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Hallo ich möchte mich mal mitteilen um evtl. Hilfe zu bekommen.
Ich bin seit gut einem Jahr in einer neuen Firma und habe eigentlich schon seit der Schulzeit ein Trauma vor Leuten sprechen zu müssen. Früher in der Schule das übliche nach vorna an die Tafel oder ein Gedicht vortragen waren immer schon der Horror.
In der Firma in der ich jetzt bin (Büro) gibt es jeden Montag eine Teambesprechung in der jeder erzählen soll was er letzte Woche getan hat und in der Kommenden tun wird.
Man sitzt mit ca. 10 - 12 Leuten an einem ovalen Tisch und es geht der Reieh nach im Uhrzeigersinn.
In der Vergangenheit ging das Reden unter großer Redeangst einigermaßen, zuerst habe ich mich direkt neben dem ersten der dran war gesetzt damit es schnell vorbei war, denn das Warten an der Reihe zu sein und die nicht enden wollenden Vorredner ist so ziemlich das schlimmste.
Nunja ich habe mich in letzter Zeit immer öfter vor der Situation gedrückt, in dem ich z.B Artztermine oder andere auf den Tag gelegt habe und somit der Situation ausweichen konnte.
Beim vorletzten meeting (das letzte habe ich wieder ausgelassen) ist mir dann passiert das ich derart in Panik gerat (mein Vorredner war fast fertig und ich wäre gleich dran) das ich körperliche Symptome bekam (zittern am ganzen Körper, Kopf, Arme, beine, starke Unruhe, Angst und Panik) das ich aus der Situation flüchten musste, bin aufgestanden und raus (hab später gesagt ich hätte es mit dem Kreislauf gehabt (bin auch nicht zurückgekommen ins meeting, hab 20 Minuten auf dem Klo verbracht).
Ich hab in letzter Zeit relativ viel Alk. getrunken und auch an dem Abend vor dem meeting. Und ich bin mir eigentlich sicher das es auch deswegen war das die Angst zur Panik wurde. Ich hatte vorher den Tipp bekommen einfach mal währen die anderen Reden von 100 innerlich zu zählen um mich abzulenken, aber das funktionierte nicht, garnicht...
Wie gesagt das ist jetzt 2 Wochen her und am Montag komme ich nicht drum rum in das meeting zu gehen, mir wurde das schon von Vorgesetzten gesagt das ich doch Montags bitte anwesend sein sollte , weil das der Tag ist an dem sich das Team trifft.
Nun hab ich eigentliuch die ganze Woche die Angst im Leibe, und denke immer dran wenn das nochmal passiert, diese völlig körperliche und geistige Panik. Das macht mich psychisch fertig.

Ich hatte da immer Bammel vor aber hab es irgendwie immer geschafft (hab mich selbst abgelenkt und nicht zugehört was die anderen vor mir sagen und dann spontan improvisiert wenn ich dran war und das hat eigentlich immer geklappt).
Das blöde ist aber nun das sich diese schlimme Situation so eingebrannt hat das ich fürchte das es nicht funktioniert.

Ich habe auch andere Menschen angesprochen wie sie mit Lampenfieber umgehen und auch Tipss bekommen, auch das es völlig normal ist. Aber das hilft mir in meiner speziellen Situation nicht weiter.
Ich werde den alk weglassen und jetzt am we Fahrradfahren und schön essen gehen heute mit meiner Freundin. Also Sport soll ja auch ein gutes Mittel sein um sich auszupowern und auf andere Gedanken zu kommen.

Meine Angst ist im Prinzip gegen diese körperlichen Symptome die es mir unmöglich gemacht haben auch nur ein Wort rauszuplappern nichts tun zu können und dieses lange Warten das man an der Reihe ist.
Ich hab mich da in eine miese Situation gebracht und ich möchte nicht das sich diese Angst verfestigt.
Wie soll ich jetzt damit umgehen das ich am Montag morgen da sitze und evtl. wieder rausgehen muss weil ich eine Panikattacke bekomme?

18.08.2018 11:50 • 03.10.2018 #1


5 Antworten ↓


Zitat:
Ich habe auch andere Menschen angesprochen wie sie mit Lampenfieber umgehen und auch Tipss bekommen, auch das es völlig normal ist. Aber das hilft mir in meiner speziellen Situation nicht weiter.
Ich werde den alk weglassen und jetzt am we Fahrradfahren und schön essen gehen heute mit meiner Freundin. Also Sport soll ja auch ein gutes Mittel sein um sich auszupowern und auf andere Gedanken zu kommen.

Ganz gleich welche Tipps dir gegeben werden es wird dennoch nicht deine Angst lindern da du dich dieser Angst schlicht und ergreifend stellen musst und die Auslöser derer bearbeiten.

A


Redeangst bei Meeting - Flucht und Panikgedanken

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Hallo

Lass bloß den Alk weg(Und auch den Kaffee vor dem Meeting).Der verschlimmert nur die Symtome.Für den Anfang kannst Du die eine Hand in die Hosentasche stecken und dich fest kneifen.Der Schmerz holt einen wieder in die Realität zurück.

