Hallo ihr Zwei,
Jede Einrichtung mit auszubildender Tätigkeit verfügt über studiertes und geschiltes Fachpersonal das bei Ängsten, Sorgen und anderen Problemen weiter helfen kann
Es gibt z.B. Schulpsychologen an jeder Schule, oder Beratungslehrer, oft auch ein Kriseninterventionsteam oder sowas. Die Anlaufstellen haben vielleicht oft verschiedene Namen aber es arbeiten dort normalerweise kompetente Leute die euch helfen können. Und wenn sie euch nicht persönlich helfen können, dann können sie meistens zumindest an andere Stellen vermitteln.
Ich hatte einmal so große Versagengsängste im Bezug auf die Schule dass ich Nachts nur noch 2-3h Schlaf bekommen hab, die restliche Zeit lag ich wach, Horrorszenarien im Kopf und panische Angst vor dem kommenden Tag. Das ging so etliche Wochen, bis meine Noten immer schlechter wurden, meine Sorgen und Ängste immer größer, dann hab ich mich getraut zur Schulpsychologin zu gehen. Ich hab mich davor richtig dafür geschämt, heute weiß ich dass es blöd war und ich auch viel eher schon hätte gehen müssen.
Wenn ich eine Grippe hab geh ich zum Hausarzt, und wenn der Seele der Schuh drückt halt zum Therapeuten/Psychologen. Das ist auch nichts anderes als ein speziell ausgebildeter Facharzt, bloß kümmert der sich eben um die Seele.
Sie konnte mich an eine weiter führende Stelle vermitteln, dort hatte ich einige Gespräche (eine Verhaltenstherapie denke ich rückblickend) und dann wurde die Angst vor der Schule auch schnell weniger. Es war aber auch wichtig sich einfach den Situationen zu stellen vor denen ich Angst hatte. Meine meisten Ängste z.B. hatte ich im Bezug auf Mathe, da war ich eh schon schlecht und durch den Schlafmangel rutschte ich dann auf ne 5 ab - Wiederholungsgefahr, davor hatte ich riesen Schiss. Ich hab also Mathenachhilfe nehmen müssen, wurde besser, und irgendwann konnte ich dann sogar mitarbeiten und die Angst wurde weniger, meine Noten wieder besser. Eine andere Sache war die Angst vor dem Wiederholen, dem Versagen, die unter meiner Angst vor der Schule begraben lag. Ich hab mir ausgemalt was wirklich passieren würde wenn ich echt durchfalle - es wäre vielleicht etwas blöd mit ner neuen Klasse und so, aber letztendlich auch nicht so das Drama wie ich's mir im Kopf ausgemalt hatte. Das hat mir dann geholfen wieder positiver zu denken und die Angst wieder ein Stück weit genommen.
Darum kann ich euch auch nur raten mit Jemandem der sich darüber auskennt darüber zu reden. Ihr müsst euch da nicht alleine durchkämpfen, es gibt Leute die kostenlose und nachhaltige Hilfe für eure Probleme bereit halten. Hinter der Angst vor der Schule steht meistens was Anderes, Größeres. Angst vor Ablehnung, Angst vor Versagen. Die Angst muss man erst mal ans Licht bringen und dann dagegen vorgehen. Dann erledigt sich mit der Zeit auch die Angst vor der Schule von ganz alleine
LiebeGrüße,
Bianca
02.09.2010 07:04 •
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