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Hallöli zusammen

würde mich mal interessieren, wie ihr so im täglichen Leben mit euren sozialen Ängsten, bzw. allgemein mit Ängsten und Phobien klarkommt und was euch für Taktiken und, nennen wir es mal Rituale ,welche euch besser helfen, mit der Angst klarzukommen.

Ich führe bereits seit eingien Monaten Tagebuch, in welchem ich mir jeden Tag schreibe, dass meine Ängste unbegründet sind und ich nichts zu fürchten habe, mir keiner was kann, etc. Parallel dazu führe ich auch ein kleines Notizbüchlein, in welches ich über den ganzen Tag spontane Gedanken eintrage, welche mir ebenfalls Mut machen.

Beides hat mir sehr geholfen. Würde mich einfach mal so interessiern, ob ihr auch derartige Rituale, Übungen und Taktiken ausübt, welche euch bisher gut geholfen haben, unterstützen und Wirkung zeigen.

Würde mich über Antworten freuen
LG
Phlippi

02.04.2013 19:14 • 06.05.2013 #1


12 Antworten ↓


hallo phlippi

ich habe bei mir eingeführt, dass ich jeden abend kurz vor dem schlafen gehen eine tasse tee trinke. das beruhigt. zudem habe ich mir auch ein kleines büchlein gemacht mit sprüchen über angst, tod, mut usw. das zulesen macht mir mut und erinnert mich manchmal daran dass ich ja nur an angst leide.

A


Taktiken und Rituale gegen Soziale Ängste

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als ich noch vorrangig mit PA´s zutun hatte, habe ich mir wichtige Artikel auf Handy gezogen...so konnte ich mir immer wieder durchlesen das alles ok ist und die Symptome nur von meiner Aufregung verursacht werden...

Damit ich besser schlafen kann habe ich abends ein festes Ritual.

1. Alles fürs Frühstück vorbereiten, zurechtstellen
2. Klamotten für den nächsten Tag schon aussuchen und bereitlegen
3. Unmittelbar vorm schlafengehen noch etwas lesen, aber nur leichte Kost, nichts spannendes

Bei uns wird abends auch alles für das Frühstück vorbereitet, danach lege ich meine Sachen für den nächsten Tag raus. Auf dem Nachttisch liegen sowohl Handy als auch Festnetztelefon und eine Flasche Wasser ist griffbereit.
Ich gehe - wenn es unbedingt sein muss - nur aus dem Haus, wenn 2 Handys, Wasserflasche, Tüte und Tavor Schmelztabletten dabei habe.

Is ja schon echt spannend, was einem alles so helfen kann, den Tag durchzustehen und mit den Ängsten so gut es geht zu leben

Ich baue in meinen Tagesablauf feste Strukturen ein, zb. das Ritual vorm Schlafengehen. Bestimmte Dinge, die sich bewährt habe, mache ich immer wieder. Das gibt mir Sicherheit.

Ja, eine feste Tagesstruktur ist für Angsthasen ganz sinnvoll.

Das Leben bietet schon ausreichend Unwegsamkeiten

Allerdings wären mir bei einigen Ritualen wie sie hier beschrieben werden, die Gefahr zu gross, dass daraus Zwänge werden.

Angst und Zwänge stehen auch in nettem Zusammenhang, wenn man meint, dadurch sein Leid lindern zu können...

Die Frage ist, was passiert, wenn diese Rituale NICHT durchgeführt werden bzw. der Tagesablauf so durchgezogen werden muss, dass keine neuen Ängste enstehen, wenn etwas unerwartetes passiert?

Mir hilft auch sehr Tagebuchschreiben, Musikhören und Autogenes Training, Ängste abzubauen.

Finds grad total interessant wie gut ihr mit Ritualen und Tagesstruktur klarkommt und euch das hilft.
Rituale habens bei mir nur schlimmer gemacht, zumal das irgendwann angefangen hat Zwangsformen anzunehmen. Handlungsabläufe (wie immer eien Tasse Kaffee morgens zb) haben sich ritualisiert aber wenn die nicht eingehalten wuden, wars vorbei mit dem Tag. Jupp, da hätte man plötzlich doch noch Zeit für den Kaffee gehabt weil man gar nicht los kommt, irgendwie verwirrt und verunsichert ist und lauter so Sachen.
Ebensso feste Tagesstrukturen. Macht mich wahnsinnig ^^ fühlt sich an wie eingesperrt. Hab den Ritualen und Strukturen daher für mich abgeschworen.

Ich habe in meiner Therapie den Tip bekommen ein Glücksbuch zu führen. Dort werden alle Dinge (egal wie klein und unbedeutend sie einem erscheinen mögen) eingetragen, die für mich positiv waren und Glücksmomente ausgelöst haben. Diese lese ich mir dann immerwieder durch.
Zudem führe ich 1-2mal am Tag, sei es auch nur für ein paar sekunden Entspannungsübungen /Selbsthypnose durch. Ich spüre in ganz kleinen Schritten, dass es mir nach und nach besser geht. Jedoch habe ich auch hin und wieder heftige Rückfälle, die bei mir dann pure Verzweiflung auslösen, aber ich glaube fest daran, dass es nach und nach besser wird und es ist nunmal ein Stück harte Arbeit, schließlich haben sich Muster über Jahre hinweg eingeprägt. Ich weiß allerdings woran es liegt und das gibt mir Mut, denn ich weiß, dass es dadurch auflösbar ist.

Ich lese hier im Forum das hilf mir ein wenig
dann irgendwann wird mir auch klar das es nur ein Gefühl wie jedes andere auch ist

Also ich mache jeden Tag am selben Ort ein Foto von mir.
1. weil ich es interessant finde zu sehen wie sich mein Aussehen im Laufe der Zeit entwickelt.
2. hat es mit oft frustriert, dass ich auf Fotos meist viel schlechter aussehe als im Spiegel - also versuche ich mich daran zu gewöhnen und auf Fotos eine schönere Ausstrahlung/Gesichtsausdruck zu bekommen

Seit ich keinen Unterricht mehr habe, führe ich gewissermaßen auch ein Tagebuch - zwinge mich dazu, jeden Abend kurz aufzuschreiben, was ich am jeweiligen Tag gemacht habe und was mich innerlich beschäftigt.
Wenn ich abends müde bin, hab ich zwar nie Lust dazu, aber wenn ichs dann gemacht habe, bin ich froh drüber, da ich reflektieren konnte, womit ich den Tag überhaupt verbracht habe, ob ich etwas aus meiner Sicht sinnvolles gemacht habe oder mich doch nur habe berieseln und gehen lassen

Im Grunde dient das beides aber auch nur der Dokumentation.
Mit meiner Angst hat das weniger zu tun.
In den letzten 6 Wochen hab ich ja fast nur entspannt, gelernt und Prüfungen geschrieben.
Da hatte ich wenig Gelegenheit Angst zu haben...
Ich komme mir damit hier fast schon unnormal vor ^^

A


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Dr. Reinhard Pichler
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