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Hallo zusammen,

ich finde es wichtig das man über die Symptome der sozialen Angst aufgeklärt wird bevor ich das nicht wusste das diese Symptome mit einer sozialen Angst zusammen hängen habe ich nämlich gedacht ich wäre verrückt oder so....und wenn man weis woran es liegt ist es vielleicht einfacher damit umzugehen. (ich denke da z.B an Panikatacken)
wenn man nicht weis was das ist dann denkt man sich huch was ist denn jetzt auf einmal mit mir los.

02.12.2018 17:56 • 29.12.2018 #1


24 Antworten ↓


Ich habe keine Begleitsymptome bei der sozialen Phobie, nur das Übliche wie Schwitzen, Rot werden und Herzklopfen.

A


Soziale Phobie Begleitsymptome

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Gibt es jemanden von euch der auch Panikattacken hat oder hatte?

Ich bin sicher, dass das viele hier schon hatten, mal mehr mal weniger ausgeprägt oder chronisch. Und ja, Symptome sind ja eher vielfältig - etwas Klarheit hilft schon deshalb, weil man, wenn man das Problem kennt, auch weiß, was es alles NICHT sein wird.

Magst du darüber im Konkreten reden? Beziehungsweise meinst du, man müsste schon von Ärzten viel häufiger einfach so informiert werden?

ich wusste damals nicht was mit mir los ist ich dachte damals ich hätte irgendetwas schlimmes....
dann bin ich zum Arzt und sie hat mich etwas homöopathisches für den Kreislauf verschrieben.
Das hat mir natürlich nicht weiter geholfen.
Wenn ich damals schon gewusst hätte was da mit mir genau los ist wäre es für mich vielleicht einfacher gewesen es zu verstehen.
und ich hätte nicht geglaubt das ich verrückt bin oder so....
vielleicht sollten die Ärzte manchmal genauer hinterfragen.

Hi Katzenfan!

Ich hatte massive Probleme mit Panikanfällen und das im Berufsleben. Im Moment ist es eher ruhiger....
Ja, mit Sozialer Phobie kann man das Kind beim Namen nennen, aber es hilft nicht wirklich viel, vielleicht für ein paar Monate. So meine Erfahrung. Man ist halt immer der, der man ist. Da liegt vielleicht auch die Stärke eines Menschen?

LG

BM

Es ist vielleicht auch schwierig für einen Hausarzt das Problem richtig zu erkennen...

Zitat von Katzenfan:
Es ist vielleicht auch schwierig für einen Hausarzt das Problem richtig zu erkennen...

Ich habe schon oft gelesen, dass soziale Angststörungen nur selten von Hausärzten erkannt werden, schon alleine weil die Betroffenen meist nur wegen irgendwelchen körperlicher Symptome zum Arzt gehen, aber dann nicht über die Angstgefühle sprechen. Es liegt leider in der Natur dieser sozialen Angststörung, dass Betroffene es lieber vermeiden mit anderen Menschen darüber zu sprechen, schon alleine weil diese Angst eher als persönliche Schwäche wahrgenommen wird, für die man sich schämt.
Auch unterscheidet sich die Panikattacke bei einer sozialen Angststörung gewöhnlich von der einer Panikstörung. Menschen mit einer Panikstörung erleben bei einer Panikattacke typischerweise ein Gefühl von Todesangst. Die Panikattacke bei einer sozialen Angststörung ist dagegen von einer extremen Angst vor dem sozialen Tod geprägt, also einer extremen Angst vor dem Versagen und Ablehnung. Dadurch kann man als Patient dem Hausarzt auch gar nicht die eigentlich nötige Beschreibung der Symptome liefern, die eigentlich nötig wäre, um dies als eine sozial ängstliche Panikattacke zu Identifizieren.
Zudem muss ein Hausarzt dann ja auch noch die Soziale Phobie als Angststörung mit all ihren möglichen Symptomen kennen, was nicht unbedingt gegeben ist, da psychische Leiden eigentlich nicht zu seinem Kerngebiet gehören. Und dann haben Hausärzte ja meist nur wenig Zeit führ ihre Patienten, so dass ein ausführliches Diagnosegespräch kaum möglich ist.

