Hallo, ich hab seit geraumer Zeit diverse soziale Probleme (Angst). Das ganze soll keine Jammerthread sein, nein, ich bin auf der Suche nach konstruktiven Vorschlägen. Ich fange am besten einmal mit einer groben Zusammenfassung meines Lebens an.
Also zum Anfang mal etwas zu meiner Person, ich bin 23 Jahre alt und Student.
Naja, das ganze fing mehr oder weniger mit der Scheidung meiner Eltern an (12 Jahre alt), gefolgt von Mobbing in der Schule (habe nach den Umzügen versucht das zu verheimlichen, um nicht wieder gemobbt zu werden). Wir sind dann einige male umgezogen und als ich dann 16 war lernte meine Mutter einen neuen Lebensgefährten kennen und zog zu ihm, kurze Zeit später musste ich zu ihnen ziehen(kam von Anfang an nicht mit ihm aus, es gab am ersten Tag bereits Streit, wo ich dann auch weggelaufen bin), damit fingen dann die Probleme an.
Ich verlor den Kontakt zu meinem ganzen damaligen Umfeld, zog mich immer mehr zurück, brach meine Ausbildung ab und wurde Depressiv. Als ich dann 17 war bekam ich Antidepressiva (2 Gladem pro Tag). Meine Stimmung wurde zwar besser doch mir war alles egal. Ich hatte in der Zeit sehr viele Ausbildungsplätze Jobs die ich aber alle nach kurzer Zeit wieder hin schmiss, ich war auch zeitweise Arbeitslos. Als ich dann 20, fing ich an neben den Antidepressiva verstärkt Alk. zu trinken, was mein Gesamten befinden wieder stark absacken ließ. Das ganze Endete damit das irgendwann umgekippt bin und in der Intensiv-Station landete (was mich wohl davor gerettet hat Alk. zu werden).
Ich habe da das Antidepressiva übergangslos und ohne Arzt abgesetzt.
Naja, dann ging es ein paar Wochen, danach wurden meine Ängste vermehrt sichtbar (waren in einem gewissen maß schon da seit ich mich erinnern kann). Ich zog mich extrem zurück, traute mich nicht mehr allein aus dem Haus, wurde wieder verschlossener. Das ging dann eine Weile so, bis ich mich dann freiwillig in die (offene) Psychiatrie einweisen ließ (wo ich es ganze 2 Tage aushielt, und dann wieder abgehauen bin). Ich ging wieder ambulant zu einem Psychiater (mehr wegen meiner Ängste) und bekam wieder Antidepressiva (Paroxetin). Nach einer Weile ging es wieder halbwegs, nur hatte ich mit extremen Schwitzen als Nebenwirkung zu tun(wodurch ich mich weiterhin relativ isoliert hatte). Ich suchte mir dann auch einen Psychotherapeuten der mir half gegen meine Depressionen anzukämpfen, mir bei der Bewältigung meiner Vergangenheit half und mich beim Umgang mit meinen Ängsten unterstützte. Als ich dann 22 war setzte ich (mit dem Arzt) das Antidepressiva wieder ab, wodurch es mir nochmals besser ging (Ängste wurden zwar wieder leicht stärker), ich begann aber meine Situation zu realisieren.
Ich bekam als Diagnose Dysthymie + Soziale Phobie.
Naja, inzwischen geht es mir soweit wieder gut und ich arbeite wieder an meiner Zukunft.
Nur wird mir klar das ich viele wichtige Dinge verpasst habe, ich hatte noch nie eine feste Freundin und noch keinen Sex (bin also noch Jungfrau ). Das Problem ist das ich mich in den ganzen Jahren abgeschirmt habe, ich hatte/habe große Angst Leute über meine Vergangenheit aufzuklären (ich schäme mich dafür, ich schäme mich auch für meine psychischen Probleme, ich schäme mich dafür noch Jungfrau zu sein). Ich habe das ganze früher krampfhaft geheimgehalten und niemanden außerhalb der Familie erzählt. (was die Folge hatte das Freunde recht spärlich wurden, und ich bei neuen Leuten sobald es zu Privat wurde abblockte). Ich habe praktisch nen großen Schutzwall um mich gebaut.
Momentan ist es so das ich eigentlich nur einige Bekannte habe, die ich aber aus Scham auf Distanz halte. Ich habe keine Ahnung wie ich den Leute meine Vergangenheit beibringen soll ohne das sie mich für einen Psychopathen halten (heißt ich schweige mich über meine Vergangenheit aus und erzähle Notlügen (ich hasse es zu lügen). Das ganze schlägt sich auch auf meine Beziehung zu Frauen nieder, wenn ich merke das eine Interesse an mir hat blocke ich ab, flüchte oder gehe ihr aus dem Weg (toll ne?). Mit Frauen die nichts von mir wollen/von denen ich nichts will kann ich normal umgehen/reden.
