Ich habe ein weiteres Problem, was immer stärker zu werden scheint. Ich habe ziemlich starkes Mitleid mit Menschen, was mein Herz schmerzen lässt (nicht philosophisch, sondern wirklich dieses negative Euphoriegefühl, wie Angst halt) und bin oft den Tränen nah, kann nicht an etwas anderes denken.
Heute z.B.
Wo ich wohne gibt es sehr viele Obdachlose und Junkies, sowie Alk.. Eine Gruppe saß heute auf ihrem Stammplatz vor meiner Haustür und hat wieder getrunken, als ich nachhause ging sah ich schon, wie die Polizei und ein Krankenwagen da standen und laut diskutierten. Nichts neues ... bis auf die Männer in den weissen Overalls ... Spurensicherung.
Da ist eiskalt jemand gestorben, ein Leben wurde ausgelöscht. Ich weiss nicht wie, ich glaube die haben sich untereinander gerauft und einer muss unglücklich gefallen sein. Oder er hat zuviel getrunken, ich weiss es nicht ,vermute ersteres, weil ein Mann mitgenommen wurde.
Etwas weiter ist ein Junge gestorben, er war jung, dachte er könnte sich alles erlauben, Im Dro. und auf der Flucht vor der Polizei ist er ca. 10 m gestürzt und gestorben. Jeden Tag bringt seine Mutter Blumen und Kerzen, ein Bild von ihm hängt da und sie küsst es utner Tränen. Diese Szene nimmt mich bis heute mit.
Wenn ich einen Menschen treffe, versuche ich mich in ihn hineinzuversetzen und ich muss immer an diese Gruppe denken. Wie sie einmal Träume hatten, wie sie abgestürzt sind, wie sie leben ... letztens sah ich um 5 Uhr nachts einen Mann auf der Mauer sitzen, der getrunken hat, es war kalt, er war Einsam.
Ich kann mit meiner Einsamkeit relativ umgehen, aber wenn ein anderer Mensch einsam ist, muss ich immer fast weinen. Ich ertrage das Leid anderer Menschen nicht.
Es gibt viel schlimmeres, das weiss ich, Hungersnoten, Kriege, Zwangsprostitution usw. doch sowas nimmt mich auch mit, nur erlebe ich sowas nicht am eigenem Leibe, wie die Obdachlosen und Junkies die cih jeden Tag sehe.
Deshalb habe ich auch eine misanthropische Gesinnung, doch trotzdem das starke Mitleid, das widerspricht sich!!
Weiterhin habe ich sehr starkes Mitleid mit übergewichtigen Menschen. Ich muss mir immer vorstellen, dass sie so nicht leben wollen, doch nicht den Willen haben etwas zu ändern. Wenn ich einen Dicken sehe, der im Laden Süßes kauft oder eine Pizza isst etc. versetze ich mich direkt in seine Lage. Er will das doch nicht essen, er würde alles ändern wollen. Dann stell ich mir vor, wie er zuhause weint.
Es gibt 1000 andere Situationen.
Was kann man dagegen tun? Diese negative Stimmung, dieses Mitleid, was keinen klaren Kopf zulässt? Auch wenn das Mitleid nicht berechtigt ist, male ich mir etwas im Kopf aus, was so realistisch erscheint und das es irgendwo auf der Welt gibt.
Ich würde gerne irgendwie Helfen, doch würde ich zugrunde gehen, mit sovielen Schicksalen konfrontiert zu sein, die ich nicht ändern kann.
Das ist doch nicht normal, sich soviel Gedanken zu machen?
04.04.2012 17:38 • • 13.10.2013 #1