Du kannst Dir die auch alle nackig vorstellen, oder dir sagen, daß sowieso keiner Dir zuhört(besonders am Ende der Reihe).Es gibt so eine Studie, daß der Durschnitts Mensch um die 15min konzentriert zuhören kann, wenn es ihm nicht besonders interessiert.

Bau Witze in Deine Rede ein.Versuche positiv zu denken.Leichter gesagt als getan.Ich weiß.Aber wenn Du dir alles negativ ausmalen kannst, dann kannst Du es auch positiv.

Es hilft auch das Belohnungssystem(wenn Du nicht wie ich auf Konsum keinen Wert legst).
Sprich: Wenn DU das Montagsmeeting meisterst, dann gehe mit der Freundin oder Kumpel ins Kino, oder Kauf dir eine Bluray etc.

So habe ich mich einer OP gestellt.Gekauft habe ich mir allerdings nichts danach!

Ich drück Dir die Daumen.

es ist schon gesagt worden, lasse bloß die Hände vom A lk weg, vor allem am Tag davor. Da sind schon andere böse reingeschlittert, für die das zunächst so eine Art Sicherungsnetz wurde. Aber ich will da jetzt auch nichts dramatisieren. Du hast ja selbst gesehen, dass für Dich die Situation dadurch noch wesentlich schwieriger wurde. Gut find' ich den Tip von Triste78, Dich zu kneifen und Dich auf den Schmerz zu konzentrieren, damit Du nicht in Dein Muster verfällst. Du könntest aber auch früh morgens z.B Laufen gehen, oder sonstwie Sport machen, unmittelbar vor der Arbeit, das Du etwas ausgepowert und mit genügend Hormonen dieses Meeting packst. Für den Notfall oder Anfang kannst Du Dir auch paar Baldrian Dragees aus der Apotheke holen und mal schauen, ob sie Dich zusätzlich an besagtem Tag beruhigen können. Letztendlich - und ist ja auch schon gesagt worden - kommst Du aber nur raus, in dem Du Dich gezielt der Situation stellst. Es gibt keine Alternative! Es sei denn, Du hast eine Tätigkeit, wo man mit niemandem groß sprechen muß.... was bei Dir nun grad nicht der Fall ist Du bekommst es nur auf die Reihe, wenn Du es tust und erkennen kannst, dass Du es packst, erst dann wird es besser. Mit jeder Vermeidung wird die Qual und die Angst für Dich nur noch schlimmer!

Ich hatte das letzte Mal Herzrasen vor einer Rede im Jahr 2000. Da war ich 31. Und da stand ich ganz allein vor versammelter Mannschaft, was ich gar nicht kannte. Einige Jahre vorher war ich völlig ungebildet in Bezug auf Reden halten. An der Uni musste man nicht unbedingt Referate halten. Für mich war das nur Selbstinszenierung, und so habe ich mich davor gedrückt. Vielleicht bekam ich mein Problem nur in den Griff, indem ich in 1994 in einen politischen Club eintrat, wo jeder zum Eintritt eine Rede halten musste. Da war ich echt total aufgeregt. Aber weil es freiwillig war, konnte es für mich keine negativen Konsequenzen haben.

Vielleicht kann es dir helfen, wenn du das Reden vor anderen Menschen in solch einem ungezwungenen Umfeld üben kannst?
Davon abgesehen finde ich solche erzwungenen Meetings dem Grunde nach schon ziemlich lästig. Ich hatte das vor einem Jahr. Ich war ganz neu, hatte nur eine relativ überschaubare Arbeitsbelastung, aber mir fehlten die wichtigsten Informationen. Und da sollte ich als Alleinunterhalter auftreten? Es hat nicht lange gedauert, und sie fingen an, mich auszugrenzen. Nur weil ich immer sagte, dass ich eigentlich nichts zu sagen hätte. Ich wollte eben einfach nur meine unfreiwillig stupide Arbeit machen. Heutzutage ist das scheinbar zu wenig.

Zitat von dirio:
Hallo ich möchte mich mal mitteilen um evtl. Hilfe zu bekommen. Ich bin seit gut einem Jahr in einer neuen Firma und habe eigentlich schon seit der Schulzeit ein Trauma vor Leuten sprechen zu müssen. Früher in der Schule das übliche nach vorna an die Tafel oder ein Gedicht vortragen waren immer schon der Horror. In der Firma in der ich jetzt bin (Büro) gibt es jeden Montag eine Teambesprechung in der jeder erzählen soll was er letzte Woche getan hat und in der Kommenden tun wird. Man sitzt mit ca. 10 - 12 Leuten an ...


Der Text könnte 1:1 von mir kommen. Exakt so erlebe ich es auch. Alle gut gemeinten Tipps gegen Redeangst etc. gehen da ins Leere.

Gefährlich ist der Alk denn auch ich bin immer wieder versucht darauf zurückzugreifen - da ich damit definitiv ruhiger werde. Ist aber natürlich keine Lösung und ja - Alk am Vortag - verschlimmert die Situation.

Was mir bisher geholfen hat um besser klar zu kommen ist Citalopram und im Notfall Promethazin Tropfen, da die auch gut beruhigen. Abseits der chemischen Lösungen hilft aber in der Tat Sport, da man sich dann insgesamt fitter fühlt!

Wünsche Dir viel Glück!





Dr. Reinhard Pichler
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