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Nochmal: wenn sich hier jeder so gehen lässt und sich keine Mühe gibt, sich trotz seiner ÄVPS zu äußern, werden alle weiterhin in ihrem Mikrokosmos versauern.

Zitat von DanDanDan:
Nochmal: wenn sich hier jeder so gehen lässt und sich keine Mühe gibt, sich trotz seiner ÄVPS zu äußern, werden alle weiterhin in ihrem Mikrokosmos versauern.

Ich verstehe leider nicht, was du eigentlich erwartest?
Worüber genau soll man sich hier ÄvPS bezogen äußern, und was bedeutet Mühe dabei geben, soll man über aktuelle Probleme schreiben oder was?

A


Soziale Phobie / ängstlich verm Persönlichkeitsstörung

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Zitat von DanDanDan:
Nochmal: wenn sich hier jeder so gehen lässt und sich keine Mühe gibt, sich trotz seiner ÄVPS zu äußern, werden alle weiterhin in ihrem Mikrokosmos versauern.


Ich für meinen Teil könnte mich zwar äußern, aber halte das für weitestgehend sinnlos und bin hier nur so nebenbei.

Zitat von Chris72:
Ich verstehe leider nicht, was du eigentlich erwartest?
Worüber genau soll man sich hier ÄvPS bezogen äußern, und was bedeutet Mühe dabei geben, soll man über aktuelle Probleme schreiben oder was?



Das wäre ein Anfang, oder schreiben in was man noch in der Lage ist draussen zu machen trotz aevps. Das würde mich bei anderen interessieren.

Überlebensstrategien vielleicht? Also, nicht nur Tiefenpsychologisch in der Vergangenheit wühlen, sondern so eine Art kognitive Verhaltenstherapie? Ich bin mir da doch auch nicht sicher.
Ist ja auch nicht weiter schlimm, wenn erstmal nicht so viel dabei rumkommt.
Es ist nur so, dass mir dieses Forum eigtl ganz gut gefällt und ich bisher nichts dergleichen gefunden habe online.

Vielleicht wäre es besser ihr ( @SozioDepp und @DanDanDan ) würdet von euch berichten, wie es euch in jenen (eigenen) Situationen erging, was ihr geschafft habt oder was ihr gerne tun würdet, es aber nicht schafft und wir anderen, werden nach eigenem ermessen dann darauf antworten, wie gut oder schlecht oder bedingt wir es geschafft haben oder wieder doch vermieden haben.

muss derzeit Behördengänge erledigen schwitze mich dabei immer tot.
Es ist eine echte Überwindung das Haus zu verlassen, denn sobald ich draußen bin, verändert sich meine Wahrnehmung.
Schwer zu beschreiben irgendwie... Sobald ich durch die Tür gehe, habe ich den Eindruck Spotlight an, alle Augen auf mich (auch wenn überhaupt keine da sind) ich fühl mich so gelähmtdenke, ich würde mich merkwürdig bewegenschwitze (was auch vom Sertra kommt) innere Dialoge fangen an, mich zu quälen.
Wenn ich dann angekommen bin, kann ich mich kaum konzentrieren, weil mir gleichzeitig dieser ganze andere sch. durch den Kopf geht.

Zitat von DanDanDan:
muss derzeit Behördengänge erledigen schwitze mich dabei immer tot.
Es ist eine echte Überwindung das Haus zu verlassen, denn sobald ich draußen bin, verändert sich meine Wahrnehmung.
Schwer zu beschreiben irgendwie... Sobald ich durch die Tür gehe, habe ich den Eindruck Spotlight an, alle Augen auf mich (auch wenn überhaupt keine da sind) ich fühl mich so gelähmtdenke, ich würde mich merkwürdig bewegenschwitze (was auch vom Sertra kommt) innere Dialoge fangen an, mich zu quälen.
Wenn ich dann angekommen bin, kann ich mich kaum konzentrieren, weil mir gleichzeitig dieser ganze andere sch. durch den Kopf geht.

Wenn ich so etwas wie Behördengänge vor mir habe, dann hilft es mir gedanklich die Stunden bis runter zu den Minuten zu zählen bis dies hinter mir liegen wird. Ich achte dann darauf den Fokus meiner Gedanken auch gefühlsmäßig darauf auszurichten, dass ich es so oder so bewältigen werden, so wie bisher auch immer.

