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Zitat von Windy:
Oh ja, und wir haben dann meistens auch die Fähigkeit, dass uns alleine nie langweilig wird und brauchen nicht nonstop jemand um uns herum, damit wir uns wohlfühlen können. Das ist ein riesiger Pluspunkt, den die meisten nicht hinbekommen. Freuen wir uns, über unsere Stärken!

Genau, das hat damals meine Psychiaterin auch zu mir gesagt. Sie meinte, dass ich einen Vorteil hätte und viele andere Patienten genau das Gegenteil sind. Damals hatte ich eine Freundin, die war genauso. Sie konnte nicht mal 5 Minuten allein sein. Sie hatte sich eine Eigentumswohnung gekauft und weiterhin bei den Eltern in ihrem kleinen Minizimmer gewohnt, weil sie nicht allein in der Wohnung sein konnte und musste immer irgendwie beschäftigt sein. Das führte dazu, dass sie mich mehrmals am Tag anrief, um mir immer wieder die selbe Leier zu erzählen. Ich habe die Freundschaft beendet, das war mir viel zu anstrengend. Das mal so als Beispiel am Rande...

Zitat von Windy:
Oh ja, und wir haben dann meistens auch die Fähigkeit, dass uns alleine nie langweilig wird und brauchen nicht nonstop jemand um uns herum, damit wir uns wohlfühlen können. Das ist ein riesiger Pluspunkt, den die meisten nicht hinbekommen. Freuen wir uns, über unsere Stärken!

Das ist bei mir mit der ÄVPS genauso. Ich hatte nie ein Problem damit, keine Partnerschaft und keine eigene Familie zu haben. Ich bin mir selbst immer genug und habe keine Probleme mit dem Alleinsein.

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Schizoide Persönlichkeitsstörung

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Bei mir wurde auch eine ÄVPS diagnostiziert. Sie ist der SPS ja ziemlich ähnlich (ÄVPS, SPS und STPS waren ursprünglich eine PS und wurde später getrennt). Ich habe persönlich ( ) keine Probleme mit der Diagnose PS. Es bedeute nicht, dass meine ganze Persönlichkeit irgendwie falsch oder kaputt ist und auch nicht, dass ich nie wieder ausreichend gesund werden kann. Auch Persönlichkeitsstörungen können von leicht bis schwer ausgeprägt sein.

Zitat von Juliia:
Ich möchte wieder ein normales Leben führen, ohne das ich emotionslos durch mein Leben laufe.

Das kannst Du auch! Eine SPS bedeutet nicht unbedingt, dass man für immer emotionslos durchs Leben läuft. Einerseits können auch hier Therapien helfen, andererseits kann es auch nur bedeuten, dass Du ein bisschen weniger emotional bist (manchmal gar keine schlechte Sache.)

Zur Ursache der Emotionsverflachung habe ich mal eine Erklärung gelesen: Dort wurde gesagt, dass die Betroffenen etwas emotional so schwer erträgliches erlebt haben, dass die zum seelischen Schutz ihre Emotionen herunter geregelt und ihre Rationalität herauf geregelt haben. Der Weg lässt sich auch wieder zurückgehen.

Zitat von Mylenix:
Also wenn ich das so lese und auch jetzt wo ich mal eben etwas nachrecherchiert habe klingt es für mich, dass shiziode PS da keine Blockade haben, sondern so sind und daher wie Windy es schon sagt nicht verändern können.

Darüber wird in der Fachwelt schon länger gestritten. Ich denke es ist wichtig, einerseits nicht zu verharmlosen und andrerseits aber auch nicht undifferenziert zu pathologisieren. Für mich steht die Leidverursachung an erster Stelle, wenn es um die Frage Krankheit/Störung oder nicht geht. Meines Wissens gibt es nicht wenige Menschen mit einer SPS, die damit nicht sonderlich unglücklich sind und ein relativ normales Leben führen.

Zitat von Windy:
@Juliia Vielleicht magst du dir noch eine andere ärztliche Meinung einholen? Habe die Erfahrung gemacht, dass fast jeder Psychiater eine andere ...


Ich werde mir definitiv noch eine zweite Meinung holen. Diese "Diagnose" hat meine Depression mir verschlimmert, weil ich mich da so reinsteigere.
Vielleicht ist es nicht so schlimm, für mich ist es aber zu viel, wenn ich weiß, was alles in den letzten Jahren bei mir diagnostiziert worden ist.

Ich selber unternehme kaum was mit Freunden.
Ich bin lieber für mich allein und ziehe mein Ding durch.
Ich weine alleine, ich esse alleine, ich bin nur in der Arbeit, ich bin alleine zu Hause alleine und schlafe alleine.

