Ich bin 22 Jahre alt und leide seit einigen Jahren unter der Angst vorm öffentlichen Reden.
Insbesondere belastet mich dieses Problem in der (Berufs-)schule.
Wenn ich eine Frage beantworten kann melde ich mich und habe dennoch starke Probleme die Antwort deutlich und laut auszusprechen.
Die größten Sorgen machen mir aber das laute Vorlesen eines Textes (ich bekomme oft schon richtige Panik wenn ich sehe, dass der Lehrer den Raum mit Kopien betritt auf denen viel Text zu sehen ist).
Und natürlich Vorträge/Referate - da drehe ich innerlich komplett durch, sodass es mir absolut unmöglich ist ein Referat zu halten.
Habe aus diesen Gründen vor 3 Jahren nach bestandener 11. Klasse das Gymnasium geschmissen und bis heute niemanden den eigentlichen Grund dafür genannt.
Habe anschließend 1 Jahr nichts auf die Reihe bekommen, ging schon stark in Richtung Sozialphobie.
Über Vitamin B hab ich schließlich vor 2 Jahren eine kaufmännische Ausbildung bekommen und befinde mich jetzt im 3. und letzten Ausbildungsjahr - das mit der starken Sozialphobie hat sich irgendwie im Arbeitsalltag gelegt - komme mir den Leuten sehr gut aus und bin auch notentechnisch ein Top-Schüler geworden (nicht zu vergleichen mit den Jahren auf dem Gymnasium).
Nur die Phobie vor dem Vorlesen und vor Referaten macht mich total fertig, da ich mein berufliches Vorankommen dadurch massiv gefährdet sehe. Immerhin habe ich schonmal die Schule aus eigenen Stücken hingeworfen...
Was meint ihr? Sollte ich zum Arzt gehen? Kann mir schnell geholfen werden?
Habe im letzten Schuljahr noch einiges zu tun, unter anderem ein relativ wichtiges Referat in der Schule und schließlich die mündlliche Abschlußprüfung die ebenfalls aus einem fachbezogenem Referat besteht.
Meine Panik davor ist jedoch dermaßen groß, dass ich momentan schwarz sehe!! Hatte die letzten beiden Schuljahre mehrere Situationen die mir bestätigt haben, dass ich definitiv nicht in der Lage bin mich vor die Klasse oder den IHK Ausschuß zu stellen um irgendwas zu präsentieren.
Bis jetzt habe ich mich (wie wohl die meisten Leute mit denselben Problemen) halbwegs erfolgreich durchgequält und durchgemogelt - z.B. Referate einfach nicht gehalten...
Jetzt wo es aber um das Endergebnis geht will ich mich doch mal mit der Problematik beschäftigen; will meinen 1,7er Schnitt vom letzten Jahr und all das was ich die letzten 2 Jahre erreicht habe nicht dadurch ruinieren dass ich mich nicht rechtzeitig gekümmert habe.
Gibt es Medikamente die mir über die Dauer eines Referates hinweg helfen können?
Hat da jemand Erfahrung?
Und wie lange kann eine Behandlung beim Therapeuten so dauern?
Viele Grüße!
23.09.2008 18:15 • • 06.10.2008 #1