Mir ist zudem die Akzeptanz sehr wichtig, daher habe ich auch gelernt die Angst mitzunehmen, da sie sowieso meine Begleiterin sein wird. Daher akzeptiere ich dann auch jede Angstreaktion möglichst wertungsfrei eben als den momentanen IST-Zustand, und lasse es damit bewusst zu ohne etwas dagegen zu machen, und gebe ihr damit ihren Raum. Auf diese Weise nehme ich dann schon sehr viel Druck aus der Sache, weil eine zugelassene Angst bzw. Angstreaktion durchaus erträglicher ist.

Bei mir war es weniger das Schwitzen, es war vor allem die innerlich aufsteigende Hitze und die Angst vor dem Erröten, die mich früher sehr belastet haben. Daran habe ich dann eine ganze Zeit arbeiten müssen, also verstehen, zulassen, bewusst provozieren usw. , bis ich immer gelassener damit umgehen konnte, so dass es letztlich von alleine verschwand. Nur noch hin und wieder habe ich diese aufsteigende Hitze, aber dies fürchte ich nicht mehr.
Vergleichbar habe ich dann auch andere körperlichen Angstsymptome, wie dem Zittern, trockenen Mund usw. bewältigt.
Dadurch habe ich gelernt, dass nie das körperliche Angstsymptom oder die Angstreaktion das Problem sind, sondern die Angst davor und der dysfuntkonale Umgang damit.

Die Sache mit der veränderten Wahrnehmung kenne ich, allerdings noch weitaus krasser. So hatte ich früher in starken Angstsituationen das Gefühl regelrecht aus dem Körper zu fallen. Überhaupt kann starke Angst zu einer Art Hyperwahrnehmung führen, so dass die Realität irgendwie seltsam überzeichnet wirkt.
Was die Wahrnehmung angeht, dass man das Gefühl hat von allen Seiten beobachtet zu werden, daran habe ich lange kabbern müssen. Zunächst musste ich wieder lernen dies akzeptieren und zuzulassen, auch um leichter mich darauf einzulassen, um dies dann wiederum genauer zu studieren zu können. Dazu bin ich beispielsweise ganz bewusst durch die Einkaufsstraße gegangen, um darauf zu achten, was ich dabei so alles wahrnehme?
So glaubte ich zu spüren, dass alle anderen Menschen auf mich schauen würden. Wenn jemand irgendwo lachte, dann glaubte ich zu spüren, dass diese Person über mich lachte. Um es kurz zu machen, es war schon sehr paranoid, aber mir war durchaus irgendwie klar, dass dies von meiner Angst kam. Daher begann ich diese Gefühle zu hinterfragen, also ob es logisch wäre, dass wirklich alle Menschen auch mich achten. Wenn ich durch so eine Einkaufsstraße gehe, dann achte ich ja eigentlich auch nicht auf einzelne Menschen, weil ich ja mit mir selbst und dem was ich zu tun vor habe beschäftigt bin. Es ist nur logisch, dass andere Menschen ähnlich ticken. Hierzu hat es mir auch geholfen ich mit der menschlichen Wahrnehmung zu beschäftigen, beispielsweise dem Experiment, wo bei einem Handballspiel ein Typ im Affenkostüm über das Spielfeld geht, ohne dass die meisten Zuschauer dies bemerken.
Jedenfalls hinterfragte ich so einiges, und versuchte es dann auch auf die Probe zu stellen. Ich tat bewusst Dinge die auffälliger waren, okay es war anfangs kaum wahrnehmbar, so trug ich einfach mal ein verdrecktes T-Shirt oder den Pullover falsch herum, oder ich ließ etwas fallen usw., wodurch mir mehr und mehr klar wurde, dass meine Wahrnehmung nicht die Realität widerspiegelt.
Hilfreich war es zudem mich mit der Angst und ihren Symptomen als eine völlig normale Schutzreaktion des Körpers zu beschäftigen. So ist es durchaus völlig normal, dass Angst zu einer veränderten Wahrnehmung der Umgebung führt, weil man ja im Alarmzustand ist.