Ich habe jemanden vor 3 Jahren kennengelernt. In den habe ich mich verliebt und er in mich. Es könnte so wunderschön mit uns sein, aber ich habe ihn immer und immer wieder weggestoßen. Dann wurde ich zwischendrin eiskalt, dann wieder lieb und habe wieder mehr Gefühle gezeigt, dann wieder kalt. Wir haben uns so oft gestritten. Es gab nur Unterstellungen, Vorwürfe und jede Menge Probleme.

Erst vor ein paar Tagen konnte ich ihm sagen, warum ich keine Beziehung mit ihm zulassen konnte. Eben wegen dieser PS.
Er sagt er glaubt mir, aber er kann sich nicht vorstellen dass es so ist und selbst wenn es so ist, kämpft er umso mehr um mich, das ich aus meiner Blase rauskomme, in der ich jahrelang stecken geblieben bin.

Ich habe mich mit Menschen angefreundet, die nur über soziale Medien entstanden sind. Meine richtigen Freunde sehen mich kaum. Ich habe mich komplett isoliert.

Ich empfand es immer als eine kleine Sicherheit, hinter meinem Handy zu sein und zu schreiben.

aber das ist der falsche Weg. Der richtige Weg wäre sich zu öffnen, Gefühle zuzulassen, zu lieben und glücklich zu werden.

Zitat von Spaceman:
Bei mir wurde auch eine ÄVPS diagnostiziert. Sie ist der SPS ja ziemlich ähnlich (ÄVPS, SPS und STPS waren ursprünglich eine PS und wurde später ...


Du bringst es sogar auch auf dem Punkt. Das sagte mir mein Therapeut auch, dass ich etwas emotional schweres erlebt habe, weswegen ich mich jetzt davon "schütze". Jegliche Emotionen und Gefühle abschalten.

Ich habe das Problem, das ich mit der Diagnose nicht umgehen kann. Mir ist das zu viel zu wissen was ich habe. Und ich habe genug schlucken und akzeptieren müssen...

Zitat von -IchBins-:
Genau, das hat damals meine Psychiaterin auch zu mir gesagt. Sie meinte, dass ich einen Vorteil hätte und viele andere Patienten genau das Gegenteil ...


Genau, ich habe es ähnlich erlebt! Ich habe den Kontakt am Ende abgebrochen.

Zitat von -IchBins-:
@Juliia Wurde damals auch bei mir diagnostiziert. Aber erklärt wurde es mir nicht, ich hatte auch nicht nachgefragt, weil es mir irgendwie fast egal ...


Ich möchte es auf jeden Fall ändern. Ich kann Veränderungen nicht leiden und ich kann damit schlecht umgehen. Es schränkt mich zwar nicht komplett ein, aber ich denke die ganze Zeit daran und kann nicht mehr schlafen...

Zitat von Juliia:
aber das ist der falsche Weg. Der richtige Weg wäre sich zu öffnen, Gefühle zuzulassen, zu lieben und glücklich zu werden.


Ich würde Dir vorschlagen, nicht von richtigen oder falschen Wegen zu denken. Sondern von Wegen, mit denen Du leben kannst - egal, wer die für richtig oder falsch hält.

Frage Dich, was Du möchtest, wo Du hin willst und dann versuche herauszufinden, wie sich das mit der PS vereinbaren lässt und wie Du das erreichen kannst.

Du hast noch Glück, weil Du vergleichsweise jung bist. Das heißt, dass Du noch genug Zeit hast, um Deinen Weg zu finden.

Zitat von Juliia:
Ich habe das Problem, das ich mit der Diagnose nicht umgehen kann. Mir ist das zu viel zu wissen was ich habe. Und ich habe genug schlucken und akzeptieren müssen...


Kann ich verstehen, auch wenn es bei mir anders ist. Jetzt wo ich weiß, was ich habe, kann ich mich einerseits besser selbst verstehen und besser nach Lösungen suchen. Wie lange ist es her, dass Du die Diagnose bekamst? Vielleicht brauchst Du nur einige Zeit, um das zu verkraften.

Zitat von Juliia:
Ich möchte es auf jeden Fall ändern. Ich kann Veränderungen nicht leiden und ich kann damit schlecht umgehen. Es schränkt mich zwar nicht komplett ein, aber ich denke die ganze Zeit daran und kann nicht mehr schlafen...

