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Zitat von SoulFeather:
Ich bin froh, dass ich mittlerweile zumindest mit Orten wie Cafés keine Probleme mehr habe, außer sie sind wirklich arg überfüllt.
Gehe mindestens einmal pro Woche in ein Café, meist nach meiner Therapiestunde... da belohne ich mich hinterher mit einem Besuch in meinem Lieblings-Café.
Eigentlich gehe ich ja schon gerne aus, probiere auch gerne neue Cafés, Lokale, Bars, usw. aus... ist am Anfang immer eine riesen Überwindung und es gab Zeiten, wo das absolut unmöglich war. Bin froh und auch ein bisschen stolz, dass ich mir zumindest dieses Stück Freiheit wieder erarbeitet habe und hoffe, dass ich im Therapieverlauf noch weitere Freiheiten zurückgewinnen bzw. endlich genießen können werde. Wird zwar ein steiniger weg, aber ich bin gewillt diesen zu gehen.


Mit Lokalen hatte ich noch nie ein Problem, wobei ich mich aber alleine ganz selten irgendwo reinsetze. Das finde ich enfach langweilig. Überfüllte Lokale mag ich auch nicht, aber nicht aufgrund der vielen Leute, sondern weil es dann einfach zu laut und stickig ist. Wenn ich mich mit meiner Freundin treffe, gehe ich sehr gerne in ein Café oder ein Lokal. Was ich aber nie machen würde, ist jemanden ansprechen.

Innere Zerissenheit,

die ÄVPS verhält sich bei mir so, das ich ganz tief in mir drin eine große innerliche Zerissenheit habe.
Das fängt schon damit an, dass ich selbst wenn das aller größte, was ich jemals haben oder erleben wollte dann kurz vor derem Eintritt steht, auf einmal das nicht mehr haben will.
Ich habe deswegen auch schon, viele tolle Dinge abgesagt, abgeblockt, oder sogar selbst vernichtet habe.
Ich fühle mich dann danach extrem schlecht und auch verloren, aber ich will auch das damit erreichen, weil die Angst vor Scham, Pein, Verlegenheit und vor Blamage dann so extrem groß werden, auf das ich dann lieber auf das aller schönste verzichte und lieber statt dessen, mich schlecht fühle.
Die ÄVPS ist eben eine schwere Störung.

A


Soziale Phobie / ängstlich verm Persönlichkeitsstörung

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Zitat von Schlaflose:

Mit Lokalen hatte ich noch nie ein Problem, wobei ich mich aber alleine ganz selten irgendwo reinsetze. Das finde ich enfach langweilig. Überfüllte Lokale mag ich auch nicht, aber nicht aufgrund der vielen Leute, sondern weil es dann einfach zu laut und stickig ist. Wenn ich mich mit meiner Freundin treffe, gehe ich sehr gerne in ein Café oder ein Lokal. Was ich aber nie machen würde, ist jemanden ansprechen.

Das Laute stört mich auch massiv, wenn es so überfüllt ist. Ich mag es nicht, wenn Menschen durcheinander reden und von allen Seiten irgendwelche Stimmen und Geräusche auf einen einprasseln. Ansprechen würde ich auch niemals irgendwen. Wenn ich alleine im Café bin, werde ich aber manchmal angesprochen oder manchmal wollen sich Leute dazu setzen - ich käme NIE auf die Idee mich einfach zu Fremden an den Tisch setzen zu wollen . Wenns so arg voll ist, dass kein kompletter Tisch mehr frei ist, würde ich eher wieder gehen, als mich dann einfach zu anderen dazu zu setzen. Ein Grund, warum ich lieber in Gesellschaft irgendwo hingehe, die anderen trauen sich dann wenigstens Nein zu sagen.

Gegen diese inneren Zerrissenheit kämpfe ich seit Monaten. Ich will etwas und wenn die Chance da ist fallen mir tausend Gründe dagegen ein. Angst, unfähig mich zu entscheiden und wenn ich doch irgendwann eine Entscheidung treffe, macht sich riesige Angst bereit falsch entschieden zu haben. Die Angst vor weiteren Enttäuschungen und nicht vorhandenes Selbstvertrauen machen mir das Leben extrem schwer. Dennoch versuche ich mich an Situation zu erinnern die gut gelaufen sind und die ich geschafft habe um daraus etwas Mut zu schöpfen, leider reicht es oft nicht.

Zitat von Sara80:
Gegen diese inneren Zerrissenheit kämpfe ich seit Monaten. Ich will etwas und wenn die Chance da ist fallen mir tausend Gründe dagegen ein. Angst, unfähig mich zu entscheiden und wenn ich doch irgendwann eine Entscheidung treffe, macht sich riesige Angst bereit falsch entschieden zu haben. Die Angst vor weiteren Enttäuschungen und nicht vorhandenes Selbstvertrauen machen mir das Leben extrem schwer. Dennoch versuche ich mich an Situation zu erinnern die gut gelaufen sind und die ich geschafft habe um daraus etwas Mut zu schöpfen, leider reicht es oft nicht.