Noch interessanter war es als ich mich bezogen auf soziale Ängste mit dem Thema psychische Projektionen (zumindest nannte ich es so) beschäftige, dabei geht es darum dass man die eigenen negativen Überzeugungen über sich selbst unbewusst auf andere Menschen projiziert. Damit versucht man das Problem zu lösen, dass man die Gedanken anderer Menschen ja nicht lesen kann, aber genau davor Angst hat, weil diese negative Gedanken und Bewertungen über einen beinhalten könnten, was dann zu befürchteten Situationen führen könnte. Also beginnt man irgendwann davon auszugehen, dass alle andere Menschen in der Umgebung etwas negatives bzw. abwertendes über einen denken oder fühlen könnten, entsprechend glaubt man dann, dass alle einen beobachten würden, weil sich dies richtig anfühlt.
Letztlich konnte ich dies lösen indem ich dies als sozial ängstliches Kontroll- und Sicherheitsverhalten erkannt habe, womit ich es nur durch das Aufgeben von Kontrolle und Sicherheit überwinden konnte. Dies bedeutete, dass ich gedanklich anderen Menschen erlauben musste mich zu beobachten, etwas negatives über ich zu denken oder mich negativ zu bewerten. Falls jemand also dies tun sollte, dann erlaube ich es ihm, und letztlich ist es sein Problem, und nicht meins.
Das etwas etwas verrückte und schwierige daran ist, dass dies nichts mit den realen Menschen zu tun hatte. Den anderen Menschen dies zu erlauben bezog sich nur auf meine innere Gefühlsebene und Wahrnehmung. Wobei es durchaus wiederum mit realen Menschen zu tun haben kann, da es durchaus im sozialen Umfeld Menschen geben kann, die einen wirklich ständig beobachten und bewerten, daher auch der Gedanke, dass dies deren Problem ist. Letztlich ging es mir darum auf der Gefühlsebene zu lernen nicht mehr die möglichen Gedanken anderer Menschen kontrollieren zu wollen.

Was das Grübeln und die inneren Dialoge angeht, da habe ich schon während der Überwindung meiner Depression gelernt, dass die innere Wortmaschine viel zu viele Gedanken produziert, die mir nicht weiter helfen. Durch das Aufschreiben der Gedanken und nachträgliche bearbeiten habe ich gelernt sie konstruktiver zu gestalten. Dazu war es aber auch nötig verstehen zu lernen, dass solche Gedanken immer auch eine Funktion haben. Als es daran ging dies Angst bezogenen Gedanken zu bearbeiten, da wusste ich bereits, dass ich deren Funktion ergründen muss. Hierzu ist es hilfreich, wenn man weiß, dass es bei einer Angststörung bei allen dysfunktionalen Bewältigungsstrategien vor allem um Kontrolle, Sicherheit oder Vermeidung geht, und dies findet sich dann eben auch in diesen Gedanken wieder. Dazu hilft es, wenn man den inneren Dialog schriftlich festhalten kann oder vielleicht aufzeichnen kann, um es es sich später wieder anhören zu können. Hier hat es mir geholfen ,dass ich durch die Arbeit an meiner Depression gelernt hatte an solchen Dingen nur zu arbeiten, wenn es mir neutral oder gut geht. Nur so wahr ich eher in der Lage objektiver und realistischer daran zu arbeiten, statt vom Leidensdruck getrieben.
Bei mir war es dann beispielsweise oft so, dass ich vor einem wichtigen Termin überlegt habe, was ich sagen und wie ich es sagen könnte? Auf Diese Weise versuchte ich das bevorstehende Gespräch schon vorher zu kontrollieren. In der Realität klappte dies allerdings nie, weil ich dann meist kein Wort raus bekam oder nicht wusste, wann ich das Zurechtgelegte sagen sollte?
Bewältigen konnte ich dies dann indem ich wieder lernte den IST-Zustand so gut wie möglich zu akzeptieren und zuzulassen, um Druck aus der Sache zu nehmen. Dann lernte ich die Kontrolle schrittweise fallen zu lassen indem ich mich bewusst möglichst wenig auf solche Situationen vorbereitet habe, also nur die wirklich nötigen Vorbereitungen, keine vorbereiteten Formulierungen oder so. Meine Überlegung dabei war, dass es für solche Situationen sinnvoller wäre geistig flexibler zu werden. Natürlich geht so etwas nicht von heute auf morgen, aber mit etwas Übung kann man lernen in solchen Situationen geistig flexibler zu werden indem man eben auf jede Kontrolle und Sicherheit verzichtet. Interessanterweise erhöht sich dadurch auch die Konzentrationsfähigkeit, weil man eben nicht mehr so viel gedanklichen Kram mit sich herum schleppt.
Verstärken lässt sich dies noch damit, dass man mit Hilfe von Achtsamkeitsübungen lernt die eigene Wahrnehmung bewusster zu lenken. So habe ich damals mal eine ganze Zeit mich darin geübt während einer Situation bewusst meine Wahrnehmung auf etwas im Raum zu lenken. Erst nur auf Dinge im Raum, weil ich noch große Schwierigkeiten damit hatte anderen Menschen ins Gesicht zu schauen. Mit der Zeit lernte ich dann meine Wahrnehmung direkt auf das Gespräch oder das zu lenken, was momentan wichtig ist. Dies wiederum reduziert dann auch wieder die Gedanken im Kopf, eben weil man gelernt hat sich auf das wirklich wichtige zu fokussieren bzw. zu konzentrieren.

