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Hallo zusammen!

Ich hatte bis jetzt immer ein Problem damit, dass ich Angst bekam, mich zu öffnen. Denn ich wurde seit Anfang der Primarklasse bis hin zur Oberstufe ganz schön gemobbt (was damit zusammenhang dass ich ein kleiner Fettsack war sonstige Gründe gabs eigentlich nicht). Mittlerweile sehe ich wieder gut aus, jedoch war es immer noch grösstenteils schwierig für mich, sorgenlos das zu sagen und zu tun was ich wollte, denn ich glaubte immer, ich würde etwas falsch machen, oder mein Gerede könnte die Leute langweilen oder nerven - und somit könnte ich unsympathisch wirken und auf Abneigung stossen. Mir war klar dass dies die falsche Einstellung war. Tatsache war dass ich sagen und tun sollte was immer ich will, unabhängig davon wie die anderen reagieren. Erst mit dieser Einstellung würde ich möglichst gut durchs Leben kommen. Obwohl ich mir dessen bewusst war, trieben mich Ängste immer wieder dazu, einfach still zu sein, oder wenn ich etwas sagte, war es nur irgendwelcher langweiliger 0815 Schrott (Zeug das mich selbst nicht interessieren würde, hätte ich mir zugehört). D.h. ich war unsicher, die Leute merkten es und hielten nichts mehr von mir, nach dem Motto der ist ein uninteressanter Schwächling der komisches Zeug schwafelt, und wendeten sich von mir ab. Es kam aber immer wieder vor dass ich mich grundlos komplett öffnete, keine Ängste verspürte und Spass mit meinen Freunden hatte. Jedoch waren das nur Phasen. Nächsten Tag später war ich dann wieder verschlossen und ich fragte mich dann wie ich das am Vortag hingekriegt hatte, obwohl doch eigentlich etwas mit mir nicht stimmt. Ich fing an mich selbst zu hinterfragen (bzw. selbst zu therapieren), meinte zuerst es läge daran dass ich kein Selbstbewusstsein besass. Ich lobte mich wegen jeder Kleinigkeit und fühlte mich auch von Zeit zu Zeit sehr wohl und öffnete mich. Jedoch scheiterte es schlussendlich doch wieder weil Ängste aufkamen. Ich hatte die Nase so gestrichen voll von dem ganzen Thema Ich und mein Problem (das schon mehrere Jahre andauerte und nicht zu lösen war..) dass ich einfach mal eine ganze Zeit lang nicht mehr über mich selbst nachgrübelte. Et voilà, schon nach drei Tagen verspürte ich plötzlich keinerlei Ängste oder Seelenkummer mehr und hatte keine Probleme mich wieder der Gesellschaft zu öffnen! Da wurde ich mir bewusst, dass ich mir keinerlei Sorgen um mich selbst zu machen brauchte und ich völlig in Ordnung bin und schon immer war und nur die Annahmen, dass mit mir etwas nicht stimmte (und mir scheinbar während den ganzen Mobbingaktionen eingetrichtert wurden) diese Ängste und Störungen in meinen Gedanken und meiner Persönlichkeit verursachten. Ich sagte mir ab diesem Zeitpunkt einfach, keine Selbstzweifel mehr! Und für lange Zeit ging es auch gut. Ich hatte mir abgewöhnt anzunehmen dass mit mir etwas nicht stimmt. Nach einiger Zeit (in der ich schon das ganze Thema mit mir selbst abgeschlossen hatte) hatte ich unglaublichen Streit mit zweien von meinen besten Freunden. Danach fühlte ich mich einfach schlecht und alle meine Annahmen kamen wieder hoch. Ich sagte mir selbst, keine Selbstzweifel mehr, doch ich verstand nicht mehr was damit genau gemeint war und verfiel in Depressionen. Ich fragte mich einfach selbst, was genau war mit Selbstzweifel gemeint? Ich suchte im Internet sogar nach Definitonen von Selbstzweifel. Ich hatte es schlichtweg nach so langer Zeit vergessen. Ich fand bis heute noch keine Antwort wie ich zu jener Zeit zu diesem Begriff kam, jedoch war mir seit kurzer Zeit wieder klar, dass ich damit vermeiden wollte, wieder anzunehmen dass irgendetwas nicht mit mir stimmt. Doch der Begriff Selbstzweifel scheint dafür falsch zu sein.

Hier setzt meine Frage an: Kann mir irgendjemand sagen, wie man all diese Annahmen nennt, dass mit mir irgendetwas nicht i.O. ist? Am besten ein simples Wort, dass all diese Annahmen perfekt zusammenfasst und ich selbst nach Jahren immer noch mit diesen Annahmen assoziieren kann. Mir ist klar dass alles mit mir stimmt und ich mir keine Sorgen machen muss, jedoch muss ich mir genau diese Tatsache erst angewöhnen, indem ich mir abgewöhne genau das Gegenteil zu glauben--indem ich genau keine -(Selbstzweifel?hier käme das Wort rein)- habe.

Danke dass ich euch diesen langen Mist durchgelesen habt:) Jedoch war es glaube ich nötig, um meine Lage zu verstehen.

23.10.2008 21:01 • 26.10.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo schpooky,
Selbstzweifel, Selbsthass, schlechter Selbstwert, mangelndes Selbstbewusstsein - passt alles irgendwie, aber ist auch alles zu knapp gefasst. Ich glaube gar nicht, dass ein einziges Wort, das ganze Thema perfekt zusammenfassen kann.
Weshalb schreibst du nicht die Definition dessen, was du meinst, so wie du es oben getan hast irgendwo auf und bewahrst dieses Schriftstück dann?
Für mich klingt es auch so, als habest du erneut den Prozess durchlaufen müssen, der zu dieser Erkennnis führt. Offenbar hat diese eine Begebenheit deine Überzeugungen derartig erschüttert, dass du plötzlich alles wieder verworfen hast. Du musstest das Wort und die ganze Gedankenkette quasi neu finden. Ich bezweifle, dass das bei einem anderen Wort anders gewesen wäre.
Liebe Grüße





Dr. Reinhard Pichler
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