Ich denke wir müssen darauf achten, genauer zu Unterscheiden ob wir von einer Persönlichkeitsänderung oder einer Verhaltensänderung sprechen. Ein Schauspieler kann ein völlig anderes Verhalten an den Tag legen, je nachdem welche Rolle er gerade spielt. Dazu gehört viel üben, über einen längeren Zeitraum. Dennoch findet dadurch keine Persönlichkeitsänderung bei ihm statt. (wäre auch schlimm)
Wie schon gesagt wurde, ein eher ängstlicher Mensch wird immer ein ängstlicher Mensch bleiben. Er kann aber lernen anders damit umzugehen, dadurch ändert sich dann aus der Sicht eines Außenstehenden sein Verhalten. An seiner Persönlichkeit (seinem Fühlen) hat sich allerdings nichts geändert. Ob die betreffende Person nun einen guten Zugang zu seinem Unterbewusstsein hat oder nicht spielt im Grunde keine Rolle. Ob wir nun durch eine Psychotherapie, Traumdeutung, Rituale oder Hexenmeister uns ins Bewusstsein gebracht haben warum, bzw. was der Grund dafür ist, das wir ein ängstlicher Mensch geworden sind, ändert nichts an der Tatsache das wir ein ängstlicher Mensch sind. Wir können die Erkenntnisse höchstens dazu nutzen um gezielte Strategien der Verhaltensänderung zu erarbeiten.
Sein Verhalten zu ändern, in eine bestimmte Richtung zu gehen, obwohl einen das Gefühl genau in die entgegen gesetzte Richtung drängt, ist ein schwieriges Unterfangen. Es wäre viel einfacher, könnten wir in unserem Unterbewusstsein nach blieben, Knöpfe und Schaler so umstellen, dass z.B. aus einem ängstlichen Menschen ein abenteuerlustiger Mensch wird. Leider ist das nicht möglich. Es bleibt nur die Verhaltensänderung, auch wenn sie schwer fällt. Was es dann mit der Zeit leichter macht ist die Gewöhnung, das bedeutet aber nicht das sich unsere Persönlichkeit geändert hat. Sobald wir nachlässig werden, fallen wir wieder in die alten Muster zurück.
29.01.2022 13:03 • x 1 #1021