Zitat von Hotin: Dich auch einmal für Dinge zu interessieren, die
Deine Gedanken entspannen können und Dich somit von den bisherigen belastenden Ängsten
etwas lösen werden.
Da bin ich natürlich schon länger bei. Seit 6 Monaten bin ich nun gefangen in meiner Wohnung und mache täglich Dinge wie Yoga, Atemübungen, gehen auf dem Laufband, ich trinke viel Tee. Aber es ist natürlich trotzdem viel Stress durch meine einsame und gefangene Situation.
Ich hab das Gefühl, meine Probleme sind zu gravierend, um sie selber noch heilen zu können. Ich bin auch auf einer Warteliste für eine Klinik. Allerdings erst im Juni. Und Medikamente ist so eine Sache bei mir.
Zitat von Hotin: Da sage ich mal. Noch ist es bei Dir nicht so. Es kann gut sein, dass dies noch kommt.
Hm, ich glaube der Zug ist abgefahren mit meinem besonderen Thema. Ich bin da jetzt seit 9 Jahren am Ball und trainiere hart. Es hat eigentlich aopes nur schlimmer gemacht, so ein thema zu finden. diese sozial Phobie steht natürlich auch enorm im weg.
Zitat von Hotin: Welche Musik magst Du besonders?
das klingt kitschig, aber ich höre hauptsächlich Dinge wie Ed sheeran, Justin Bieber und Disney Filmmusik . Über Musik komme ich an Tränen ran und laute rock Musik macht mich nur wütend und überfordert mich. Hab es mit Linkin park probiert, aber das halte ich körperlich nicht aus. Sofort wird mir schwindelig und ich muss ausmachen. Ich bin brutal sensibel geworden leider.
Zitat von Hotin: Versuche ab jetzt gedanklich neue Wege zu gehen.
Das probiere ich seit 9 Jahren, aber je mehr ich mit Therapeuten drüber rede, desto kaputter werde ich irgendwie. Und wenn ich es ignoriere, staut wich alles auf in mir. Ich bin da noch sehr in der opferrolle gefangen.
Zitat von Hotin: hohl in der Birne. Sie haben vermutlich eine größere soziale Phobie (Angst), als Du Deine
hier beschreibst. Sie sprechen sie aber nicht aus und versuchen sie zu verdrängen.
Tatsächlich kenne ich den Täter heute noch. Er hat ein ziemlich glückliches Leben. Er ist mit meiner Familie befreundet, daher bekomme ich viel mit. Er hat eine wunderschöne Frau, 2 Kinder, verdient sehr sehr gut, hat ein Haus und viele Freunde. Er wirkt auch enorm glücklich und offen.
Zitat von Hotin: Du startest nun nach vielen Jahren der Belastung etwas verzögert in Dein Leben.
Wie ein start fühlt sich das leider nicht an. Ich bin schon weggezogen vor einigen Jahren und hatte eine gute Arbeit. Aber jetzt sitz ich hier, alleine, physisch am Ende und total einsam zu Hause und komme nicht mehr raus. Ich breche regelmäßig auf der Straße zusammen, wenn ich es probiere. Ich denke, falls es überhaupt noch was wird mit einem Leben, dann erst in 15-20 Jahren. Aber eigentlich glaub ich nicht dran, dass ich nochmal das schaffe, was ich alles gern hätte. Da ich es schon oft energisch versucht habe und es nie klappte, bin ich mir da einfach sehr sicher leider.
Zitat von Hotin: Und auch damit beschäftigen, wie Angst entsteht, wo sie im entsteht und auch damit,
wie man sich selbst dabei helfen kann.
Da kenne ich mich tatsächlich ganz gut aus. Ich weiß zum Beispiel, dass man der Angst entgegen schreiten muss, immer Hilfsmittel zur Ablenkung dabei haben sollte, ich kenne viele Stressübungen. Es hilft leider nichts und ich liege am Ende wieder draußen, nachts, alleine, weil ich dachte, ich schaffe einen Spaziergang im Dunkeln, wenn alle schlafen und komme dann nicht mehr weg. Dann kommt der Krankenwagen und ich bin dann wieder in meiner Wohnung und weiß nicht weiter. So geht es seit 8 Monaten.
eigentlich eher seit 3 Jahren. Aber zeitweise kam ich wieder etwas da raus.
