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Hallo zusammen,

ich habe mich hier angemeldet um mich etwas mit Gleichgesinnten auszutauschen, da in meinem persönlichen Umfeld das Verständnis etwas begrenzt ist, da sich auch nicht jeder reinfühlen kann..
Ich habe mich noch nicht getraut, einen Therapeuten zu kontaktieren, habe es mir aber fest vorgenommen da der Leidensdruck immer größer wird.
Kurz zu mir, ich bin 28 Jahre alt und leide an Sozialphobie. Es begann etwa mit 21 Jahren, lange Zeit kam ich damit super zurecht und es äußerte sich nur in Situationen, vor denen jeder irgendwie Angst hat, wie beispielsweise eine Präsentation halten vor sehr vielen Menschen.
Dann hatte ich vor 5 Jahre ein Burnout, da ich mich heillos überarbeitet hatte in meinem damaligen Job und sehr ausgenutzt wurde mit unendlich vielen Überstunden inkl. cholerischem fiesem Chef. Da ich eine sehr gewissenhafte und pflichtbewusste, aber auch sensible Person bin, hat mich das nach und nach echt kaputtgemacht. Nachdem ich dort gekündigt hatte und 3 Monate krankgeschrieben war, ging es mir schon um Welten besser. Jedoch begann ab da, die Sozialphobie immer stärker zu werden und ich mich immer weniger traute.
Ich bin auch hypersensibel, falls das jemanden hier ein Begriff ist. Jedenfalls wird der Leidensdruck immer stärker, da ich vor so vielen Situationen Angst habe. Zb möchte ich gerne meinen Führerschein machen, traue mich aber nicht mehr in die Fahrschule zu gehen nach ein paar Theoriestunden. Oder ich sage Termine ab, oder meide Situationen wo ich unter Menschen muss.
Naja, soviel zu mir

Ich hoffe mich hier darüber austauschen zu können und dadurch vielleicht den Mut zu fassen mir einen Therapeuten zu suchen.

30.04.2016 11:38 • 30.04.2016 #1


8 Antworten ↓


Hallo browneye,

schön, dass du hierher gefunden hast. Ich heiße dich im Forum herzlich willkommen!
Sozialphobie und Hypersensibilität (sowie Burnout) betreffen mich auch und ich kenne Einiges davon, was du beschreibst, aus eigener Erfahrung. Therapie ist wirklich wichtig! Ich hatte zunächst auch eine große Scheu davor, aber mittlerweile bin ich beim dritten Therapeuten angelangt und mir hilft es schon. Was genau hindert dich daran, einen Therapeuten zu kontaktieren? Ist es mehr die Angst vorm Anrufen oder die Angst vor der Therapie selbst?

A


Sozialphobie, Hypersensibilität und Burnout - Hilfe

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Liebe browneye,

dann begrüße ich Dich hier und ganz offiziell noch einmal ganz herzlich und freue mich, das Du zu uns gefunden hast.

Das mit der Hochsensibilität muss kein Makel sein und Du solltest halt auf Deine eigenen Bedürfnisse schauen. Würde mich schonmal nach einem Therapeuten erkundigen, da sie eh Monate Wartezeit haben.

Danke für die nette Begrüßung. Also ich habe vor mehreren Dingen Bammel, einmal scheue ich mich sehr vor direkten Gesprächssituationen mit mit unbekannten Menschen, ich fühle mich dann sehr unwohl weil ich nicht flüchten kann, erröte schnell, rutsche auf meinem Stuhl hin und her und schaue umher. Was natürlich wichtig wäre und auf jedenfall passieren würde bei einem Therapeuten.
Dann weiß ich nicht so Recht, was ich sagen soll wenn ich dort anrufe. Ob derjenige mich überhaupt als Patient nehmen möchte, Erfahrung mit meinem Krankheitsbild hat. Das ich mich vesprechen könnte, oder oder....
Ich habe da tausend Sachen durch die Sozialphobie in meinem Kopf, was ihr vielleicht kennt. Ich zittere schon wenn ich zum Hörer greife und mache dann immer einen Rückzieher...
Wenn ich eine email schreiben könnte würde mir das helfen, meine Wunschtherapeutin hat aber nur eine Telefonnummer angegeben.

Hm, schwierig. Dann mache es im Beisein einer Freundin oder so. Denke schon, dass es Dir helfen würde.

Ich denke auch dass es mir helfen würde. Ich möchte einfach nicht weiter hinnehmen, dass mich meine Ängste so im griff haben. Ich möchte mein Leben leben wie ICH das möchte, und nicht wie meine Ängste mir das vorgeben. Es gibt für mich einen konkreten Grund, ein Jobangebot was ich ab August anfangen könnte. Und natürlich dreht mein Kopfkino schon durch ob ich das schaffen kann....
Ich habe meine Mutter schon eingeweiht, die auch damit zu kämpfen hatte in meinem Alter. Eventuell bitte ich sie um Unterstützung bei der Kontaktaufnahme...

Mach das mit der Mutter und hat mit dem Alter nichts zu tun. Ferner denke ich, das ein Jobwechsel durchaus hilfreich sein kann.

Interessanterweise war es bei ihr aber sehr ähnlich. Es fing an mit ca 20 mit Beginn ihres Studiums und hat sich dann gesteigert. Mit den Jahren hat sie aber gelernt damit umzugehen und ist ein großes Vorbild für mich. Auch wenn ich nicht so lange warten möchte und lieber jetzt meine Situation ändern möchte, wie darauf zu warten dass es irgendwann besser wird...

Ja, meiner Mutter erging es auch wie mir; sie war 30 damals und ich war 35 Jahre. Dennoch ist sie für mich leider nie Vorbild gewesen.





Dr. Reinhard Pichler
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