Sehr hilfreich ist es zudem, wenn man lernt darauf zu achten nach so einem Termin dies noch einmal konstruktiv nach zu bearbeiten. Also was man alles gut gemacht hat, was dies mal besser gelaufen ist. Dabei wird alles nicht so gute akzeptiert und verziehen. Der letzte Gedanke ist dann immer konstruktiv

Ich hoffe, dass dies irgendwie Sinn ergibt und vielleicht sogar nachvollziehbar ist.

Zitat von Chris72:
psychische Projektionen (zumindest nannte ich es so) , dabei geht es darum dass man die eigenen negativen Überzeugungen über sich selbst unbewusst auf andere Menschen projiziert.


Das sagt mir meine Therapeutin andauernd,
daß ich das mache.

Ich mache das leider auch... ich denke von mir selbst schlecht und denke automatisch, dass alle anderen auch schlecht von mir denken (müssten). Das kommt halt im Kopf dann immer so... würde das gerne mal abstellen. Geht vermutlich aber nur, indem man über sich selbst nicht mehr so negativ denkt.

Das Problem bei mir ist, daß ich dies
Negative Denken über mich als Tatsachen
ansehe.
Zum Beispiel, daß ich nichts tauge.
Daß ich den Menschen nur Unglück
bringe, usw.
Das kann ich alles mit Fakten belegen.


Zitat von Cati:
Zum Beispiel, daß ich nichts tauge.

Ja, das empfinde ich bei mir auch als Tatsache und wird halt auch durch andere Menschen oft vermittelt, wenn man in meinem Alter z.B. schon in Rente ist, auch wenns nur befristete Erwerbsunfähigkeitsrente ist... oder wenn man halt generell nicht arbeiten kann auf unbestimmte Zeit... man bekommt dann immer oft das Gefühl, als taugt man nix für die Gesellschaft.

Und ich krieg oft die aller banalsten Dinge nicht auf die Reihe... wo eigentlich wirklich keine große Sache sind und denk dann immer Was kannst du eigentlich?

Und dann sagt ein angeblicher Vertrauter
noch, Du Nullinger, wann bist du mal
nicht im Ar...



Und mein geliebter Vater ist vor weniger
als 3 Monaten verstorben, was ich noch
überhaupt nicht verarbeitet habe und es
war so schlimm das mitanzusehen, wie
er gelitten hat.

Entschuldigung.

Kommen wir zuerst zu einem anderen Phänomen, bei mir.
Chris72 hat ja jetzt schon eine lange Episode aus seinem Leben aufgezeigt, weswegen meine Gedanken im Moment sehr stark in Richtung gehen: Dass ich meinen Text jetzt nicht mehr zu veröffentlichen brauche, weil seiner Umfangreicher ist und somit bestimmt weitaus besser und somit würde es weniger auffallen, bzw. gar nicht, wenn ich jetzt meinen Beitrag einfach gar nicht raushaue.


