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Ich muß sagen, dass meine konstitutionelle Schüchternheit mir keinerlei Nachteile gebracht hat, wenn man davon absieht, dass sie mich gelegentlich dem Gelächter preisgegeben hat. Ja, im Gegenteil, ich kann erkennen, dass sie mir durchaus vorteilhaft war. Meine Hemmung beim Reden, die einst ein Ärgernis war, ist jetzt ein Vergnügen. Ihr großer Segen ist, dass sie mein sparsames Umgehen mit Worten geprägt hat. Ich habe auf natürliche Weise die Gewohnheit entwickelt, meine Gedanken im Zaum zu halten. Und ich kann mir heute das Zeugnis ausstellen, dass ein gedankenloses Wort kaum je meinem Munde oder meiner Feder entschlüpft. Ich erinnere mich nicht, dass ich je etwas in meinen Reden oder Schreiben zu bereuen hatte. So ist mir viel Unheil oder Zeitvergeudung erspart geblieben. Meine Schüchternheit ist in Wirklichkeit mein Schirm und Schild gewesen. Sie hat mir erlaubt zu wachsen. Sie hat mir bei meiner Einsicht in die Wahrheit geholfen.

05.09.2008 18:04 • 09.09.2008 #1


1 Antwort ↓

Nach 90 Aufrufen meines Beitrags ergänze ich:

Das sind die Worte von Mohandas Karamchand Gandhi (genannt Mahatma, große Seele).





Dr. Reinhard Pichler
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