Zitat von su7:Hallo Heiko,
mir ist bewusst, dass die Ängste (soziale Ängste, Panikattacken, Agoraphobie, etc.) nicht unbedingt aus der Schulzeit stammen oder dadurch ausgelöst wurden. Möglicherweise haben sich diese Ängste aber schon im Schulalltag gezeigt?
Ich würde daher gerne wissen, wie Lehrer damit umgegangen sind: Haben sie die Ängste überhaupt wahrgenommen, sind sie darauf eingegangen oder haben sie durch ihr Verhalten alles noch schlimmer gemacht?
Es würde uns einfach helfen ein paar Antworten darauf zu bekommen, damit wir wissen, wie wir uns als Lehrer in solchen Situationen verhalten können, um die Schüler zu unterstützen.
Ok, völlig richtig was Du schreibst.
Aber ich muss sagen, dass meine Schulzeit nunmal schon einige Jahrzehnte her ist und ich in der Erinnerung an damals eigentlich nur festgehalten habe, wie schlecht die Lehrer in Sachen Pädagogik, also vermitteln von Lernstoff oder gar Umgang mit Kindern waren.
Ein nicht geringer Prozentsatz hat da auch seine eigenen Traumata abgefeiert und wurde auf relativ wehrlose Kinder losgelassen.
Und natürlich krankt das System an der Individualität des Einzelnen. Welcher Lehrer will das bei 20-30 Kinder leisten? Da wird dann schonmal was über den Kamm geschert und eine gewisse Allgemeingültigkeit seitens der Lehrerschaft vorausgesetzt, gerade wenn es um Problemfälle geht, so nach dem Motto: Bei den anderen ist das aber nicht so. oder Er/Sie als eine der Ältesten müsste das doch... usw.
Ich denke, Lehrer müssen sich ggf. auch der Verantwortung bewusst sein, die sie auf sich nehmen und die der Betroffene dann auch nutzt! D.h., ein Rückzug des Lehrers ist dann problematisch, wenn sich ein Schüler auf den Lehrer stützt. Vielleicht ist es da auch abzuwägen, ob man das System (Ängste bei Kinder aufgrund von Schule oder Elternhaus) nicht so belässt, wie es ist, um nicht Schaden anzurichten oder noch größere Ängste auszulösen.
Der Lehrer sollte da vielleicht nur die Rolle des Vermittlers annehmen, der dann ggf. an den Profi (Therapeut) weitervermittelt.
Was ich für sinnvoll halte ist, Wissen zu vermitteln, wie die Zusammenhänge sind. Natürlich abhängig von der Altersstufe. Aber 12-13jährige verstehen problemlos, was z.B. Stress ist, weil sie es selber bereits kennen und wozu Stress führen kann, nämlich u.a. zu Angst.
In Anbetracht dieser Meldung der Ärztezeitung:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/default.aspx?sid=810609cm_mmc=Newsletter-_-Newsletter-O-_-20120417-_-Neuro-psychiatrische+Krankheitenwürde ich sagen, macht Wissensvermittlung auf jeden Fall Sinn.
Vielleicht auch sogar praktische Dinge, wie Entspannungsübungen zu erlenen.
Eigentlich egal was zu erlernen, solange es dazu dient, sich selber kennenzulernen und gesellschaftliche Dogmen kritisch zu hinterfragen, wie z.B. das viel arbeiten eine gute Sache ist und man logischerweise mit spätestens 35 im Burnout hängt