Dann kann ich dir beipflichten, mir ergeht es nicht anders.
Das schlecht machen oder die Denunzierung des eigenen Selbst wird in so allen Bereichen in Frage gestellt. Laufe ich richtig, bewegen sich meine Arme im richtigen Rhythmus mit meinem Gehen, wie atme ich. Wie schnell oder Langsam sind heute die Leute unterwegs und wie schnell oder langsam muss ich angepasst sein um nicht aufzufallen. Wieviele Menschen werden mich sehen, beobachten, eindringlich mustern und sich Gedanken machen, über mich weil.., und an schlechten Tagen, sind die Fensterscheiben und die Autoscheiben auch ein Problem, da sich dahinter auch Menschen befinden könnten, die auch Gedanken haben könnten. Und sollte es wieder passieren, dass dich jemand länger als üblich anschaut, dann warum, wieso oder den gleichen Weg einschlägt und du ihn trotz dem Versuch deine Geschwindigkeit zu verändern, dich nicht überholt, und weiter hinter dir bleibt, du aber nie dich umdrehen darfst und ihr oder ihm zu zeigen, dass dir das unangenehm ist.
Im Amt, nehme ich den Aufzug und muss warten, warten bis wieviel Leute an mir vorbeigehen, weil ich nicht im Fluss bin, nicht in Bewegung, sondern still und stumm am Aufzug warten muss, obwohl doch die Treppe benützen könnte, oder benutz ich die Treppen, bleib im Fluss, zeige dass ich das ohne wenn und aber hinbekomme, zeige meine Bereitschaft fürs Treppensteigen, habe gesunde Füße, bin nicht Geh-Behindert oder sonstwas. Kostet mich nur ein wenig mehr Energie, körperlich, sieht ja keiner was ich Gedanklich leisten muss, und alles was man nicht sieht, ist auch nicht Nachvollziehbar und bleibt auf der Strecke.

Auch versuche ich mir auszumalen, mir Gedanklich wieder in Erinnerung zu rufen, wie es früher war, wie es früher abgelaufen war, was ich zu bewerkstelligen hatte, welche Aufgaben anstanden usw.
Angst und Panik sollte akzeptiert werden, was natürlich nicht einfach ist, aber nach einer Panikreaktion in einem Discounter, in dem ich den vollen Wagen habe einfach stehen gelassen und geflohen bin und mich dann 20 Minuten in akuter Panik hinter dem Discounter zwischen den Büschen gewartet habe, verkrampft, darauf gehofft, dass es niemand sehen wird, dass ich nicht auffalle.
Mich währenddessen eindringlich betrachtet habe und analysiert habe, habe ich seither, niemals mehr eine Panikattacke in einem Discounter oder Ähnlichem gehabt. Da ich weiß, was der Auslöser gewesen war und jene Auslöser jetzt mit Skills bekämpfen kann.

Schwitzen, Käseglocke, Verkrampfungen und Kurzatmigkeit sind nur ein paar meiner Symptome, die mich so gut wie immer begleiten, wenn ich mich unter Menschen aufhalte. Manchmal, an schlechten Tagen, kommt es nicht selten zu De-Realisierung und im schlimmsten Falle zu Dissoziationen.
Beim Einkaufen weniger, aber an Kassen wird es meisten immer brenzlig, obwohl ich nach außen vorgebe, absolut cool zu sein, bis auf das Wasser was mir regelmäßig die Stirn und den Rücken hinabfließt, aber kurz abgewischt, beunruhigt dies keinen und das ist gut so, weil auffallen, muss in allen Fällen vermieden werden. Eine beiläufige Begrüßung mit dem Pfandzettel und der sofortigen Weitergabe der Anzahl jener gleichen Lebensmittel die man nicht auf dem Band hat, sondern im Wagen hat, lenkt die Angestellte soweit ab, dass es dann nahtlos weitergeht.
Gut, die Konzentration an alles andere ist weiterhin gegeben, entweder wegen der Übung seit meiner Kindheit damit -- obwohl man da noch weitaus offener und unüberlegter vorgeht oder aber der multiplen Persönlichkeitsstruktur, die wir sind.