Inzwischen versuche ich mich auch dazu zu zwingen auf die Frauen einzugehen (was schwer für mich ist, ich hab da nen richtigen Fluchtreflex). Ich habe wirklich große Angst das ich das niemals überwinden kann und allein sterbe.
Vor kurzem hab ich einer mit müh und not sagen können das ich sie mag wenn auch nur über SMS (und das auch nur weil mir eine Freundin von ihr gesagt hat das sie mich mag und ich mich auch in sie verliebt hatte), es gab dann sogar ein Treffen das ich verdorben habe (kam viel zu spät, kümmerte mich dann kaum um sie), und ich geh ihr inzwischen wieder aus dem weg, ich habe einfach Angst das was draus werden könnte obwohl ich mir nichts mehr wünschen würde. (paradox ne?)
Wenn ich in einer Disco oder auf einer Party bin, komme ich mir irgendwie so hyperaktiv vor (im negativen sinne). Ich rede mit vielen Leute, aber nie lang, dann hau ich wieder ab und spreche mit anderen kurz (das geht die meiste Zeit so). Auch vor potentiellen Onenightstands flüchte ich.
Nach außen wirke ich Selbstbewusst (innerlich bin ich es nicht wirklich ) und teilweise nehmen mich Leute als sehr arrogant wahr. Innerlich bin ich ziemlich scheu und ängstlich (was ich aber so gut wie möglich verstecke).
Ich weiß einfach nicht mehr wie ich mit meiner Vergangenheit (psychische Probleme), meiner einzelgängerischen Art (die wohl auch davor kommt das ich Angst habe mich Leute anzuvertrauen) und der Sache das ich noch Jungfrau bin (das mit dem Sex ist für mich weniger ein Problem, aber meine Beziehungsunerfahrenheit, ich hatte zwar in meiner Pubertät zweimal kurzzeitig eine Freundin, aber das bringt mich nicht weiter) umgehen soll, ich habe große Angst davor mich outen zu müssen, ich habe große Angst deswegen gemobbt oder abgelehnt zu werden. Könnt ihr mir Tipps geben aus diesem Dilemma herauszukommen. Ich will es einfach schaffen mich zu öffnen und glücklich zu werden.
Der Text ist scheinbar länger als erwartet geworden, danke wenn ihr es geschafft habt euch durchzukämpfen. Und schon mal danke für jede Antwort.
Also zum Anfang mal etwas zu meiner Person, ich bin 23 Jahre alt und Student.
Naja, das ganze fing mehr oder weniger mit der Scheidung meiner Eltern an (12 Jahre alt), gefolgt von Mobbing in der Schule (habe nach den Umzügen versucht das zu verheimlichen, um nicht wieder gemobbt zu werden). Wir sind dann einige male umgezogen und als ich dann 16 war lernte meine Mutter einen neuen Lebensgefährten kennen und zog zu ihm, kurze Zeit später musste ich zu ihnen ziehen(kam von Anfang an nicht mit ihm aus, es gab am ersten Tag bereits Streit, wo ich dann auch weggelaufen bin), damit fingen dann die Probleme an.
Ich verlor den Kontakt zu meinem ganzen damaligen Umfeld, zog mich immer mehr zurück, brach meine Ausbildung ab und wurde Depressiv. Als ich dann 17 war bekam ich Antidepressiva (2 Gladem pro Tag). Meine Stimmung wurde zwar besser doch mir war alles egal. Ich hatte in der Zeit sehr viele Ausbildungsplätze Jobs die ich aber alle nach kurzer Zeit wieder hin schmiss, ich war auch zeitweise Arbeitslos. Als ich dann 20, fing ich an neben den Antidepressiva verstärkt Alk. zu trinken, was mein Gesamten befinden wieder stark absacken ließ. Das ganze Endete damit das irgendwann umgekippt bin und in der Intensiv-Station landete (was mich wohl davor gerettet hat Alk. zu werden).
Ich habe da das Antidepressiva übergangslos und ohne Arzt abgesetzt.