Ich war erst letzte Woche beim Hausarzt, um mir den für die Psychotherapie nötigen Konsiliarbericht ausfüllen zu lassen. Mit dem Konsiliarbericht wird bestätigt, dass keine körperlichen Ursachen für die psychischen Probleme verantwortlich sind. Der Hausarzt hatte nur kurz etwas von Angststörung gelesen bzw. gemurmelt, und dann einfach nur einen fertigen Textblock eingetragen und unterschrieben. Er hat nicht einmal nachgefragt, was das überhaupt für eine Angststörung ist?
Dies hat meinen Eindruck bestätigt, dass man von Hausärzten bei sozialen Angstproblemen eher wenig erwarten sollte - wobei es sicherlich auch Ausnahmen gibt.

Danke für deinen ausführlichen Beitrag.
Ja da hast du wahrscheinlich recht.
Ich wäre damals nur froh gewesen wenn das jemand erkannt hätte weil ich überhaupt nicht wusste was mit mir los ist. Ich fühlte mich mit der Situation überfordert und habe mich irgendwie allein gelassen gefühlt. Aber du hast schon recht das es für einen Hausarzt oft schwierig ist so etwas zu erkennen.

Kann es sein, das manche Therapeuten es auch nicht immer erkennen ?

Zitat von Katzenfan:
Ich wäre damals nur froh gewesen wenn das jemand erkannt hätte weil ich überhaupt nicht wusste was mit mir los ist.

Ich wäre rückblickend auch froh gewesen, wenn dies damals jemand erkannt hätte, weil ich ebenfalls nicht wusste, was mit mir los war. Dies hätte mir vielleicht viel Leid und noch viel mehr Probleme erspart, aber dem war eben nicht so, und es macht keinen Sinn heute noch darüber noch nachzudenken.
Zitat von Avalon:
Ich fühlte mich mit der Situation überfordert und habe mich irgendwie allein gelassen gefühlt.

Es gibt wohl genug Betroffene, die eine Diagnose und auch professionelle Hilfe und Bestand von anderen Menschen haben, aber sich trotzdem noch weiterhin mit der Angststörung überfordert fühlen, und auch irgendwie alleine fühlen.
Zu wissen, dass diese Symptome von der Angststörung kommen macht diese nicht unbedingt erträglicher oder leichter zu bewältigen. Und auch so eine Panikattacke erlebt man dann ja weiterhin völlig allein, und es kann dauern bis man lernt damit umzugehen oder sogar zu überwinden.

Zitat von Katzenfan:
Kann es sein, das manche Therapeuten es auch nicht immer erkennen ?

Natürlich, es gibt Betroffene die erst mehrere andere Diagnosen bekommen haben bis sie an den richtigen Therapeuten geraten sind, der die richtigen Fragen gestellt und die richtigen Schlüsse gezogen hat. Therapeuten sind auch nur Menschen, sie können nicht wirtlich in die Köpfe der Menschen hineinschauen, um ihre Diagnose zu stellen. Und die Diagnose ist eben davon abhängig, was die Betroffenen von ihren Problemen erzählen, und wie der Therapeut dies einordnet.

Meine ehemalige Therapeutin hat beispielsweise bei mir ein Soziale Phobie und eine generalisierte Angststörung diagnostiziert. Mein jetziger Therapeut hat dagegen meinen Verdacht bestätigt, dass es wohl eher eine Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung sein muss.

Ja da hast du recht.
Ich bin die ganze Zeit am überlegen ob ich evtl in eine Selbsthilfegruppe gehen soll...
Das Problem ist nur das wäre ziemlich weit weg.

Hallo

Mein jüngster Sohn hat eine Sozialphobie, allerdings hat er noch ADS im Erwachsenenalter.
Auch er hatte PAs, wenn er unter Menschen war, und litt auch unter Depressionen.
Er hatte Schwierigkeiten in der Schule (trotz Hochbegabung) und war Jobmäßig letzendlich auch nicht vermittelbar.

Festgestellt hat seine Angststörung der Psychiater, den er notfallmäßig aufsuchen musste, weil er nicht mehr in der Lage war, in den Zug zu steigen zur Berufsfachschule, das ADS hat die Uniklinik Münster diagnostiziert, sine Therapeutin glaubte auch, leichte autistische Züge zu erkennen.

Er war in Therapie und auch zwei Mal in einer TK, aber ich muss sagen, dass die Einzeltherapie mehr gebracht hat, grade weil es in einer TK auch Gruppensitzungen gab, wo er nie ein Wort gesagt hat.

Ob da eine Selbsthilfegruppe bei einer Sozialphobie ausreicht, wage ich daher zu bezweifeln, allerdings scheint die Sozialphobie bei Dir noch nicht so ausgeprägt zu sein. Ein Hausarzt zum Feststellen einer Sozialphobie ist aber die falsche Wahl, die erste Anlaufstelle sollte der Psychiater sein, dann ein guter Therapeut mit eventuelle medikamentöser Unterstützung.

