Zitat von Downwards:Ok, ich bin spät dran... komme hier kaum hinterher. Wollte aber nachträglich noch auf ein paar Sachen eingehen.
Hab dazu mal ein paar Zitate gekürzt, hoffe das ist ok so.
Ich bin und war ein Einzelgänger und hatte mit meinem Leben eigentlich schon abgeschlossen, als ich volljährig wurde.
ÄVPS bedeutet für mich in sozialer Hinsicht in erster Linie ständige Zerissenheit! Lange Zeit bestand für mich gar keine Alternative zum Alleinsein, es war das kleinere Übel. Aber dieses Alleinsein killt mich auf Dauer auch einfach so richtig! Vor allem seit ich im letzten Jahr schlimm zusammenbrach und plötzlich in Panik geriet, die ich ohne menschlichen Kontakt kaum aushielt. Ein einigermaßen normales Sozialleben wiederum scheint mir extrem weit weg, unerreichbar.
Es ist sicher immer ein kompliziertes, schwer aufzudröselndes Zusammenspiel vieler Faktoren und in der Forschung wird meines Wissens vorwiegend darum gerungen, wie groß jeweils der Anteil von Genetik und Umwelteinflüssen ist. Wenn man davon ausgeht, dass eine Tendenz zu seelischer Vulnerabilität in den Genen angelegt ist, finde ich diese Haltung dann auch durchaus irgendwie nachvollziehbar, auch wenn es natürlich noch auf die Erbanlagen des Partners dabei ankäme.
Das wirklich Entscheidende steht für mich aber eher in deinem letzten Satz. Dass man seinem Nachwuchs ein sicheres, verlässliches Zuhause bietet, sie ausdrücklich wertschätzt, ihre Bedürfnisse ernst nimmt und nicht emotional vernachlässigt, dürfte generell, aber auch besonders zur Vorbeugung von ÄVPS das Allerwichtigste sein! Und ich finde es sehr vernünftig und reif, wenn Leute die kluge Einsicht haben, dass sie das alles selbst nicht bieten könnten und deshalb auf Kinder verzichten!
Ich selbst kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, jemals Kinder in die Welt zu setzen und würde das um jeden Preis vermeiden! Wie soll denn bitte jemand, der sich nicht einmal um sich selbst kümmern kann und am Leben bzw. eher der Abwesenheit desselben verzweifelt, diese schutzbedürftigen, verletzlichen Wesen zu seelisch gesunden Menschen heranziehen?! Ich mache meinen Eltern schwere Vorwürfe, dass sie mich in die Welt gesetzt haben, obwohl sie ganz offensichtlich nicht in der Lage gewesen sind, sich ausreichend um mein Wohl zu kümmern. Es ist schlicht und einfach verantwortungslos! Man sieht ja was daraus geworden ist... eine extrem traurige Gestalt, die den simpelsten Anforderungen nicht gewachsen ist und ein Leben lang leidet
Hallo Downwards,
ich möchte Dir ganz herzlich Danken das Du dich in diesem Thread, so dermaßen geöffnet und mitgeteilt hast.
Ich könnte dazu noch so einiges mehr schreiben, aber das würde zu sehr in das intime Familiengefüge gehen, sodaß auch schon aus Vorsichtsgründen, nicht
erwähnt werden wird.
Ich bin damals in den 70ern Kind gewesen, es gab damals nur 3 TV und Radio Programme, Zeitschriften, Magazine und Bücher waren für gewisse Spezialthemen
vorgesehen.
Es gab auch damals die Begriffe wie ADHS, Soziale Phobie, ÄVPS überhaupt noch gar nicht, diese Begriffe kamen erst Anfang der 90er Jahre auf.
Selbst das mit dem ADHS wurde damals noch so gesehen also in den 90er Jahren, das das nur Kinder und Jugendliche haben, erwachsene haben kein ADHS mehr.
Nur diese Ansicht, sollte sich dann aber, nach der Jahrtausendwende ändern.
Du kannst sehen das bei mir eine Jahrzenhnte lange Odyssey deswegen der Fall war.
Ich lebe Heute immer noch in dem selben Kaff wie damals, nun stelle Dir mein Verhältnis mit der ÄVPS zu damals und zu Heute Dir vor.
Damals war mein Opa ein sehr bekannter Mann hier im Kaff gewesen, er hatte ein Geschäft was gut angesehen war und dazu war er auch noch in der Feuewehrmusik, ein großer Mann.
Er hat auch einen anderen Spielmanszug gegründet, der Heute immer noch existiert und wo man Opa in deren Memorandum an die ehemaligen Mitglieder, immer als Gründer mit aufgeführt wird.
Du kannst Dir es bestimmt denken, welch ein Druck damals auf mir gelastet hat.
Nur wenn man damals nicht konfermiert, in der Jugendfeuerwehr, keinen Mofaschein hatte und auch nicht in die Disco ging, dann gehörte man Quasi nicht dazu.
Auch wenn man ab einem gewissen Alter keine Freundin hatte, war das schon nicht Kerlhaft.
Nur wenn man nicht mit 20 von zu Hause nicht weg war und dazu auch nicht verlobt dann war man damals aussen vor.
Mit 30 sollte man doch gerne damals, eine Familie mit Kindern haben.
Nur ich konnte das alles leider damals nicht vorweisen.