Naja, dann ging es ein paar Wochen, danach wurden meine Ängste vermehrt sichtbar (waren in einem gewissen maß schon da seit ich mich erinnern kann). Ich zog mich extrem zurück, traute mich nicht mehr allein aus dem Haus, wurde wieder verschlossener. Das ging dann eine Weile so, bis ich mich dann freiwillig in die (offene) Psychiatrie einweisen ließ (wo ich es ganze 2 Tage aushielt, und dann wieder abgehauen bin). Ich ging wieder ambulant zu einem Psychiater (mehr wegen meiner Ängste) und bekam wieder Antidepressiva (Paroxetin). Nach einer Weile ging es wieder halbwegs, nur hatte ich mit extremen Schwitzen als Nebenwirkung zu tun(wodurch ich mich weiterhin relativ isoliert hatte). Ich suchte mir dann auch einen Psychotherapeuten der mir half gegen meine Depressionen anzukämpfen, mir bei der Bewältigung meiner Vergangenheit half und mich beim Umgang mit meinen Ängsten unterstützte. Als ich dann 22 war setzte ich (mit dem Arzt) das Antidepressiva wieder ab, wodurch es mir nochmals besser ging (Ängste wurden zwar wieder leicht stärker), ich begann aber meine Situation zu realisieren.
Ich bekam als Diagnose Dysthymie + Soziale Phobie.
Naja, inzwischen geht es mir soweit wieder gut und ich arbeite wieder an meiner Zukunft.
Nur wird mir klar das ich viele wichtige Dinge verpasst habe, ich hatte noch nie eine feste Freundin und noch keinen Sex (bin also noch Jungfrau ). Das Problem ist das ich mich in den ganzen Jahren abgeschirmt habe, ich hatte/habe große Angst Leute über meine Vergangenheit aufzuklären (ich schäme mich dafür, ich schäme mich auch für meine psychischen Probleme, ich schäme mich dafür noch Jungfrau zu sein). Ich habe das ganze früher krampfhaft geheimgehalten und niemanden außerhalb der Familie erzählt. (was die Folge hatte das Freunde recht spärlich wurden, und ich bei neuen Leuten sobald es zu Privat wurde abblockte). Ich habe praktisch nen großen Schutzwall um mich gebaut.
Momentan ist es so das ich eigentlich nur einige Bekannte habe, die ich aber aus Scham auf Distanz halte. Ich habe keine Ahnung wie ich den Leute meine Vergangenheit beibringen soll ohne das sie mich für einen Psychopathen halten (heißt ich schweige mich über meine Vergangenheit aus und erzähle Notlügen (ich hasse es zu lügen). Das ganze schlägt sich auch auf meine Beziehung zu Frauen nieder, wenn ich merke das eine Interesse an mir hat blocke ich ab, flüchte oder gehe ihr aus dem Weg (toll ne?). Mit Frauen die nichts von mir wollen/von denen ich nichts will kann ich normal umgehen/reden.
Inzwischen versuche ich mich auch dazu zu zwingen auf die Frauen einzugehen (was schwer für mich ist, ich hab da nen richtigen Fluchtreflex). Ich habe wirklich große Angst das ich das niemals überwinden kann und allein sterbe.
Vor kurzem hab ich einer mit müh und not sagen können das ich sie mag wenn auch nur über SMS (und das auch nur weil mir eine Freundin von ihr gesagt hat das sie mich mag und ich mich auch in sie verliebt hatte), es gab dann sogar ein Treffen das ich verdorben habe (kam viel zu spät, kümmerte mich dann kaum um sie), und ich geh ihr inzwischen wieder aus dem weg, ich habe einfach Angst das was draus werden könnte obwohl ich mir nichts mehr wünschen würde. (paradox ne?)
Wenn ich in einer Disco oder auf einer Party bin, komme ich mir irgendwie so hyperaktiv vor (im negativen sinne). Ich rede mit vielen Leute, aber nie lang, dann hau ich wieder ab und spreche mit anderen kurz (das geht die meiste Zeit so). Auch vor potentiellen Onenightstands flüchte ich.
Nach außen wirke ich Selbstbewusst (innerlich bin ich es nicht wirklich ) und teilweise nehmen mich Leute als sehr arrogant wahr. Innerlich bin ich ziemlich scheu und ängstlich (was ich aber so gut wie möglich verstecke).
Ich weiß einfach nicht mehr wie ich mit meiner Vergangenheit (psychische Probleme), meiner einzelgängerischen Art (die wohl auch davor kommt das ich Angst habe mich Leute anzuvertrauen) und der Sache das ich noch Jungfrau bin (das mit dem Sex ist für mich weniger ein Problem, aber meine Beziehungsunerfahrenheit, ich hatte zwar in meiner Pubertät zweimal kurzzeitig eine Freundin, aber das bringt mich nicht weiter) umgehen soll, ich habe große Angst davor mich outen zu müssen, ich habe große Angst deswegen gemobbt oder abgelehnt zu werden. Könnt ihr mir Tipps geben aus diesem Dilemma herauszukommen. Ich will es einfach schaffen mich zu öffnen und glücklich zu werden.
Der Text ist scheinbar länger als erwartet geworden, danke wenn ihr es geschafft habt euch durchzukämpfen. Und schon mal danke für jede Antwort.
31.03.2009 18:45 • • 13.07.2010 #1
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