Das ist auch wieder ein ganz wichtiger Aspeckt, die ENTTÄUSCHUNGEN.
Ich habe eine schwere Angst vor Enttäuschungen und weil das für mich dann extrem wird, also lieber die Enttäuschung selbst herbei führen, als sonst die Enttäuschung, extern herbei geführt zu bekommen.

Zitat von SoulFeather:
as Laute stört mich auch massiv, wenn es so überfüllt ist. Ich mag es nicht, wenn Menschen durcheinander reden und von allen Seiten irgendwelche Stimmen und Geräusche auf einen einprasseln. Ansprechen würde ich auch niemals irgendwen. Wenn ich alleine im Café bin, werde ich aber manchmal angesprochen oder manchmal wollen sich Leute



Das ist bei mir ganz genauso, nur das ansprechen ist für mich kein Problem

Zitat von AngieAngsthase:


Das ist bei mir ganz genauso, nur das ansprechen ist für mich kein Problem

Mich stört das einfach massiv, in mir zieht sich dann alles zusammen und blockiert total, bekomm dann kein Ton raus oder nur dämliches Gestammel. Mag es einfach überhaupt nicht.

ich bin bei lauten Stimmen ganz besonders empfindlich und das wird zunehmend stärker. Wenn ich mich gerade mit einer Person unterhalte und es kommt eine dritte Person dazu gehe ich meistens gleich weg. Weils dann oft ausufert in gegröhle, kichern und kein normales Gespräch mehr möglich ist. Ich hab nämlich festgestellt, daß sich einige Bekannte ganz anders verhalten wenn sie mit mir alleine spprechen.

Ich bin fassungslos, weil mein Gegenüber plötzlich wie umgewandelt ist, laut, trashig und mir ist das dann total peinlich (fremdschäm).

So wie das aussieht verstellen sich die Menschen doch, nur um sich mir anzupassen bzw. gefallen

Zitat von AngieAngsthase:
ich bin bei lauten Stimmen ganz besonders empfindlich und das wird zunehmend stärker. Wenn ich mich gerade mit einer Person unterhalte und es kommt eine dritte Person dazu gehe ich meistens gleich weg. Weils dann oft ausufert in gegröhle, kichern und kein normales Gespräch mehr möglich ist. Ich hab nämlich festgestellt, daß sich einige Bekannte ganz anders verhalten wenn sie mit mir alleine spprechen.

Ich bin fassungslos, weil mein Gegenüber plötzlich wie umgewandelt ist, laut, trashig und mir ist das dann total peinlich (fremdschäm).

So wie das aussieht verstellen sich die Menschen doch, nur um sich mir anzupassen bzw. gefallen


Wir als ÄVPSler Schauspielen damit wir irgendwie klar kommen, nur der NORMALE Mensch, also der der keine sozialen Ängste kennt, passt sich dann durch das verstellen
an.
Das ist auch eine Art von Verlogenheit, die aber unbewusst geschied.

Aber wenn die wenigen Personen mit denen ich Kontakt hab, sich bei mehr als drei Personen anders verhalten, als wenn wir zu zweit reden, gefällt mir das auch nicht. Ein bisschen Rücksicht ist ok, aber verstellen soll sich niemand wegen mir

Die meisten Menschen verstellen sich, wenn sie mit anderen zu tun haben, das hat mit unseres gleichen, nichts zu tun.

Alleine in ein Cafe würd' ich niemals gehen, weil alle Anwesenden zwangsläufig den/die Neuen eines kurzen oder längeren Blickes würdigen. Selbst mit Freunden kann dieses 'beobachtet-werden' nicht gänzlich abgeschaltet oder verdrängt werden und dann kann sich beim Bestellen oder anderen Situationen mit dem Personal oder wem auch immer die Nervosität so drastisch steigern, dass ich anfange zu stottern. Alleine die Befürchtung -- mal wieder damit aufzufallen -- lässt mich von solchen Events einen weiten Bogen machen. Dann kann es vorkommen dass ich, wegen der Angst und dem Stress durch welche Situation auch immer, dissoziiere. Dann darf ich die Situation wieder als Fahr-gast erleben und das ist nicht gerade ein wundervolles Erlebnis, wenn gewisse 'States' übernehmen.

@Sara80
Wenn dir 1000 Gründe einfallen es nicht tun zu wollen, dann musst du dir jene Situation hübsch ausmalen, dir selber einreden wie gut es dir gehen wird, wenn du es getan hast, wie Stolz du sein darfst auf dich, dass du es getan hast und die Enttäuschungen rücken dann auch ein wenig wieder weiter in den Hintergrund. Doch sie werden wieder die Oberhand gewinnen, wenn man es dann wieder laufen lassen wird, was zwangsläufig sein wird, da jene Bereitschaft und 'es durchzuziehen', viel Energie kostet, so bei mir und dann können schon mal bis 5 Tage vergehen, bis die Energie und die Schutzmechanismen wieder so funktionieren wie vorher.

