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Mein Name ist Steffi, ich bin alleinerziehende Mutter und habe Ängste seitdem ich sechzehn bin.
Zuerst sehr massiv,mit körperlichen Ausschreitungen und allem drum und dran. Dann arbeitete ich mich innerhalb von zehn Jahren heraus und konnte drei Jahre lang nahezu angstfrei leben, fast alles tun und meiner Arbeit nachgehen.

Seit einem Jahr habe ich diese Ängste wieder, zwar noch nicht in ihrer vollen Ausprägung, aber sie schränken mich doch sehr ein. Einkaufen ist nahezu unmöglich und die Lebensgestaltung ist sehr schwierig.

Ich suchte einen Psychiater auf, der mir Seroxat verschrieb, aber das halte ich für wenig sinnvoll, denn man verläßt sich doch voll und ganz auf diese Pille.

Nun bin ich auf Spurensuche....gibt es Auslöser, wenn ja, welche ?

Was ging Eurer ersten Angstattacke voraus ?
Ein besonderes Erlebnis ?
Schwierige Lichtverhältnisse ? (Neonlicht ?)
Habt ihr eine neue Brille getragen ?
War Alk. im Spiel ?
Habt ihr in der Zeit davor maßlos gefeiert oder Frustsaufen betrieben ?
Streit mit dem Partner ?

Ich versuche zu verstehen, was es auslöst, damit ich in Zukunft diese Dinge ausschalten kann.

Hat jemand Erfahrungen gesammelt ?
Was hat Euch geholfen ?

Freue mich auf Antwort.
Viele, liebe Grüße von Steff

10.04.2002 21:12 • 14.04.2002 #1


Hallo Steffi,
Deine mail erinnert mich an meine Probleme.
Ich weiß leider auch nicht, woher die Ängste kommen oder wodurch sie entstanden sind.
Aber auch ich bin auf Spurensuche, so wie du es ausdrückst.
Deshalb bin ich seit 2 Jahren in Therapie. Manchmal denke ich ich habe alles verstanden und es geht aufwärts und manchmal denke ich ich weiß wieder nichts und muß von vorne anfangen.
Also mal besser mal schlechter.
Es ist nur schlimm bei der sozialphobie, wenn es mir schlechter geht, ich kann dann leider meinen Verpflichtungen nicht mehr nachgehen und das ist es wieder sehr belastend und da liegt der Hase im Pfeffer. Denn diesen Teufelskreis zu durchbrechen, dass ist es was man lernen muß und auch wollen möchte.
Ich weiß nun nicht, ob Du alles verstanden hast, was ich hier so von mir gegeben habe, aber über eine mail von Dir freue ich mich.
Tami

Hallo Tami,

erst mal ganz herzlichen Dank für Deine Antwort.

Wie erging es dir bisher mit dem Ängsten ? Waren sie schon mal ganz weg, oder hattest du sie ständig ?

Ich machte vor zwölf Jahren mal eine Therapie, aber damals waren die Psychologen genauso hilflos, wie ich selbst, sie redeten....aber wir wissen, dass das zu wenig ist. Es fehlt die Anleitung, was zu tun ist, konkrete Hilfestellung, Formeln für die Streß-Situation.

Wie schon erwähnt, war ich meine Ängste komplett los und du kannst dir sicher vorstellen, was es für ein Schreck war, als sie wiederkamen: "nicht noch mal..." denn es kostete mich zehn wertvolle Jahre, sie loszuwerden.

Teufelskreis ist ein gutes Wort...

Momentan stehe ich ohne Hilfe da, mein Psychiater hat mir die Termine gestrichen, weil ich Seroxat nicht nehmen wollte, ich habe mehr Angst vor Tablettenabhängigkeit, als vor der Angst selbst.

Wie ergeht es Dir an der Arbeit ?
Hast Du zu Hause Probleme mit Ängsten ?
Wo fing es bei Dir an ?
Was stresst Dich am meisten ?

Wenn es Dir mal schlechter geht, wie äußert sich das ? Geht da irgendetwas voraus ? Streß vielleicht, Müdigkeit ?

Mir fiel auf, dass es nicht passiert, wenn man unter enormen Druck steht, dass es immer erst hinterher kommt....wenn man zur Ruhe kommt.

Am meisten stört mich, dass mein Sohn darunter leiden muß. Ich kann mit ihm nicht ins Schwimmbad gehen, für Elternabende in der Schule finde ich immer eine Ausrede und Klamotten kaufen geht nur im Gallopp...kein Stadtbummel, kein Besuch in der Eisdiele...

Woher die Ängste kommen, ist ja eigentlich egal.
Das Problem ist, dass es sich verselbstständigt hat und eine eigenständige Krankheit ist.
Die Ursache ist somit weitestgehend egal, aber die Auslöser würden mich interessieren.... wobei macht es "klick"
Wie war es bei Dir ?

Liebe Grüße, Steff




Dr. Reinhard Pichler
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