mustern dein Leben beherrscht, solange du dein Verstand bist, welche Wahl hast du da? Gruß,Odd


Wie kommst du eigentlich jetzt auf das Disidentifizieren?
Das war bisher hier ja nicht Thema.

Gruss Robinson

Ja moin!

Für mich ist das immer Thema. Es ist ziemlich wichtig, dass man sich von seinem Verstand disidentifiziert, ihn beobachtet und danach handelt.
Achtsamkeit mag im Trend sein und auf der Yoga-Selbstoptimierungswelle mitschwimmen (was ich ziemlich verachtenswert finde), aber mir hilft es ganz gut.
Ich bin überzeugt davon, dass es der Wahrheit entspricht.
Es ist mein Ego, mit dem Ich nicht mehr leben kann. Du bist aber nicht nur dein Ego und kannst dieses zeitlebens ändern.

Deshalb bin ich darauf gekommen.

Totale Auslöschung des Ego's = die radikalste Form der Selbsttherapie.

Guten Tag,

hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass eine neue Nachricht folgt, die sich an den letzten Text anfügt.

»ganz schlimm für mich ist auch, dass ich häufig an Suizid denke und irgendwann wieder vernünftig werde.
So, das schlimme daran ist, dass sich meine Meinung über mich selbst so häufig ändert. Selbst durch Nichtigkeiten.
Mal hasse ich mich und will sterben... Und mal komme ich wieder klar, weil ich z.b. ein Kompliment erhalten habe, oder irgendwas anderes.
Dann schwenkt meine Meinung wieder um, wie ein Pendel. Schlecht Gut Schlecht Gut Schlecht Gut.
So etwas ist lebensgefährlich und ein klarer Beweis dafür, dass auch psychische Störungen lebensbedrohliche Erkrankungen sind/sein können.

MfG,
Odd

Diese Ängste sind menschengemacht. Menschengemacht von Menschen, die mich das Fürchten gelehrt haben.
Da muss man sich fragen, was läuft falsch in dieser Gesellschaft, wenn ein ehemals kontaktfreudiger und fröhlicher Mensch solche Ängste entwickelt.
Und die einzige Antwort, die unsere Gesellschaft hat, sind nur noch mehr Demütigungen.
Und die einzige Antwort, die zuvor im thema erwähnte Menschen haben, sind nur noch mehr Demütigungen.
Und die einzige Antwort, die ich für mich selbst habe, auch nur noch mehr Demütigungen.

Vielleicht ist das Leben dazu da, seine Erfahrungen zu machen.
Vielleicht ist es gut, einen beschwerlichen Weg zu gehen.
In Relation zu anderen Wegen ist meiner einfach.
Vielleicht sollte ich mich darum bemühen, ihn bewusst schwieriger zu gestalten.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von dude:
Es gibt immer wieder Situationen, wo ich dann wie angewurzelt da stehe und lieber nichts dazu sagen, weil ich drüber nachdenke, ob ich da jetzt etwas sage, was dem anderen nicht passt..also meistens habe ich eine Meinung die dem anderen nicht passt. etc



Ist aber gut so. Ohne verschiedene Meinungen zu Themen bräuchte man keine Gespräche drüber führen. Würde ganz schön langweilig werden. Und ja, die meisten machen sich keine Gedanken dazu, ob anderen die eigene Meinung gefällt oder nicht. Schließlich ist nichts schlimm daran, eine andere Meinung zu vertreten, im Gegenteil, es kann nur positiv sein wenn man verschiedene Blickwinkel zu Gesprächsthemen hat. Und wenn jemandem deine Meinung mal komplett gar nicht passt... dann muss derjenige sie trotzdem genauso aktzeptieren, wie er seine Meinung aktzeptiert haben möchte.



Odd: es gibt generell für niemanden einen einfachen Weg. Vielleicht für manche einfachere als für andere, aber wirklich einfach ist das Leben nie.

Zitat von Krönchen:
Ist aber gut so. Ohne verschiedene Meinungen zu Themen bräuchte man keine Gespräche drüber führen. Würde ganz schön langweilig werden. Und ja, die meisten machen sich keine Gedanken dazu, ob anderen die eigene Meinung gefällt oder nicht. Schließlich ist nichts schlimm daran, eine andere Meinung zu vertreten, im Gegenteil, es kann nur positiv sein wenn man verschiedene Blickwinkel zu Gesprächsthemen hat. Und wenn jemandem deine Meinung mal komplett gar nicht passt... dann muss derjenige sie trotzdem genauso aktzeptieren, wie er seine Meinung aktzeptiert haben möchte.Odd: es gibt generell für niemanden einen einfachen Weg. Vielleicht für manche einfachere als für andere, aber wirklich einfach ist das Leben nie.


Leider ist es gerade in Internetforen so, dass bis aufs Blut seine Meinung vertreten wird.
Und im TV sehe ich (verzerrte Wahrnehmung oder Hyperfocus) nur Menschen, Gruppierungen sich streiten.
Ich bin leider ein Mensch, der sich auch zu leicht in der Gegnerposition wiederfindet (Emphatie?).
Daher ist es wichtig auch zu seiner Position steht.

Zitat von Odd_Thomas:
verachtenswert


Ist auch eine Wertung.

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Dr. Reinhard Pichler
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