Zitat:
Schwarze-Angst schrieb:
Du kannst Dir es bestimmt denken, welch ein Druck damals auf mir gelastet hat.
Nur wenn man damals nicht konfermiert, in der Jugendfeuerwehr, keinen Mofaschein hatte und auch nicht in die Disco ging, dann gehörte man Quasi nicht dazu.
Auch wenn man ab einem gewissen Alter keine Freundin hatte, war das schon nicht Kerlhaft.
Nur wenn man nicht mit 20 von zu Hause nicht weg war und dazu auch nicht verlobt dann war man damals aussen vor.
Mit 30 sollte man doch gerne damals, eine Familie mit Kindern haben.
Nur ich konnte das alles leider damals nicht vorweisen.


Konfirmation habe ich auch abgelehnt und somit einiges an Geld in den Wind geschi*en, was soll's, auf Geld kam es mir noch nie an.
Bei der Feuerwehr, fiel mir wieder das eine ein, was auch du geschrieben hast. Jeder, wirklich JEDER, war damals in meinem Kaff (400 Einwohner, wie auch heute noch) in der freiwilligen Feuerwehr. Doch ich wollte nicht. Hatte schon die Jahre vorher gesehen was da so abging und sagte mir, Nein danke! Und faszinierender Weise, wieviele Menschen aus dem Dorf mich damals darauf ansprachen, selbst vom Nachbardorf (300 Einwohner) gab es welche die das nicht verstehen konnten. Und der verantwortliche Feuerwehr-Brandmeister, auch noch ein direkter Nachbar, bohrte fast täglich nach, mindestens 4 Wochen lang, bis sie es endlich begriffen hatten.
Keine Freundin, das Nicht-Disco gehen und all diese von der Gesellschaft vorprogrammierten Arten 'von Spass', von 'dazugehören' hatte ich noch nie. Ich war schon immer ein Einzelgänger und Eigenbrötler. Und es machte mir wenig aus, nicht dazuzugehören. Kann aber auch schon daran gelegen haben, dass ich nie wirklich alleine war, auch damals schon nicht.
Mit 20 Jahren schaffte ich es von zu Hause weg zu kommen!
Naja die Familie mit 30 gab es nicht, da gab es weitaus wichtigere Dinge die man zu erledigen hatte und 'die' wird es auch nie mehr geben!

Also ich weis noch wie das war, wenn bei meinem Opa im Geschäft Kunden waren die auch in der Feuerwehr waren, dann fagten manche ab und zu, ob der Enkel wohl auch irgendwann einmal in die Jugendfeuerwehr gehen wird ?
Zu meinem Vater meinten die auch, geht Dein Sohn nicht einmal aus oder tanzen ?
Später hieß es dann von den Klassenkameraden, Was Du gehst nicht einmal in die Disco ?
Ich hätte gerne damals eine Freundin gehabt, nur ich war damals auch wegen dem ADHS, so naiv gewesen so das ich das nicht merkte, das die Mädels das mit mir nicht Ernst meinten, wenn Spürche kamen.
Ich muss damals ziemlich merkwürdig oder dumm auf andere gewirkt haben.
Später wollte ich mal eine Frau an meiner Seite haben, nur da spürte ich es schon, das tief in mir drin irgend eine Sperre war, die immer schlimmer wurde.
Heute bin ich erleichtert weil ich es ganz genau weis, das eine Frau mich niemals toll finden kann und wird, dank dem ADHS und der ÄVPS.
Ich bin Einzelgänger und werde das auch bleiben, auf meinen Topf passt eben kein Deckel.
Ich habe dafür eine große Fanatasiewelt mir aufgebaut, die fast alles ersetzen kann.
Real bin ich zu fast nichts zu gebrauchen, ich bin zu merkwürdig und habe auch schon, mit vielem abgeschlossen.

Hallo

Ich musste an euch denken.
Stört euch bitte nicht am Titel der Reportage.


DieAlex,

das geht schon in die Richtung, nur die ÄVPS ist wesentlich Facettenreicher und auch schlimmer, als nur eine Schüchternheit.

Kennst du die Reportage?

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Ich könnte niemals so über mich sprechen, würde nur rumstottern und mir würde die Stimme versagen. Und dass es dann auch noch aufhenommen und im Internet gezeigt wird

Zitat von Schlaflose:
Ich könnte niemals so über mich sprechen, würde nur rumstottern und mir würde die Stimme versagen. Und dass es dann auch noch aufhenommen und im Internet gezeigt wird


Ich würde dann auch das Weite suchen.

Zitat von Schlaflose:
Ich könnte niemals so über mich sprechen, würde nur rumstottern und mir würde die Stimme versagen.

Ich könnte das auch nicht. Allein wenn ich da sitzen müsste und die Kamera auf mich gerichtet wäre, würde ich wahrscheinlich unter den Tisch rutschen.

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Dr. Reinhard Pichler
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