Zitat von Veritanne:Warum gibt es da nicht mehr Diagnosemöglichkeiten für auch ältere Erwachsene?
Weil die Diagnosestellung sehr schwierig ist, wenn man nicht selbst Asperger hat oder schizoid ist.
Oftmals findet man die Aussage, daß das Asperger-Syndrom und die schizioide Persönlichkeit miteinander schnell verwechselt werden. Man findet sogar die Aussage, daß ein Erwachsener, der als Kind ein kindlicher Asperger war, plötzlich mit einer schizoiden Persönlichkeitsstörung diagnostiziert wird und umgekehrt, daß erwachsene Asperger eine kindliche schizoide Persönlichkeitsstörung hatten.
Von mir selbst kann ich sagen, daß der psychologische Gutachter, der mich mit 45 Jahren als schizoide Persönlichkeit (nicht die schizoide Persönlichkeits
störung) diagnostizierte, der erste Mensch war, der mit mir so sprach, daß ich durch ihn meine emotionale Blindheit entdeckte. Viele Puzzlestücken meines Lebens fühlten sich für mich zum ersten mal nach irgendwas an. Deshalb denke ich, daß eine Diagnoseklärung sehr gerechtfertigt sein kann, bin für mich aber zu dem Schluß gelangt, daß für mich die Bezeichnung keine Rolle spielt, ob ich Asperger habe oder schizoid bin. Es ist bei mir angeboren und es geht nicht weg. Entscheidend ist der sogenannte Leidensdruck: es ist eben nicht das bedauernde Gefühl, keine Freunde zu finden, zu haben und zu behalten, sondern das Gefühl, keine Freunde zu brauchen. Der Leidensdruck besteht lediglich darin, wenn andere Menschen versuchen, das zu ändern, denn dann wird das Ganze sehr häßlich.
Grüße
21.08.2015 09:49 •
#9