Kann dir versichern, Totschwitzen wirst du dich nicht.

Zitat von Chris72:
Letztlich konnte ich dies lösen indem ich dies als sozial ängstliches Kontroll- und Sicherheitsverhalten erkannt habe, womit ich es nur durch das Aufgeben von Kontrolle und Sicherheit überwinden konnte. Dies bedeutete, dass ich gedanklich anderen Menschen erlauben musste mich zu beobachten, etwas negatives über ich zu denken oder mich negativ zu bewerten. Falls jemand also dies tun sollte, dann erlaube ich es ihm, und letztlich ist es sein Problem, und nicht meins.


Versteh ich sehr gut, und ist auch nachvollziehbar, schwierig wird es bloß, wenn man Misshandlungen und weitaus schlimmeres in seiner Kindheit ausgesetzt war. Und dadurch die Sicherheit und Kontrolle über sich, an oberster Stelle stehen muss.
Aber es ist schön zu sehen, dass jenes Konstrukt also auch abzumildern ist, zu schwächen und das es auf diese Art geschehen kann.

Ja das Schlechte wird besser gespeichert, als gute Dinge und sie sind auch langlebiger.
Und in der Vergangenheit mussten einige von uns auch noch Rechenschaft ablegen vor uns.

Super Text @ Chris72 kann man was mit anfangen

Zitat von Cati:
Das Problem bei mir ist, daß ich dies
Negative Denken über mich als Tatsachen
ansehe.
Zum Beispiel, daß ich nichts tauge.
Daß ich den Menschen nur Unglück
bringe, usw.
Das kann ich alles mit Fakten belegen.


Es könnte sich dabei aber auch um die sogenannten selbsterfüllenden Prophezeiungen handeln.
Dabei glaubt man ständig Fakten zu finden, die gewisse negative Überzeugungen zu bestätigen scheinen.
So etwas kann sich dann extrem wahr und richtig anfühlen, eben weil es etwas bestätigt, wovon man längst überzeugt ist.
Dies dann in Frage zu stellen ist extrem schwer, weil es wahr ist, weil es nur wahr sein kann.
Wenn es dann wirklich damit zu tun hat, dass man glaubt anderen Menschen wirklich Unglück zu bringen, dann kann dies noch mit magischem Denken zu tun haben, was bei psychischen Problemen leider nicht selten ist.
Die Fakten konnte ich letztlich auch anders erkären
Zusammen ergibt sich dann ein sehr schwieriger Knoten, wo man unter Umständen erst lernen muss sich selbst und seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr zu glauben, weil alles durch die psychische Erkrankung geprägt sein kann.

Jetzt nur bezogen auf den obigen Beitrag, so etwas habe ich früher von mir auch mal gedacht,
und ich musste lernen um drei Ecken zu denken, um dies zu entflechten.
Die Überzeugung, dass ich nichts taugen würde, war dann das Produkt meiner Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle.
Die Wahrnehmung, dass ich anderen Menschen nur Unglück bringe, waren letztlich nur sehr extreme Schuldgefühle
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Ich finde es total schockierend, wie diese PS einem schleichend, nach und nach das Leben ruiniert.
Mir ist es lange Zeit überhaupt nicht bewusst gewesen, dass da was nicht stimmt.
Ich dachte immer, ich sei einfach faul, schwach und dumm.

Geht ihr eigentlich offen mit dem Thema um? Ich meine, verheimlichen geht nur schlecht und macht auch alles nur noch schlimmer, weil du dann noch zusätzlich in andere Schubladen gesteckt wirst..

Ihr schreibt sehr schöne Beiträge. Wirklich. Was interessant ist, dass das Empfinden bei Ängsten sich gleicht. Ich habe alles auch ähnlich erlebt, allerdings vielleicht mit dem Unterschied, dass ich andere Menschen nicht im Fokus hatte, sondern nur mich. Wobei sich blamieren vor anderen auch ein riessen Thema bei mir war.

Bin aber keine Sozialphobikerin. Aber Angst in all ihren Facetten habe ich auch so empfunden.

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Dr. Reinhard Pichler
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