Zitat von Schlaflose:Ich habe nichts dergleichen erlebt, ganz im Gegenteil, meine Eltern und Großeltern haben mich sehr geliebt und hätten ihr Leben für mich geopfert. Aber trotzdem habe ich die Störung entwickelt.
Viele negative Erlebnisse in der Kindheit sind sicher dafür verantwortlich, dass derjenige später psychsich erkrankt, wenn nicht schon als Kind.
Man kann aber noch so ein liebevolles Elterhaus haben, wenn traumatische Erlebnisse, die innerhalb der Familie (z.B. Tod des Vaters), oder von aussen durch eine Straftat erfolgt sind, einem ein Leben lang eine psychische Erkrankung wie u.a. eine Angsstörung bescheren.
Alles Negative im Leben kann einen beeinflussen, sitzt man erst mal in dieser Angststörung fest und hat immer fleißig wieder mal ein Erlebnis, was das immer wieder aufflackern lässt, kommt man nicht mehr da raus.
Andere vielleicht, ich nicht, ich habe mich mit meiner psychsichen Erkrankung praktisch bis jetzt durchs Leben gemogelt, manches ist so in Fleisch und Blut übergegangen, dass es für mich normal ist, was für manche vielleicht, ich will nicht sagen nicht normal, sondern vielleicht seltsam oder merkwürdig erscheint.
Das versuche ich natürlich zu verbergen, und meistens gelingt es mir.
Ich konnte so halbwegs leben, manchmal wenns arg war, mit der Hilfe von Medis.
Ich habs trotzdem geschafft einen Mann zu kriegen, Kinder zu bekommen, bin über 30 Jahre glücklich verheiratet, und das alles trotz meiner psychischen Störung.
Ich habe das nie meine Kinder merken lassen, und zuerst auch nicht meinen Mann, ihm habe ich auch erst viel später davon erzählt.
Wenns einen Oskar für diese Schauspielleistung gäbe: Wie verberge ich meine Angststörung, was tue ich alles um Desaster in der Öffentlickeit zu vermeiden, dann habe ich mir einen verdient.
Es ist nur manchmal wahnsinnig anstrengend, und ich komme schon manchmal an meine Grenzen, und als es vor zwei Jahren so schlimm wurde, konnte ich das nicht mehr vor meinem Mann verbergen, der war live dabei bei der schlimmsten PA, die ich jemals hatte.
Ich möchte den Rest meines Lebens meine Medis haben, denn ich habe die Schnauze voll von dem Mist, ich will nur einfach meine Ruhe, ich will leben, nicht Angst vorm Leben haben.
Sorry fürs OT, ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.