Ich kann dich gut verstehen, was das daran denken betrifft. Aber wenn man lernt, seine Gedanken wieder zu trainieren, ist es möglich, besser damit umgehen zu können.
Lass die Diagnose so sein wie sie ist und gehe achtsam mit dir selbst um. Der Gedanke, welcher nur ein Gedanke ist, sollte dich nicht aus der Ruhe bringen. Es ist nur eine Diagnose, das bist nicht du. Das ist mein Gedanke dazu.

Zitat von Juliia:
Ich bin lieber für mich allein und ziehe mein Ding durch.

Dann bist du wie wir! Denke dass es eine gute Entscheidung ist noch eine andere Meinung einzuholen, denn wie gesagt, bei mir hat jeder Psychiater eine andere Diagnose gestellt. Es ist vollkommen in Ordnung wie du bist. Du mußt dich nicht verbiegen und kannst dein Leben so gestalten, dass du dich damit wohl fühlen kannst. Deine Geschichte, mit deiner Beziehung hat mich an meine langjährige Beziehung erinnert. Am Ende waren wir beide kaputt, weil er eben ein sehr geselliger, familienbetonter Mensch war und ich das absolute Gegenteil. Er war kaputt, weil ich ihm das Bedürfnis vieler Kontakte mit Freunden und Familie nicht erfüllen konnte, weil es mich krank machte und ich war am Ende, weil ich mich für ihn verbogen habe, bis ich zerbrochen bin, weil ich eben auch normal sein wollte. Heute kann und will ich keine Beziehung mehr, habe ich mir mein Leben mit der Zeit so eingerichtet, wie es mir entspricht und ja, ich bin glücklich und zufrieden ohne Partner und Freunde, weil es mir und meinem Wesen so entspricht. Und wie man sieht gibt es da einige.

Wünsche dir, dass du deinen für dich passenden Weg findest und sei nicht traurig so zu sein! Jeder Mensch ist wertvoll, auch wenn man so wie wir ist und auch wir verdienen ein gutes Leben, das uns entspricht und zu unserem Wesen passt.
Wünsche dir alles erdenklich gute, weiterhin in deinem Leben.

Glaub mir, es kommen noch viele schöne Momente für dich!

Zitat von Spaceman:
Ich würde Dir vorschlagen, nicht von richtigen oder falschen Wegen zu denken. Sondern von Wegen, mit denen Du leben kannst - ...


Die Diagnose wurde bei mir vor zwei Wochen festgestellt. Als ich das erfahren habe, fing ich sofort an zu weinen. Grundsätzlich ist es "nicht so schlimm" weil fast jeder irgendwo oben PS hat, aber ich kenne jemanden der das auch hat und bei ihm es extremer. Das hat mir Angst gemacht.
Jetzt ist es noch schlimmer für mich.

Die Akzeptanz ist richtig schwer. Alles was ich mir gewünscht habe im Leben war wieder gesund zu sein. Geistig üben körperlich. Das ist alles was ich mir wünsche.

Ich habe so viel vor aber ich bin mit meinem Kopf eingeschränkt. Jede neue Situation überfordert mich.

Aber Hauptsache ich muss in der Arbeit funktionieren.

Zitat von -IchBins-:
Ich kann dich gut verstehen, was das daran denken betrifft. Aber wenn man lernt, seine Gedanken wieder zu trainieren, ist es möglich, besser damit ...


Danke für deine Worte! Ich bin froh das ich verstanden werde. Ich hatte die Sorge, das mein Beitrag untergeht weil sich niemand dafür interessiert...

Zitat von Windy:
Dann bist du wie wir! Denke dass es eine gute Entscheidung ist noch eine andere Meinung einzuholen, denn wie gesagt, bei mir hat jeder Psychiater ...


Mir bedeuten die Worte sehr viel! Ich bin froh darüber, dass ich mich hier angemeldet habe. Ihr gebt mir das Gefühl angenommen zu werden.

Danke Danke! Ich werde eure Worte beherzigen!

Ich denke nur wer eine Balance hat ist wirklich im Vorteil, wenn man sowohl das alleinsein als auch das zusammensein genießen kann.

Zitat von Juliia:
Ich selber unternehme kaum was mit Freunden.
Ich bin lieber für mich allein und ziehe mein Ding durch.
Ich weine alleine, ich esse alleine, ich bin nur in der Arbeit, ich bin alleine zu Hause alleine und schlafe alleine.


Das hört sich so traurig an, vorallem weil ich das auch gut kenne.
Also meines Wissens nach leiden shiziode Personen nicht darunter, aber es hört sich für mich sehr danach an bei dir.

Zitat von Juliia:
Die Akzeptanz ist richtig schwer. Alles was ich mir gewünscht habe im Leben war wieder gesund zu sein. Geistig üben körperlich. Das ist alles was ich mir wünsche.


