Alleine in ein Cafe würd' ich niemals gehen, weil alle Anwesenden zwangsläufig den/die Neuen eines kurzen oder längeren Blickes würdigen. Selbst mit Freunden kann dieses 'beobachtet-werden' nicht gänzlich abgeschaltet oder verdrängt werden und dann kann sich beim Bestellen oder anderen Situationen mit dem Personal oder wem auch immer die Nervosität so drastisch steigern, dass ich anfange zu stottern. Alleine die Befürchtung -- mal wieder damit aufzufallen -- lässt mich von solchen Events einen weiten Bogen machen. Dann kann es vorkommen dass ich, wegen der Angst und dem Stress durch welche Situation auch immer, dissoziiere. Dann darf ich die Situation wieder als Fahr-gast erleben und das ist nicht gerade ein wundervolles Erlebnis, wenn gewisse 'States' übernehmen.
@Sara80
Wenn dir 1000 Gründe einfallen es nicht tun zu wollen, dann musst du dir jene Situation hübsch ausmalen, dir selber einreden wie gut es dir gehen wird, wenn du es getan hast, wie Stolz du sein darfst auf dich, dass du es getan hast und die Enttäuschungen rücken dann auch ein wenig wieder weiter in den Hintergrund. Doch sie werden wieder die Oberhand gewinnen, wenn man es dann wieder laufen lassen wird, was zwangsläufig sein wird, da jene Bereitschaft und 'es durchzuziehen', viel Energie kostet, so bei mir und dann können schon mal bis 5 Tage vergehen, bis die Energie und die Schutzmechanismen wieder so funktionieren wie vorher.
Zitat:Schwarze-Angst schrieb:
Du kannst Dir es bestimmt denken, welch ein Druck damals auf mir gelastet hat.
Nur wenn man damals nicht konfermiert, in der Jugendfeuerwehr, keinen Mofaschein hatte und auch nicht in die Disco ging, dann gehörte man Quasi nicht dazu.
Auch wenn man ab einem gewissen Alter keine Freundin hatte, war das schon nicht Kerlhaft.
Nur wenn man nicht mit 20 von zu Hause nicht weg war und dazu auch nicht verlobt dann war man damals aussen vor.
Mit 30 sollte man doch gerne damals, eine Familie mit Kindern haben.
Nur ich konnte das alles leider damals nicht vorweisen.
Konfirmation habe ich auch abgelehnt und somit einiges an Geld in den Wind geschi*en, was soll's, auf Geld kam es mir noch nie an.
Bei der Feuerwehr, fiel mir wieder das eine ein, was auch du geschrieben hast. Jeder, wirklich JEDER, war damals in meinem Kaff (400 Einwohner, wie auch heute noch) in der freiwilligen Feuerwehr. Doch ich wollte nicht. Hatte schon die Jahre vorher gesehen was da so abging und sagte mir, Nein danke! Und faszinierender Weise, wieviele Menschen aus dem Dorf mich damals darauf ansprachen, selbst vom Nachbardorf (300 Einwohner) gab es welche die das nicht verstehen konnten. Und der verantwortliche Feuerwehr-Brandmeister, auch noch ein direkter Nachbar, bohrte fast täglich nach, mindestens 4 Wochen lang, bis sie es endlich begriffen hatten.
Keine Freundin, das Nicht-Disco gehen und all diese von der Gesellschaft vorprogrammierten Arten 'von Spass', von 'dazugehören' hatte ich noch nie. Ich war schon immer ein Einzelgänger und Eigenbrötler. Und es machte mir wenig aus, nicht dazuzugehören. Kann aber auch schon daran gelegen haben, dass ich nie wirklich alleine war, auch damals schon nicht.
Mit 20 Jahren schaffte ich es von zu Hause weg zu kommen!
Naja die Familie mit 30 gab es nicht, da gab es weitaus wichtigere Dinge die man zu erledigen hatte und 'die' wird es auch nie mehr geben!