Zitat von Hotin: Du kommst aber unterbewusst immer zu dem gleichen Punkt. Und der heißt.
Was ich bin und was ich mache, genügt nie.
Ja es genügt nie. Ärzte sagen ich muss mehr abnehmen, obwohl ich schon 15kg runter habe. Therapeuten sagen ich muss noch mehr üben, obwohl ich täglich draußen bin. Nachbarn sagen oh der Zaun ist gut aber dort müssen Sie auch noch mal was verändern. Im Internet werde ich teilweise gemobbt, weil ich dies und das nicht mitmache, oder nicht laut und offen bin, obwohl ich mir denke, dass ich schon mutiger geworden bin. Es genügt einfach nie laut all den Leuten.
Zitat von Hotin: ob Du beispielsweise wirklich eher unbeliebt bist.
und auch bewerten, ob Du wirklich so arm
Ich bin schwer krank, kann nicht arbeiten, bin daher arm, habe keine Freunde, sehne mich nach Kontakten, habe körperliche Beeinträchtigungen und komme nicht in die Gesellschaft. Selbst wenn ich nur hier auf dem Portal Bilder oder Lebenswege anschaue, dann denke ich mir, was so manch einer doch alles tolles hat oder Bildewr mit der Familie macht, oder sich traut ins Fitnessstudio zu gehen, oder einfach nur hübsch ist oder das neue Auto präsentiert. Ja ich finde schon, dass ich arm und unbeliebt bin.
Zitat von Hotin: Wie machst Du das bei anderen Menschen, wenn sie aus Deiner Sicht etwas falsch machen?
Ja ich sehe deren Fehler, für mich ist es wohl auch deren Fehler, aber ich sehe es einfach locker an. Oder helfe mit, wenn ihnen was runter fällt. Würde mich nie lustig über sie machen. Natürlich rede ich mir ein, dass man auch mich nicht mobben würde, aber da ist der Maßstab anders. In der Schule habe ich nie andere für ihre dumme Antwort ausgelacht, wurde selbst aber ausgelacht. Habe mich dann nicht mehr gemeldet im Unterricht.
Zitat von Hotin: Welche Fehler findest Du bei anderen, gar nicht schlimm? Welche Fehler findest Du schon eher stark?
Natürlich finde ich Fehler von anderen schlimm, wenn sie sich unmenschlich verhalten, angeben, lügen, schaden, das alles mache ich nicht und versuche ein guter Mensch zu sein. Bei mir finde ich aber andere Fehler, sei es nur, im Weg zu stehen, oder im Wartezimmer trotz eigener Schmerzen nicht aufzustehen für andere, oder irgendwo zu lange beim Einparken brauchen, oder einfach unnütz und störend empfunden zu werden. Zweierlei Maßstab. Natürlich machen die anderen wirklich viel schlimmere Dinge, die man verachten könnte.
Zitat von Lingu: Mich würde es auch interessieren warum Es bei Dir dann schlecht/falsch ist und bei Anderen nicht?
Vielleicht weil ich mir nie genügt habe? Meine Mutter traute mir nie was zu, hatte immer Angst um mich. Mein Vater nahm mir vieles weg, weil er es sowieso besser machen konnte. Habe nie eigene Fähigkeiten gelern. Und es schreckt mich ab wen ich sehe wie andere so vieles hinbekommen, oder mutig sind, oder einfach keine Angst vor so vielen Dingen haben. Ja sie sind nicht krank. Aber alleine meine Angsterkrankung ist auch ein Fehler von mir. Ich sehe das als Schwäche krank zu sein. Muss dazu sagen dass ich oft gehänselt wurde früher, dass ich Tics hatte oder aktuell dicker bin , oder früher halt schüchtern war, hatte viele schlimme Kontakte die mich gemobbt haben, mal war ich zu dünn, dann zu dick, irgendwie habe ich gelernt dass ich immer alles falsch mache.
-- Deswegen stelle ich mir immer wieder die Frage oder Aufgabe an mich: Wie schaffe ich es zu akzeptieren, dass ich fast alleine bin, krank, körperlich eingechränkt, dadurch keinen Selbstwert oder Freunde habe, berentet bin, während andere draußen springen lachen, fette Autos fahren und locker durchs leben gehen. Ja man muss sich akzepotieren wie man ist, aber was ist wenn ich das nicht kann? Ich weiß nicht wie, wie akzeptiere ich meine Krankheit und dass mir 20 Jahre wegen Sozialphobie genommen wurde? Ich konnte zB keine Familie gründen oder Berufserfahrung haben. Natürlich stehen die Leute fest im Leben, weil sie Dinge haben, die sie stärken, die ihnen Mut geben. Was gibt mir Mut? Dass ich ein Blumenbeet gepflanzt habe? Bekomme ich davon soziale Anerkennung? Nein.