Das meinte ich mit Wegen, mit denen Du leben kannst. Gesundheit als Ziel und Wunsch wird überschätzt, da auch gesunde Menschen kreuzunglücklich und kranke Menschen sehr glücklich sein können. Gesund zu sein, bedeutet nicht, dass man die eigenen Wünsche und Ziele auch erreicht und krank zu sein nicht, dass sie unerreichbar sind.

Versuche die Diagnose nicht als das Ende, sondern als den Anfang zu sehen. Jetzt geht es darum zu lernen, wie Du mit der Störung am besten umgehen kannst. Das dauert natürlich etwas und ich verstehe, dass Dir die Diagnose zusätzliche Probleme bereitet. Bleib am Ball! Du wirst lernen, damit umzugehen.

Zitat von Mylenix:
Ich denke nur wer eine Balance hat ist wirklich im Vorteil, wenn man sowohl das alleinsein als auch das zusammensein genießen kann. Das hört sich ...

Das tut es. Ich bin normalerweise eine starke Person (geworden), die sich davon nicht runterziehen lässt, aber mein Kopf ist so eine Vollkatastrophe, dass ich überhaupt nicht weiß, wie es mit mir weitergeht. Ich stehe immer noch genau da wie vor ein paar Tagen. Nichts hat sich geändert. Das nervt mich und es frustriert mich.

Zitat von Spaceman:
Das meinte ich mit Wegen, mit denen Du leben kannst. Gesundheit als Ziel und Wunsch wird überschätzt, da auch gesunde Menschen ...

Ich werde es versuchen, versprochen. Ich fühle mich wie ein kleines Kind, das von der Welt noch nicht viel versteht. Ich bin knapp 29 und stell mich an... Es könnte doch so einfach sein. Hätte ich eine schlimme Krankheit, könnte ich mein Verhalten verstehen.
Aber mir wurde nur gesagt, das ich es habe. Und es gibt Wege, das zu akzeptieren und/oder die PS zu ändern, falls möglich. Ich weiß nicht, ob das funktioniert...
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@Juliia
Was möchtest du am meisten ändern?

Liebe @Juliia,

Willkommen hier!

Schizoid wurde mir auch schon diagnostiziert.
Und ich konnte das auch nicht nachvollziehen.
Aber Diagnosen sind ja nicht in Stein gemeisselt. Und du bist ja nicht nur die Störung.

Wer gut alleine klar kommt, gut, soll sein Leben so einrichten.
Aber bei Leidensdruck eben nicht.
Du hast als sensibler Mensch eben auch viel Mist erlebt, und da frage ich mich, wer die gestörten sind.
Da ist es nachvollziehbar, wenn dann hohe Schutzmauern errichtet werden, und du Depressiv wirst, oder?

Es gibt in der Richtung ja einige Diagnosen, aber immer geht es um die Vermeidung Sozialer Interaktion, oder Angst vor Menschen, Intimität, sich einlassen usw.

Wie ich das verstehe sind die Unterschiede bei den Persönlichkeitsstörungen das warum.
Ganz vereinfacht gesagt:

Der Schizoide und Schizotype will nicht, ist sich genug.
Der ÄvPSler traut sich nicht,
Der Autistische weiss nicht wie es geht, und ist schon von den vielen Eindrücken überfordert, mit Menschen umzugehen.

Aber wie ich lese, hast du ja einen hohen Leidensdruck. Den haben Schizoide weniger. Vereinfacht gesagt, sie interessieren sich kaum für andere und Kritik trifft sie (scheinbar) selten.

Vielleicht hast du durch die Übergriffe auch ein Trauma erlebt?
Dann ist deine Reaktion nur verständlich!
Da hilft es eher, sein Selbstwert aufzubauen, Grenzen wahrzunehmen und zu wahren, falsche Scham und Schuldgefühle abzubauen und vor allem dem Leben und den Menschen wieder zu vertrauen.

Grenzen setzten und dabei Offen zu sein für andere ist nicht einfach.
Nimmst du wegen der Depression Medikamente?

Lies' dich hier mal um, du bist ja nicht allein damit.

Alles Gute,
Robinson.

Zitat von Robinson:
Schizotype will nicht, ist sich genug.

Das ist so nicht richtig, die shizotypen wollen schon, kriegens nur nicht hin, weil sie sich komische Vorstellungen und Überzeugungen dann machen und sich wie außerirdische fühlen, wo sich dann auch eine Art Sozialphobie draus entwickelt.

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Dr. Reinhard Pichler
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