Zitat von Hotin: Warum genau hast Du Angst, wenn
Du die Wohnung, also Deinen Schutzraum verlässt? Was kann Dir draußen Schlimmes passieren?
Mich kann die Kraft verlassen und ich bin hilflos und komme ohne Hilfe nicht mehr nach Hause. Ich muss ins dritte Stockwerk. Es fühlt sich oft wie ein Schlaganfallgefühl an. die Seite wird schwer, ich bekomme schwer luft, die Muskeln versagen und dann sitze ich da und komme auch nach zwei Stunden noch nicht weiter. Total hilflos in dem Moment. Das ist mittlerweile auch die Angst, weil es regelmäßig passiert ist. Der schlimmste Fall war, als ich ein ganz gruseliges Hitzegefühl in der Brust bekam. Der puls wurde plötzlich schneller, es hat gedrückt und wurde eng in der Brust. Eine bösartige Rythmhsstörung? Keine Ahnung. Sowas kann man leider nicht mehr nachweisen im Nachhinein.
Ja und wenn andere Menschen zu Besuch kommen, ist sie Sorge vor Herzstolpern und Ohnmacht da. So einen Fall hatte ich bereits öfters. Einmal wurde sogar der Krankenwagen gerufen und im Rettungswagen wurde dann ein Herzinfarkt angezeigt im Ekg. Mega traumatisierend war das für mich. Ich hatte mit meinem Leben abgeschlossen. Die Sanitäter gaben mir eine Aspirin zjr Vorbeugung. 20 Minuten später im Krankenhaus sagte dann die Ärztin Ach sowas haben junge Leute manchmal. Was immer das heißt. Ich bekam dann eine Tavor und bin grinsend nachts durch die Stadt gegangen.
Also meine Herzangst verhindert sozusagen zurzeit, dass ich meine Sozialphobie angehen kann. Und wenn die Herzangst weg ist, bin ich überfordert mit der Sozialangst und breche vor Hilflosigkeit zusammen.
Zitat von Hotin: Versuche mir doch bitte einmal genau zu erklären, warum Du verkrampfst, wenn Du mit einer
anderen Person redest?
Puuh, wie soll ich das verständlich erklären..
Also wenn ich alleine bin und mit mir selbst rede oder singe oder Wut oder Trauer verspüre. Dann merke ich Luftnot dabei und es brennt, drückt und verkrampft in der Brust und in den Schultern. Oft bekomme ich auch Druck im Kopf. Es ist so anstrengend etwas zu sagen. Als wären die Muskeln zum Reden kaputt.
Und wenn dann auch noch eine andere Person dazu kommt und ich mit der rede, egal mit wem. Selbst mit den Eltern. Dann kommt schnell Atemnot auf, selbst wenn ich nur zuhöre. Ich atme scheinbar falsch in dem Moment. Dabei spanne ich schon die Brust ungewollt an, den Bauch, das Zwerchfell fühlt sich eingeengt an. Und wenn ich dann auch noch anfange zu reden, ist es schon wieder zu Ende mit dem Gespräch. Es kommt Luftnot auf, ich werde immer unruhiger, der Hals, die Brust schnürt sich zu, dann kommt oft auch noch ein Herzstolpern dazu, was viel angst auslöst, die ganzen Muskeln fangen an weh zu tun, Alle nerven sind ungewollt unter Strom, es kribbelt im ganzen Oberkörper, ich fühle mich schwach und gehe dann auch wackelig. Also reden und gehen klappt überhaupt nicht mehr. Da kippe ich nach 30 Sekunden um.
Und wenn ich mich dann hinlege und eine Stunde durchatme und mich erhole, geht es in der Regel wieder. Alles beruhigt sich wieder und ich fühl mich wieder kräftiger. Zwar immernoch nicht gut, aber wieder so gut, dass ich den Alltag überstehe.
Hab ich so noch nie gehört oder gelesen, solch ein Problem. Ich glaube, da bin ich ein Unikat.