Mein Sohn hat seit zwei Jahren das Haus nicht mehr verlassen, seit er im Aldi eine PA bekommen hatte, er war höchstens mal im Garten. Er kann nicht arbeiten und bekommt Grundsicherung, bei ihm ist die Sozialphobie leider besonders stark ausgeprägt.

Ich kann nur sagen, auch er hatte bei der PA Todesangst, weil er das Gefühl hatte, keine Luft zu bekommen, einen Unterschied zu meinen PAs (Ich leide auch an einer Angsstörung) habe ich nicht bemerkt.

Meine Angsstörung wurde übrigens vom HA erkannt, er hatte mich dann zum Psychiater überwiesen.

Es wurde mir übrigens von mehreren Ärzten bestätigt, dass die Anlage zu einer Angststörung (auch ADS)vererbbar sein kann, vielleicht ist das für den ein oder anderen interessant.

LG Angor

Zitat von Avalon:
Meine ehemalige Therapeutin hat beispielsweise bei mir ein Soziale Phobie und eine generalisierte Angststörung diagnostiziert. Mein jetziger Therapeut hat dagegen meinen Verdacht bestätigt, dass es wohl eher eine Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung sein muss.


Das überlappt sich. Die Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung wird auch als generalisierte Soziale Phobie bezeichnet.

Zitat von Schlaflose:
Das überlappt sich. Die Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung wird auch als generalisierte Soziale Phobie bezeichnet.

Ich weiß natürlich, dass man die ÄvPS auch als generalisierte Soziale Phobie bezeichnet.
Anfangs dachte ich auch, dass dies so gemeint wäre, aber dann wäre es irgendwie doppelt gemoppelt gewesen.
Bei genauerer Betrachtung mit Hilfe der Diagnoseschlüssel zeigte sich für mich dann aber, dass eine generalisierte Angststörung eben keine generalisierte Soziale Phobie ist.
In dem Störungsbild der Generalisierten Angststörung finde ich mich nicht wirklich wieder, auch wenn ich damals während der Therapie durchaus Symptome hatte, die in diese Richtung gingen. Allerdings hätte ich von meiner damaligen Therapeutin erwartet, dass sie in der Lage wäre die Symptome richtig zu deuten, zumal ich selbst bereits darauf hingewiesen hatte, dass dies von meiner sozialen Angststörung ausgeht. Wobei diese Fehleinschätzung der Therapeutin wohl auch an der Therapieform (Gruppentherapie) und meiner Reaktion darauf beruhte, da ich nach einiger Zeit lernte nicht mehr über meine für andere Menschen kaum nachvollziehbaren sozialen Angstprobleme zu sprechen, sondern nur noch über dadurch ausgelöste kleinere Ängste. Therapeuten sind halt auch nur Menschen, die nur mit dem arbeiten können was der Klient von seinen Problemen erzählt.

Zitat von Katzenfan:
Ich bin die ganze Zeit am überlegen ob ich evtl in eine Selbsthilfegruppe gehen soll...
Das Problem ist nur das wäre ziemlich weit weg.

Ich bin ca. 3 Jahre lang in eine Selbsthilfegruppe gegangen, und daher kann ich dazu raten dies mal auszuprobieren.
Bei uns in der Gruppe gab es mehrere Teilnehmer, die teilweise sehr weite Weg auf sich genommen haben, weil solche Gruppen leider recht selten sind.

Danke
Ich werde es mir überlegen ich bin mir aber noch nicht ganz sicher ob es zeitlich dann klappt....
Ich denke auch das es gut ist wenn man auf Leute trifft die alle das selbe Problem haben.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Katzenfan:
Ich denke auch das es gut ist wenn man auf Leute trifft die alle das selbe Problem haben.


Das wäre für mich das Schlimmste. Lauter Leute, die da sitzen und keiner redet, der Horror. Ich bin am liebsten unter normalen Leuten.

Also eines gibts in unserer SHG garantiert nicht...Stille. Habe sogar das Gefühl dass manche etwas zu gern reden.

Zitat von misterunderstood:
Also eines gibts in unserer SHG garantiert nicht...Stille. Habe sogar das Gefühl dass manche etwas zu gern reden.


Ist das denn eine spezielle Gruppe für Leute mit sozialer Phobie?
Ich habe bei Gruppentherapien auch die Erfahrung gemacht, dass manche sich sehr gern reden hören, aber da waren alle möglichen Krankheitsbilder vertreten.

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Dr. Reinhard Pichler
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